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Tank aus Faserverbund

Verfasst: 2015-08-18 9:58:50
von JRHeld
Moin,

kann mir jemand sagen ob ich Faserverbund als Werkstoff für einen Treibstofftank verwenden darf?
Damit könnte man sogar recht einfach zweischalig bauen, die Sicherheit damit noch erhöhen!!!!

Gruß
Jakob

Bei einem Abwasser/Fäkalientank gehe ich jetzt mal davon aus das es kein Problem ist...

Re: Tank aus Faserverbund

Verfasst: 2015-08-18 12:25:01
von Flammkuchenklaus

Re: Tank aus Faserverbund

Verfasst: 2015-08-18 12:27:23
von A N D R E A S
Die Bauern haben doch solche Tanks für ihre Spritzmittel (und auch als Tankstelle mit Zulassung).

Re: Tank aus Faserverbund

Verfasst: 2015-08-18 12:45:51
von JRHeld
Vielen Dank,
Interessantes Dokument!
Wenn ich auch schon weiß wie das geht mit dem Teile aus Glas- oder Kohle- Verbund herzustellen :p
Meine Frage richtet sich eher nach der Zulässigkeit!

Gibt es einen Zulassungsrechtlichen Showstopper? :search:

Ist es schlichtweg verboten einen Tank in Kohle zu bauen, weil das Splittert beim Unfall, oder aus irgend welchen anderen (Sicherheitstechnischen) Gründen? :search:

Gruß
Jakob

Re: Tank aus Faserverbund

Verfasst: 2015-08-18 12:59:31
von Flammkuchenklaus
Wenn ich auch schon weiß wie das geht mit dem Teile aus Glas- oder Kohle- Verbund herzustellen :p
Meine Frage richtet sich eher nach der Zulässigkeit!


Zitat aus dem Link:
Auch die Bezeichnung „Benzin“ ist oft verwirrlich.
Epoxydharze sind gegenüber chemisch reinem
Benzin grundsätzlich gut resistent. Der Kunde
meint aber in der Regel Benzin aus der Tankstelle,
also Motorentreibstoff. Dieser enthält nebst Benzin
noch viele Additive und Zusätze die niemand
kennt. Oft meint er aber auch Diesel- oder andere
Kraftstoffe wie Methanol o.ä. Gerade gegen Methanol
ist es z.B. nicht resistent

lesen solltest du es schon

Re: Tank aus Faserverbund

Verfasst: 2015-08-18 13:48:33
von JRHeld
Moin,
ja, hab ich gelesen!
Sehe jetzt nicht dass da steht:
"ja ist grundsätzlich erlaubt, auch beim Unfallschutz gibt es keine bedenken..."
Hab ich was übersehen? :angel:

Das der Werkstoff, damit es Technisch machbar ist, resistent gegen den einzufüllenden Treibstoff sein muss ist schon klar... :idee:

In meinem Falle wäre das Diesel, und da ist so weit ich weiß kein Metanol drinn.
Eine andere Quelle bestätigte mir, dass Epoxi generell geeignet sei für das unterfangen...

Gruß
Jakob :spiel:

Re: Tank aus Faserverbund

Verfasst: 2015-08-18 15:44:04
von sico
hallo Jakob,
du packst da ein empfindliches Thema an.
Nach meinem (laienhaften) Wissensstand muß ein Tank einen gewissen Innendruck vertragen (0,5-1,0 bar. Dann muß bei einem Crash der Tank eine plastische Verformung mitmachen und darf nicht aufplatzen oder splittern.
Das Material des Tankes muß auch nicht brennbar sein. Ist bei vielen Kunststoffen ein Problem.
Aus diesem Grund wurden vor Jahren eine Vielzahl von Motorrad-Tanks aus dem Zubehörmarkt vom KBA aus dem Verkehr gezogen.
Der Tank muß beim Hersteller auch eine gewisse Prüfprozedur (z.B. Druckprobe) durchlaufen. Dafür braucht es geprüftes und zugelassenes Personal.

