Allrad-LKW-Gemeinschaft

Hallo Forum,

bei mir sind zwei Feuerlöschsprays ausgelaufen, warum auch immer. Die Temperatur war am letzten Wochenende maximal 35° in der Werkstatt, jedenfalls deutlich unter den spezifizierten 50°.

Das Löschmittel besteht laut Sicherheitsdatenblatt im Wesentlichen aus Wasser und Kaliumsalz. Ich habe mit dem Hersteller telefoniert. Es ist quasi nur hoch konzentriertes Mineralwasser.

Nun die Frage an die Chemiker im Forum: Das Löschmittel ist über diverse Bauteile geflossen. Eloxiertes Aluminium und verzinkter Stahl. Die Salzkruste kann ich abwischen, es bleiben aber weiße Rückstände, die ich nicht entfernt bekomme. Ich kann nicht sagen, ob es nur hartnäckig eingetrocknet ist oder ob eine chemische Reaktion stattgefunden hat.

Gibt es eine Chemikalie, womit ich die Rückstände wieder gelöst bekomme? Ich dachte an Natronlauge, habe aber von Chemie keine Ahnung...

Der Hersteller wird die beiden Feuerlöschsprays kostenlos ersetzten. Zur Fehlerdiagnose soll ich die beiden Sprays an den Hersteller zurück schicken.

Gruß
Burkhard

Hallo,

wenn die betroffenen Bauteile (ich unterstelle jetzt mechanische Bauteile, keine elektronischen Bauteile, insbesondere nicht in Betrieb /unter elektr. Spannung stehend) sowieso schon nass geworden sind, dann würde ich mit reichlich Wasser nachspülen.

Ist es relevant, dass die Bauteile optisch wieder in den Ursprungszustand kommen oder geht es um Auswirkungen z.B. bzgl. der Korrosionsbeständigkeit?

Grüße

Marcus

Es sind fast nur mechanische Bauteile. Aluminiumprofile von item, einige selbst angefertigte Aluminium Befestigungswinkel (eloxiert) und eine recht teure Klauke K06 Presszange.

Die Zange ist aus verzinkten Stahl. Die Pressbacken und Schrauben sind brüniert (schwarz). An den brünierten Stellen kann ich es rückstandslos abwischen. Am den verzinkten Stellen geht es nicht ab.

Es hat auch ein Pro Charge Ultra Ladegerät von Sterling erwischt. Es ist wohl nichts in das Gerät hinein geflossen (muss ich noch untersuchen), aber die Rückseite besteht aus einer gelb verzinkten Stahlplatte und die hat jetzt große schwarze Flecken.

Mir geht es um Optik und Korrosion.

Gruß
Burkhard

Wir haben bei uns in der Firma alle Pulverlöscher ersetzt, da die Salze, die als Löschmittel dienen in jede Ritze kommen und insbesondere elektrische Geräte und Messtechnik zerstören.
Teilweise sind die Schäden durch Pulverlöscher höher gewesen, als der Schaden des eigentlichen Brandes, da durch die Salze alles korrodiert.

Ich würde an deiner Stelle, wenn Du eh neue brauchst, Schaum- und CO2-Löscher nehmen. Man braucht zwar mehr Feuerlöscher, um die gleichen Löscheinheiten zu Erreichen, wenn aber gelöscht werden muss ist der Kollateralschaden deutlich geringer.

Pulverlöscher verwenden wir nur noch im Außenbereich, an Stellen wo es keine Elektrik gibt und man mit dem Wasserschlauch großzügig reinigen kann.

burkhard hat geschrieben:
Der Hersteller wird die beiden Feuerlöschsprays kostenlos ersetzten. Zur Fehlerdiagnose soll ich die beiden Sprays an den Hersteller zurück schicken.

Gruß
Burkhard

Aber doch nicht, ohne vorher alles schön sauber (incl. Fotos) mit einem Zeugen zu dokumentieren und zugleich eine Aufstellung über die Schäden sowie deren Beseitigung bei zu legen.
Evtl. würde ich erst einmal nur eine Dose senden und denen mitteilen, dass die zweite Dose vorerst zur Sicherheit bei Dir verbleibt.

Hallo,

meine Erfahrung mit solchen Salzen, schleifen oder Strahlen und neu verzinken. Das wir immer weitergammeln, wenn es mit Feuchtigkeit in Kontakt kommt. Eine sehr ärgerliche Sache.

Grüße Sebastian

Hallo Burkhard,

leider muss ich Sebastian als Kali-Bergmann recht geben.
Insbesondere Kaliumsalze sind sehr aggressiv in Sachen Korrosion.
Entweder ab in die Grube, dort ist es extrem trocken (ok, dann bekommst Du eine Immobilie, nicht wirklich ernst gemeint...), oder die Oberflächen kpl. neu machen.

Was laut Aussagen einiger Kollegen von meinem Werk funktionieren KANN ist, ab in den Geschirrspüler, schön heißes Programm, extra Spülfunktion (sofern vorhanden), GRÜNDLICHST im Backofen trocknen und dann neu beschichten.
Oder einölen. Das geht aber natürlich nicht in frequentierten Bereichen oder dem Wohnraum.

Letztlich ist strahlen die sicherste Methode, alles andere kann auch, je nach Stärke der Kontamination und den Umgebungsbedingungen schief gehen.

Gruß Sven