Konstrukteur hat geschrieben: ↑2024-11-13 0:28:55
Eine Frage, was soll die mittelfeste Schraubensicherung bringen?
Loctite hochfest wird empfohlen bis maximal M20. Da bist Du drüber raus.
Moin,
ich würde wie Sico hier auch eine zusätzliche Sicherung gegen Losdrehen verwenden. Dabei geht es nicht um das Netto-Losdrehmoment, sondern um Klemmlänge versus Gewindequerschnitt:
Eine Schraube ist wie eine Zugfeder, welche mit dem Anzugsmoment gespannt wird; die Schraube wird beim Anziehen in die Länge gezogen. Wenn sich in der Verbindung nun etwas setzt oder
Vibrationen auftreten ist das kein Problem, solange die Feder der Schraube “gespannt” bleibt. Je mehr “Federweg”, desto zuverlässiger ist die Verschraubung, je weniger Federweg, desto weniger Anzugsmoment bleibt bei Setzungen oder Vibrationen und die Verschraubung kann sich lösen.
=> eine lange und dünne Schraube ist viel funktionssicherer, als eine dicke, kurze. Beispiel: Federbrieden M20, 500mm lang, das kann die Vorspannung nicht verlieren, egal, was passiert.
=> wenn die Güte der Schraube ein höheres Anzugsmoment erlaubt, wird die Schraube mehr in die Länge gezogen und hat so mehr Federweg. (Elastizitätsmodul ist bei allen Schraubengüten gleich.) Deswegen sind oft in den ARL hohe Schraubengüten vorgeschrieben: M16 in 8.8 hat als Verbindung dieselbe Klemmkraft wie eine M14 in 10.9 (jeweils korrekt angezogen), die 10.9 wird bei korrektem Anzugsmoment aber mehr in die Länge gezogen und damit ist die Verschraubung zuverlässiger.
In dem Fall oben ist Klemmlänge = ~1x Durchmesser, geringe/unklare Güte. Also kleben. Mittelfest genügt, weil das Gewinde völlig überdimensioniert ist, die Riemenscheibe würde auch von einer M8 gehalten.
MlG
Felix