Allrad-LKW-Gemeinschaft

Hallo Leute,

ich habe mal ein grundsätzliche Frage zu den Anziehmomenten von Schrauben. Bei unseren alten Schätzchen wird ja so gut wie nie was angegeben. Klar:

Gewindegröße, Festigkeitsklasse der Schraube -> Tabellenwert ablesen.

Da nehme ich z.B. man die Tragringschrauben bei meinem Mercur: M12, 10K --> ca. 120 Nm.

Soweit so gut. Aber: die Schraube geht ja in ein Bauteil (Radnabengehäuse) und nicht in eine Mutter. Hat das Bauteil die passende Festigkeit? Oder hat man bei Magirus die 10K-Schrauben ausgewählt, weil das halt Fahrwerksschrauben sind und da nimmt man halt 10K? Schleißlich bekommen die ja auch noch Zugkräfte beim Betrieb. Also hier konkret lieber wie ein 8.8er anziehen (ca. 80 - 90 Nm), damit noch Reserve bleibt bis zur Streckgrenze?

Viele Grüße,
Bernhard

Moins,

Ich gehe meistens nach der tabelle, hat bisher immer gehalten.

Einzig die M16 feingewinde der servolenkung hatte ich mich nicht gehalten, da das innengewinde aus grauguss ist.

Mfg
Andy

Es gibt für die unterschiedlichen Werkstoffe Mindesteinschraubtiefen. Wenn die erreicht ist, kann die Schraube mit dem regulären Drehmoment nach Tabelle angezogen werden.
siehe z.B. hier http://www.rc-network.de/forum/attachme ... 1359039137

Hmm, und was sagt mir jetzt die Tabelle? Wenn ich sie richtig lese geht Gußeisen grundsätzlich nur bis FK 8 und bei Baustahl kommt es auch auf den Werkstoff an?

Nach dieser Tabelle dürfte ich also die M14 Schrauben für die Verbindungs Achsfaust-Achsrohr nur maximal mit 140Nm anziehen, da die Achsfaust (da ist das Gewindeloch drin) ein Gußteil ist? Kommt gefühlt auch hin, da ich sie mit einem normalen 19er Ringschlüssel ohne Probleme aufbekommen habe. Bei 200Nm hätte ich das eher nicht geschafft.

Die Tabelle sollte man noch dazu schreiben was unter Gusseisen verstanden wird, meines Wissens ist das der Grauguss kenne ich nur von Motorblöcken und Werkzeugmaschinen(Maschinenbett) und aktuell sind die wohl eher geschweisst, sonstige Fahrzeugteile sind wenn gegossen aus Stahlguss