Unterschied Lenkhilfe <-> Servo
Moderator: Moderatoren
- tauchteddy
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Unterschied Lenkhilfe <-> Servo
Gerade habe ich es wieder gelesen, in einem Emma-Thread: es gibt offensichtlich einen Unterschied zwischen einer Lenkhilfe (damit ist nicht die Holde gemeint, die im Ernstfall mit in die Speichen greift) und einer "echten" Servolenkung. Kann mir jemand den Unterschied erklären?
Zuckerbrot ist aus.
Lenkhilfe: Wird zusätzlich zur normalen Lenkung montiert ,fahren ohne Lenkhilfe weiterhin möglich , muß nicht eingetragen werden
Servolenkung: Wird anstatt der normalen Lenkung montiert.
Ich hab mal einen Steyr probe gefahren mit Lenkhilfe, entweder war das Teil nicht vernüftig abgestimmt auf das Fahrzeug , keine Ahnung ob das geht oder ich war zu grob motorisch
Geradeaus fahren war für mich mit dem Teil nicht möglich.Kleinste Lenkbewegungen führten zu radikalen Richtungsänderungen.
Ich hoffe ich hab etwas Licht ins dunkle gebracht
Servolenkung: Wird anstatt der normalen Lenkung montiert.
Ich hab mal einen Steyr probe gefahren mit Lenkhilfe, entweder war das Teil nicht vernüftig abgestimmt auf das Fahrzeug , keine Ahnung ob das geht oder ich war zu grob motorisch

Ich hoffe ich hab etwas Licht ins dunkle gebracht

Also soweit ich weiß ist die Lenkhilfe ein einfacher Griffknauf am Lenkrad. Hat somit wenig damit zu tun wie groß der Kraftaufwand zum lenken ist.
Anders wäre es bei einer Lenkunterstützung wie z.B. bei 170er, da wird ein Teil der Lenkkräfte hydraulisch unterstützt und somit braucht man weniger Kraftaufwand. Bei einer Servolenkung wird die eigentliche Lenkbewegung mittels Hydraulik übertragen und nicht eine urspüngliche Zahnstangenlenkung hydraulisch unterstützt.
sugar
Anders wäre es bei einer Lenkunterstützung wie z.B. bei 170er, da wird ein Teil der Lenkkräfte hydraulisch unterstützt und somit braucht man weniger Kraftaufwand. Bei einer Servolenkung wird die eigentliche Lenkbewegung mittels Hydraulik übertragen und nicht eine urspüngliche Zahnstangenlenkung hydraulisch unterstützt.
sugar
Der Begriff Lenkhilfe wird auch häufig im Zusammenhang mit elektrischer Lenkhilfe benutzt.
http://aa.bosch.de/aa//de/Berufsschulin ... 2003_3.pdf
Der Unterschied zwischen hydraulischer Servolenkung und der elektrischen Lenkhilfe besteht u.a. auch darin, dass die hydraulische Servolenkung eine andere Übersetzung als die mit ohne Servolenkung hat. Fahren ohne funktionierende Servopumpe ist oftmals unmöglich.
Bei der elektrischen Lenkhilfe wird die Kraftunterstützung nur eingesetzt, wenn sie wirklich benötigt wird, z.B. beim Einparken und geringen Geschwindigkeiten.
Bei hohen Geschwindigkeiten fährt man quasi direkt ohne Unterstützung.
Schön wäre ein Universalbausatz zur Nachrüstung alter Laster mit der elektrischen Lenkhilfe. Da gab es mal einen Link zu. Kommt irgendwo aus den Niederlanden. Habe gerade keine Lust zum Suchen.
Gruß Jochen
http://aa.bosch.de/aa//de/Berufsschulin ... 2003_3.pdf
Der Unterschied zwischen hydraulischer Servolenkung und der elektrischen Lenkhilfe besteht u.a. auch darin, dass die hydraulische Servolenkung eine andere Übersetzung als die mit ohne Servolenkung hat. Fahren ohne funktionierende Servopumpe ist oftmals unmöglich.
Bei der elektrischen Lenkhilfe wird die Kraftunterstützung nur eingesetzt, wenn sie wirklich benötigt wird, z.B. beim Einparken und geringen Geschwindigkeiten.
Bei hohen Geschwindigkeiten fährt man quasi direkt ohne Unterstützung.
Schön wäre ein Universalbausatz zur Nachrüstung alter Laster mit der elektrischen Lenkhilfe. Da gab es mal einen Link zu. Kommt irgendwo aus den Niederlanden. Habe gerade keine Lust zum Suchen.
Gruß Jochen
Moins,
eine Lenkhilfe wird zusätzlich an eine bereits vorhandene mechanische Lenkung angebaut, das ist üblicherweise ein zweiseitig wirkender Hydraulikzylinder, der entweder über einen Impulsgeber an der Lenksäule oder Servoventile am Hydraulikzylinder angesteuert wird. Bei der 2. Variante ist ein typischer Vertreter die ital. Firma Calzoni, die solche Lenkhilfen insbes. für Traktoren und alte LKWs zur Nachrüstung anbietet. Nachteil der "Druckansteuerung" der Servoventile (insbes. bei der Calzoni) ist, dass das Servoventil nicht weiss, ob der Druck von der Lenksäule oder von den Rädern ausgelöst wird. Das hat zur Folge, dass der Hydraulikzylinder auch eine Lenkbewegung einleitet, wenn z.B. ein Schlagloch durchfahren wird.
Geradeausfahrt bei unebener/schlechter Fahrbahn ist insbes. bei höheren Geschwindigkeiten kaum möglich, da permanent Lenkkorrekturen gegen den Lenkzylinder erforderlich sind.
Bei einer Servolenkung wird die Drehbewegung des Lenkstockhebels durch eine Drehbewegung des Lenksäule innerhalb des Lenkgetriebes hydraulisch unterstützt - d.h. auch hier bleibt das Fzg. nach Ausfall der Servopumpe (wenn auch sehr schwer) lenkbar.
Dann gibt es noch die vollhydraulischen Lenkungen - bei denen gibt es keine mechanische Verbindung, bei Ausfall der Hydraulik ist die Lenkung blockiert -, die sind aber nur bei Fzg. mit einer Vmax <= 60km/h erlaubt.
Gruß Ulli
eine Lenkhilfe wird zusätzlich an eine bereits vorhandene mechanische Lenkung angebaut, das ist üblicherweise ein zweiseitig wirkender Hydraulikzylinder, der entweder über einen Impulsgeber an der Lenksäule oder Servoventile am Hydraulikzylinder angesteuert wird. Bei der 2. Variante ist ein typischer Vertreter die ital. Firma Calzoni, die solche Lenkhilfen insbes. für Traktoren und alte LKWs zur Nachrüstung anbietet. Nachteil der "Druckansteuerung" der Servoventile (insbes. bei der Calzoni) ist, dass das Servoventil nicht weiss, ob der Druck von der Lenksäule oder von den Rädern ausgelöst wird. Das hat zur Folge, dass der Hydraulikzylinder auch eine Lenkbewegung einleitet, wenn z.B. ein Schlagloch durchfahren wird.

