Die Welt erkunden: Womit anfangen

[globedriver]

Hallo, liebe Allrad-Gemeinde.

Wir stehen vor einer unlösbaren Aufgabe. Ich bin sicher, Ihr wisst Rat.
Wir sind gerade bei der Grobplanung unserer Weltreise, natürlich mit 'nem 4x4 (MAN-L2000-Basis). Auf der Zielliste steht eigentlich ALLES außerhab Deutschlands. Das Fahrzeug ist frisch aufgebaut und - na ja - fast neuwertig (30Tkm). Probefahrt ist erfolgreich absolviert.

Nun geht die nicht enden wollende Diskussion darum, wo wir anfangen sollen.
(A) Erst die Länder mit den guten Straßen/Pisten, um möglichst lange den guten Fahrzeugzustand zu behalten und die Länder mit den miesen Pisten erst zum Ende, wenn es weniger weh tut, das ältere Fahrzeug über die Holperpisten zu scheuchen?
(B) Oder andersrum? Erst die Schlecht-Wege-Länder, um die höhere Zuverlässigkeit des "Neufahrzeugs" zu nutzen und später die Gute-Wege-Länder, da man dort auch mehr Werkstätten (für allfällige Reparaturen) findet?

Was ist Eure Meinung?
Gibt's schlagkräftige Argumente für Lösung (A) oder (B)?????

Hoffe auf Eure Hilfe - Danke.

[Olli Carstens]

Hmmmm,...

Frage: Wie oft möchtest Du die Welt umrunden? Zehn mal?

Verschwitzte Grüße aus Windhuk,

Olli

[Lassie]

Servus Globedriver äh Klaus-Peter,

hast du es mit deiner Lady Grey also auch zu uns geschafft
Bzgl deines automobilen Fahrgestells würde ich mir weniger Sorgen machen, eher um dein eigenes physisches. Soll heissen: was würdest du dir und deinem Körper noch am Ehesten zutrauen wie Klima, Menschen, Kulturkreise, politische Situation, Essen, 'allgemeine Reiseschwierigkeiten' ?
Davon und von deiner aktuellen Befindlichkeit würde ich eine 'Weltreise' abhängig machen.

Dass ein Auto auf Reisen leidet, ist klar - aber dazu ist es ja ein LKW.
Mit ordentlich Wartung hält ein Wagen schon sehr lange...

Viele Grüsse, Jürgen

[klausontheroad]

morng,

weil's wohl fuer beides gute argumente gibt, fahr doch einfach das, was dir gefaellt.

lg klaus

[Dietmar]

Deine Sorgen möchte ich haben
Ich würde auf jeden Fall zuerst dahin fahren, was ich unbedingt sehen möchte. Denn man weiß nie, was das Leben an Überraschungen für einen bereit hält.

[advi]

Vielleicht sollte man erst mal wissen, wie lange Ihr Zeit habt.

Persönlich würde ich meinem Gefühl trauen und dorthin fahren, wo es mich hinzieht zu Beginn.

[connyandtommy]

Hallo Klaus-Peter,

schön, wieder mal von Dir zu hören. Ist die Lady jetzt so langsam einsatzbereit? Schottland hat sie ja ganz gut überstanden...

Nun, Deine Fragestellung habe ich so noch nicht gehört. Ich denke, es ist wichtig, was Dich am meisten interessiert, wo Du Dich hingezogen fühlst. Schlechte Pisten kannst Du heute fast überall meiden, aber wollen wir das denn überhaupt mit unseren Autos? Oder haben wir nicht deshalb solche Autos, um solche Wegstrecken in der Regel problemlos zu meistern?

Wir starten voraussichtlich mit Afrika, weil diesem Kontinent unsere heimliche Liebe gilt. Und auch deshalb, weil ich sonst in nicht allzuferner Zukunft in ein Alter komme, wo mir Teile Afrikas vielleicht ein bisschen zu stressig werden...

