Vielstoffstandheizung 24V, Steuerung umrüsten ??

alles, was nicht in die übrigen Technik-Kategorien passt

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Uli
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Vielstoffstandheizung 24V, Steuerung umrüsten ??

#1 Beitrag von Uli » 2008-05-02 23:58:49

Hallo Zusammen,

bei mir liegt noch eine Vielstoffstandheizung rum.
Die Heizung funktioniert einwandfrei.
Allerdings ist der Startvorgang wenig komfortabel.
Es ist noch die Version mit manueller Vorglüh- und Startphase.
Es gibt auch Ausführungen mit der "Eieruhrschaltung".

Ich hätte gern gewußt, ob man diese Schaltung nachrüsten kann, oder ob man sogar moderne Steuereinheiten (mit Fernbedienung) nachrüsten kann.

Danke
Uli
Laß mich, ich kann das..... Oh kaputt

crutchy the clown

#2 Beitrag von crutchy the clown » 2008-05-03 1:23:29

Ich würde die Heizung so lassen wie sie ist. Der Startvorgang ist manuell viel problemloser, da man während des Vorglühens immer wieder den Motor anlaufen lassen kann, um zu sehen, ob schon eine Zündung möglich ist.

Wenn aber dennoch eine Zeitschaltuhr verwendet werden soll, so sollte bedacht werden, daß der Zündvorgang bei Benzin und Diesel unterschiedlich lange ist. Der Wärmefühler sollte die Glühkerze (über ein Relais) abschalten können.

DieGrüneKuh
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#3 Beitrag von DieGrüneKuh » 2008-05-03 4:19:16

Moin,
ein fertiges Steuergerät von Webasto gibt es für diese Heizungen bestimmt nicht. Aber man kann mit Elektronikkenntnissen eine Steuerung selber basteln, die dann den Startvorgang übernimmt. Kontrollieren muß man ja nur den Temperatur-, den Brennwächter und das Vorglühen.
Die Eieruhrschaltung kann man aber auch nachrüsten, dafür braucht man aber auch noch ein Relais und ein Magnetventil. Diese Schaltung hätte dann auch den Vorteil das das Heizungsgebläse dann noch solange weiterläuft bis die Brennkammer abgekühlt ist.
Gruß Stefan

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Uli
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#4 Beitrag von Uli » 2008-05-03 9:41:20

Hallo Ihr beiden,

Danke für die Info.
Meine Elektronikkenntnisse gehen eher gegen Null.
Alles was nicht plug and play ist kann ich nicht machen.
Wenn es also eine einfache Lösung gegeben hätte wäre das schön gewesen.

Von daher werde ich es wohl so lassen wie es ist.
Vor allem aufgrund der unterschiedlichen Startzeiten bei Benzin und Diesel, da ich auch Vorhabe, Mischsprit zu verheizen.

Muß ich halt morgends erst mal vorglühen und starten gehen.
Oder kann ich die Heizung auch über Nacht auf halber Kraft durchlaufen lassen?

Grüße
Uli
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Ulf H
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#5 Beitrag von Ulf H » 2008-05-03 22:02:32

Uli hat geschrieben:...Oder kann ich die Heizung auch über Nacht auf halber Kraft durchlaufen lassen?...
Bei den älteren Diesel-Modellen, ich glaube, es ist die 3003 geht das nicht wirklich. Nach etwa 5 stunden auf 1/" verrusst die Kiste so, dass sie nur noch nach einer lt. Betriebsanleitung streng verbotenen Druckluftkur wieder in Betreieb zu nehmen ist.
Daher muss man alle spätestens 3 Stunden 1/2 Stunde auf Stufe 1 fahren, was bei kleinem zu beheizendem Volumen auch bei knackigen Minusgraden im Innenraum zu einer veritablen Sauna führt.
...
Also nicht gerade das, was man sich unter einer komfortablen Heizung vorstellt.

Ob diese Probleme bei Deinem, augenscheinlich etwas neueren Modell weiterhin bestehen weiss ich natürlich nicht.

