1 Jahr weg mit schulpflichtigem Kind

[OliverM]

Hallo Gerd,
was in deiner Sichtweise fehlt : Die Erfahrungen , die auch ein Kind auf Reisen macht, sollten mit in deine "Kalkulation" einfließen . Das kann keine Schule der Welt leisten .
M.E.n. steht und fällt ein Schulsystem nicht alleine mit der Lehrpersonal , sondern Schüler und Eltern müssen auch willens sein ihren Beitrag zu leisten . Von daher sollte man auch Probleme dort immer Individuell betrachten .

Komischerweise werden in anderen Kulturen, ohne ein Schulsystem wie es hier etabliert wurde, auch Kinder geboren, groß gezogen und sie stehen mit beiden Beinen im realen Leben . Gut , in solchen Ländern hat auch keiner Zeit und Muße sich mit den Auswüchsen div. Zivilisationskrankheiten auseinander zu setzen .

Gruß

Oliver

[stonedigger]

Meine Erfahrung bzgl. der Schulbildung anderer "Entwicklungs-"länder: Ich habe schon viel mit Leuten zu tun gehabt, die aus vermeintlich schlechteren Schulsystemen kommen. Dennoch machen die einen oft in Sprache, Mathematik, IT was vor. Komisch - wenn doch deren Schulsystem so schlecht ist. Sicherlich hat nicht jeder in solchen Ländern Zugriff auf gute Schulen. Bei uns kann, muss, darf jeder in die Schule, was natürlich eine Errungenschaft ist.

Unsere typisch deutsche Arroganz (am deutschen Wesen... usw) allerdings führt zur absoluten Selbstüberschätzung. Wir sind gar nicht so toll wie wir glauben. Ja das ist für viele hart: Aber wir sind nicht mehr das Land der Dichter und Denker. Viele Länder Europas, auch Osteuropas sprechen besser Englisch als wir, von Skandinavien gar nicht zu sprechen, die Menschen sind fitter mit IT (warum wohl, wenn selbst Immigranten aus Afrika über unser mobiles Internet lachen). Ich war mit Tunesiern zusammen, die zum Integrale lösen kein Formelbuch oder den TI Voyager brauchten (klar vielleicht bin ich selbst auch nur zu doof) - die haben sich das aus dem Ärmel geschüttelt, vom Kopfrechnen ganz zu schweigen. Das was ich jetzt anspreche gilt für unser Schulsystem aber ist eigentlich ein Spiegelbild für unsere gesamte Gesellschaft. Wir verzetteln uns in Nichtigkeiten, Luftschlössern, Idealbildern, und verlieren den Blick fürs Wesentliche. Ein Gymnasium ohne Tablet, Beamer, CNC-Fräse, 3D-Drucker kann doch nichts lehren. Falsch: Würde man sich in dem ein oder anderen Fach eher darauf konzentrieren, Stoff effektiv zu vermitteln und nicht erstmal 10 Minuten brauchen, bis der mit der IT völlig überforderte Fastpensionär endlich mal alle Geräte am laufen hat, wäre viel gewonnen. Wie haben die Amis es nur bis zum Mond geschafft? Das ist einer der Gründe, warum dieses eigentlich großartige Land gefühlt gar nichts mehr auf die Reihe bekommt.

Kommt Leute, wir sind ein Auslaufmodell. China, Indien haben uns längst überholt. Unsere tolle Autoindustrie wird früher oder später den Bach runtergehen, genauso wie unsere restliche Industrie. Hauptsache wir sind intrinsisch motiviert, bekommen jede Woche ein Coaching von nem Businessberater, danach ein ISO9001 und TS16949 - Audit, dann das Seminar vom Sicherheitsbeauftragten, der unterstützt wird vom staatlich geprüften Prüfer für Leitern und Tritte. Dann noch der Scrum - Master und der Senior Project Manager, dazu ne FEM-Simulation von nem tollen CAM-programmierten Frästeil in schönen bunten Bildern. Warum der Bereich rot ist und die Streckgrenze bei 150.000N/mm² liegt? Weiß ich nicht, das sagt das Programm. Nee, nachrechnen kann ich es leider nicht.
Wir bekommen doch weder nen Flughafen, noch nen Bahnhof gebaut. Wir schaffen kein schnelles Internet, können unsere Energiekrise nicht lösen, unsere Gewehre schießen nicht geradeaus und E-Autos (egal ob man sie braucht oder nicht) können andere auch schon längst und besser. Eine Maut in Form eines simplen Aufklebers können wir auch nicht.

Worauf bilden wir uns eigentlich was ein ?

