strixa hat geschrieben:Hallo Meggmann,
hatten die beruflichen Fahrzeuge auch ein Splittgetriebe? In diesem Fall wäre die Formel 20PS pro Tonne nicht anwendbar, oder? Der hätte ja dann noch gut 2t Luft nach oben.
Ich halte die Formel immer für sinnvoll. Mehr Gänge nützen ja nur was, wenn man zwischen zwei Gängen "festhängt" -eigentlich könnte man im kleinen schneller aber für den größeren reicht es nicht, dann hilft das Split oder ein Gang mehr. An langen Steigungen hilft das, wenn es stetig wechselt nur bedingt (da ist man ganz schön oft am Schalten). Die letzten Ategos die ich gekauft habe waren alle 1224, finde ich ne recht vernünftige Kombi und mit 1000 Nm verlieren zumindest kleinere Hügel ihren Schrecken.
Aber irgendwo sind Mittel auch begrenzt und man gewöhnt sich an Leistung oder die fehlende Leistung. Wenn ich im gewerblichen Bereich die Durchschnittsgeschwindigkeit meiner Fahrzeuge um einige Prozent anheben kann hat das natürlich Auswirkungen auf die Rentabilität. Im Privaten nicht, da komm ich halt 20 min früher an, die ich dann irgendwo "vertrödle" (positiv gemeint). Selbst mein 90-16 mit 6,6 t ist immer schneller als die gewerblichen (egal ob flach da kein Begrenzer oder Kasseler Berge) - wenn ich will, oft will ich aber nicht da ich reise und nicht um x Uhr irgendwo ankommen muss. Ich finde irgendwann muss man sich auch mal entscheiden und das ist immer ein Kompromiss und an fehlende 20 PS gewöhnt man sich.
Radstandsverlängerung bei den vorgestellten Typen halte ich nur bedingt für sinnvoll. 5,7 Meter Aufbaulänge ohne Verlängerung ist ja schon mal was und so wie ich gelesen habe geht es ja nicht um ein Geländespielgerät sondern um WOMO mit Allrad. Auch wenn man sagt Länge läuft (eigentlich bei Booten) gilt das auch für LKW. Schön wird unser Hobby aber doch dort, wo es nicht geradeaus geht und da ist ein langer Radstand schon mal hinderlich. Was nutzt einem ein langer Radstand mit dann günstigem hinteren Böschungswinkel, wenn ich mit dem langen Radstand nicht mehr oben über die Kuppe komme weil er zwischen den Achsen aufsetzt?
Hier kommt dann wieder das Lastenheft zum Zuge:
- Wo will ich hin (eher in die weite Steppe oder eher ins pittoreske Bergdorf)
- Will ich WOMO Komfort auf hohem Niveau oder pragmatisches Campingfeeling
Ersteres dann eher Hoch, lang, breit, komfortabel. Letzteres eher möglichst kompakt, nicht so hoch. Und dann gibt es beliebige Abstufungen.
Mein Lastenheft war da einfach. Echte 7,5 t damit alle fahre dürfen, 2 Personen plus Hund, mal aus Spaß noch zwei mehr, keine Gegend ausschließen (weder warm noch kalt), alles mit H, Aussenhaut unempfindlich (Ein LAK ist schussfest bis Kaliber 9x19), keine Plastikfenster oder Anbauten sondern VSG, Dusche und Klo separat, Doppelbett ohne Basteln, 400 Wp Solar, kein Gas, Dieselluftheizung, Wasserversorgung skalierbar (Brauchwasser, Trinkwasser nicht aus Tanks),kein Fernseher oder ähnliches...
Wie Du siehst ist mein Ansatz eher spartanisch und so auch für kaum jemand übertragbar hat aber starken Einfluss auf das was raus kommt.