Hallo.
Ich bin heute den verschiedenen Bauformen der Zylinderkopfdichtungen nochmal auf den Grund gegangen. Der vorliegende Motor ist Baujahr 1984 und hat als Zylinderkopfdichtung eine Gummibeilage (740.1003213-11) mit einem darüberliegenden Stahlring der den Brennraum abdichtet. Im folgenden Bild ist das die schwarze Dichtung links. In der Mitte der Brennraum, darum angeordnet vier Schraubenlöcher, dann oben etwas grösser der Durchlass der Stösselstangen. Unten zwei Löcher für den Kühlmitteleintritt und oben mittig Kühlmittelaustritt. Linksseitig schräg darunter das Loch für den Zapfen der Scgmierstoffdruckleitung und rechtsseitig schräg darunter das Loch für den Führungszapfen. Der Brennraum wird mittels einer Stahlbeilage abgedichtet, der auf die schwarze Dichtung aufgelegt ist.

- Gegenüberstellung mit (schwarz) / ohne (weiss) Stahlbeilage
Die weiße Dichtung ist die andere Bauform. Die Kühlmittelführungen sind als Stopfen ausgeführt, die sich in die entsprechenden Löcher im Zylinderkopf eimgedrückt werden. Die Abdichtung des Brennraumes wird mit einer im Zylinderkopf eingelassenen Stahldichtung erreicht. Die Stahlbeilage im Beispiel links fällt weg.
Im Schnitt sieht die Bauform mit Stahlbeilage so aus:

- Zylinderkopfdichtung Bauform mit Stahlbeilage
- Cylinder_Gasket_05.gif (28.17 KiB) 21733 mal betrachtet
1=Abdichtung Laufbuchse/Zylinderblock
2=Laufbuchse
3=Dichtbeilage Stahl
4=Dichtsitz Zylinderkopf
5=Zylinderkopf
6=Dichtbeilage Gummi
7=Zylinderblock
Aufgelegt auf den Zylinderblock dann so:

- Brennraumdichtung und Gummidichtung aufgelegt. Dichtbeilage ohne Wasserführung!
Die Bauform ohne Stahlbeilage, wie sie in meinem Motor verbaut ist sieht so aus, da passt die Konfiguration oben rechts (weiße Dichtungen):

- Bauform ohne Stahlbeilage
- ural_zkd_neu.gif (6.68 KiB) 21733 mal betrachtet
1=Dichtsitz Zylinderkopf
2=Zylinderkopf
3=Dichtbeilage Gummi
4=Zylinderblock
5=Abdichtung Laufbuchse/Zylinderblock
6=Laufbuchse
Das verheerende ist, daß die Dichtbeilage Gummi zwischen den Bauformen nicht so ohne Weiteres austauschbar ist. Die Löcher im Zylinderkopf, durch die das Wasser strömt haben bei der einen Bauform 14mm Durchmesser, bei der anderen Bauform 17mm um die Gummistopfen in den Zylinderkopf eindrücken zu können.
Wer also seinen Ural auseinanderbaut, der sollte vorher ganz genau mit der Taschenlampe zwischen Zylinderblock und Zylinderkopf leuchten und schauen welcher Bauform der Motor entspricht und VORHER die richtigen Dichtungen kaufen. Wir haben jetzt einen ganzen Stapel der Form ohne Stahlring mit Wasserstopfen herumliegen und schneiden Fratze.
Wir werden im Zweifelsfalle einen Hybriden bauen falls wir nicht schnell genug die richtige Dichtung bekommen. Dichtbeilage aus Stahl belassen, die Gummibeilage etwas zurechtschnitzen (weil zwischen Druckölkanal und Stösseldurchführung so eine Überlaufrinne ist, die den Stahlringm stört), die Löcher im Zylinderkopf auf 17mm auffräsen und die Stopfen einpressen und dann alles zusammenschrauben.
Ich werde berichten.
MartinK