Das ist vielleicht noch nicht die ganze Wahrheit.
Am besten beim TÜV oder einem Tankhersteller (Hoppe) mal nachfragen, was das gültige Regelwerk sagt.
mfg
Sico

Re: Tank aus Faserverbund

Verfasst: 2015-08-18 17:02:17
von JRHeld
Moin,
Ja von Druckprüfung hab ich auch schon mal gehört,
ein Bar kommt mir für so nen Tank schon ganz schön viel vor,
wie dem auch sei, Faserverbund ist hervorragend geignet genau diese Anforderung zu erfüllen...

Nicht Brennbar ist so ne sache,
Plastisches verhalten kann man da nun beim besten willen, insbesondere bei Kohle nicht feststellen...
Dem gegenüber steht die Zweischaligkeit die Sich durch Sandwich mit Schaum leicht realisieren lässt.

Gruß
Jakob

Re: Tank aus Faserverbund

Verfasst: 2015-08-18 17:10:41
von Ulf H
... der Kunststoff aus dem aktuell die meisten Fahrzeugtanks sind, ist alles andere als nicht brennbar ... wobei es immer schwer darauf ankommt, wie dieses nichtbrennbar geprüft wurde ...

Gruss Ulf

Re: Tank aus Faserverbund

Verfasst: 2015-09-02 15:02:31
von sico
ich habe bei dieser Fragestellung noch ein bißchen recherchiert und habe folgendes gefunden:
Die EG-Rahmenrichtlinie 2007/46/EG regelt die Zulassung von Straßenfahrzeugen.
Alle wichtigen Teilbereiche wie Bremsen, Beleuchtung, Sicherheitsgurte etc werden im Detail durch sog ECE-Richtlinien bestimmt.
Die ECE-R34 regelt die Beschaffenheit von Kraftstofftanks. Sie beinhaltet 33 Seiten und ist nach einiger Suche im web auffindbar.
Hier eine kurze und damit natürlich nicht vollständige Zusammenfassung:

Folgende Prüfprozedur ist notwendig:
Drucktest von mindestens 0,3 bar, kein Aufplatzen zulässig, jedoch plastische Deformation
Impact Test mit Fahrschlitten von 1100 kg und 40 km/h Aufprallgeschwindigkeit. Bei Kunststofftanks dabei eine Temperatur von minus 40 °C
Zusätzliche Test bei Kunststofftanks:
Mechanische Festigkeit: bei 50 °C und 0,3 bar 5 Stunden ohne Leckage
Permeabilität: bei 40 °C und 0,3 bar in 24 Std ein Verlust von maximal 20g Kraftstoff zulässig
Feuerresistance: Tank muß einer Exposition im Feuer 2 min standhalten.
Restistance gegen hohe Temperaturen: 95 °C für 60 min

Bei all diesen Tests ist der Tank ganz oder wenigstens zu 60 % gefüllt mit Treibstoff oder einer Prüfflüssigkeit.

Der Tank muß abschließend eine Kennzeichnung des Herstellers tragen, der die Prüfprozedur entsprechend dokumentiert haben muß.

Insgesamt ein Aufwand, der für den Selbstbauer nicht zu bewältigen ist und auch bei den Serienherstellern sicherlich hohe Kosten verursacht .

Für an weiteren Details Interessierte habe ich die Richtlinie als pdf-Datei vorliegen.
mfg
Sico

Re: Tank aus Faserverbund

Verfasst: 2015-09-02 17:29:01
von JRHeld
Moin,
das ist mal handfest.
Ich vermute dass die von Dir aufgeführten punkte wohl letztlich zu einer Baumusterzulassung oder ABE oder ähnlichem führen.
Es wird schließlich kein Test mit jedem einzelnen Tank durchgeführt werden...
Hersteller mit sonderbau wie Hoppe werden damit also irgend eine art Baumuster geprüft haben und bestimmte variablen verändern können.

Gruß
Jakob