Geradeausfahrt bei unebener/schlechter Fahrbahn ist insbes. bei höheren Geschwindigkeiten kaum möglich, da permanent Lenkkorrekturen gegen den Lenkzylinder erforderlich sind.
Bei einer Servolenkung wird die Drehbewegung des Lenkstockhebels durch eine Drehbewegung des Lenksäule innerhalb des Lenkgetriebes hydraulisch unterstützt - d.h. auch hier bleibt das Fzg. nach Ausfall der Servopumpe (wenn auch sehr schwer) lenkbar.
Dann gibt es noch die vollhydraulischen Lenkungen - bei denen gibt es keine mechanische Verbindung, bei Ausfall der Hydraulik ist die Lenkung blockiert -, die sind aber nur bei Fzg. mit einer Vmax <= 60km/h erlaubt.
Gruß Ulli
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Hallo,
ihr verwirrt mich ein bisschen
Lenkunterstützungen sind für mich erstmal alle Systeme, die das Lenken durch Zuführung zusätzlicher Kraft für den Nutzer vereinfachen. Lenkhilfen sind die Knubbel am Lenkrad
Letztendlich sind die Definitionen in der Literatur diesbezüglich aber wenig trennscharf 
Die zwei Prinzipien, um die es tauchteddy denke ich geht, sind
1) die Lenkunterstützung durch einen parallel zur Schubstange wirkenden Hydraulikzylinder
2) die Lenkgetriebe mit integrierter hydraulischer Unterstützung, die "echte Servolenkung".
Bei 1) muss ich den ersten Lenkeinschlag ohne Unterstützung bewerkstelligen, solange, bis das Steuerventil freigegeben wird und Hydraulikflüssigkeit in den Zylinder einsteuert. Das System ist somit wenig feinfühlig, hat aber den Vorteil, dass die Fahrzeuge mit und ohne Lenkunterstützung mit nur einer Sorte Lenkgetriebe auskommen.
Bei 2) ist die Unterstützung in das Lenkgetriebe integriert, das Ansprechverhalten ist dadurch wesentlich feinfühliger.
Verbaut sind in Nutzfahrzeugen üblicherweise Kugelumlauflenkungen, früher auch Schneckenrollenlenkungen. Zahnstangenlenkungen finden sich eigentlich nur in PKW.
Die Frage der gewählten Lenkübersetzung beantwortet sich aus dem jeweiligen Mittelweg zwischen Direktheit der Lenkung und der benötgten Kraft. Klar, dass ich eine Servolenkung direkter abstimmen kann.
Das Problem einer elektrischen Lenkhilfe als Nachrüstsatz beim LKW sehe ich im Energiebedarf. Etliche PKW mit elektrischer Servopumpe haben das Problem, dass die Lichter beim Einlenken dunkler werden, das wird bei 14.00 und Gleichstrom-Limas wohl nicht besser
Grüße
Uwe
ihr verwirrt mich ein bisschen

