In Latein Amerika kann die mögliche Reisegeschwindigkeit arg variieren.
Selbst auf der Hauptstrecke, der PanAm (soweit es die gibt) sind der Strassenzustand und das Verkehrsaufkommen von Land zu Land unterschiedlich.
In Kolombien hängt man auf mautpflichtigen recht guten Strassen ewig hinter langen Reihen von LKWs, die mit 20-30 km/h die Berge hoch oder runterkriechen.
In Ecuador sind häufig Teile der PanAm von Erdrutschen und Schlaglöchern so übersät, dass man auch (trotz weniger Verkehr) nicht recht vorankommt (mit Glück einen Schnitt von 60 km/h mit einem WoMo, nicht einem LKW).
In Peru ist entlang der Küste kaum Verkehr, Überholen ist meist einfach, nur Ortsdurchfahrten haben "Rompe Muelles" (= Federbrecher = üble Speedbumps), die Strasse ist meist breit und glatt, da kann man fast deutsches Autobahntempo fahren (und viel zu sehen gibt's ja auch nicht).
Im Norden Chile's ist es ähnlich. Südchile bis Puerto Montt hat nur die Ruta 5 als Langstreckenverbindung, die fast autobahnmässig ausgebaut und mautpflichtg ist.
In Argentinien kommt es arg auf die Gegend an: in einigen Gegenden macht man gutes deutsches Landstrassentempo, in dichter besiedelten Gegenden ist der Verkehr oft heftig und die Staus vor den ewigen Polizeicheckpoints oft lang, im Süden (Patagonien) hält einen oft der heftige Gegenwind auf und treibt den Verbrauch hoch (obwohl da wieder wenig Verkehr ist).
In Paraguay und Brasilien (nicht wirklich Teil der PanAm) kamen wir mit mittelprächtigem deutschem Landstrassentempo durch, die Strassen waren meist okay, in Brasilien manchmal etwas teuer von den Strassengebühren. Wieder anders sieht es dann allerdings im Landesinneren Brasiliens aus: Pisten wurden vor Jahren mal gebaut, selten gepflegt, und dauernder Regen, zerbrochene Brücken, alles kombiniert mit schwerem LKW-Verkehr macht viele zur Qual (oder Abenteuer - je nachdem wie Du das sehen willst).
Mittelamerika ist ähnlich Argentinien, auch oft mit dichtem LKW-Verkehr (da kommt halt viel noch per Truck aus den USA). Besonders Mexikaner lieben es in unübersichtlichen Kurven auf engen Strassen zu überholen - da hilft kein deutsches "Dies ist meine Spur"-stures-Geradeausfahren.

Nicaragua und Honduras, zum Teil auch Costa Rica haben ein sehr durchwachsenes Strassennetz, von glatt und perfect bis zu 20% Teer sind noch übrig...
Auf der eigentlich gut ausgebauten PanAm in Panama bin ich mit Tempo 90 auf ein unausgeschildertes Ende des Teers geknallt, auf eine Kuppe (also nicht vorherzusehen) - da überholten mich dann alle 4 Radkappen und rollten in die Gräben links und rechts... Und ich stiess mir übel den Kopf am Dach.
In Australien nerven eher die Schilder und die extrem hohen Verkehrsstrafen. Die Ostküste hat viel Verkehr, der Ausbau auf 4-spurig kommt nicht so recht voran, also sind einige Strecken überlastet. Aber die typischen Roadtrains (langen LKW mit 2 Hängern) rasen immer mit 100-110km/h lang (soweit eben möglich), halten Dich also nicht wirklich auf, sondern eher umgekehrt. Im Landesinneren sind Strassen oft schmal, aber doch meist gut bis zumindest mittelprächtig gepflegt. Nur Outback-Tracks sind eine Herausforderung, oft weil sie zu schmal für unsere Laster sind - die haben halt die typische Landcruiserbreite...
Wie gesagt: bereite Dich in Australien auf einen Wald von Ver- und Gebotsschildern gefasst! In den entlegensten Orten...
So - sagt Dir das jetzt was?