Hallo zusammen,
ich habe Eure interessanten Ausführungen zuum Thema Funk in dem anderen Thread auch gelesen.
Ich selbst habe seit 1972 meine Amateurfunklizenz und habe als Jugendlicher im zarten Alter von 14 Jahren mit CB Funk Geräten angefangen die eine Ausgangsleistung von nur 200 mW hatten.
Durch den Bau von einfachen aber leistugsfähigen Antennen, konnte ich mit diesen Garäten damals schon Distanzen von ~ 20 km überbrücken sofern die Frequenz nicht von anderen benutzt/ blockiert wurde. (Wendelantenne auf einem Besenstiel auf dem Dach des Hauses montiert....)
Auch neuere CB Funk Geräte und PMR Geräte besitze ich noch und mit diesen habe ich gemeinsam mit meinen Söhnen, die keine Amateurfunklizenz haben experimentiert.
Einer von Ihnen hat auch einen Camper und wir fahren manchmal zusammen weg und brauchen dafür auch "Kommunikation".
Das Thema ist sicher nicht trivial und man muss differentieren, was man eigentlich will.
Der illegale Betrieb ist auf Dauer sicher nicht sinnvoll und Illegalität bereitet langfristig nur Probleme und bietet keine wirkliche Beständigkeit.
Wichtig ist m.M.n. ein System das alle im Team, das kommunizieren will, (legal) besitzen und betreiben (dürfen) und das das System auch nicht nur von "Funkfreaks" vernünftig bedient werden kann sondern, sagen wir mal annäherend "idiotensicher" ist.
Also für die Kommunikation im Konvoi - über maximal ein paar km:
CB Funk (auch PMR mit absetzbaren Antennen) macht nur Sinn, wenn man in den Fahrzeugen ordentlich installierte und abgestimmte Antennen (mit SWR-Meter auf minimales Stehwellenverhältnis abgestimmt) hat um die geringe Sendeleistung der Geräte optimal zu nutzen. Die Antennen sollten möglichst in der Mitte von den (metallischen Fahrzeugdächern installiert werden (gute Masseverbindung ist ganz wichtig - Um das Einbauloch Farbe abschleifen und mit Battereifett einfetten. Unter die Befestigungsschraube gehört ein gut kontakktgebender Seegerring). So ein Einbau um einen möglichst gleichmäßige Abstrahlung nach allen Seiten zu ermöglichen. Die Antenne sollte möglichst freistehen und nicht z.B. in eine Richtung vom Wohnaufbau abgeschirmt werden. Alle Antennenverbindungen sind sauber zu verlöten und vor allem frei von Korrosion und Wassereinbruch (in Kontakte und Kabel) zu halten. Es gibt dazu wunderbares, selbst verweißendes Isolier-Band wie man es auch für die LNBs von Satteliten-Antennen benutzt.
Ferner ist darauf zu achten, dass die Funkgeräte mit Mikrofonen ausgestattet sind, die eine ordentliche (aber nicht übersteuerte ) Modulation ermöglichen und die auch in lauter (LKW-) Umbebung funktionieren und nicht nur den Motörenlärm übertragen. (Solche geräuschkompensierten Mikrofone gibt es z.B. in Sportflugzeugen (von Shure, Astatic, Motorola...) - kosten aber allein schon mehr als ein gutes CB Funkgerät)
Ferner gehört zu so einem Funkgerat - eine Audio (NF-) Endstufestufe mit ein paar Watt verzerrungsarmer Ausgangsleistung haben sollte und ein großer Lautsprecher, der gegen die Fahrgeräusche auch ankommen kann.
Kleine Handfunkgeräte im Handy-Format ohne Außen-Antennen, Zusatzlautsprecher- und Mikrophonanschluß, sowie Stromversorgung aus der Fahrzeugbatterie scheiden hier aus.
Solche Geräte sind in der Praxis nur absolute "Krücken" und schaffen selten mehr als eine Reichweite entsprechend Sichtweite.
In so einem Fall hilft ggf. nur an eine möglichst hohe Stelle fahren, anhalten, sich auf das Dach des Wagens mit dem Funkgerät zu stellen und einen Kontakt zu versuchen.
Die eingebauten Akkus oder Batterien sind meistens leer, wenn man sie braucht....
Zum Thema "Kommunikation reisst spätestens nach der 2. Düne ab":
Auf die Düne möglichst hoch auffahren, oben stehen bleiben und von dort die anderen Fahrzeuge rufen.
Mit Amateurkunk hat man deutlich andere Möglichkleiten, aber auch hier klappt eine Weit-Kommunikation mit zu Hause nicht zu jeder Tages und Nachtzeit.
"Klein und handlich" geht das z.B. so mit ~ 20 Watt : (alles in einer Kiste incl. Drahtantenne z.B. für die Reise)
HIer ist Antennenqualität (verlustarm!) und effizienter Aufbau gefragt....
Antennemäßig am Fahrzeug so: Mit kleiner KW - Antenne, die sich motorisch für jede Frequenz abstimmen lässt.
DiesAntenne ist zwar klein und unauffällig aber einer gut abgestimmten Monoband- Drahtantenne deutlich unterlegen.
Wenn man mehr will (höhere Leistug, verbesserte Kommunikationssicherheit) , wird der Aufwand schon größer:
Vor Allem braucht man eine "dicke" Stromversorgung...
Zusätzlich braucht man mindestens eine vernünftige Drahtantenne ...
es geht aber auch eine alte Militärantenne, die in der Länge entsprechned abgestimmt ist. Mit Anpassgeräten kann man arbeiten, aber die "fressen" eine Menge Leistung.

Ich denke die Frage "für oder gegen ein System" lässt sich nur klären, wenn man genau eingrenzt, wofür man es denn benutzen will.
Wenn das alles dauerhaft gut funktionieren soll, braucht man eine ordentliche Festinstallation wie zuvor beschrieben.
Dann macht das langfristig auch Spaß.... und bringt nicht nur Frust.
Mit einem bisschen "gewusst wie" muss das alles gar nicht teuer sein, der Gebrauchtmarkt ist riesig.
Gruss,
Udo (DL 8 WP)
der noch Tupperschüssel fährt und immer noch einen 911 mit Polizei- oder BGS Koffer sucht....