Fahrzeug mit defektem Luftpresser überführen?

alles, was nicht in die übrigen Technik-Kategorien passt

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mabdt

#31 Beitrag von mabdt » 2010-10-31 21:07:34

Zitat tauchteddy:
Da kann man also problemlos die Luft ins System bringen. So wie es auch mit dem Kompressor gemacht wird. Wo ist das Problem?

Wo ist das Problem? Es ist nicht erlaubt mit Stickstofflaschen,oder anderen Konstruktionen,das ist das Problem.
Gruss Manfred

B.Eng. Chris
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#32 Beitrag von B.Eng. Chris » 2010-10-31 21:36:41

Was soll denn der Schrott?

Ein LKW-Kompressor bringt so 150 l/min.

Wenn man jetzt wirklich Taucherflaschen mit 250 bar nimmt. Und gleich 40 l davon, hat man 10.000 l Luft bei Normaldruck.

10.000l/150l/min = 66 min

Das heist, wenn man den Kompressor voll ausnützt bzw. statt dessen die Taucherflaschen nimmt, sind die in einer Std leer.

Ok, jetzt wird nicht immer die volle Druckluft benötigit... aber um wirklich sicher zu gehen, würden die Taucherflaschen nur für 1 Std reichen...

Mal so zum Nachdenken.

Grüße
Chris
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Radläufer
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#33 Beitrag von Radläufer » 2010-10-31 21:38:00

Hallo,

zunächst mal vielen Dank für eure Beiträge.

Wow, die Meinungen gehen von "problemlos machbar" bis "völlig verantwortungslos".

Ich möchte aber bitte eines klarstellen:
Ich halte es für durchaus legitim nach Lösungen zu suchen, die einfach und kostengünstig sind. Aber natürlich immer unter der Voraussetzung, daß die Lösungen völlig gefahrlos und zumindest annähernd legal sind.
Sehr ungern lasse ich mich in die Ecke eines verantwortungslosen Kamikazefahrers stellen.

Abschleppen wäre für mich keine Option, dann lieber gleich abtransportieren.

Nochmal zum Luftpresser: Wenn das ein so dermaßen sicherheitsrelevantes Teil ist, warum wird er dann nur über einen simplen Keilriemen angetrieben? Ein Verschleißteil das locker mal nen Abgang machen kann. Und dann ist es auch aus mit Druckluft.

Wenn die Druckluftversorgung ausfällt wird in der Praxis doch folgendes passieren:
1. Eine große rote Warnlampe signalisiert dem Fahrer die Gefahr.
2. Der Druck in den Kesseln bleibt auf jeden fall erhalten und kann voll und ganz dazu verwendet werden, das Fahrzeug zum Stillstand zu bringen. Das sollte mehrfach ausreichend sein.
3. geht das irgendwie schief dann gibt es immer noch die Federspeicher der Feststellbremse die der Fahrer durch das Ventil aktivieren kann und spätestens nun sollte der LKW zum stillstand gebracht werden können.

Grüße

B.Eng. Chris
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#34 Beitrag von B.Eng. Chris » 2010-10-31 21:46:53

Radläufer hat geschrieben:Nochmal zum Luftpresser: Wenn das ein so dermaßen sicherheitsrelevantes Teil ist, warum wird er dann nur über einen simplen Keilriemen angetrieben? Ein Verschleißteil das locker mal nen Abgang machen kann. Und dann ist es auch aus mit Druckluft.
Mal ne andere Fragen:

Warum werden im Auto die Nockenwellen von nem Zahnriemen angetrieben? Die können auch reisen.

Ich stell mir das auch spaßig vor, wenn bei 200 km/h auf der Autobahn der Motor plötzlich platzt, die Vorder- oder Hinterräder blockieren und man das ganze Öl auf der Straße verteilt.

Wenn man dann noch nen vollbestezten Bus mitnimmt, is der Spaß nicht mehr so groß.


Beim LKW wirst du wenigstens noch durch eine Warnlampe vorgewart und kannst das Fahrzeug noch "normal" runterbremsen.

Grüße
Chris
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#35 Beitrag von spongebob » 2010-10-31 22:21:18

hallo herr radläufer...

ich hab überhaupt nichts gegen technische lösungen, die wohl auch halten werden. ich finds sogar schön, dass man auf solche ideen kommt! auch die meinungen zu dem thema hier sind schön.

nur finde ich gehört das testen solcher geschichten nicht gleich mit der ersten fahrt auf öffentliche strassen.

ich finde, sich einen luftpresser vorher zu besorgen, vorort einzubauen für die klügere idee und sollte doch wohl kein problem darstellen, oder???