Und um wieder zur Schule zurückzukommen: Hauptsache wir haben eine Robotik-, Kunst- und Kletter-AG, sind eine MINT-Schule und haben alle Apple-Tablets. Ja genau! Das macht uns zu einer tollen Schule und unsere Schüler zu High-Performern. Ja, wir sind schon echt Spitze. Ganz tolle Lemminge.

SD

[vale]

Meine Erfahrung bzgl. der Schulbildung anderer "Entwicklungs-"länder: Ich habe schon viel mit Leuten zu tun gehabt, die aus vermeintlich schlechteren Schulsystemen kommen. Dennoch machen die einen oft in Sprache, Mathematik, IT was vor. Komisch - wenn doch deren Schulsystem so schlecht ist. Sicherlich hat nicht jeder in solchen Ländern Zugriff auf gute Schulen. Bei uns kann, muss, darf jeder in die Schule, was natürlich eine Errungenschaft ist.

Unsere typisch deutsche Arroganz (am deutschen Wesen... usw) allerdings führt zur absoluten Selbstüberschätzung. Wir sind gar nicht so toll wie wir glauben. Ja das ist für viele hart: Aber wir sind nicht mehr das Land der Dichter und Denker. Viele Länder Europas, auch Osteuropas sprechen besser Englisch als wir, von Skandinavien gar nicht zu sprechen, die Menschen sind fitter mit IT (warum wohl, wenn selbst Immigranten aus Afrika über unser mobiles Internet lachen). Ich war mit Tunesiern zusammen, die zum Integrale lösen kein Formelbuch oder den TI Voyager brauchten (klar vielleicht bin ich selbst auch nur zu doof) - die haben sich das aus dem Ärmel geschüttelt, vom Kopfrechnen ganz zu schweigen. Das was ich jetzt anspreche gilt für unser Schulsystem aber ist eigentlich ein Spiegelbild für unsere gesamte Gesellschaft. Wir verzetteln uns in Nichtigkeiten, Luftschlössern, Idealbildern, und verlieren den Blick fürs Wesentliche. Ein Gymnasium ohne Tablet, Beamer, CNC-Fräse, 3D-Drucker kann doch nichts lehren. Falsch: Würde man sich in dem ein oder anderen Fach eher darauf konzentrieren, Stoff effektiv zu vermitteln und nicht erstmal 10 Minuten brauchen, bis der mit der IT völlig überforderte Fastpensionär endlich mal alle Geräte am laufen hat, wäre viel gewonnen. Wie haben die Amis es nur bis zum Mond geschafft? Das ist einer der Gründe, warum dieses eigentlich großartige Land gefühlt gar nichts mehr auf die Reihe bekommt.

Kommt Leute, wir sind ein Auslaufmodell. China, Indien haben uns längst überholt. Unsere tolle Autoindustrie wird früher oder später den Bach runtergehen, genauso wie unsere restliche Industrie. Hauptsache wir sind intrinsisch motiviert, bekommen jede Woche ein Coaching von nem Businessberater, danach ein ISO9001 und TS16949 - Audit, dann das Seminar vom Sicherheitsbeauftragten, der unterstützt wird vom staatlich geprüften Prüfer für Leitern und Tritte. Dann noch der Scrum - Master und der Senior Project Manager, dazu ne FEM-Simulation von nem tollen CAM-programmierten Frästeil in schönen bunten Bildern. Warum der Bereich rot ist und die Streckgrenze bei 150.000N/mm² liegt? Weiß ich nicht, das sagt das Programm. Nee, nachrechnen kann ich es leider nicht.
Wir bekommen doch weder nen Flughafen, noch nen Bahnhof gebaut. Wir schaffen kein schnelles Internet, können unsere Energiekrise nicht lösen, unsere Gewehre schießen nicht geradeaus und E-Autos (egal ob man sie braucht oder nicht) können andere auch schon längst und besser. Eine Maut in Form eines simplen Aufklebers können wir auch nicht.

Worauf bilden wir uns eigentlich was ein ?

Und um wieder zur Schule zurückzukommen: Hauptsache wir haben eine Robotik-, Kunst- und Kletter-AG, sind eine MINT-Schule und haben alle Apple-Tablets. Ja genau! Das macht uns zu einer tollen Schule und unsere Schüler zu High-Performern. Ja, wir sind schon echt Spitze. Ganz tolle Lemminge.

SD

Kannst du nicht woanders jammern?

[stonedigger]

Ok.

„Es geht gut, solange es gut geht.“ Niklas Luhmann

run boy run !