Vielleicht starten wir aber auch mit Südamerika, da hier unsere zweite heimliche Liebe, das Höhenbergsteigen, zuhause ist. Und mit zunehmendem Alter werden die Berge immer höher...

Du siehst, diese Frage muss jeder für sich selbst beantworten, sie ist zu individuell, um sie von anderen beantworten zu lassen. Und mal ehrlich, ist es nicht schön, ein solches Luxusproblem zu haben? Wir genießen es jedenfalls...

Viele Grüße

Conny & Tommy

[joern]

Dieses Problem soll einigen Besitzern superteurer Spezialallradweltreisemobile schon so zu schaffen gemacht haben, dass sie sicherheitshalber gar nicht erst losgefahren sind.

[Fritz1]

Hallo,

auch ich würde die Entscheidung nicht den angedeuteten Aspekten wie Straßenzustand und Alter des Autos abhängig machen. Folge dem größten Wunsch.
Ich bin mal in Amerika (Mittel und Nord) angefangen, dann Australien, anschließend Neuseeland und nun arbeite ich wieder und wäre ansonsten wohl in Südamerika.

Gruß

Fritz

[globedriver]

Danke für die die hilfreichen Antworten. Wir sind so schlau wie zuvor.
Dass wir zunächst unserer Nase folgen ist ja wohl klar. Aber zuerst Asien, erst Südamerika, erst Afrika, oder doch erst Bayern? Unbändiges Sehen-und-Erleben-Wollen gilt für alle Länder gleichermaßen!!! Und wenn ich nur nach der Intensität des Sehen-und-Erleben-Wollens ginge, wär'n wir dauern nur am Verschiffen von Kontinent zu Kontinent.

Denke, wir werden Lassies Ratschlag folgen und die "harten Länder" vornanstellen. Amerika ist dann was für's Altenteil !
(Fortschritte könnt Ihr ja auf meiner Site nachlesen)

Thanx anyway!

[Turi]

Hallo Klaus-Peter
Wir fangen mit Afrika an, warum?
1. ist es in meinen Augen das Land mit der Wüste schlechthin.
2. Afrika wird mit jedem Jahr schwieriger zu bereisen betreffend Visa etc.
3. Afrika ist Abenteuer pur mit allen Vor- und Nachteilen.
4. Obwohl ich kein Sicherheitfanatiker bin, Afrika wird mit jedem Jahr risikoreicher zu bereisen sein.
5. Afrika bietet vom gemässigten Klima über Wüste, Savanne und Regenwald alle Facetten des Klimas.
6. Man wird ja auch nicht jünger, Europa, Amerika kann man auch noch mit dem Rollator bereisen
Und last but not least Afrika ist einfach ein (mein) Traum.

sandige Grüsse
Turi

[Wüstling]

Hallo Globedriver,

fang mit dem Bayerischen Wald an und komm bei mir auf einen Kaffee vorbei!

Gruß

Ralf

[rosner mandi]

also ich würde vor einer verschiffung noch eine reise machen wo dein fzg. aufgrund schlechter strassen noch mal richtig gefordert wird. dann siehst du was noch zu verstärken bzw. zu verbessern ist und du hast die erfahrung bevor es wirklich auf grosse reise geht und die problembehebung viel schwieriger ist.
ein kollege musste seine hütte von singapur nach deutschland verschiffen da die hauptlagerung des hilfsrahmens kaputt war ...

