Reise durch hundertundeine Nacht

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Gordie
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Reise durch hundertundeine Nacht

#1 Beitrag von Gordie » 2012-10-03 21:00:45

Haloo hier mal zum schmöckern ein auszug aus unserem Reisetagebuch. Wir sind nun wieder zurück in Deutschland von unsere hundertunseinenacht dauernde Tour:

Zwischen Orient und Ochsident:

Tag 73 Armenien Berg Karabach

Obwohl unsere Reisezeit langsam etwas knapp wird und wir uns sowieso schon in Weitweitwweg fühlen, wollen wir noch tiefer eindringen noch spektakulärer nach Ganzganzweitweiweg. In einem Gebiet von dem man so rein gar nichts weiß. Nicht einmal einen identischen Grenzverlauf weisen unsere beiden kaukasischen Reisekarten auf. Die eingezeichneten Straßenverläufe und Ortsnamen sind unterschiedlich. Was erwartet uns? Die Spannung in uns steigt mit jedem Kilometer den wir über die gute asphaltierte Bergstraße näher zur Landesgrenze vorrücken. Die wilde Landschaft lässt uns bereits erahnen was auf uns zukommen wird. Teghs, ist der letzte Ort vor der Grenze. Dieser überrascht uns mit Höhlenwohnungen die die Menschen hier vor Jahrzehnten in den Sandstein gegraben hatten und die zum Teil noch irgendwie genutzt werden. Meist als Lagerraum oder Viehunderstand . Viele der Höhlen sind mit Brettern verschlagen. In den Abhängen sind weitere Höhlen zu erkennen und Wege die diese Behausungen miteinander verbinden
.. Dann führt die Teerstraße bergab, vorbei an einem Schild bis zur Grenze. Was auf diesen Schild stand wissen wir nicht aber in ein paar Tagen werden wir erneut hier vorbei kommen und dieses Schild genauer betrachten.
. Der Grenzübergang funktioniert erstaunlich einfach. Lediglich Pass abgeben. Die Personalien werden dort im PC eingetragen dann dürfen wir einreisen. Das Visa bekommen wir später in der Hauptstadt Stephanakert. Das Visabüro ist dort heute noch bis 13:00 Uhr geöffnet. Wir müssen uns also beeilen. Wir haben keine Ahnung wie weit die Stadt entfernt ist. Es geht nur langsam durch die unbewohnte Bergwelt voran, da kurven und Steigung nur ein geringes Tempo zulassen. Die Zeit drängt. Es werden 40 Kilometer werden und wir kommen rechtzeitig dort an. Stepanakert überrascht uns als moderne Stadt. Überall hängen Karabachfähnchen, denn übermorgen ist der 20 jährige Geburtstag des halb unabhängigen Staates, dass von keinen Land der Welt anerkannt wird. Ein Land das erst 1994 mit Aserbaidschan Waffenstillstand geschlossen hat. Die Karabacher freuen sich Ausländer zu begrüßen, denn das bedeutet das der jahrelang isolierte Landstrich sich langsam öffnet und die Isolation ein ende hat. Gutaussehende schick gekleidete junge Frauen die mich kichernd ansehen und mit mir irgendwie Kontakt aufnehmen wollen. Anscheinend wollen sie mit mir posieren. Und das in meinen Alter!
Außderm ist heute wohl auch der erste Schultag. Wie bei uns sind Kinder und Eltern festlich gekleidet und die Kinder tragen ihre Schultüte.
Etwas durchfragen und schnell haben wir das Visabüro gefunden. Wir müssen etwas warten bis wir an der Reihe sind und pro Antrag dauert es etwa 20 Minuten. Wir werden gefragt wohin wir Reisen wollen. Wir sagen überall hin wohin wir eine Genehmigung zum reisen erhalten. Genau können wir das ja nicht sagen da wir ja nicht einmal wissen wo die Grenzen sind. Dann zählt die Dame Orte auf und wir schreiben alles mit, denn dieses wird schließlich von ihr auf einen weiteren Zettel geschrieben. Kostet 3000 armenische Dram also 6 Euro pro Person. Somit wissen wir nun auch das in Karabach keine eigene Währung gibt sondern die armenische.
Wir bummeln etwas durch die Stadt und finden überraschend eine große moderne Pizzeria. Wir nehmen dort Platz und bestellen eine Magerita. Mann kann aber nur Stückchen bestellen und Mindestbestellung sind 3 Stückchen. Verständigungsprobleme lassen uns also nur einmal 3 Stückchen bestellen. Da heute wie schon erwähnt der erste Schultag ist sind auch viele Familien zum Festessen hier. Das bedeutet dass wir auf unsere Pizza eine Stunde warten müssen. Dann kommt nur eine halbe Pizza für uns beide. Diese ist nicht nur Hauchdünn hat keine Tomate drauf. Sie ist auch noch total trocken. Satt werden kann man davon wirklich nicht Nachbestellen bedeutet wieder Wartezeiten und besser wird diese dann wohl auch nicht. Beim bezahlen werden dann noch einmal 100 Dram fürs Gedeck fällig. Wir schlendern noch ein bisschen durch die Stadt die uns gefällt machen diverse Einkäufe und suchen dann für 1 Stunde ein Internetcafe auf.
Es ist bereits spät als wir aus der Stadt fahren zum See der auf unsere Karte eingezeichnet ist .Autos die uns überholen hupen vergnügt und winken uns freudig zu. So einen begeisterten Empfang hatten wir wirklich nicht erwartet.
Die Suche nach einen geeigneten Platz zum bleiben, gestaltet sich dann aber doch noch etwas schwierig So das wir auf einen Weg zum See aber ohne Zugang zum Wasser bleiben können. Völlige Ruhe herrscht hier als es dunkel wird. Wir hören Wildtiere deren Geräusche wir nicht zuordnen können.

Seit gegrüßt

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franz_appa
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Re: Reise durch hundertundeine Nacht

#2 Beitrag von franz_appa » 2012-10-03 21:37:11

Hallo

Sehr schön - wo gibt's mehr davon???

Gruß und Danke für's einstellen des Berichtes - macht Appetit auf mehr...

Greets
natte
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27.06. '25 - Battersea Power Station - Pink Floyd Tribute, Mainz im Schlossbiergarten
05.07. '25 - Heart & Soul Blues Brothers Show, Übach-Palenberg im Outbaix
10.07. '25 - Eat A Peach - Allman Brothers / Gov't Mule Tribute Koblenz Konzertmuschel ab 19.00 Uhr
26.07. '25 - Heart & Soul Blues Brothers Show, Esslohe - Krach am Bach

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