Hallo zusammen,
ich habe mir vor kurzem einen MB 1222 AF mit Doppelkabine zugelegt und will diesen selber umbauen.
Aus Zeitgründen möchte ich den Kofferbau, Zwischenrahmen und den Umbau auf 14.00 R20 Reifen von Profis erledigen lassen.
Aus finaziellen Gründen überlege ich ein paar Umbauten im osten in Auftrag zu geben. Ich wohne in Wien, weswegen mich speziell Tschechien, Ungarn oder Slowakei sehr interessieren.
Hat jemand Erfahrungen und kann mir jemanden empfehelen?
Grüße
Koffer-, Karosserieumbau im Osten - Erfahrungen/Empfehlungen
Moderator: Moderatoren
Re: Koffer-, Karosserieumbau im Osten - Erfahrungen/Empfehlu
Hallo snurf,
ja, im Osten kann man Geld sparen - aber auch ziemlich auf die Nase fallen....
ich wohne in der Nähe von Bratislava und gebe alle meine Fahrzeuge nur noch in der Slowakei zur Behandlung - Preisbeispiel: die LKW-Bude meines Vertrauens in Bratislava verlangt € 19,- Stundensatz, und das sind noch echte Mechaniker, keine Teiletauscher mit USB-Anschluss.
einen fähigen Karosseriebauer kenn ich in Nove Zamky / Slowakei - das Problem dabei: der Mann spricht nur Ungarisch
Genau hier liegt auch der größte Fallstrick: die Kommunikation - im Osten hörst du oft: ja, wir machen das oder ja, hab ich verstanden - danach stellt sich dann heraus, dass er ganz was anderes verstanden hat...
Meine Strategie dagegen: möglichst hochfrequente Kontrolle, was die Bruschen so machen - das ist zwar sehr aufwendig, aber aus meiner Sicht die einzige Möglichkeit.
Bei Bedarf melde Dich, wenn möglich helf ich gerne
Grüße aus dem Osten
Vocki
ja, im Osten kann man Geld sparen - aber auch ziemlich auf die Nase fallen....
ich wohne in der Nähe von Bratislava und gebe alle meine Fahrzeuge nur noch in der Slowakei zur Behandlung - Preisbeispiel: die LKW-Bude meines Vertrauens in Bratislava verlangt € 19,- Stundensatz, und das sind noch echte Mechaniker, keine Teiletauscher mit USB-Anschluss.
einen fähigen Karosseriebauer kenn ich in Nove Zamky / Slowakei - das Problem dabei: der Mann spricht nur Ungarisch
Genau hier liegt auch der größte Fallstrick: die Kommunikation - im Osten hörst du oft: ja, wir machen das oder ja, hab ich verstanden - danach stellt sich dann heraus, dass er ganz was anderes verstanden hat...
Meine Strategie dagegen: möglichst hochfrequente Kontrolle, was die Bruschen so machen - das ist zwar sehr aufwendig, aber aus meiner Sicht die einzige Möglichkeit.
Bei Bedarf melde Dich, wenn möglich helf ich gerne
Grüße aus dem Osten
Vocki
Macht korrumpiert, absolute Macht korrumpiert absolut.
Lord Acton (1834–1902)
Lord Acton (1834–1902)
Re: Koffer-, Karosserieumbau im Osten - Erfahrungen/Empfehlu
Im Handwerk sind die genau so gut drauf wie die Leute aus Deutschland.
Die Probleme sind in der Auswahl (richtigen Handwerker finden), der Kommunikation, der Mentalität und der Erfahrung.
Grade in Sachen Korosionsschutz und Langlebigkeit, Materialien, etc. haben die oft eine etwas andere Vorstellung, im Vergleich zu Deutschland.
Bei mir kommt das Thema (Oldtimerrestauration) ja auch regelmäßig auf den Tisch. Die meisten Leute fallen auf die Schnauze...
Da kommen natürlich noch ein paar andere Punkte mit rein, die für dich unerheblich sind und ueber die du nicht fallen kannst, das lassen wir jetzt hier weg.
Häufiges Problem und regelmäßiges Scheitern ist im Ost-EU Bereich der Preis.
Wenn du ein Projektvolumen von 100.000€ hast, kaufst 1.000 Arbeitsstunden zu 60.000€ und hast 40.000€ Teile und Material, dann wird versucht das was in Deutschland 100.000€ kostet, für 30.000€ hin zu bekommen und das kann einfach nur schief gehen.