SD

[benztreiber]

Meine Erfahrung bzgl. der Schulbildung anderer "Entwicklungs-"länder: Ich habe schon viel mit Leuten zu tun gehabt, die aus vermeintlich schlechteren Schulsystemen kommen. Dennoch machen die einen oft in Sprache, Mathematik, IT was vor. Komisch - wenn doch deren Schulsystem so schlecht ist. Sicherlich hat nicht jeder in solchen Ländern Zugriff auf gute Schulen. Bei uns kann, muss, darf jeder in die Schule, was natürlich eine Errungenschaft ist.

Unsere typisch deutsche Arroganz (am deutschen Wesen... usw) allerdings führt zur absoluten Selbstüberschätzung. Wir sind gar nicht so toll wie wir glauben. Ja das ist für viele hart: Aber wir sind nicht mehr das Land der Dichter und Denker. Viele Länder Europas, auch Osteuropas sprechen besser Englisch als wir, von Skandinavien gar nicht zu sprechen, die Menschen sind fitter mit IT (warum wohl, wenn selbst Immigranten aus Afrika über unser mobiles Internet lachen). Ich war mit Tunesiern zusammen, die zum Integrale lösen kein Formelbuch oder den TI Voyager brauchten (klar vielleicht bin ich selbst auch nur zu doof) - die haben sich das aus dem Ärmel geschüttelt, vom Kopfrechnen ganz zu schweigen. Das was ich jetzt anspreche gilt für unser Schulsystem aber ist eigentlich ein Spiegelbild für unsere gesamte Gesellschaft. Wir verzetteln uns in Nichtigkeiten, Luftschlössern, Idealbildern, und verlieren den Blick fürs Wesentliche. Ein Gymnasium ohne Tablet, Beamer, CNC-Fräse, 3D-Drucker kann doch nichts lehren. Falsch: Würde man sich in dem ein oder anderen Fach eher darauf konzentrieren, Stoff effektiv zu vermitteln und nicht erstmal 10 Minuten brauchen, bis der mit der IT völlig überforderte Fastpensionär endlich mal alle Geräte am laufen hat, wäre viel gewonnen. Wie haben die Amis es nur bis zum Mond geschafft? Das ist einer der Gründe, warum dieses eigentlich großartige Land gefühlt gar nichts mehr auf die Reihe bekommt.

Kommt Leute, wir sind ein Auslaufmodell. China, Indien haben uns längst überholt. Unsere tolle Autoindustrie wird früher oder später den Bach runtergehen, genauso wie unsere restliche Industrie. Hauptsache wir sind intrinsisch motiviert, bekommen jede Woche ein Coaching von nem Businessberater, danach ein ISO9001 und TS16949 - Audit, dann das Seminar vom Sicherheitsbeauftragten, der unterstützt wird vom staatlich geprüften Prüfer für Leitern und Tritte. Dann noch der Scrum - Master und der Senior Project Manager, dazu ne FEM-Simulation von nem tollen CAM-programmierten Frästeil in schönen bunten Bildern. Warum der Bereich rot ist und die Streckgrenze bei 150.000N/mm² liegt? Weiß ich nicht, das sagt das Programm. Nee, nachrechnen kann ich es leider nicht.
Wir bekommen doch weder nen Flughafen, noch nen Bahnhof gebaut. Wir schaffen kein schnelles Internet, können unsere Energiekrise nicht lösen, unsere Gewehre schießen nicht geradeaus und E-Autos (egal ob man sie braucht oder nicht) können andere auch schon längst und besser. Eine Maut in Form eines simplen Aufklebers können wir auch nicht.

Worauf bilden wir uns eigentlich was ein ?

Und um wieder zur Schule zurückzukommen: Hauptsache wir haben eine Robotik-, Kunst- und Kletter-AG, sind eine MINT-Schule und haben alle Apple-Tablets. Ja genau! Das macht uns zu einer tollen Schule und unsere Schüler zu High-Performern. Ja, wir sind schon echt Spitze. Ganz tolle Lemminge.

SD

Kannst du nicht woanders jammern?

Da bringt es mal jemand auf den Punkt und wird gleich als jammerer bezeichnet

[vale]

Meine Erfahrung bzgl. der Schulbildung anderer "Entwicklungs-"länder: Ich habe schon viel mit Leuten zu tun gehabt, die aus vermeintlich schlechteren Schulsystemen kommen. Dennoch machen die einen oft in Sprache, Mathematik, IT was vor. Komisch - wenn doch deren Schulsystem so schlecht ist. Sicherlich hat nicht jeder in solchen Ländern Zugriff auf gute Schulen. Bei uns kann, muss, darf jeder in die Schule, was natürlich eine Errungenschaft ist.

