Wozu benutzt man Bleiweiß?

[Pirx]

Hallo Forum!

In Reparaturanleitungen aus den 1970er Jahren finde ich öfter den Hinweis, Schraubengewinde vor dem Einsetzen der Schraube mit Bleiweiß einzustreichen. Wozu ist das gut?

Im Internet finde ich bei der Suche nach Bleiweiß nur Hinweise auf die Verwendung als weißer Farbstoff, der wegen seiner Giftigkeit verboten und durch andere Stoffe ersetzt wurde. Aber auf der Schraube ist wohl nicht die Eigenschaft als Farbstoff wichtig. Was kann das Bleiweiß also noch?

Pirx

[Filly]

Das Zeug war damals auch ein Korrosionsschutz bzw. half beim späteren Trennen der Schraubverbindungen. Heute würde ich verzinkte Schrauben einsetzen und gut. Je nach Schraubverbindung evtl. auch Kupferpaste?

Christoph

[Buclarisa]

Hallo

Bleiweis wurde bei Schrauben als Korosionsschutz und auch als Schmierstoff verwendet.

[Geishardt]

Hallo Pirx,

Bleiweiß ist auch zugleich ein Korrusionsschutzmittel, kann es sein, dass damit die Wiederlösbarkeit der Schrauben verbessert werden sollte?

Gruß
Bernd

[Pirx]

Hmmm,

da es um Schrauben im Differentialgehäuse einer Hinterachse geht, werde ich das Bleiweiß dann einfach weglassen und die Schrauben vor dem Einbau einölen.

Da im Differential ständig Öl alle vorhandenen Teile benetzt, sollte damit Korrosionsschutz und Schmierung der Schraube sichergestellt sein, oder?

Pirx

[ingolf]

Hallo Pirx,
warum nicht mittelfeste Schraubensicherung nehmen?
Verhindert Passungs- und Gewinderost und sichert auch noch.

Internet und Bleiweiß pass nicht wirklich zusammen

Grüße, Ingolf

[Pirx]

Hallo Pirx,
warum nicht mittelfeste Schraubensicherung nehmen?
Verhindert Passungs- und Gewinderost und sichert auch noch.

Internet und Bleiweiß pass nicht wirklich zusammen

Grüße, Ingolf

Hallo Ingolf,

die Schrauben werden entweder durch Sicherungsbleche oder durch Draht (der durch eine Bohrung im Sechskantkopf gezogen wird) gesichert. Das paßt also zum Bleiweiß. Immerhin stammt die Achskonstruktion aus der Zeit vor 1970 ...

Eine Sicherungswirkung durch das Bleiweiß will ich jetzt mal ausschließen, dann wäre es ja ein Wundermittel und man müßte es neu erfinden.

Die Schmierwirkung beim Einsetzen und Anziehen (mit Drehmoment) der Schraube kann man durch Einölen erreichen.

Bei der Einbausituation im ölgefüllten Diffeential ist mit Korrosion im Gewinde nicht zu rechnen.

Also sehe ich da inzwischen kein Problem mehr, an dieser speziellen Stelle ohne Bleiweiß auszukommen.

Pirx

[Transporter]

Gelöscht, weil nicht richtig gelesen...

Grüße,

Transporter.

[Phoenix]

Hallo Pirx

Bin mir nicht mehr ganz sicher. Die Gewinde der Lagerdeckelschrauben sollen mit Bleiweiss bestrichen werden. Die Gewindelöcher sind bei mir durchgehend (keine Sacklöcher). Daher bin ich davon ausgegangen, dass das Bleiweiss als Gewindedichtung dienen soll.
Weil Korrosionsschutz macht wenig Sinn für Schrauben die im Öl liegen.

Wie weit bist du schon mit zerlegen? Oder schon wieder am zusammenbauen?

Noch was anderes, passt grad zum Thema: Wofür ist eigentlich der Gleitstein? Werden die Kräfte so gross, dass sich das Ausgleichsgetriebe und Tellerrad um 0.25mm verbiegen und es am Gleitstein ansteht?

Gruss Manu

[wayko]

Hallo Pirx,

ich schließe mich Manu an. Leider finde ich den Link nicht mehr, aber ich hatte eben einen Scan eines Buches von 1897 auf dem Bildschirm, das die Herstellung und Verwendungs von Bleiweiß beschrieben hat. Demnach wurde es u.a. als Gewindedichtmittel verwendet...

Gut, die Fertigungstoleranzen waren damals sicher etwas größer, aber ich kann mir schon vorstellen, daß diese Verwendung auch so bei Deinem Fall vorgesehen war.

Viele Grüße
Clemens

[Pirx]

Na gut, dann mache ich halt Loctite Gewindedicht auf die Schrauben. Hatte ich ja für meine erfolglose Bremsreparatur besorgt und steht jetzt nutzlos in der Ecke ...

Manu, Du hast da falsche Vorstellungen von meinem Arbeitstempo. Die Spielereien mit der Zweigangachse laufen zur Zeit nur nebenher. Eigentlich muß der LKW zur HU (fällig im August), aber ich arbeite noch an Bremse, Lenkung und der Motor springt nicht mehr an. Und ich kann halt nur Samstags am LKW arbeiten, muß den Rest der Woche meine Brötchen verdienen. Also Geduld ...

Noch was anderes, passt grad zum Thema: Wofür ist eigentlich der Gleitstein? Werden die Kräfte so gross, dass sich das Ausgleichsgetriebe und Tellerrad um 0.25mm verbiegen und es am Gleitstein ansteht?

Ja, so ist das tatsächlich geplant. Wobei ich annehme, daß das nur bei einem vollbeladenen Lastzug mit grob 30 Tonnen Gesamtzuggewicht und Vollast passiert. Die HL5-Hinterachse (ist ja auch in Deinem LKW eingebaut) ist extrem massiv gebaut.

Pirx