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Stromschlag beim Anlassen.

Verfasst: 2007-11-06 20:05:59
von watz
Hallo erst einmal,

ich habe einen Schaeffer - Hoflader, das ist so ein kleinen Radlader, mit Dieselmotor, Baujahr 86, ohne viel Elektronik.
Das Ding läuft so weit problemlos, nur heute gabs mal was auf die Finger:

Normalerweise geht Anlassen so: Auf das Fahrzeug setzen, Schlüssel nach links - Vorglühen, Schlüssel nach rechts - Anlassen.
Heute stehe ich neben dem Fahrzeug, erst Vorglühen und dann den Schlüssel nach rechts zum Anlassen, da gibt es dann einen heftigen Stromschlag auf die Finger. Schreck lass nach! Sitz ich wieder auf dem Sitz, geht alles wieder wie es soll.
Später sagt mein Mitarbeiter, das wäre ihm auch schon passiert.

So was kann doch nicht normal sein. Wo soll ich den Fehler suchen?

Bis die Tage,
Der Watz.

Verfasst: 2007-11-06 22:00:57
von Ulf H
Welche Teile berührst Du, solange du draufhockst, und welche, wenn Du danebenstehst ??

Wahrscheinlich ist da irgendein Teil schon lange fälschlicherweise stromführend, aber halt so angeordnet, daß Du es nur stehenderweise berührst.

Ich würde mal mit einer Prüflampe nach Sapnnung zwischen Schalter und Umgebung suchen. Vielleicht hat ja einer der Vorglühwiderstände oder die ein oder andere Glühkerze Masseschluß.

Gruß Ulf

Verfasst: 2007-11-06 22:34:41
von Torben
Moin!

Stromschlag, so wie am Weidezaun? Komisch...
Die 12V oder 24V der KFZ-Elektrik sollte eigendlich keinen Stromschlag verursachen können. Zündspule ist ja wohl auch nicht vorhanden...
Kann ich mir keinen Reim drauf machen.
Erzähl mal mehr!

Verfasst: 2007-11-06 22:38:24
von watz
Wenn ich draufsitze, habe ich den Po auf dem Kunststoffsitz und die Füße am Bodenblech, dazu eine Hand am Metall - Zündschlüssel. Dann passiert spürbr nix, Maschine springt an.
Wenn ich daneben stehe, habe ich die Füße auf der Erde und eine Hand am Zündschlüssel. Nur beim Betätigen des Anlasseres kribbelt es dann heftig. Die Maschine steht zwar auf Gummireifen, hat aber über die Schaufel Kontakt zur Erde.

Verfasst: 2007-11-07 7:51:02
von stef@n
Schon länger nimmer von einem anlaufenden Fahrzeug überrollt worden, hm? :wack: Das ist die Sicherung, dass man dat Dingen nicht anwirft, wenn man danebensteht! ;) ;)
Nee, im Ernst, das ist schon komisch, solche hohen Spannungen dürften normalerweise nicht auftreten und soweit ich die Schaeffer-Lader kenne, laufen die doch mit Dieselmotor, sodass es nicht mal einen Zündspannung sein kann... Komisch!
Gruß

Stefan

Verfasst: 2007-11-07 15:07:55
von makabrios
Hallo @ Watzmann,
hast du Spulen gefressen oder bist du Rutengänger? :eek:

Das Problem scheint wohl nur metaphysisch in den griff zu kriegen sein.

So blöd das jetzt auch klingen mag: Guck doch mal, ob dir nicht jemand einen Streich spielt und hinterhältig doch nen Draht vom Weidezaun o.ä. rüber gelegt hat.
Ich bin zwar bekennendes Elektrogreenhorn, aber gespannt, ob hier einer eine schlüssige Erklärung dafür findet, wie sich die Bordspannung auf einmal so schlagkräftig aufschaukelt.
Die Batteriepole wird ja wohl niemand direkt kurzgeschlossen haben :mad:

Gruß
Mak

Verfasst: 2007-11-07 18:28:05
von Mobert
Moinsen!

Also wenns Kribbelt, dann ist es schon mal Wechselspannung oder pulsierende Gleichspannung. Da spuert man auch schon 24V.

Das pulsieren kann vom kommutieren der Anlasserwicklungen kommen. Die Selbstinduktion in der Wicklung erzeugt Spannungen >> 24V. Das kann man schoen am Buerstenfeuer sehen.
Wie sich der Strom dann allerdings den Weg vom Zuendschloss nach Erde sucht kann ich auch nicht sagen. Mal den Kollektor vom Anlasser putzen koennt schon helfen.

Es koennte auch ein klapperndes Relais oder Magnetventil sein. Die erzeugen bei jedem Ausschalten auch eine dicke Spannungsspitze wenn keine Loeschdioden dran sind.

OT: ... aus alten Tuersummern (Wagnerscher Hammer) kann man so uebrigens nette Elektrisierapparate basteln.... :blush: Die alten Viehtreiber liefen nach dem Prinzip.

Gruesse!
Robert


... sorry, scheiss Tastatur ohne ae,oe,ue.... :mad:

Verfasst: 2007-11-07 20:11:36
von watz
Vielen Dank soweit,


@ Makabrios: Danke, solche Beiträge helfen echt weiter .....



ich habe mir heute den Hoflader noch mal bei Tageslicht näher angesehen.
Das Masseband an der Batterie sieht übel aus. Das ist ein flaches geflochtenes Kupferband, ist an einer Stelle fast durch. An der dünnen Stelle sieht das Band angekokelt und angeschmolzen aus.

Meine elektrolaienhafte Vermutung: Am Masseband ist während des Anlassens der Querschnitt zu gering, der Strom sucht sich dann den Weg von der Fahrzeugmasse über den Zündschlüssel über meine Finger den Weg zur Erde.
Ich werde mal ein neues Stück Masseband besorgen, ist wohl sowieso nötig.

Bis die Tage,
Der Watz

Verfasst: 2007-11-08 2:40:20
von crutchy the clown
Ich werde mal ein neues Stück Masseband besorgen, ist wohl sowieso nötig.
Das Masseband dürfte nicht die Ursache sein. Spürbare "Stromschläge" entstehen nur bei sehr hohen Spannungen, oft bei nur geringer Stromstärke. Wie meine Vorredner schon festgestellt haben, dürften Induktivitäten im Spiel sein. Ein 12 Volt Autorelais kann ganz ordentliche elektrische Schläge austeilen.

Eines kann aber mit Sicherheit festgestellt werden: Diese Stromschläge sind nicht gefährlich. Beim Berühren von Türklinken erhält man ja auch oftmals durch statische Aufladung einen elektrischen Schlag. Also: einfach ignorieren.

Befindet sich der Schalter auf einem Kunststoffamaturenbrett?

Im Zweifelsfall das Schaltergehäuse mit Masse verbinden. Man kann auch einen Überspannungsschutz von den Anschlüssen des Schalters nach Masse legen. Diese VDRs gibt es für 12 Volt und für 24 Volt (z.B. Conrad-Katalog).