Wirklich komfortabel wirds erst, wenn die Heizung mittels thermostatischer Ansteuerung selbst regelt.

Gruß Ulf
Ein Problem, welches mit Bordmitteln zu beheben ist, ist keines !!!

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Da ist man ständig dran die Karren zu verbessern, schlechter werden sie ganz von alleine.

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#6 Beitrag von DieGrüneKuh » 2008-05-04 13:18:44

Moin,
die Eieruhrschaltung wäre schon "Plug 'n' Play", wenn man denn nicht Farbenblind ist und ein paar Kabel nach Schaltplan verlegen kann. Aber man findet diese Teile eher selten und wirklich komfortabler ist das ja auch nicht.
Und außerdem haben alle älteren Vielstoffheizungen mit eingebauter Pumpe, die gemeinsam mit dem Lüfter betrieben wird das Problem, dass sie nicht länger auf Halblast laufen sollten bzw. dürfen. Aber es gab eine einfache Regelung über ein Klappe, die unbenötigte Warmluft geht dann nach draussen. :lol:
Gruß Stefan

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felix
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#7 Beitrag von felix » 2008-05-05 8:26:37

Moin,

bringt euch nicht um! Die Schaltpläne von Standheizungen sind alles andere als einfach gestrickt! Da wurde keine Klemme und kein Schalter zu viel eingebaut. Zudem: Wenn sie auch im Prinzip alle gleich sind, so gibt es im Detail doch einige Unterschiede. Einige der Sicherheitsschaltungen erkennt man erst auf dem dritten Blick.

Ich habe schon überlegt, ob ich meiner Heizung ein automatisches Thermostat verpasse. Z.B. auch mit PWM damit mehr als 1/5 vom Glühstrom an der 6V Glühkerze ankommt u.s.w. Das ist aber ein gewaltiges Projekt, und da es auch am Stromnetz "From Hell" im alten LKW funktionieren soll und dann an der Glühkerze etwa 100A geschaltet werden müssen hat mir davor aber zu sehr gegruselt. Der riesen Aufwand eine elektronische Steuerung für alte Heizungen zu bauen würde nur lohnen, wenn das Ding universell ist. Genau das lässt sich aber nicht erreichen, da die ein oder andere Sicherheitsbeschaltung doch wieder individuell bei jeder Heizung ist.


Ergebniss:
a) Lebensgefährlich: Einmal, und sei es beim Einbau der eigentlich passenden Steuerung, einen Temparaturwächter falsch verkabelt und die Heizung läuft jahre lang gut - bis dass sie dann die ganze Karre sammt schlafender Insassen in Brand steckt.

b) So etwas lässt sich nicht komplett am Reißbrett entwickeln, irgendwas vergisst man immer. Da braucht es eine Reihe von Prototypen, dafür muss man erstmal Zeit und Muße haben. Für eine Heizung allein Wahnsinn...


Man gehe einfach zum Händler des geringsten Mißtrauens und kaufe sich eine Heizung mit Thermostat. Dann mus sman auch nie wieder beim TÜV um eine Brennkammerprüfung bangen oder Nachts bei laufender Heizung um sein Leben.

MlG,
Felix

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#8 Beitrag von DieGrüneKuh » 2008-05-05 15:30:47

Moin,
bringt euch nicht um! Die Schaltpläne von Standheizungen sind alles andere als einfach gestrickt!
du scheinst die alten Vielstoffheizungen von Webasto nicht zu kennen. Die sind wirklich sehr einfach aufgebaut. Die Sicherheitsschaltung bei der Eieruhrversion ist da z.B. nur ein Relais. Natürlich muß man den Brenn- und Temperaturwächter richtig anschließen. Aber das ist nicht besonders schwierig.
Gruß Stefan

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felix
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#9 Beitrag von felix » 2008-05-06 9:18:51

Hallo Stefan,

ok, bei falsch angeschlossenem Brennwächter läuft sie entweder garnicht, oder geht nicht mehr aus. Spannender ist schon die Verkabelung des Temperaturwächters. Die aufwändigste und sicherste Variante ist die von der BW, hier ist der Heizungskram über Lastrelais geschaltet, der Brennwächter schließt die Versorgung dieser beiden Relais schlicht kurz und ein 0,3A Sicherungsautomat löst aus. Danach ist die Heizung komplett stromlos. Hat den Vorteil, dass im Zweifel nur die billigen Lastrelais abbrennen, und nicht der unbezahlbare Eieruhr-Schalter.

