Edelstahlblech bearbeiten?

alles, was nicht in die übrigen Technik-Kategorien passt

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Thomas H
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Edelstahlblech bearbeiten?

#1 Beitrag von Thomas H » 2009-06-26 11:00:49

Moin Moin!

Ich habe mir in den Kopf gesetzt die Kofferelektrik (Schalter, Anzeigen, Sicherungen, Steckdosen, Verteilung, ... ) in einen Edelstahl-Schaltschrank zu stopfen :dry:
Dazu brauche ich jetzt Löcher im Blech mit den verschiedensten Durchmessern, so von 8 - 52 mm. In der e-Bucht habe ich mir Schraublocher in den passenden Durchmessern zusammengeklaubt von denen ich hoffe, das sie den Kontakt mit dem Edelstahlblech vielleicht auch überleben... :happy: Bringt es vielleicht was beim Schraublochen da etwas Fett, Schneidöl, ... draufzuklatschen?

Allgemeine Tipps für die Edelstahlbearbeitung (bohren, feilen, ...)?

Aber bevor ich anfange das Werkzeug und meine Nerven zu quälen: was bietet die moderne Technik noch für Möglichkeiten um ordentliche Löcher in ein Edelstahlblech zu bekommen?

Ach ja: ist das Material der Montageplatten aus den Schaltkästen in den BW-Sheltern was spezielles - wenn ja: Bezugsquellen?

Gruß
Thomas
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Uwe
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#2 Beitrag von Uwe » 2009-06-26 11:07:09

Hallo,

hast Du jemanden mit nem Laser im Zugriff?

Grüße
Uwe
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Thomas H
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#3 Beitrag von Thomas H » 2009-06-26 11:12:14

Hallo Uwe,

nöö - leider nicht. Bei welchem Handwerks-/Industriezweig könnte ich mich denn da mal umhören?

Gruß
Thomas
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osterlitz
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#4 Beitrag von osterlitz » 2009-06-26 11:17:44

Hi,
ein Kunde von mir hat eine Wasserstrahlbearbeitungsanlage, die schneidet alles bis 32mm.. mit einer Strahldicke von minimal 0,1mm.

Wenn du eine ordentlich bemaßte Zeichnung lieferst oder noch besser mit TurboCAD eine 2D-Zeichnung, kostet das auch kein nennenswertes Geld.

Lasern ist prinzipiell das gleiche, Wasser kann aber keine Verfärbungen verursachen.

Grüße,
Stefan
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roman-911
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#5 Beitrag von roman-911 » 2009-06-26 11:39:31

wie dick ist das blech?

plasmabrenner? den hat jede ernstzunehmende schlosserei...
dann ist es aber handarbeit mit evtl. viel feilerei.
schraublocher ist doch voll o.k.?!

beim bohren/gewindeschneiden ist schneidöl/fett immer von vorteil. beim schraublochen wohl eher nicht. ausser auf dem gewinde des schraublochers...


grüsse roman
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#6 Beitrag von Pirx » 2009-06-26 12:48:20

Hallo Thomas,

wenn's nur wenige Löcher mit gleichem Durchmesser sind: Edelstahlbohrer.

Pirx
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#7 Beitrag von imodra » 2009-06-26 12:52:25

Hallo Thomas,

als ich noch als Elektriker unterwegs waren haben wir zusätzliche Schalterlöcher immer mit den Schraublochern(Lochstanzen) in die Schaltkästen gemacht. Schneidöl brauchst du nur beim Vorbohren. Wenn das Gewinde deines Schraubbohrers geölt ist erleichtert das die Arbeit etwas.
Wichtig ist bei Edelstahl das du für das Vorbohren vernünftigr Bohrer nimmst (HSS-E). Ich habe immer in 2 Stufen vorgebohrt 3,2mm und dann 10-11mm, je nachdem welchen Durchmesser der Gewindebolzen hatte (+1mm). Die Materialstärke vom Edelstahlblech sollte 2mm nicht überschreiten. Sollte es stärker sein suche Dir einen Elektrofachbetrieb die haben vielleicht eine hydraulische Lochstanze.

LG Thomas
Klar ist das völlig sinnfrei, aber es macht einen Heidenspaß.