[klausontheroad]

also ich würde vor einer verschiffung noch eine reise machen wo dein fzg. aufgrund schlechter strassen noch mal richtig gefordert wird. dann siehst du was noch zu verstärken bzw. zu verbessern ist und du hast die erfahrung bevor es wirklich auf grosse reise geht und die problembehebung viel schwieriger ist.
ein kollege musste seine hütte von singapur nach deutschland verschiffen da die hauptlagerung des hilfsrahmens kaputt war ...

gute idee, vorher zu testen,
dazu koennt ich die albanischen berge empfehlen.
lg klaus

[dare2go]

Um's Reisen "zu lernen" würde ich erstmal einfach anfangen! Vielleicht Osttürkei oder Marrokko, so für 3-4 Monate, einige Pisten und abgelegene Strassen fahren, und dann nochmal nach Hause / Deutschland - alles Unnötige auspacken (also all das was nie benutzt wurde), und ggf. einige andere Dinge zukaufen (da findet sich bestimmt was, z.B. verlassen sich viele nur auf's In-der-Kabine-Kochen, und stellen dann fest dass dadurch der gesamte Schlafbereich zu warm wird, also einen Außenkocher installieren...).

Außerdem solltet ihr erstmal den Umgang mit Bestechungs-Willigen Grenzbeamten und Polizisten lernen, in geringen Dosen, bevor ihr die ganz lange Tour macht. Weit weg, Visa- und Impfungsorganisation, Umgang mit viel fremden Behörden, und Stellplatzsuche in fremder Umgebung (mit ggf. Sicherheitsrisikos) - das alles auf einmal "grün" angehen kann einem schnell das Reisen verleiden!

Also "langsam hochfahren..." - dann ist's weniger Stress!

[Reisender]

Hallo

Wenn man Zeit hat, und damit meine ich so ca. 10 Jahre, dann würde ich mich einfach treiben lassen.
Wenn es irgend wo einem gefällt, dann einfach verweilen.
Wir sind seit über 5 Jahren im LKW unterwegs, waren davon 11 Monate in der Westsahara und Marokko, ca. 6 Monate in Spanien, 20 Monate in Frankreich, 6 Monate in Italien, der Rest in Deutschland.

In D waren wir aber nicht zu Hause sondern in Norddeutschland und Bayern etc,

Überall wo es uns gefallen hat sind wir geblieben, wenn das Wetter nicht gut war, oder wir meinten es muß eine Ortsveränderng her dann eben weiter.

Viele wollen in Ihrem Sabat- Jahr einmal Afrika umreisen, doch für was?!?-- und für wen?!?

Gesamtstrecke ca.30.000Km, das bedeutet jeden Tag 80-100 Km am Tag, nur um zu sagen wir waren am Cap!!!

Wir sind über 10 x dahingeflogen und haben uns dort einen Wagen gekauft und nach Jahren wieder losgeschlagen.
War relaxter!!!

Gruß aus Südspanien, und ?wahrscheinlich? bald in Marokko und der Westsahara mal wieder.

Auch dieses Jahr steht Mauretanien und der Senegal auf dem Plan, werden es aber höchstwahrscheinlich wieder nicht schaffen


Reisender

[Veit M]

Ich hätte da noch eine Idee.
Fangt doch mit einer Rundreise über Rumänien nach Moldavien an (Transnistrien mit dem Auto lieber meiden). Von da evtl. mal nach Odessa und auf die Krim und dann weiter oder als "kleine Runde" wieder am schwarzen Meer entlang zurück und über Bulgarien, Griechenland, Albanien zurück.

Rumänien und Moldavien bieten eine Menge Landschaft, viel Wildnis und sehr nette Menschen. Es gibt da sehr guten Wein und irgendwie ist alles im Umbruch. In ein paar Jahren ist da siche rncihts mehr so wie jetzt, evtl. dann schon zu gesetzt und nicht mehr so viel Freiheit wie jetzt noch.

Viel Spaß beim Reisen.

Ciao

Veit der jetzt auch lieber reisen würde als im Büro hocken

[Turi]

Hallo Reisender

Viele wollen in Ihrem Sabat- Jahr einmal Afrika umreisen, doch für was?!?-- und für wen?!?