Da gab es aber zivil viel verknotetere Schaltungen. Oft ist der Temparaturwächter als Öffner ausgeführt und schließt damit nur das Magnetventil (Oder Magnetkupplung oder externes Versorgungsgerät) der Kraftstoffzufuhr und die Heizung läuft schön ordentlich kalt, bevor der Brennwächter sie komplett abschaltet. Genau diese Leitung geht aber quer durch den Eieruhrschalter und das schreit nach Verkabelungsfehler.

Und ich werde den Teufel tun, hier selbstgebastelte Steuergeräte zu verschicken, die dann vom Anwender selbst irgendwie verkabelt werden... Einmal versehendlich nen Pappkarton vor der Luftauslass gestellt und die Heizung steckt das Auto in Brand.


Klar, man kann da (auch sicher) was machen, aber ich werde hier im Forum keine Anleitung dafür geben. Wer genug im Plan drinsteckt, um das sicher aufzubauen, der muss hier nicht fragen. Ich habe nicht die Muße reihenweise MCU-Prototypen zu entwickeln, und wenn man das mit einem Industrie-Standart-Thermostat macht, investiert man eine Menge Geld und Aufwand in eine Heitzung, die genau dann auf den Schrott kommt, wenn der TÜV sie bemerkt, weil man eh keine neue Brennkammer mehr bekommt. Dann kauft man sich doch besser eine neue (gebrauchte) Heizung, wo schon alles dabei ist.

MlG,
Felix
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#10 Beitrag von DieGrüneKuh » 2008-05-06 15:20:43

Moin,
wenn du diesen Schaltplan
http://home.arcor.de/i1ltis/Webasto/49.jpg
verstehst, kannst du auch eine "Eieruhrschaltung" nachrüsten. Aber wirklich komfortabler wird der Anlaßvorgang dadurch nicht. Man muß nur nicht mehr die Sekunden zählen und den Glühschalter dabei festhalten.
@felix: Durch die Glühkerze fließt übrigens nur ein Strom von weniger als 20A, ist jedenfalls mit 20A abgesichert.
Gruß Stefan

Ich hab das Bild mal in einen Link umgewandelt, um die Sache nutzerfreundlicher zu machen. Wilmaaa
Zuletzt geändert von DieGrüneKuh am 2008-05-06 15:22:50, insgesamt 1-mal geändert.

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#11 Beitrag von felix » 2008-05-06 15:40:20

Hallo Stefan,

hmm, und wenn man jetzt darauf achtet, erkennt man das am
Schalter Klemme 3 und 4 in der Startphase die komplette
Sicherheitsbeschaltung überbrücken und das Lastrelais anziehen. An
sich ok, wenn sichergestellt ist, dass der Schalter durchläuft. Ist erstmal
die Frage, ob die Eieruhr das noch gewährleitet...

Aber genau da fängt es dann auch an, dass beim Verkabeln schnell ein
verhängnisvoller Fehler gemacht wird. Nichts für den Anfänger, auch
wenn es handwerklich keine Herausforderung ist!



Das Problem der Glühkerze ist ein anderes: Die gab es damals nur für
6V (Weil keine hochohmigeren Materialien zur Verfügung standen und
feinere Strukturen anfällig sind)

Die Kerzen haben meißt etwa 100W, sodass bei 6V etwas in der Region
von 15A fließt. Damit so etwas dann an 24V funktioniert (4,8V an der
Kerze bei 24V), sind einfach dicke Widerstände verbaut welche die
restlichen 20V sinnlos in Wärme umsetzen.

Heute gibt es auch 24V Glühkerzen mit Keramikmantel und das
Problem ist gelöst. Die passen aber nicht in unsere alten Heizungen.


