Eine Infrarot-Strahlungsheizung wirkt anders als eine konventionelle Heizung, die die Luft im ganzen Raum erwärmt.
Die dort genannte Studie kommt beim Wohnflächen bezogenen Energieverbrauch zu folgendem Ergebnis:
Niedertemperatur-Gasheitzung ca. 210 kWh/qm
Brennwert-Gasheizung ca. 190 kWh/qm
Infrarot-Heizung ca 70 kWh/qm
Im Verhältnis zur Niedertemperatur-Gasheizung (NTG) beträgt der Endenergieverbrauch der
Infrarotheizung (IR) nur 34,1%, zur Gasheizung in Brennwerttechnik nur 37,9%. Das heißt, der
Endenergieverbrauch der Gasheizung beträgt mehr als das 2,5fache derjenigen der
Infrarotheizung.
Wer hier mit 5 kW Heizleistung für ein Wohnmobil rechnet, der hat das ganze Konzept der Infrarot-Heizung nicht verstanden. Davon abgesehen, dass Wohnmobilheizungen teilweise nur deswegen mit 5+ kW verbaut werden, damit man die viele Luft und die Masse der Einrichtung schnell aufheizen kann, ist es so, dass die IR-Heizung überwiegend dort hin strahlt, wo die Wärme gebraucht wird.
In der oben genannten Studie sind in den Wohnräumen deutlich weniger als 100 W/qm installiert. Wegen der schlechteren Isolierung und geringeren Speicherfähigkeit im Wohnmobil muss man sicher etwas höher gehen, aber 1000 W sollten bei Temperaturen bis -10° C ausreichen.
Das ist ähnlich wie mit Sitzheizung und Lenkradheizung im Auto. Diese bringen die Wärme direkt dort hin wo man sie als Mensch braucht, oder beim Heizpilz. Die Lufttemperatur kann wesentlich niedriger sein als wenn man den Autoinnenraum über die normale Luftheizung heizt, und es ist trotzdem angenehm. Da das Wärmeempfinden und Komfortbedürfnis unterschiedlich sind ist das sehr individuell.
Voraussetzung für einen einwandfreie Funktion ist aber, dass die Energie überwiegend als Infrarotstrahlung abgegeben wird, entsprechende Flächen vorhanden sind, so dass die Plätze an denen man sich aufhält möglichst von vielen Seiten bestrahlt werden, und natürlich genügend elektrische Energie vorhanden ist. Der Betrieb aus Akkus ist in der Regel nur für kurze Zeit möglich. Damit es überwiegend Infrarotstrahlung ist sollten IR-Heizungen ein hohe Oberflächentemperatur haben, was allerdings im beengtem Inneren eines Wohnmobils nicht optimal ist. Die Niedertemperatur Heizfolien sind allenfalls für eine Fußbodenheizung geeignet.
Ich kann mir vorstellen, dass man gerade bei zukünftigen Wohmobilen mit Elektroantrieb, zumindest teilweise auch mit IR-Strahlern arbeiten wird, weil dies viel effizienter ist als die gesamte Luft zu erwärmen. Und wenn man einen Akku mit 200 kWh hat, den man in maximal 1 h wieder aufladen kann, dann spielt der tägliche Stromverbrauch für die IR-Heizung keine Rolle mehr.