Unsere typisch deutsche Arroganz (am deutschen Wesen... usw) allerdings führt zur absoluten Selbstüberschätzung. Wir sind gar nicht so toll wie wir glauben. Ja das ist für viele hart: Aber wir sind nicht mehr das Land der Dichter und Denker. Viele Länder Europas, auch Osteuropas sprechen besser Englisch als wir, von Skandinavien gar nicht zu sprechen, die Menschen sind fitter mit IT (warum wohl, wenn selbst Immigranten aus Afrika über unser mobiles Internet lachen). Ich war mit Tunesiern zusammen, die zum Integrale lösen kein Formelbuch oder den TI Voyager brauchten (klar vielleicht bin ich selbst auch nur zu doof) - die haben sich das aus dem Ärmel geschüttelt, vom Kopfrechnen ganz zu schweigen. Das was ich jetzt anspreche gilt für unser Schulsystem aber ist eigentlich ein Spiegelbild für unsere gesamte Gesellschaft. Wir verzetteln uns in Nichtigkeiten, Luftschlössern, Idealbildern, und verlieren den Blick fürs Wesentliche. Ein Gymnasium ohne Tablet, Beamer, CNC-Fräse, 3D-Drucker kann doch nichts lehren. Falsch: Würde man sich in dem ein oder anderen Fach eher darauf konzentrieren, Stoff effektiv zu vermitteln und nicht erstmal 10 Minuten brauchen, bis der mit der IT völlig überforderte Fastpensionär endlich mal alle Geräte am laufen hat, wäre viel gewonnen. Wie haben die Amis es nur bis zum Mond geschafft? Das ist einer der Gründe, warum dieses eigentlich großartige Land gefühlt gar nichts mehr auf die Reihe bekommt.

Kommt Leute, wir sind ein Auslaufmodell. China, Indien haben uns längst überholt. Unsere tolle Autoindustrie wird früher oder später den Bach runtergehen, genauso wie unsere restliche Industrie. Hauptsache wir sind intrinsisch motiviert, bekommen jede Woche ein Coaching von nem Businessberater, danach ein ISO9001 und TS16949 - Audit, dann das Seminar vom Sicherheitsbeauftragten, der unterstützt wird vom staatlich geprüften Prüfer für Leitern und Tritte. Dann noch der Scrum - Master und der Senior Project Manager, dazu ne FEM-Simulation von nem tollen CAM-programmierten Frästeil in schönen bunten Bildern. Warum der Bereich rot ist und die Streckgrenze bei 150.000N/mm² liegt? Weiß ich nicht, das sagt das Programm. Nee, nachrechnen kann ich es leider nicht.
Wir bekommen doch weder nen Flughafen, noch nen Bahnhof gebaut. Wir schaffen kein schnelles Internet, können unsere Energiekrise nicht lösen, unsere Gewehre schießen nicht geradeaus und E-Autos (egal ob man sie braucht oder nicht) können andere auch schon längst und besser. Eine Maut in Form eines simplen Aufklebers können wir auch nicht.

Worauf bilden wir uns eigentlich was ein ?

Und um wieder zur Schule zurückzukommen: Hauptsache wir haben eine Robotik-, Kunst- und Kletter-AG, sind eine MINT-Schule und haben alle Apple-Tablets. Ja genau! Das macht uns zu einer tollen Schule und unsere Schüler zu High-Performern. Ja, wir sind schon echt Spitze. Ganz tolle Lemminge.

SD

Kannst du nicht woanders jammern?

Da bringt es mal jemand auf den Punkt und wird gleich als jammerer bezeichnet

Das ist deine Meinung. Für mich ist das jammernde systemkritik die hier fehl am Platz ist. In welchem Forum sind wir hier noch mal?

Davon abgesehen gehen mir diese systemkritischen Heulsusen nur noch auf den Keks. Wem es hier nicht passt kann gerne auswandern oder (demokratisch) was ändern.

[micha der kontrabass]

@SD
Streich Skandinavien oder zumindest Schweden aus der Liste deiner lobgehudelten Länder.
Glaub mir, nur eine Woche schwedische staatliche Mittelschule (was anderes gibt es nicht!), und du wünschst dir Bayern zurück!

Nicht ohne Grund gehen inzwischen beide meiner Kinder auf Privatschulen.

Ansonsten empfehle ich Lucy Crehan, "Cleverlands", wirklich! Lesen!

Und wenn die Schule wirklich so schlecht ist, haben sich UNTER ANDEREM die Eltern zu wenig engagiert. Die Schule alleine wird es nirgendwo niemals richten.

Viele Grüße
Micha d.k.

