Die meisten Beiträge sind sehr interessant. Ich bin allerdings auch der Meinung, dass es Jan und Esther nicht sehr viel helfen wird, aus den vielen Beiträgen sofort eine Entscheidung zu treffen. Erst hatte ich auch an eine Liste gedacht, die man schreiben könnte, mit einzelnen Punkten, Für und Wider oder so... Das hat mir persönlich aber noch nie etwas gebracht, weil man automatisch mehr Negatives finden wird, wenn man gerade auf einer Gedankenschiene festgefahren ist.
Mich wundert es nur, dass die Beiden anscheinend vorher noch nie aus Europa draußen waren?! So hab ich es jedenfalls herausgelesen. Ich würde mich auf alle Fälle auch erst mal auf Kurzreisen kundig machen, wie das denn so ungefähr in einer bestimmten Region abläuft, ehe ich mich auf so eine Gewalttour begebe. Oder ich wälze alles, was ich an Info-Material und Büchern in die Hände bekomme, um mir einen Reim daraus zu machen, wie es wohl sein könnte.
Umkehren finde ich nicht richtig, wenn sich die zwei einig sind. Sollte einer sich quer stellen, dann wird es schwierig.
Wir hatten auf unseren (kürzeren) Reisen öfters mal Streitereien. Einer muss immer den Kürzeren ziehen. Sonst tritt man auf der Stelle. Es ist bestimmt auf so einer langen Reise (allerdings haben die Zwei ja erst über zwei Monate hinter sich gebracht) schwierig, wenn man immer nur aufeinander sitzt und sich, meist wegen der Sprachprobleme, mit niemand anderen unterhalten kann. Das ist zum Beispiel für mich, die ich auch gerne alleine sein kann, schon eine gewaltige Umstellung.
Essen: Ich bin in der glücklichen Lage meinen Koch bei mir zu haben

. Außerdem war ich manchmal über irgendwelche Kleinigkeiten, die wir grad zu essen hatten (nein, wir haben nie am Hungertuch genagt) doch dankbar. Da schmeckt auch mal Knäckebrot und Eingemachtes wie ein Festmahl. Aber meist konnten wir irgendwo Frisches einkaufen. Gerade wenn man durch Gegenden kommt, wo die Menschen von "gar nichts" einigermaßen leben können, kommt es einen wie der reinste Luxus vor, wenn man dann seine mitgebrachten Köstlichkeiten auspacken kann.
Da ich ein ewiger Pessimist bin, denke ich sowieso vor einer Reise immer nur an das Schlimmste, was passieren könnte, was meinen Reisepartner oft zum Wahnsinn treibt... Und eine zusätzliche Strapaze vor der eigentlichen Reise darstellt. Dafür bin ich dann aber um so mehr erfreut, wenn dann alles doch nicht mal halb so schlimm abgelaufen ist, keine Terroristen uns gekidnappt haben und wir auch nicht in der Wüste verdurstet und verhungert sind. Ich versuche mit offenen Augen in das für mich neue Land zu gehen, aber ein gewisses (fränkisches) Misstrauen gegenüber fremden Leuten nicht sofort abzulegen. Damit sind wir eigentlich meist gut gefahren.
Also, wenn ich jetzt schon so weit gereist wäre, und auch noch die Zeit übrig hätte, ohne dass der Arbeitgeber daheim noch ruft, dann würde ich auf alle Fälle in irgendeine Richtung fahren, die nicht wegen Einreisesperren oder zu viel Müll (der ist überall, wie bereits mehrfach in anderen Beiträgen erwähnt, früher hat's bei uns bestimmt ähnlich ausgesehen) "abschreckend" wären. Aber nicht sofort nach Hause. Wer weiß, wann wieder einmal so eine Chance kommt. Und: Zeit lassen. Die ewige Hockerei im LKW geht enorm auf die Knochen!! Mehr Pausen, mehr Ausruhen, mehr Sightseeing.
Auf die richtige Entscheidung!
Gruß
Dagmar
Wir übertreiben die Wichtigkeit von allem, was wir tun, und wie vieles geschieht doch ohne uns. (H.D. Thoreau)