Nun finde ich die Glühphase im eher kritisch, gerade wenn es sehr kalt
ist bleibt das "Na, springt der Motor morgen noch an" im Hinterkopf.
Und da wäre es schon schön, wenn die Kerze nur die benötigten 100W
aus der Batterie schluckt, und nicht 400W nimmt und davon 300
sinnlos verbrät.


Lösen ließe sich das Problem, indem man die Spannung der Kerze
schaltet. Also sie kurzzeitig mit 24V befeuert und danach entsprechend
lange Pause macht damit sie nicht überhitzt. Da die Kerze aber ohmsch
ist, fließen bei 24V etwa 60A. Da das Ding sicher Kaltleiterverhalten wie
Scheinwerfer hat im Einschaltmoment auch ein Vielfaches davon. Also
bräuchte die Endstufe eine Strombegrenzung oder müsste ordentlich
überdimensioniert werden.

Soweit auch nicht soo das Problem. Mosfet können was und sind billig,
auch wenn die Spannungsschutzbeschaltung in der Liga schon ein
wenig aufwändiger ist.


Prinzipiell möchte man das Ding so langsam wie möglich schalten, da so
eine Kerze thermisch sehr träge ist, ist das auch erstmal kein Problem.
In dem Moment muss aber die gesamte Kabellage die 60-100A führen
können, und das ist dann nicht mehr lustig. Abhilfe schaffen Spulen
udn Kondensatoren, die diesen Spitzenstrom speichern. Aber wenn man
dann langsam schaltet, sind diese Bauteile sehr groß und teuer. Je
schneller man schaltet, desto kleiner und billiger diese Bauteile, aber
desto aufwändiger wird jedoch das ganze Design (Mosfet-Ansteuerung,
EMV-Probleme) Letzlich möchte man dann aus dem hörbaren
Frequenzspektrum heraus (60 - 250kHz sind recht üblich). Und da es
so etwas in der 15A-Liga nichtmehr a la "SimpleSwitcher von NS" gibt,
lässt man besser die Finger davon, ohne Erfahrung taugt das im ersten
Anhieb eh nix und belässt alles bei den alten Widerständen und kauft
sich leiber nen Generator.

Wenn jemand als E-Techniker jedoch eh noch eine Studienarbeit zu
entwickeln hat, kann er sich ja mal ans Werk mit dem ersten
Prototypen machen, die Schaltung wäre sehr universell, das sich sich
dann einfach anstatt der alten Glühwiderstände einbauen lässt.

MlG,
Felix
Zuletzt geändert von felix am 2008-05-06 15:57:45, insgesamt 3-mal geändert.

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#12 Beitrag von DieGrüneKuh » 2008-05-06 20:41:23

Moin,
so viel Elektronik nur um einen Strom von ca. 20A bei 4V zu bekommen ist doch viel zu teuer. Aber es gab schon andere Lösungen, wo Leute einfach die alte Glühkerze durch neue 12V bzw. 24V ersetzt haben. Das soll mit einem Gewindeadapter funktionieren.
Gruß Stefan

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#13 Beitrag von felix » 2008-05-07 8:14:10

Hmm,
so viel Elektronik nur um einen Strom von ca. 20A bei 4V zu bekommen ist doch viel zu teuer.
Jupp!
Das soll mit einem Gewindeadapter funktionieren.
könnte klappen, muss aber nicht:

- Es braucht nicht nur nen Gewindeadapter (Eventuell passt ein Reduzierstück aus der Hydraulik) sondern die neue Kerze muss zudem genau an der Stelle glühen, wo auch die alte geglüht hat (die neuen Kerzen sind lang und dünn, die alte ist eine dicke, kurze Wendel)

- Weiter muss die Kerze in der selbe Zeit genauso warm werden. Sehe ich bei der Keramikummantelung schwierig, die wird noch träger sein. Sonnst passen die Startzeiten nicht.

MlG,
Felix
Zuletzt geändert von felix am 2008-05-07 8:15:58, insgesamt 2-mal geändert.

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