[Konstrukteur]

Meine Erfahrung bzgl. der Schulbildung anderer "Entwicklungs-"länder: Ich habe schon viel mit Leuten zu tun gehabt, die aus vermeintlich schlechteren Schulsystemen kommen. Dennoch machen die einen oft in Sprache, Mathematik, IT was vor. Komisch - wenn doch deren Schulsystem so schlecht ist. Sicherlich hat nicht jeder in solchen Ländern Zugriff auf gute Schulen. Bei uns kann, muss, darf jeder in die Schule, was natürlich eine Errungenschaft ist.

Unsere typisch deutsche Arroganz (am deutschen Wesen... usw) allerdings führt zur absoluten Selbstüberschätzung. Wir sind gar nicht so toll wie wir glauben. Ja das ist für viele hart: Aber wir sind nicht mehr das Land der Dichter und Denker. Viele Länder Europas, auch Osteuropas sprechen besser Englisch als wir, von Skandinavien gar nicht zu sprechen, die Menschen sind fitter mit IT (warum wohl, wenn selbst Immigranten aus Afrika über unser mobiles Internet lachen). Ich war mit Tunesiern zusammen, die zum Integrale lösen kein Formelbuch oder den TI Voyager brauchten (klar vielleicht bin ich selbst auch nur zu doof) - die haben sich das aus dem Ärmel geschüttelt, vom Kopfrechnen ganz zu schweigen. Das was ich jetzt anspreche gilt für unser Schulsystem aber ist eigentlich ein Spiegelbild für unsere gesamte Gesellschaft. Wir verzetteln uns in Nichtigkeiten, Luftschlössern, Idealbildern, und verlieren den Blick fürs Wesentliche. Ein Gymnasium ohne Tablet, Beamer, CNC-Fräse, 3D-Drucker kann doch nichts lehren. Falsch: Würde man sich in dem ein oder anderen Fach eher darauf konzentrieren, Stoff effektiv zu vermitteln und nicht erstmal 10 Minuten brauchen, bis der mit der IT völlig überforderte Fastpensionär endlich mal alle Geräte am laufen hat, wäre viel gewonnen. Wie haben die Amis es nur bis zum Mond geschafft? Das ist einer der Gründe, warum dieses eigentlich großartige Land gefühlt gar nichts mehr auf die Reihe bekommt.

Kommt Leute, wir sind ein Auslaufmodell. China, Indien haben uns längst überholt. Unsere tolle Autoindustrie wird früher oder später den Bach runtergehen, genauso wie unsere restliche Industrie. Hauptsache wir sind intrinsisch motiviert, bekommen jede Woche ein Coaching von nem Businessberater, danach ein ISO9001 und TS16949 - Audit, dann das Seminar vom Sicherheitsbeauftragten, der unterstützt wird vom staatlich geprüften Prüfer für Leitern und Tritte. Dann noch der Scrum - Master und der Senior Project Manager, dazu ne FEM-Simulation von nem tollen CAM-programmierten Frästeil in schönen bunten Bildern. Warum der Bereich rot ist und die Streckgrenze bei 150.000N/mm² liegt? Weiß ich nicht, das sagt das Programm. Nee, nachrechnen kann ich es leider nicht.
Wir bekommen doch weder nen Flughafen, noch nen Bahnhof gebaut. Wir schaffen kein schnelles Internet, können unsere Energiekrise nicht lösen, unsere Gewehre schießen nicht geradeaus und E-Autos (egal ob man sie braucht oder nicht) können andere auch schon längst und besser. Eine Maut in Form eines simplen Aufklebers können wir auch nicht.

Worauf bilden wir uns eigentlich was ein ?

Und um wieder zur Schule zurückzukommen: Hauptsache wir haben eine Robotik-, Kunst- und Kletter-AG, sind eine MINT-Schule und haben alle Apple-Tablets. Ja genau! Das macht uns zu einer tollen Schule und unsere Schüler zu High-Performern. Ja, wir sind schon echt Spitze. Ganz tolle Lemminge.

SD

Kannst du nicht woanders jammern?

Hallo,
tja, man kann in einer Blase leben oder sich den Realitäten stellen.
In Thüringen haben 40% der Abiturienten mit Note 1 abgeschlossen.
Gleichzeitig brechen etwa 45% der Studierenden in den MINT-Fächern das Studium ab, oder um es mit den Worten der Uni-Professoren zu beschreiben,
es fehlt an grundlegenden minimalsten Voraussetzungen. (sprich Wissen)
Um Medizin zu studieren reicht nicht mehr die Note 1, es muss eine 1+ sein, warum wohl?
Jetzt finde den Fehler!

Gruß Uwe

[Wilmaaa]

Was habt Ihr eigentlich an diesem Satz nicht verstanden?