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Thomas H
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#8 Beitrag von Thomas H » 2009-06-26 13:24:17

Hallo,

vielen Dank schon mal für die Tipps. Also Schraublochung scheint ja wohl doch ganz gut zu funktionieren - da werde ich dann erstmal ein Probeloch stanzen :D

Etwas mühselig ist es halt, dass ich etliche verschiedene Durchmesser brauche: VDO Voltmeter, Natosteckdose, Zigarettenanzünder, DIN-Bordsteckdose, Hauptschalter, Schalter, Kontroll-LEDs, PG-Verschraubungen, ... Sooo viele Lochstanzen wollte ich dann doch nicht sammeln :dry: Also: mit dem verfügbaren Durchmesser stanzen und dann mit der Feile auf den gewünschten Durchmesser bringen.
Ach ja: Blechstärke +/- 1,4 mm??

Gruß
Thomas
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Stationsvorsteher
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Die Kunst der Edelstahl-Verarbeitung

#9 Beitrag von Stationsvorsteher » 2009-06-26 14:29:09

Verehrter Thomas,

ich fürchte, daß ich Ihre Flüche bei der Edelstahlbearbeitung
über die Rheinebene bis in den Odenwald hören werde.
Ein bischen Planung werden Sie sicherlich machen; also
erstellen Sie eine einigermaßen verständliche Zeichnung,
suchen Sie sich einen Laserschneid-Betrieb (mittels Gurgeln)
und fragen Sie, was der Spaß kostet.
Nach meinen Erfahrungen ist das wesentlich weniger streßreich
als am Ende ein großes Sortiment stumpfer Werkzeuge zu bewundern.
Sie sollten nur sorgfältig planen und vielleicht ein paar
Reserve-Öffnungen einbeziehen, denn nach dem Einbau Ihrer
Elektro-Mimik wird es etwas schwieriger, noch nachträgliche
Umbauten vorzunehmen.
Ihr Bildchen sieht nach Pertinax aus, einen relativ leicht
zu bearbeitenden Kunststoff.
Vielleicht lassen Sie sich mal von Rittal (http://www.rittal.de/)
einen Katalog schicken, wenn Sie Wert auf Perfektion legen;
ich kann das Unternehmen nur empfehlen!
Berichten Sie bitte mal, wie Ihr Projekt weitergeht.
Grüße aus dem finstersten Odenwald
Richard

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#10 Beitrag von felix » 2009-06-26 16:58:02

Hallo,

Wasserstrahlschneiden ist nu die denkbar ineffiziente Möglichkeit ein Loch in einen Schaltschrank zu bekommen! Fangen wir leiber auf der einfachen Seite an:

- Lattenhammer - effizient, aber die Präzision lässt zu wünschne übrig.
- Diese Lochstanzen: Perfekt geeignet, aber man braucht für jeden mm ein eigenes Werkzeug.
- Also diese Dicken bohrer nehmen, mit denen man in Dünnblech Löcher aufbohren kann. Der wiedersteht endlichen Edelstahlbohrungen udn mit einem etwa 50EUR hat man für immer beleibeige Löcher von 15-50mm in Blechen.

Den Laser holt man erst, wenn er wirklich nötig ist.

MlG,
Felix
Zuletzt geändert von felix am 2009-06-26 16:58:33, insgesamt 1-mal geändert.

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#11 Beitrag von Mobert » 2009-06-27 0:47:51

... wenn es nicht unbedingt Edelstahl sein muss, dann sind die hier immer erste Wahl.
Vielleicht kannst du ja auch eine Alu Frontplatte in dein Edelstahl Panel einsetzen. Dazu reicht dann die Stichsäge.
Grüße!
Mobert[/url]

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#12 Beitrag von Bruzzi » 2009-06-27 9:30:06

Hi,
die "dicken Bohrer" sind Stufenbohrer und eigentlich ganz gut geeignet für solche Aufgaben. Ich denke du wirst die aber nicht mit >35mm bekommen. Ich verwende für solche Sachen Wolframcarbidfräser einfach einen 10mm Schaftfräser in den Hochgeschwingigkeitsschleifer alternativ in die Oberfräse/Bohrmaschine einspannen und ab gehts.
Die Fräser halten übrigens ewig und es geht wirklich schnell.
Wir haben die schon lange und man kann damit sogar Kugellager bearbeiten ohne dass die stumpf werden.

Wenn du auf Aluminium ausweichen würdest kannst du ganz normale HM-Fräser zur Holzbearbeitung verwenden. Der Vorteil ist, dass es diese auch mit Anlaufring gibt und du sowit die Möglichkeit hast eine Frässchablone benutzen zu können.
Wenn ich einmal sterben muß, dann so wie mein Opa, friedlich und im Schlaf......und nicht so hysterisch schreiend wie sein Beifahrer.

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