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Beitrag
von MichaelW » 2016-07-22 11:52:55
Hallo,
mit Fragen zum 406er Unimog bist du in der Unimog-Community besser aufgehoben als hier. Aber auch hier kann man dir helfen.
1. Agrar oder Kommunale Version:
Es gibt nicht die spezielle Agrar- oder Kommunalversion. Es gab lediglich Empfehlungen für den Verkauf, welche Sonderausstattungen für welchen Einsatzzweck kombiniert werden sollten. Ein Unimog 406 konnte aber individuell nach Bedarf zusammengestellt werden. Als Agrarversion wird üblicherweise die Ausstattung offenes Fahrerhaus, Heckkraftheber, Getriebe mit Vorschaltgetriebe sowie Kriech- und Schneckengängen, Doppelkupplung, Zapfwellen 1 3/8" vorn und hinten, Hydraulikanlage, Kippzylinder, normale Kipppritsche, Zapfwellenverlagerungsgetriebe, evtl. Fontkraftheber und Ackerbereifung bezeichnet. Ob diese Ausstattungen an einem so angebotenen Mog verbaut sind, muss man aber immer im Einzelfall prüfen.
2. Endgeschwindigkeit:
Beim 406er (also kurzem Radstand) gab es nur die relativ kurze Übersetzung, die bei Standardeinstellung des Motors für knapp 74km/h bei 12,5er Reifen ausreicht (bei Maximaldrehzahl). Das große Getriebe (Vorschaltgetriebe) hat hier keine Auswirkung, da es nur zusätzliche Zwischengänge und je nach Ausstattung Kriech- und Schneckengänge liefert. Schneller machen geht durch Wechsel auf 14,5er Reifen, Anhebung der Abregeldrehzahl auf das Niveau wie üblicherweise beim 416er Unimog mit langem Radstand (2800 statt 2550U/min, der Motor ist ansonsten identisch). Alternativ gab es beim 416er (langer Radstand) eine lange Achsübersetzung, die war aber auch dort Sonderausstattung und kann auch im 406 verbaut werden. Damit kommen dann mit der Anhebung der Motordrehzahl gute 100km/h als mögliche Endgeschwindigkeit raus. Dann ist aber der 406er wegen seinem kurzen Radstand nicht mehr sonderlich fahrstabil. Es gab aber je nach Baujahr unterschiedliche Achsausführungen, in ganz alte passen die langen Übersetzungen nicht.
3. Ablastung auf 3,5t:
Dies ist nur mit relativ alten 406ern in Verbindung mit wenig Ausstattung überhaupt möglich, auch dann wird aber die mögliche Zuladung sich irgendwo im Bereich von fast nichts bis maximal 500kg bewegen. Aufgrund von stärkeren Rahmen, Achsen, Getrieben, den später eingeführten schwereren Scheibenbremsanlagen, sicherheitstechnischen Änderungen wie komplexeren und damit auch schwereren Druckluftbremsanlagen stiegen die Leergewichte im Laufe der Jahre immer weiter an. Einen Scheibenbremser-406 bekommt man auch mit wenig Ausstattung nur mit quasi Null Zuladung überhaupt auf ein Leergewicht nahe der 3,5t. Ablastung ist da also nicht sinnvoll.
Gruß,
Michael
Hauptsache Allrad und 6-Zylinder Diesel-Direkteinspritzer...
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