Lenkunterstützungen sind für mich erstmal alle Systeme, die das Lenken durch Zuführung zusätzlicher Kraft für den Nutzer vereinfachen. Lenkhilfen sind die Knubbel am Lenkrad


Die zwei Prinzipien, um die es tauchteddy denke ich geht, sind
1) die Lenkunterstützung durch einen parallel zur Schubstange wirkenden Hydraulikzylinder
2) die Lenkgetriebe mit integrierter hydraulischer Unterstützung, die "echte Servolenkung".
Bei 1) muss ich den ersten Lenkeinschlag ohne Unterstützung bewerkstelligen, solange, bis das Steuerventil freigegeben wird und Hydraulikflüssigkeit in den Zylinder einsteuert. Das System ist somit wenig feinfühlig, hat aber den Vorteil, dass die Fahrzeuge mit und ohne Lenkunterstützung mit nur einer Sorte Lenkgetriebe auskommen.
Bei 2) ist die Unterstützung in das Lenkgetriebe integriert, das Ansprechverhalten ist dadurch wesentlich feinfühliger.
Verbaut sind in Nutzfahrzeugen üblicherweise Kugelumlauflenkungen, früher auch Schneckenrollenlenkungen. Zahnstangenlenkungen finden sich eigentlich nur in PKW.
Die Frage der gewählten Lenkübersetzung beantwortet sich aus dem jeweiligen Mittelweg zwischen Direktheit der Lenkung und der benötgten Kraft. Klar, dass ich eine Servolenkung direkter abstimmen kann.
Das Problem einer elektrischen Lenkhilfe als Nachrüstsatz beim LKW sehe ich im Energiebedarf. Etliche PKW mit elektrischer Servopumpe haben das Problem, dass die Lichter beim Einlenken dunkler werden, das wird bei 14.00 und Gleichstrom-Limas wohl nicht besser

Grüße
Uwe
No, we do not have a sense of humour we're aware of.
-------------------------------------------
Shit. - What? - Rollers... - No. - Yeah. - Shit.
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Das klingt so, als ob es eine elektrische Hydraulikpumpe gibt.Etliche PKW mit elektrischer Servopumpe
So, wie ich das in meinem Link beschriebene System verstehe, handelt es sich um einen elektrischen Motor, der die Lenkung unterstützt.
Wenn ich mir so meine Oberarme anschaue, die den Kurzhauber ohne Servo auf dem Aldi Parkplatz in die Parklücke bringen, dann kann ein Elektromotor, der diese Arbeit übernimmt, nicht fürchterlich viel Strom verbrauchen



Jochenegger
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Hallo Jochenegger, 
es gibt beides: elektrische Servolenkungen und elektrohydraulische Servolenkungen. Erstere beschränken im wesentlichen sich auf den Kleinwagenbereich. Zum einen ist die Abstimmung einer elektrohydraulischen Servo einfacher, zum anderen besteht halt das Leistungsproblem: elektrische Servos machen gerne Ärger mit Kontaktabbrand an den Relais, ... Aber vielleicht kann Felix ja eine Solid State Lösung entwickeln
Aber wenn der Elektromotor wie Du außen am Lenkrad arbeiten dürfte, wäre er sicherlich nicht so gigantisch groß
Grüße
Uwe

es gibt beides: elektrische Servolenkungen und elektrohydraulische Servolenkungen. Erstere beschränken im wesentlichen sich auf den Kleinwagenbereich. Zum einen ist die Abstimmung einer elektrohydraulischen Servo einfacher, zum anderen besteht halt das Leistungsproblem: elektrische Servos machen gerne Ärger mit Kontaktabbrand an den Relais, ... Aber vielleicht kann Felix ja eine Solid State Lösung entwickeln

Aber wenn der Elektromotor wie Du außen am Lenkrad arbeiten dürfte, wäre er sicherlich nicht so gigantisch groß

Grüße
Uwe
Zuletzt geändert von Uwe am 2009-10-27 16:44:04, insgesamt 1-mal geändert.
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das sollte doch machbar sein: für die Camper gibt es elektrische Rangierhilfen für ihre Caravans, eine elektrisch angetriebene Reibrolle, die gegen das Rad drückt, funktioniert sicher auch beim Druck gegen das Lenkrad - man sollte vielleicht eine Vorrichtung bauen, damit diese Antriebseinheit bedarfsweise weggeklappt werden kann, sonst gibt es bei größeren Lenkaktivitäten platte FingerUwe hat geschrieben: Aber wenn der Elektromotor wie Du außen am Lenkrad arbeiten dürfte, wäre er sicherlich nicht so gigantisch groß![]()

Gruß Ulli
In Memoriam
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Man könnte den Rest der Besatzung auch mal mit am Einparken beteiligen.
http://img2.photographersdirect.com/img ... 753159.jpg
Stilechte Mechanik.
"Klar zum Einparken!" "L I N K S!"
Käptn Jochenegger.
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"Klar zum Einparken!" "L I N K S!"
Käptn Jochenegger.