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Schwarzen Stahl / Verzundertes Streichen
Verfasst: 2011-04-20 18:42:52
von JRHeld
Hallo,
da nicht alle in meinem
anderen Threade lesen poste ich die Frage noch mal separat.
Wie behandele ich sinnvoller weise ein Schweißkonstrukt aus schwarzem/verzundertem Stahl, bevor ich ihn Lackiere.
Aufwand wie Strahlen würde ich vermeiden wollen!
Abwaschen? Womit?
Anschleifen? wie intensiv?
Streichen wollte ich mit Branto 3 in 1
Rat gesucht...
AloHa
Jakob
Verfasst: 2011-04-20 20:15:04
von osterlitz
Hi,
entzundern geht fast nur mechanisch, also durch schleifen/strahlen.
Du hast vom Walzen auch immer noch Öl drauf, das muss chemisch entfernt werden.
Zumindest der lose Zunder muss mit Fächerscheiben/Schruppscheiben runter. Fächerscheiben ergeben das glattere Bild. Strahlen geht natürlich auch. Vor dem Lackieren immer Silikonentferner drauf.
Grüße,
Stefan
Verfasst: 2011-04-20 20:17:21
von Filly
Der Zunder muß runter, da führt kein Weg vorbei. Also entweder strahlen, Fächerscheibe oder Zopfbürste.
Schwarzstahl ohne Zunder reibe ich mit normaler Verdünnung ab und grundiere dann mit Mipa Rapidprimer.
Christoph
Verfasst: 2011-04-20 20:28:48
von JRHeld
hmmm,
ich dachte immer das schwarze auf "normalem" Stahl sei Zunder...
zunder ist eingebranntes Öl, oder ?
Bin ich da schief gewickelt?
Den ganzen mist runter schleifen, oh man, lieber nicht...
Mal Wiki anwerfen und nach zunder gucken...
AloHa
Jakob
Verfasst: 2011-04-20 20:48:17
von buckdanny
Zunder gibts ja nur bei Walzstahl, ich denke im Fahrzeugbau verwendet keiner gewalzte Profile sonder nur gezogene.
Verfasst: 2011-04-20 20:54:57
von B.Eng. Chris
buckdanny hat geschrieben:Zunder gibts ja nur bei Walzstahl, ich denke im Fahrzeugbau verwendet keiner gewalzte Profile sonder nur gezogene.
So nicht ganz richtig.
Zunder entsteht, wenn heißes Rohmaterial in Form gewalzt werden. Heiß, weil man dann weniger Kraft benötigt und die Werkzeuge länger halten. Ähnlich wie beim Schmieden.
Beim Kaltwalzen entsteht kein Zunder. Jedoch werden hier höhere Kräfte benötigt. Die Werkzeuge halten nicht so lange. Dadurch wird das Endmaterial dann teurer.
Grüße
Chris
Verfasst: 2011-04-20 21:24:22
von ingolf
Hallo,
meine selbst gebauten Aufbauten aus Stahlrechteckrohr habe ich mit Spiritus entfettet und in 3 Schichten mit Rostschutzfarbe gestrichen rot, grau,rot. Geglättet wurden nur Nähte, die sonst beim Beplanken gestört hätten mit der Schruppscheibe.
Der erste Aufbau ist gerade 20 geworden ohne Korrosion.
Grüße, Ingolf
Verfasst: 2011-04-20 22:11:38
von Maggi-Fan
JRHeld hat geschrieben:.......zunder ist eingebranntes Öl, oder ? ...
Hallo,
Zunder ist kein eingebranntes Öl, sondern eine Art Oxyd, das sich beim Walzen bildet,
wenn sich der glühende Stahl mit dem Luftsauerstoff verbindet.
Im normalfall ist das so fest mit dem Material verbunden, daß das nicht alles runter muß.
Rolf
Verfasst: 2011-04-20 23:16:01
von aw_berthausen
Von Branth-Chemie gibts einen sehr schönen Entfetter.
Vg Bert
Verfasst: 2011-04-20 23:31:11
von crutchy the clown
Meine Güte, ist das alles kompliziert. Als ich vor 30 Jahren meinen Aufbau geschweißt habe, wußte ich von all diesen Problemen noch nichts und habe den Stahl ohne weitere Vorbehandlung mit billigem Rostprimer aus dem Coop-Markt gestrichen. Das hält bis heute. Ein viel größeres Problem habe ich mit meinen Edelstahlblechen: die rosten.....
Verfasst: 2011-04-21 7:56:10
von Maggi-Fan
crutchy the clown hat geschrieben:...... Ein viel größeres Problem habe ich mit meinen Edelstahlblechen: die rosten.....
Hallo,
wenn es dann wirklich Edelstahl ist, kann der eigentlich nur an den Schweßnähten rosten.
Und wenn es dann wirklich rostet, ist das ein Zeichen dafür, daß die Stelle nach dem Schweißen nicht richtig gebeizt wurde.
Der größte Bestandteil der gesamten Edelstähle ist und bleibt Eisen.
Beim schweißen werden Moleküle dieses Eisens, bildlich gesprochen " isoliert ", und die rosten dann.
Beim beizen werden diese isolierten Eisenmoleküle weggeätzt, und somit ist Ruhe mit dem Rost.
Ob ich die richtigen Fachausdrücke gewählt habe weiß ich nicht, vom Ablauf her stimmt es jedenfalls.
Es ist halt nicht damit erledegt einfach ein paar Teile zusammen zu braten, es gehört auch noch etwas mehr dazu.
Nicht umsonst müssen Leute in diesen Berufen 3 1/2 Jahre in die Lehre.
Rolf
Verfasst: 2011-04-21 9:16:05
von JRHeld
ok,
also entfetten
anpinseln,
fertig :-D
Schönen Dan für die Infos.
AloHa
Jakob
Verfasst: 2011-04-26 9:47:18
von Bad Metall
wenn es dann wirklich Edelstahl ist, kann der eigentlich nur an den Schweßnähten rosten
Auch der Standartedelstahl 1.4301 die vermehrt auf dem Markt
sind rosten. Dieses Problem ist vor 20 Jahren eher selten aufgetreten.
Der Grund liegt meistens an den Stahlwerken, die die Toleranzen
bei der Zugabe von Chrom, Nickel und Mangan die Untergrenzen bis ins letzte Gramm ausreizen.
Dazu kommen noch die Zocker an den Börsen für Edelmetalle.
Früher wurde da einfach eine Schippe mehr ins Schmelzbad gegeben und gut wars .
Bad Metall