Udo hat geschrieben:Hmm...so ein knuffiger alter kleiner Trekker...wie finde ich denn heraus, ob z.B. ein Porsche T 217 oder ein Deutz F1L514, oder auch ein Deutz D30S, für zum Stapeln mit einem Heckgerät hernehmbar ist? Beim Porsche und beim D30S hat man wohl schon eine Heckhydraulik. Ich versteh nur überhaupt nicht, wie man ausrechnen kann, was man da hochheben oder tragen kann. Ich meine jetzt nicht die Geschichte mit Kraft mal Hebelarm und Frontgewichten, das ist nicht das Problem. Aber was technisch machbar ist, ob man da ein Tönnchen heben kann, wenn man den entsprechenden Kat-1-Stapler-Anbau hat, das bekomme ich nicht raus...irgendwie scheint das nix mit der zulässigen Gesamtmasse zu tun zu haben.
Jemand 'nen Tipp?

Oh, so viele Fragen ...!
Ich versuch's mal, bin aber nach einer 2-stündigen Zahnarztsitzung und nach Abklingen der Betäubungsspritzen gerade nicht hochkonzentriert. Aber vielleicht lenkt es ja von den Schmerzen ab ...
Was der Heckkraftheber heben kann, gibt der Hersteller des Traktors an. Ausrechnen kann man da nichts, das hängt von zu vielen Faktoren ab. Für den Deutz D30S kann man sich bei
http://www.deutz-traktoren.de Prospekte, Bedienungs- und Reparaturanleitungen als pdf-Datei downloaden. Da steht zur Hubkraft des Krafthebers: 820 mkg (Drehmoment an der Hubwelle). Der Hebelarm eines Kategorie-2-Dreipunktgestänges beträgt ziemlich genau einen Meter, man erhält also eine Hubkraft von 820 kg in den Augen der Unterlenker.
Nun kommt noch der Heckstapelmast ins Spiel. Ich habe festgestellt, daß im Internet eigentlich nur Heckstapler mit folgenden Hubkräfte angeboten werden:
für Dreipunktanbau der Kategorie 1: 1000 - 2000 kg, Eigengewicht des Mastes ca. 250 - 500 kg
für Dreipunktanbau der Kategorie 2: 1500 - 3000 kg, Eigengewicht des Mastes ca. 400 - 600 kg
Diese Hubkräfte sind so hoch, daß der Traktor nicht mehr standfest genug ist bzw. die Vorderachse vom Boden abhenben wird. Bei einem kleinen Blockbauweise-Schlepper aus den 1960er Jahren ist nicht viel Frontballast möglich (zulässig laut Traktorhersteller), meist nur 50 bis höchstens 100 kg. Wenn man es übertreibt, muß man mit Rissen in Motor- oder Getriebegehäuse rechnen. Um trotzdem mit einem relativ kleinen und leichten Schlepper große Lasten stapeln zu können, haben die Heckstapelmaste meist Stützräder. Diese werden auf die Erde abgesenkt, nun kann der Stapelmast belastet weren, ohne daß die Vorderachse abhebt. Kleine Bewegungen des Schleppers zum Rangieren oder Stapeln sind trotzdem noch möglich. Für größere Fahrten müssen die Stützräder natürlich wieder vom Boden abgehoben werden - womit sich das Problem der Hecklastigkeit wieder stellt.
Ich würde mal sagen:
1.) Du brauchst einen Schlepper mit ausreichend hohem Eigengewicht für die Standsicherheit. Bei 1300 kg Last würde ich mal ein Treckergewicht von mindestens 2000 kg empfehlen (evtl. erreicht durch Ballastierung).
2.) Der Traktor muß eine Dreipunktaufhängung besitzen (alle Heckstapelmaste sind dafür gebaut), und zwar besser Kategorie 2 als Kat. 1.
3.) Und vor allem muß ein hydraulischer Heckkraftheber vorhanden sein.
4.) Die Hydraulik eines älteren Schleppers ist in der Regel nicht leistungsfähig genug für einen Heckstapelmast. Das fängt beim nicht ausreichenden Ölvolumen an. Dafür gibt es aber Hydraulikaggregate (Pumpe, Öltank und Steuerventile) für die Zapfwelle, die oft schon bei professionellen Stapelmasten mitgeliefert werden. Eine schleppereigene Hydraulik, die mehr kann, als den Heckkraftheber betreiben ist aso nicht unbedingt notwendig.
Daraus ergibt sich:
Den MIni-Schlepper Deutz F1L514 (15 PS, Eigengewicht um 1300 kg) kannst Du direkt vergessen. Der ist zu leicht und zu schwach, hat außerdem weder Dreipunktgestänge noch Heckkraftheber.
Den Porsche kenne ich nicht und habe jetzt gerade (siehe oben) auch keine Lust, danach zu googeln.
Der Deutz D30S ist halbwegs geeignet (28 PS, 1430 kg), müßte noch Frontballast bekommen. Ein etwas schwererer Schlepper wäre aber gut.
Pirx
P.S.:
Ich habe mich mit der Materie schon längere Zeit beschäftigt und halte nebenher auch immer ein Auge auf, ob nicht vielleicht mal ein passendes Hubgerät angeboten wird. Echten Druck oder Bedarf habe ich nicht, es wäre eher ein nettes, nützliches Spielzeug.
Ursprünglich dachte ich an einen Geländestapler, da der notwendige (große Abstellfläche im Obergeschoß auf 4 Meter Höhe) Stapler in unserer ersten Schrauberhalle auf dem weitläufigen, unebenen Außengelände im Winter so seine Probleme hatte.
Nachdem diese Halle Geschichte ist und ich nun keine große Hoffläche mehr habe, außerdem noch diverse gepachtete Wiesen und regelmäßiger Brennholzbedarf dazugekommen sind, denke ich eher an einen alten Traktor mit Frontlader und ca. 30 - 40 PS. Da eine steuerfreie Zulassung hier bei uns nicht mehr möglich ist, müssen die laufenden Kosten im Rahmen bleiben. Da sich die Steuer nach Gesamtgewicht bemißt, muß ich darauf achten, daß der Schlepper nicht zu schwer wird. Daher denke ich an einen Traktor mit maximal 40 PS, also etwa in der Größe Deutz D40 / D40S /D40L. Einen Heckstapler habe ich wieder verworfen, ich denke ein einfacher Klinkfrontlader mit Lasthaken reicht mir.
Der mit der Zweigangachse: 15 Vorwärtsgänge, 3 Rückwärtsgänge, Split, Schnellgang, Differentialsperre
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"Immer bedenken: Hilfe ist keine Einbahnstrasse, Geholfen-Werden ist kein Recht und es liegt an jedem selbst, inwieweit er sich hier in der Gemeinschaft (die im Extremfall so einiges gemeinsam schafft) involviert und einbringt."
Ein Unimog-Fahrer.