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Beitrag
von Marc van Endert » 2016-10-06 19:15:20
Hallo Daniel,
mein Rat: Wenn der Bagger vorher keine großen Probleme mit den Wegeventilen hatte, d.h. die Hydraulikzylinder unter Last nicht zu schnell nachgaben (was bei einem Bagger nicht so dramatisch ist wie z.B. bei einem Radlader, der auch als Stapler eingesetzt wird) und wenn es an den Durchführungen der Steuerschieber (dort, wo die Hebel angelenkt sind) keine dramatischen Lecks gab, würde ich das alles so lassen und mit neuen Dichtringen an den Durchführungen wieder zusammenbauen. Dort sitzen vermutlich Nutringe und Abstreifringe, evtl. aber auch simple O-Ringe; das sind alles Normteile, die für wenig Geld zu bekommen sind.
Auf keinen Fall mit Schleifpapier arbeiten! Die Steuerschieber einfach so lassen, wie sie sind und jeden Schieber wieder in derselben Bohrung einbauen, in der er ursprünglich saß. Die geläppten Flächen der Schieber, die für die eigentliche Steuerfunktion zuständig sind, machen für mich auf den Fotos einen guten Eindruck; "Auswaschungen" kann ich keine erkennen. Lediglich dort, wo die Durchführung nach außen erfolgt, sieht man starke Korrosionsspuren. Dort dichten aber die Nutringe bzw. O-Ringe und müssen nur dafür sorgen, dass kein Öl nach außen leckt. Wenn es das vorher nicht (schlimm) tat, kann es mit neuen Dichtringen nur besser werden. Die "Rillen" sind übrigens Ölnuten; sie haben keine Dichtfunktion und sorgen nur für die Schmierung der Schieber in ihren Bohrungen.
Daher nochmal: Baue alles wieder genau so zusammen, wie es war, achte dabei auf peinlichste Sauberkeit und verwende neue Dichtringe an den Durchführungen - dann tut's der Bagger wieder! Wenn nicht, führt kein Weg an komplett neuen Wegeventilen vorbei; die kann man nicht "überholen". Ach, ja - und nochmal: Finger weg von Schleifpapier! ;-)
Und: Bei der Montage alle gereinigten Teile (und auch die neuen Dichtringe) gut einölen; niemals trocken montieren.
Viele Grüße
Marc