Denkt Ihr bitte bei Gelegenheit dran, dass das Forum kein (gesellschafts-)politischer Stammtisch ist und dass es bei der Eingangsfrage auch nicht um allgemeine oder spezifische Systemkritik ging?

[seppr]

Um Medizin zu studieren reicht nicht mehr die Note 1, es muss eine 1+ sein, warum wohl?
Schreibt Uwe

Aber das hat einen ganz anderen Grund und bedeutet keinesfalls, dass man für ein Medizinstudium besonders gut vorgebildet sein muss.

Alle wollen Medizin studieren (und ich als alter Hausarzt verstehe das zu 100%). Aber bessere Auswahlkriterien als den Abischnitt haben wir noch nicht, von einer geringen Quote einmal abgesehen.
Und so bekommen wir derzeit weit über 60% Ärztinnen, die im Gymnasium einfach besser lernen, Gründe vielfältig.

Sepp

[Dilli]

Gibt es nicht diesen hohen Schnitt, weil einfach keine Studiumplätze da sind?


Vielleicht war unsere erste Schule wirklich eine Ausnahme. Wobei ich ähnliches schon von Eltern aus ganz Deutschland gehört habe.
Ein Beispiel, weshalb es uns nicht schwer fällt, die Kids raus zu nehmen:
Unser Sohn kommt nach Hause, hat die ganze Woche gelernt für Mathe. Mathe kann er gut, braucht aber generell Ruhe dafür. FÜNF, setzen! Als wir gefragt haben was war, sagte er, dass die fertigen Kids hinten im Raum schon gespielt haben. Das lenkt natürlich ab. Er konnte sich nicht konzentrieren.
Zweites Beispiel: Er kommt mit'n Arsch voll Aufgaben nachen Hause. Zusätzlich zu Hausaufgaben. Auf die feage hin, warum er das nicht im Unterricht geschafft hat, antwortete er, weil wir Ice Age geguckt haben. Da fragten wir dann die Lehrerin, was das soll. Uns wurde erklärt, dass die schnellen Kinder schon fertig waren und ein Film gucken durften. Da man aber heutzutage Kinder nicht benachteiligen darf, dürften alle gucken.

Und glaubt mir, sowas kam jede Woche. Er hatte um 1 Schluss und saß mit Nacharbeiten UND Hausaufgaben bis teilweise 18 19 Uhr. Das haben wir auch nicht lange mitgemacht. Dann gab's Sechsten dafür. Und in der Klasse waren 22 Schüler und es gab nur 2 kleine Klassen in der Stufe.


Zum TE.
Wenn IHR das für richtig haltet, lasst euch nicht abbringen. Alle "alten" Leute hier (mit einigen Ausnahmen) finden unser Vorhaben lebensgefährlich, die armen Kinder, der Hund, das Geld, Krieg, ihr hattet es doch so schön und und und...
Die jungen finden es klasse und würden am liebsten mit.


Und noch ein Tipp, wo wir neulich mit unserem Schulamt etwas Stress hatten. Wir sollten unsere Schulentnehmung 3 Monate vorher anmelden. Die machten echt Stress. Weil es eben, wie in unserem Falle, ja auch in Canada eine Schulpflicht gibt. Die wollten unbedingt die neue Schule wissen. Unsere Lehrer finden die Reise echt klasse und es gab noch ein Geschenk für unsere beiden und wir mussten noch unsere Website etc. nenndn, damit sie es verfolgen können.

[unimag]

Wenn ich den TS richtig verstanden habe, ging es um die Risiko-Chancen-Abwägung eines Auslandsaufenthalt mit schulpflichtigem Kind. Das führt zwangsläufig zur Beschulungsfrage und damit zur Diskussion der Schulqualität. Und liegt damit innerhalb der Themensparte "unterwegs und draußen" m.M.n.

Eine Gesellschaft gibt sich immer die Schulform, die ihr entspricht. Als ich Abitur machte, gelang das 5% eines Jahrgangs, heute sind wir eher bei 50%. Und während meine Noten gerade ausreichten, schafften meine Großneffen das mit glatt 1 und 1,1. Klar sind die schlauer, fleißiger und hatten bessere Lehrer.
Schüler. die früher die Hauptschule besuchten, finden sich jetzt zum Großteil auf dem Gymnasium. Damals erlernten sie einen qualifizierten Beruf, wurden zum wirtschaftlichen Rückgrat. Heute gibt es kaum mehr Lehrlinge und folglich keine ausreichende Zahl an Fachkräften. Sie aus dem Ausland zu holen, dürfte schwierig werden. Hinzu kommt, nach meinen Beobachtungen durch völlig fehlgeleitete Schulreformen in den letzten Jahrzehnten, dass immer weiniger Schulabgänger ausbildungsfähig wurden. Ich denke, dass sowohl die Schule an sich als auch die Elternhäuser zum großen Teil versagt haben.

