Schieblehre: Bestimmung Innendurchmesser

[Bernhard G.]

Ich habe jetzt mal mit den Justierungsschrauben an der Schieblehre rumgespielt. Die waren schon korrekt eingestellt, da ist nichts mehr rauszuholen. Beim Außendurchmesser ist das Ergebnis ja auch sehr gut. Beim Innendurchmesser bräuchte ich ein Meßobjekt mit bekanntem Innenmaß. Allerdings nichts rundes, um den Geometriefehler ausschließen zu können. Da die Innenmeßung immer zu kleine Werte ergibt und zwar verdächtig in der Form von gut 1/10 Offset, auch bei sehr großen Durchmessern wie ein Lagerring mit 80er Innendurchmesser, wo ja der Geometriefehler kleiner sein müßte, riecht das nach dejustierten Meßspitzen. Aber auf Verdacht will ich nicht daran rumschleifen.

[joe`s mercur]

Ab 30 oder 40mm ist der Fehler eh kompensiert und kann vernachlässigt werden. Es kommt wirklich nur bei kleinen Durchmessern zum tragen.
kannste ja ausrechnen.
selbst wenn deine Messschenkel eine gerade Anlagefläche mit der Breite von 1mm haben (haben sie aber nicht, ist weniger)
und du eine Durchmesser von 30mm misst, hast du einen Messfehler von rechnerisch 1,5/100mm. Wenn Du nachrechnest , dran denken Wert der Höhe (a) x 2.
Formel basiert auf den Radius kennt nur eine Sehnenhöhe. Dein Messschieber misst aber Durchmesser, dadurch verdoppelt sich der Messfehler, sind bei 30mm aber trotzdem nur 1,5/100mm, aber nicht 1/10mm.
bei 80mm Durchmesser reden wir noch von 4µm.
Schick mal nem Link was Du gekauft hast.
Thomas

[joe`s mercur]

Beim Außendurchmesser ist das Ergebnis ja auch sehr gut.

Hast Du mal auf den Spitzenaussenkanten und so dicht wie möglich an der Schiene gemessen, wenn der Messschieber korrekt eingestellt ist, darf da kein Unterschied sein.
Thomas

[Bernhard G.]

Ja, hab ich gleich zur Überprüfung gemacht, als ich ihn bekommen habe und seither immer wieder mal. Da ist kein Unterschied bzw. nicht mehr als 1/100.

Das ist das Teil:

http://www.pruefmittel24.com/produktA13 ... s-31122016

Ich habe bei denen extra angefragt und vom technischen Support die Auskunft bekommen, daß die Meßgenauigkeit bei Markengeräten nicht besser sei. Ich hab denen geschriebem, daß ich sonst einen Mitutoyo kaufe. Den haben die ja auch.

[joe`s mercur]

Reklamier ihn, dränge auf Wandlung und nehm einen Mitutoyo in IP67.
Dein Messschieber ist billig und #!?**~#/#§ . Wahrscheinlich brauchste den nichtmals zurückschicken, da die Portokosten höher als der EK ist.
Hättest auch bei Aldi oder Lidl fürn 10er einen Messschieber kaufen können.

Thomas

[Bernhard G.]

Hallo Thomas,

danke für Deine Einschätzung. Ich kann mich nur wundern, warum die mir das mit der Genauigkeit geschrieben haben. Ich hätte sonst ja einen Mitutoyo bestellt. Daran hätten sie mehr verdient.

Viele Grüße,
Bernhard

[Kami]

...Ich hätte sonst ja einen Mitutoyo bestellt. Daran hätten sie mehr verdient.

Viele Grüße,
Bernhard

Ich denke da ist nur der VK höher, Die Differenz VK/EK jedoch geringer :-)

Gruss
Kami

[joe`s mercur]

Hallo Bernhard,
dein Messschieber hat eine Gemeinsamkeit mit ner kleinen Flex die im Baumarkt oder Discounter für unter €30.- verkauft wird.
Normaler Weise werden solche Geräte gekauft, einmal beim Nachbarn mit angegeben und dann verschwinden sie im Keller im Schrank. Der Käufer ist glücklich, er hat ein "Schnäppchen" gemacht.
Benutzt wird der Artikel aber nie, sonst würde sich es ganz schnell herausstellen, was für ein Murks gekauft wurde.
Geiz ist geil.
10% der Käufer versuchen den Artikel zu nutzen. Von denn schmeissen 5% den Murks anschliessend wutendbrannt in die Tonne. Die anderen 5% tauschen um und bekommen ihr Geld wieder.
Entweder sie machen bei dem nächsten "Schnäppchen" den gleichen Fehler oder sie lernen dazu.

