Guten Morgen,
gestern Nachmittag sind wir wieder hier in "der Kälte" eingetroffen.
Jofri hat geschrieben:Hallo,
ich lese dies gerade in Rumänien, wir sind fast am Ende unserer Balkanrundreise, Wendepukte waren Albanien und Bulgarien.
Unser Klimasystem in der Fahrerkabine und der Wohnkabine hat auch bei den maximalen 39,5 Grad wieder sehr zufriedenstellend gearbeitet. Es ist schon sehr angenehm wenn sich die Wohnkabine tagsüber nicht aufheizt und abends nicht jeder Löffel schon 50 Grad abstrahlt...
Klimatechnik ist ein Spezialgebiet von mir, bei der Zusammenstellung und Inbetriebnahme von Systemen kann ich gegen Kostenerstattung weiterhelfen.
Nur schon eines, Klimaanlagen ohne einen PS-starken Antrieb können keine vernünftige Kühlleistung bei hohen Temperaturen erbringen.
Also wer ernsthaft Interesse hat PN oder eMail, ich melde mich dann wenn ich wieder zu Hause bin.
Gruß
Jochen
Es wurden hier schon verschiedene interessante "Temperatursenkungsgeräte" diskutiert. Hier mal meine Meinung dazu:
Für die Auswahl einer Fahrzeugklimaanlage in unserem Interessengebiet sind wichtige Kriterien:
1. Die Fahrzeugart (Wohnmobil, nur Fahrerhauskühlung oder auch Wohnkabinenkühlung, integriertes Wohnmobil)
2. Die Isolation des Fahrzeugs.
3. Bis zu welcher Außentemperatur soll die Kühlung funktionieren
4. Welche Innentemperatur soll dabei erreicht werden.
5. Ist ein Betrieb der Ventilatoren und der Steuerung für 12V oder nur mit 24 Volt möglich. (Die Auswahl für 12 Volt-Teile im Gebrauchtteilemarkt ist deutlich höher)
6. Soll auch der Standbetrieb also ohne Fahrtwindkühlung möglich sein. (z.B. Mittagspause ohne Schatten)
Ein ganz entscheidender Punkt ist die Festlegung der Außentemperatur bei der die Klimaanlage noch ihren Zweck erfüllen soll. Ich erinnere hier an das Dilemma der Bundesbahn vor einigen Jahren, als dort diese Temperatur auf ca. 30° festgelegt wurde und dann bei höheren Temperaturen die Systeme nach und nach ausstiegen.
Pauschal kann man sagen:
Eine Fahrzeugklimaanlage, die bei höheren als ca. 28° Außentemperaturen eine Innentemperatur von ca. 22° liefern soll ist nur mit einem vom Fahrzeugmotor oder einem Hilfsmotor angetriebenem Kältemittel-Kompressor möglich. Ein, in einem Wohnmobil, von einem Elektromotor angetriebener Kältemittel- Kompressor ermöglicht nur eine sehr begrenzte Kompressorleistung.
Die Wärmeaufnahme im Fahrzeug und deren Abgabe nach außen erfolgt in einem Kreislauf. Je höher die Außentemperatur ist, desto größer muss der Kondensator ( Wasserkühler ähnliches Teil) und oder der der Kühlluftdurchsatz sein.
Die Bestimmung der erforderlichen Kältemittelmenge kann nur schrittweise unter Beachtung der verschiedenen Parameter erfolgen. Diese sind z.B.: Außentemperatur, Verdampfertemperatur, Temperatur am Kompressorein/ausgang, Niederdruck, Hochdruck und Einspritzdruck/temperatur. Die einmal bestimmte Kältemittelmenge wird schriftlich festgehalten damit sie bei evtl. Reparaturen einfach aufgefüllt werden kann.
Außer mit Neuteilen kann eine solche Klimaanlage auch teilweise mit gebrauchten Komponenten installiert werden. Hierzu gibt es bei ebay eine Riesenauswahl. Bei Verwendung von gebrauchten Teilen, muss dem „Klimamann“ die Ausrüstung für das fachgerechte Spülen und Trocknen der Anlage zur Verfügung stehen.
Als Neuteile sollten der Kompressor, müssen der Trockner und das Expansionsventil verwendet werden.
Bei Selbstmontage einer aus Neu – und Gebrauchtteilen bestehenden leistungsstarken Fahrerhaus Klimaanlage entstehen Kosten von ca. Euro 1500, soll auch die Wohnkabine gekühlt werden, kommen inkl. der separaten und/oder Schaltung nochmals ca. Euro 500 hinzu.
Übrigens: Wir kühlen die Wohnkabine bei hohen Außentemperaturen über Tag auf ca. 24° und haben dann auch bei ausgeschalteter Anlage und Außen-Nachttemperaturen auch von 30° ein angenehmes Klima. Wenn es unerträglich heiß werden sollte, könnte man immer noch mal eben den Motor starten….
Sonnige Tage
Jochen