Gruß Gerd

[Uwe]

Wenn ich den TS richtig verstanden habe, ging es um die Risiko-Chancen-Abwägung eines Auslandsaufenthalt mit schulpflichtigem Kind. Das führt zwangsläufig zur Beschulungsfrage und damit zur Diskussion der Schulqualität. Und liegt damit innerhalb der Themensparte "unterwegs und draußen" m.M.n.

Naja, von einer gefühlten Schulqualität auf die Notwendigkeit von Langzeitreisen zu schließen, ist schon eine ziemlich enge Kurve, die du da fliegst

Insofern zurück zum Kernthema - wenn überhaupt, die Entscheidung ist ja wohl durch...

Uwe

[OliverM]

Man kann es auch so auf den Punkt bringen:

Macht es , diese Zeit und Erfahrungen kann euch dann keiner mehr nehmen.
Im schlimmsten Fall wiederholt euer Kind ein Jahr und gut ist .

Gruß
Oliver

[unimag]

Stimme völlig zu.

[Dilli]

Die erfolgreichsten Personen in meinem Umkreis haben weder studiert, teilweise sogar ohne Ausbildung und 2 oder 3 haben nach 10 Jahren nicht mal die 8. geschafft. Die besten Streber aus meiner Klasse haben heute langweilige (wie sie selbst sagen) Bürojobs.

Und wo heute von Firmen viel Wert auf Kommunikation und Weltoffenheit legen, macht sich so ein Jahr bestimmt auch nicht unbedingt negativ bemerkbar, auch wenn man 11 oder 12 oder 13 14 Jahre gebraucht hat.

[Mark86]

Der dümmste Bauer hat die dicksten Kartoffeln...

[unimag]

Die erfolgreichsten Personen in meinem Umkreis haben weder studiert, teilweise sogar ohne Ausbildung und 2 oder 3 haben nach 10 Jahren nicht mal die 8. geschafft. Die besten Streber aus meiner Klasse haben heute langweilige (wie sie selbst sagen) Bürojobs.

Und wo heute von Firmen viel Wert auf Kommunikation und Weltoffenheit legen, macht sich so ein Jahr bestimmt auch nicht unbedingt negativ bemerkbar, auch wenn man 11 oder 12 oder 13 14 Jahre gebraucht hat.

Glückwunsch. Ein voller Erfolg des Bildungssystems.

[Wanderduene]

Wie genau soll denn jetzt ein Rückschluss von einem Menschen, der seine Meinung in Bezug auf 2 oder 3 Andere aus seinem Umfeld kundtut, auf ein Bildungssystem von einem ganzen Land ermöglichen? Vollkommen sinnloses Gelaber.

[Enzo]

Man kann es auch so auf den Punkt bringen:

Macht es , diese Zeit und Erfahrungen kann euch dann keiner mehr nehmen.
Im schlimmsten Fall wiederholt euer Kind ein Jahr und gut ist .

Gruß
Oliver

Das hättest du aber auch gleich am Anfang schreiben können. Hätte mir 74 Beiträge lesen erspart.
Ansonsten stimme ich dir zu

Jens

[hugepanic]

Ich habe noch eine Anmerkung zum selbst Unterrichten, ich glaube das haben einige hier nicht auf dem Zettel stehen.

Es ist das eine den Schulstoff selbst als Elternteil/Lehrer zu beherschen. --> z.b. Mathe in der Grundschule sollte von jedem erwachsenen zu stemmen sein

Es ist aber etwas anderes die Didaktik zu beherschen um das auch sinnvoll zu lehren. ---> wie bringe ich sowas bei, so das es Spaß macht und hängen bleibt.

Das ganze verschlimmert sich natürlich extrem, wenn das Kind in der einen oder anderen Richtung ein Defizit hat, das man abbauen muß. --> um hier im Beispiel zu bleiben: manche Kinder tun sich halt sehr schwer in Mathe.

Der Lehrer braucht dann halt auch das Handwerkszeug um den Stoff nahe zu bringen. auch DAS lernt ein Lehrer im Studium.

Im Lehramts Studium muss man sich zudem auf ein paar Fächer spezialisieren um in den Schwerpunkfächern noch tiefere Erfahrungen und Wissen sammeln zu können. Auch das hat ja einen Grund.