Und der Einzelhandel verdient sehr gut an den Fehlern.
Dein Messschieber kostet im Einkauft keine €5.- inkl. Transport und Verpackung. Die verdienen richtig gut daran und beschweren tut sich auch nur selten einer.
Thomas

[Bernhard G.]

Hallo Bernhard,
dein Messschieber hat eine Gemeinsamkeit mit ner kleinen Flex die im Baumarkt oder Discounter für unter €30.- verkauft wird.

Yes, ich hab mir anläßlich meines Garagenbaus(Mercur-Heim) eine 230er-Güde-Flex gekauft - mit Diamantscheibe hat die als Aktionsangebot 70 Euro gekostet. Damit habe ich die Betonschalsteine fürs Fundament geschnitten. Ging zunächst ganz prima, bis die Flex geklemmt hat. Instantane Rauch- und Feuerentwicklung - Ich konnte das Ding nicht so schnell ausschalten. Also wieder zum Baumarkt und reklamiert. Ich wollte mein Geld wieder haben oder eine blaue Bosch oder Makita bestellen. Das wollten die aber nicht machen, sondern sie haben mir eine neue in die Hand gedrückt. Naja, zwei Tage und ein paar Steine weiter selbes Spiel: Rauch, Feuer, neue Flex bekommen. Die hat dann den Fundamentbau überstanden, aber in 2/3-Mauerhöhe und etliche Ziegelsteine weiter gab es wieder einen Ausfall - aber diesmal war der angesaugte Ziegelstaub schuld. Das blöde Teil sagt sinnigerweise die Kühlluft vorne angesaugt, wo der ganze Staub in Richtung Ansaugöffnung geschleudert wird.

Dann waren die Baumarkt-Jungs endlich bereit, mir eine blaue Bosch gegen Verrechnung der 70 Euro zu bestellen. Drei abgefackelte Güde-Flexen bis zur Einsicht.

[Bahnhofs-Emma]

Hallo,

wenn ich davon ausgehe, dass ich ein Werkzeug langfristig und belastbar benötige, dann wird es auch etwas ordentliches. Wenn ich das Teil aber nur kurzfristig hoch belastet und danach nur noch gelegentlich brauche, dann kann das bei kurzem Weg auch schon mal eine Billig-Flex werden.

Bei der großen Drahtbürstenkur meiner GAZ-Reservefelgen (die guten wurden gestrahlt) habe ich auch vier Billig-Flexen hintereinander verschlissen, das letzte Durchtauschen war dann nach Abschluss der Arbeiten, die fünfte hält seit dem bei sehr geringer Belastung durchgehalten.

Das Kassenpersonal im Baumarkt kannte mich dann schon, das gleiche Gerät mehrmals am Tag durchtauschen kommt wohl nicht sooo oft vor.

Verdient haben die da aber wohl nichts mehr dran, selbst schuld, wer so etwas anbietet.

Grüße

Marcus

[joe`s mercur]

Hallo,

wenn ich davon ausgehe, dass ich ein Werkzeug langfristig und belastbar benötige, dann wird es auch etwas ordentliches. Wenn ich das Teil aber nur kurzfristig hoch belastet und danach nur noch gelegentlich brauche, dann kann das bei kurzem Weg auch schon mal eine Billig-Flex werden.

da ist ein Widerspruch drin: kurzfristig hoch belastet. Du hättest schreiben müssen: Kurzfristig eingeschaltet.
Mir persönlich wäre es inzwischen schon zu doof 4x die Arbeit unterbrechen zu müssen um die FLex umzutauschen. Da sind min. immer 30min weg, auch wenn es direkt um die Ecke ist. Also min. 2Std.
Ich hab früher mir auch billiges Werkzeug gekauft, wenn ich es nur einmalig oder kurz für eine besondere Arbeit gekauft habe. Diese Werkzeuge habe ich im laufe der Jahre ersetzt, weil ich sie doch öfter brauchte oder sie vorzeitig gestorben sind.
Ich hatte sonst auch nur ne 50.- Handkreissäge, nu hab ich mir ne Makita Tauchsäge gekauft. Das ist zwar ne Menge Geld, aber beim Arbeiten ein Quantensprung. Ich kann nu gerade Schnitte machen, die Säge läuft sowas von sauber und leise. Super Handling ,da rüttelt uns schüttelt nix....alles Dinge die ich von der 50.- Säge nicht kannte. Sonst wirklich bei jedem Schnitt geärgert........die Neue ist in meinen Augen jeden Euro wert und die Arbeit klappt ohne sich zu ärgern.
Bei Werkzeug stimmt wirklich der Spruch: Wer billig kauft, kauft zweimal. Ist zumindest meine Erfahrung.

Thomas