Der Weg ist das Ziel, auch in Afrika.
Man muss ja auch nicht in einem Jahr um Afrika hetzen, die einen schaffens noch schneller.
Das Treiben lassen ist schön, wenn man das kann.
Wir haben ab Dezember 2012 auch die Möglichkeit und wollen uns soweit wie möglich treiben lassen.
Erst mal mit der kleinen Einschränkung 2-3 Jahre für Afrika..
Gut möglich, dass es mehr werden, ist aber auch möglich, dass es uns nach 2 Jahren wieder nach Hause zieht oder dass wir unten hängen bleiben und zu Hause alles verkaufen.
Wenn man alles offen lassen kann, wird man am wenigsten enttäuscht.
Nur, die Meisten können das nicht.
Entweder sie sind noch zu jung um für immer aufzuhören zu arbeiten(rein wegen der Kohle, wenige sind von Beruf Sohn oder Tochter), oder haben familiäre Verpflichtungen.
Ein grosser Faktor ist doch auch, jemand der nie für längere Zeit unterwegs war, der kann gar nicht abschätzen was es bedeutet für mehrere Jahre unterwegs zu sein.
Vielleicht wird es dem Einen oder Anderen einfach zu eng in der Kiste.
Was für mich auch noch wichtig ist; reise ich um des reisens Willen oder weil ich ein Ziel vor Augen hab?
Nur um unterwegs zu sein, das kann's ja auch nicht sein.
Läuft man dann nicht vor etwas davon?
Für uns ist Reisen, Sehnsüchte erfüllen, sei es die Wüste, andere Kulturen kennenlernen, einfach einmal nicht mehr auf die Uhr schauen zu müssen, aber immer mit einem, wenn auch weit gesteckten Ziel im Hintergrund.
Ihr habt auch ein Ziel.

Auch dieses Jahr steht Mauretanien und der Senegal auf dem Plan, werden es aber höchstwahrscheinlich wieder nicht schaffen

Ich mache das schon seit Jahren, nur muss ich bis jetzt immer auf die Uhr schauen, aber nicht mehr lange .
5 Wochen sind einfach viel zu schnell vorbei und der Kopf kann nicht "frei" werden.
sandige Grüsse
Turi

[mercury-nomade]

Hi,
meine Erfahrungen sind die folgenden: "Der Weg ist das Ziel", das sagt Dir fast jeder. In der Praxis hieß das bislang für mich: Es gibt nicht nur ein Extrem "Gute Straßen-Schlechte Straßen" in einem Land, sondern man kann das unterwegs meistens selbst bestimmen. Beispiel Panamericana: Eine fast durchgehend alsphaltierte mit fast allen Fahrzeugen zu bereisende Straße (bei der nur in der in der Mitte ca. 200 km fehlen, wo dann gar nichts geht). Einmal rechts abgebogen ist man aber auf Pisten im Urwald, im Hochgebirge oder wo auch immer und fährt dahin, wo es einen hinzieht und bleibt ein paar Tage oder Wochen, bis man weitermöchte. Man kann das jeden Tag neu entscheiden und muss es nicht einmal am Anfang der Reise tun. Nach einem vom Weg her für Fahrzeug und Fahrer anstrengenden Abstecher sagt man entweder "Das reicht jetzt erstmal, ich möchte erstmal wieder über den Asphalt gleiten und abends eine warme Dusche" oder, "Das war cool, ich möchte noch tiefer eintauchen". Egal wie man sich entscheidet, es wird gut...
Im nachhinein sage ich, die schönsten Orte lagen nie auf der direkten Verbindung und man sollte unbedingt die Zeit für all diese Abstecher haben. Und für genügend fahrfreie Tage, denn außerhalb des Autos gibt es am meisten zu entdecken.
Ich denke, das Beispiel läßt sich auf fast jede Reiseroute übertragen, und im Gegensatz zur Pauschalreise muss man nicht vorher buchen. Es spricht auch nichts dagegen, nach Osten loszufahren, zu merken dass es einem nicht gefällt, und dann (Gehen Sie über Los !) nach einem unangekündigten Besuch zu Hause nach Westen weiterzufahren.
Gruß und viel Spaß unterwegs wünscht Eckhart