Allrad-LKW-Gemeinschaft

Hallo Forum,

um ein Fahrzeug mit einem Greifzug zu bergen muss es meistens nur wenige Meter gezogen werden um wieder frei zu kommen. Trotzdem benötigt man unter Umständen ein sehr langes Seil, da der nächst gelegene Ankerpunkt weit entfernt ist.

Ein sehr langes Greifzugseil ist aber unhandlich, sperrig, schwer und teuer.

Frage: Ist es zulässig, ein Greifzugseil mit einem normalen, starren (nicht elastischen) Bergegurt zu verlängern? Also z.B. die ersten 20 m das Greifzug Seil für die Strecke um wieder frei zu kommen und dann die restlichen Meter bis zu Ankerpunkt mit einem Bergegurt verlängern?
Das die Bruchlast des Bergegurtes passen muss ist klar.

Gruß
Burkhard

Warum sollte das nicht gut sein? Das schwächste Teil muss es halt aushalten der rest hält sowieso...


Gruß

Martin

Frage: Ist es zulässig, ein Greifzugseil mit einem normalen, starren (nicht elastischen) Bergegurt zu verlängern?
Gruß
Burkhard

Du fragst ernsthaft nach der zulässigkeit???

Ja, bei einer Winde ist es laut Anleitung nicht zulässig. Es wird kein Grund genannt und so richtig fällt mir auch keiner ein.

Ein längeres Windenseil oder am Ende des Windenseiles noch n Seil einhängen???
Ich wuerde mir keine Gedanken um die Zulässigkeit machen, denn wenn du mit der Kiste festhängst, bist du eh schon fern ab jeglicher Zulassungen...

Hallo,
für den gewerblichen Bereich sind VBG D8 und VBG 9a maßgebend.
Sofern die Winde im öffentlichen Straßenverkehr eingesetzt wird liegt dies im Verantwortungsbereich des Fahrzeugführers und Halters.

Ich konnte beim durchblättern keine Regel finden. Es wird nur gefordert das alle Anschlagsmittel/Hilfsmittel für die auftretenden Kräfte zugelassen sind.

Wenn Du eine konkrete Auskunft möchtest frag bei der SVLFG Düsseldorf Abteilung Prävention nach.

Zum Schluß, diese Regeln haben im privaten Bereich keine Gültigkeit, da sie der Sicherheit dienen ist eine Beachtung trotzdem empfehlenswert.

Gruß
Bermd

Und du kennst die auftretende kraft?

Haben Greifzüge nicht regelmäßig Scherbolzen die die auftretenden Kräfte begrenzen? (Zumindest die die ich je live gesehen habe hatten welche)
Damit sollte die maximale Kraft ja definiert sein (außer man bastelt noch irgendwo Rollen ein - so a la Flaschenzug). Ich persönlich würde dann noch einen 100% Sicherheitsaufschlag einrechnen.
Beispiel Greifzug 3 t, zzgl. Sicherheitsaufschlag 3 t ergibt Bruchlast Bergegurt 6 t (soweit ich weiss ist die Bruchlast das 7 fache der Nennkraft eines Bergegurtes - nur Vorsicht, oft wird die Bruchlast und nicht die Nennlast beworben).

Wo ich nur Bammel hätte wäre wenn das ganze "System" reisst. Beim Greifzug steht man ja immer direkt neben dem Seil und wenn das oder der Bergegurt dann bei x Tonnen reisst (Bergegurt und Seil haben ja eine elastische Dehnung - und bei einem 20 Meter Bergegurt ist die nunmal höher als bei einem 3 Meter langem [bei Typen gleicher Bruchlast]) möchte ich nicht in der Flugbahn stehen.

Ich weiß ich bin ein Angsthase bei solchen Aktionen (darum würde ich auch nie einen Highjack nutzen).

Gruß Marcel

Mir geht es nicht um irgendwelche Regeln und deren Gültigkeitsbereich, sondern um den Selbstschutz und um zu wissen, worauf ich mich einlasse. Mitten in der Pampa wird mich niemand anklagen. Insofern war das Wort "zulässig" vielleicht etwas ungeschickt gewählt.

Je elastischer ein Seil ist, um so mehr kinetische Energie kann es speichern und um so gefährlicher ist ein Seilbruch. Auch die sogenannten "starren" Bergegurte sind elastisch, nur eben nicht so elastisch wie die kinetischen Bergegurte. Ein Stahlseil oder eine Kette ist dagegen vergleichsweise starr.

Folgende Unfallszenarien wären denkbar:

1.
Das Verlängerungsseil reißt weil falsch ausgelegt. Vermeidbar. Das schwächste Glied in der Kette sollten die Scherbolzen sein.

2.
Es wird versehendlich der Freilauf unter Last eingelegt. Das wäre zwar ein sehr grober Bedienfehler, aber die meisten Unfälle geschehen nun einmal durch menschliches Versagen. Bei einem Greifzug käme das einem Seilbruch gleich, bei einer Winde würde das Seil unkontrolliert abspulen. In beiden Fällen wäre das einlegen des Freilaufes unter Last unter Verwendung eines Bergegurtes als Verlängerung gefährlicher als ohne Verlängerung, da mehr kinetische Energie darin gespeichert ist.

Gruß
Burkhard

Das sehe ich so ähnlich. Grundsätzlich geht die Kombination Gurt (nicht elastisch, bzw. minimiert) und Seil.

Was ich mich nur frage sind die notwendigen Lasten. Was braucht man um eine Karre aus dem Dreck zu ziehen? Die "üblichen" hydraulischen Rotzler Winden haben so 5 t Zugkraft (oder?) - entgegen den oftmals beworbenen x Tonnen der elektrischen Nachrüstwinden (da ja nur rollende Last - aber ein LKW der im Schlamm steckt rollt nicht wirklich). Ein 5 t Bergegurt (35 t Bruchlast) ist so ca 150 mm breit - nicht wirklich handlich.
Also, was muss die Winde oder was auch immer ziehen um die Fuhre aus dem Dreck zu bekommen?

Gruß, Marcel

Ein Stahlseil oder eine Kette ist dagegen vergleichsweise starr.

Ohohoh...
N reißender Gurt klatscht dir n paar, macht blaue Flecken und du stehst wieder auf.
Ne reißende Kette fliegt nicht weit, macht aber Aua aufm Fuß.
Aber ein reißendes Stahlseil was dann durch die Gegend peitscht kann schwere Verletzungen nach sich ziehen !
Vor Stahlseilen hab ich immer viel Respekt.

... kommt etwas auf die Kette an (5:20)

https://www.youtube.com/watch?v=b7pRfix_sNg

Kann man beim Greifzug versehentlich den Freilauf einlegen? Der ist doch bei enlastetem Zug schon schwer einzulegen.

Dirk

... Im Prinzip nein, einen gesunden Greifzug muss man erst durch umstecken und pumpen entlasten, bevor der Freilauf reingeht ...

Gruss Ulf

Danke für die Bestätigung. So kenn ich es auch