In Osteuropa kostet gleichwertiges Material nun einmal das Gleiche wie in Deutschland, kommt ja auch idr. von hier und wenn es in Ungarn oder tchechien billiger wäre, würde es in globalisierten Zeiten einfach reimportiert werden. Der 40 Tonner fährt den KM für nen Euro... Das heist, sparen kann man nur am Lohn, also an dem 60.000€ posten. Wenn der Pole für 20€ arbeitet, dann sind das immernoch 20.000€ + die 40.000€ Material und dann rechne nochmal für Transportwege, Kontrolle, Unterstützung & Co 5.000€ drauf und dann sind das 65.000€. Ersparnis 35.000€ (mit entsprechender Rennerei und Risiko)
Das hat dann aber gute Chancen zu klappen, nur, wie gesagt, schief gehen tut es idr. weil die Leute eben keine 65.000€ ausgeben wollen statt 100.000€, sondern nur 25.000€ was wie oben dargestellt aus der Natur der Sache nicht geht.
Weiterhin ist die Frage, ob wenn die technische Ausstattung für diverse Arbeiten genau so gut ist wie in Deutschland dass dann noch für 20€ die Stunde geht, oder es nicht auch 30€ werden, und ob die Materialien, grade im Bereich Klebstoffe, Grundierungen, Lackierungen, Verzinkungen, etc. wirklich gleichwertig sind. Denn für deren Verhältnisse ist ein KG deutsche Premiumfarbe mit 60€ viel zu teuer und da gibts z.B. in Lackierereien nur das polnische Lacksystem für 30€ den KG und die in Deutschland etablierten Produkte gibts dort nicht / der Umgang damit ist nicht geübt, etc.
Das sind halt so die Probleme die ich kenne. (Wie gesagt, den oldtimerspezifischen Teil lassen wir mal weg)
Die Probleme sind in der Auswahl (richtigen Handwerker finden), der Kommunikation, der Mentalität und der Erfahrung.
Grade in Sachen Korosionsschutz und Langlebigkeit, Materialien, etc. haben die oft eine etwas andere Vorstellung, im Vergleich zu Deutschland.
Bei mir kommt das Thema (Oldtimerrestauration) ja auch regelmäßig auf den Tisch. Die meisten Leute fallen auf die Schnauze...
Da kommen natürlich noch ein paar andere Punkte mit rein, die für dich unerheblich sind und ueber die du nicht fallen kannst, das lassen wir jetzt hier weg.
Häufiges Problem und regelmäßiges Scheitern ist im Ost-EU Bereich der Preis.
Wenn du ein Projektvolumen von 100.000€ hast, kaufst 1.000 Arbeitsstunden zu 60.000€ und hast 40.000€ Teile und Material, dann wird versucht das was in Deutschland 100.000€ kostet, für 30.000€ hin zu bekommen und das kann einfach nur schief gehen.
In Osteuropa kostet gleichwertiges Material nun einmal das Gleiche wie in Deutschland, kommt ja auch idr. von hier und wenn es in Ungarn oder tchechien billiger wäre, würde es in globalisierten Zeiten einfach reimportiert werden. Der 40 Tonner fährt den KM für nen Euro... Das heist, sparen kann man nur am Lohn, also an dem 60.000€ posten. Wenn der Pole für 20€ arbeitet, dann sind das immernoch 20.000€ + die 40.000€ Material und dann rechne nochmal für Transportwege, Kontrolle, Unterstützung & Co 5.000€ drauf und dann sind das 65.000€. Ersparnis 35.000€ (mit entsprechender Rennerei und Risiko)
Das hat dann aber gute Chancen zu klappen, nur, wie gesagt, schief gehen tut es idr. weil die Leute eben keine 65.000€ ausgeben wollen statt 100.000€, sondern nur 25.000€ was wie oben dargestellt aus der Natur der Sache nicht geht.
Weiterhin ist die Frage, ob wenn die technische Ausstattung für diverse Arbeiten genau so gut ist wie in Deutschland dass dann noch für 20€ die Stunde geht, oder es nicht auch 30€ werden, und ob die Materialien, grade im Bereich Klebstoffe, Grundierungen, Lackierungen, Verzinkungen, etc. wirklich gleichwertig sind. Denn für deren Verhältnisse ist ein KG deutsche Premiumfarbe mit 60€ viel zu teuer und da gibts z.B. in Lackierereien nur das polnische Lacksystem für 30€ den KG und die in Deutschland etablierten Produkte gibts dort nicht / der Umgang damit ist nicht geübt, etc.
Das sind halt so die Probleme die ich kenne. (Wie gesagt, den oldtimerspezifischen Teil lassen wir mal weg)
Der Klügere gibt so lange nach bis er der Dümmere ist.