Ich hab noch ein gute Beispiel zum Thema Mathe, für jeden hier zum nachrechnen:
Schriftliches Rechnen (Plus, Minus, Mal und Geteilt) kann doch sicher jeder Erwachsene oder??? ---> Ich zum Beispiel bin da nichtmehr sicher drin!

Jetzt hab ich noch eine Rechenaufgabe für alle die Schriftliches Rechnen beherrschen: Verlasst doch mal das 10er System und rechnet im 7er System!
---> jeder, der die einfachen regeln des Schriftlichen-Rechnens nicht 100% verstanden hat, wir hier erstmal scheitern.
Bei diesem "Test" kann sich jeder mal wieder als Schüler fühlen., mir auf jeden Fall ging es so!

Nein, ich bin kein Lehrer, aber mehrere Grundschullehrer in der Familie.

Ansonsten: Einfach machen! 1 jahr klappt bestimmt! Aber bereitet euch gut vor!

[Andy]

Ich habe noch eine Anmerkung zum selbst Unterrichten, ich glaube das haben einige hier nicht auf dem Zettel stehen.


Der Lehrer braucht dann halt auch das Handwerkszeug um den Stoff nahe zu bringen. auch DAS lernt ein Lehrer im Studim...

Moins,

Zum Zutat. Und das eben nicht....

Ich könnt ein Buch schreiben, über das, was ich die lezten 13 Jahre in der Berufsschule erlebt habe ....

Also lasse ich mich hier nicht aus, wird zu viel.

Jammert, klagt euer leid an wenn es euch hilft, aber lasst euch gesagt sein, es wird schlimmer

So denn.....
Schönes wochenende noch...gehe jetzt wieder Honig schleudern, da sehe den Erfolg.

Andy

Achso, wer das kann soll fahren....und wie OliverM schrieb, dann macht das Kind halt das Jahr noch einmal....interessiert keinen später. Wichtige Zeugnisse sind 10. Klasse und Abi, alle anderen sind sch....egal.
Bzw. Wenn Handwerklich gut drauf, intressiert das auch keinen.

Die Erfahrungen die Ihr als Familie sammelt, gibt euch keiner....gute Fahrt und bleibt Gesund.....

[Mark86]

Es wird nicht schlimmer, es wird anders. Früher haben Menschen 6 Tage die Woche 10h gearbeitet, heute liegt die Arbeitszeit eher bei 38h und demnächst wird es wahrscheinlich irgendwann die 4 Tages Woche geben. Die Ansicht zum Thema Arbeit und die eigene Stellung im Job ändert sich halt bei nachfolgenden Generationen. Den klassischen "Arbeiter" der der "Arbeiter" ist, gibt es bei den Heranwachsenden schon lange nicht mehr. Der Spass und Freizeitfaktor wird bei der Jobbetrachtung eben immer wichtiger. Das ist für den Arbeitnehmer im weiten nicht unbedingt schlecht.
Den verantwortlichen Arbeitgebern bleibt nichts anderes übrig, als sich darauf ein zu stellen, ihre Arbeitsplätze entsprechend attraktiv zu gestalten und mit dem Personal zu arbeiten, welches zur Verfügung steht. Das führt dazu, dass die Handlungen standardisiert werden und arbeiten weiter ausgelagert werden in Länder in denen eben noch mehr und billiger gearbeitet wird. Schon heute werden ja viel Dinge bei uns nicht mehr repariert sondern ersetzt. Bei der Neuproduktion findet die Arbeit woanders statt.

Schulisch sehe ich dass auch so, interessant ist das Zeugnis nach Klasse 10 wenn man Abitur machen will oder wenn man mit dem Zeugnis eine Ausbildung machen will. Und dann ist nochmal das Abiturzeugnis interessant für den Einstieg in den Beruf. Ob man dazwischen schlechte Noten hatte, gefehlt hat oder ne Ehrenrunde gedreht hat, dass ist m.E. für die wichtigen Sprünge im Bildungsweg unerheblich. Mit 13 müsste er in der 6. Klasse sein, danach löst sich der angestammte Klassenverband wahrscheinlich eh mehr oder weniger auf. Jedes Jahr bleibt ein gewisser Satz sitzen, ein anderer Satz der sitzen bleibt rückt von oben nach, es verlassen Schüler die Schule, es gibt Fächer die man wählen kann und mit ganz anderen Schülerkombinationen zusammen sitzt, die Lehrer wechseln häufiger, in der 8. und 9. Klasse wird oft viel ausgesiebt und nicht selten werden dann neue Klassen zusammen gefasst. Da ist das sowieso anders als in der 5+6.

[Dilli]

Der dümmste Bauer hat die dicksten Kartoffeln...

... dicksten Kinder