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#36 Beitrag von Radläufer » 2010-10-31 22:33:43

B.Eng. Chris hat geschrieben:
Radläufer hat geschrieben:Nochmal zum Luftpresser: Wenn das ein so dermaßen sicherheitsrelevantes Teil ist, warum wird er dann nur über einen simplen Keilriemen angetrieben? Ein Verschleißteil das locker mal nen Abgang machen kann. Und dann ist es auch aus mit Druckluft.
Mal ne andere Fragen:

Warum werden im Auto die Nockenwellen von nem Zahnriemen angetrieben? Die können auch reisen.

Ich stell mir das auch spaßig vor, wenn bei 200 km/h auf der Autobahn der Motor plötzlich platzt, die Vorder- oder Hinterräder blockieren und man das ganze Öl auf der Straße verteilt.

Wenn man dann noch nen vollbestezten Bus mitnimmt, is der Spaß nicht mehr so groß.


Beim LKW wirst du wenigstens noch durch eine Warnlampe vorgewart und kannst das Fahrzeug noch "normal" runterbremsen.

Grüße
Chris
Jo, das Risiko scheint in beiden Fällen kalkulierbar zu sein.

Ich würde sogar folgende These aufstellen:
Ob ein Ausfall der Druckluft beim LKW völlig harmlos ist oder in einer Katastrophe endet hängt ausschließlich vom Fahrer ab.
Übersieht der Fahrer die Warnlampe und fährt die Kessel leer dann wirds schon kritisch. Wenn er nun auch noch in Panik gerät und die Federspeicher nicht nutzt...

Gruß

Radläufer
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#37 Beitrag von Radläufer » 2010-10-31 22:39:12

OliverM hat geschrieben: (...)
....desweiteren ist es hier eh nicht von Belang , denn wenn der Threadstarter den LKW ohne den eingebauten Kompressor fahren würde , würde er mit dem LKW eh nicht vom -Hof kommen da der gewaltige Motorölverlust durch die offene Versorgungsleitung des Kompressors den Motor schon vorher hinrichten.

Grüße

Oliver
OK. Das ist ein Argument das ich bisher nicht bedacht habe. Danke für den Hinweis.

Gruß

crutchy the clown

#38 Beitrag von crutchy the clown » 2010-10-31 23:38:53

Ein LKW-Kompressor bringt so 150 l/min.

Wenn man jetzt wirklich Taucherflaschen mit 250 bar nimmt. Und gleich 40 l davon, hat man 10.000 l Luft bei Normaldruck.

10.000l/150l/min = 66 min

Das heist, wenn man den Kompressor voll ausnützt bzw. statt dessen die Taucherflaschen nimmt, sind die in einer Std leer.
Aber nur, wenn man ständig das Bremspedal voll durchtritt und gleich wieder löst.

Wenn man nicht bremsen muß, bleibt der Kessel voll. Außerdem ist die Fahrzeug-Kompressoranlage auch für die Versorgung eines Anhängers ausgelegt, der hier gar nicht bedient werden muß.

In der Praxis reicht der Luftvorrat eines Luftkessels für eine große Zahl von üblichen Bremsungen aus. Bei einem Stau an einer Gefällestrecke schalte ich den Motor aus und fahre nur mit dem Kesselvorrat. Selbst wenn es immer nur einen Meter vorangeht, ist mein Luftvorrat nach einer halben Stunde nur "angeknabbert".

Je nach Verkehrssituation braucht mal also u.U. gar keine Luft (bzw. Stickstoff).

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tauchteddy
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#39 Beitrag von tauchteddy » 2010-11-01 0:18:41

B.Eng. Chris hat geschrieben:Was soll denn der Schrott?

Ein LKW-Kompressor bringt so 150 l/min.
Stimmt. Und sobald der Abschaltdruck erreicht ist, fördert er ins Leere, wenn du nicht bremst und auch sonst keine Druckluft abrufst, gerne auch mal stundenlang.
Mal so zum Nachdenken.

@Radläufer
Bei meiner SZM sind es zwei Keilriemen, beim Setra drei, die den Kompressor antreiben.
Zuckerbrot ist aus.

B.Eng. Chris
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#40 Beitrag von B.Eng. Chris » 2010-11-01 0:43:01

Genau deswegen hab ich ja geschrieben "wenn man den Kopressor voll ausnützt".
Und voll ausgenützt wird er nicht. Jedoch sollte man mix dem extremsten rechnen...

Grüße
Chris
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#41 Beitrag von Buclarisa » 2010-11-01 0:55:58

Hallo


Ein ordentlicher Notsromer und ein ordentlicher Kompressor sollten eine sicherer Überführung gewährleisten.

Aber warum soll man sich so viel Mühe und illigalität ins Boot hohlen wenn man einfach den Fahrzeugkompressor instand setzt oder erneuert.

Beim profesionellen abschleppen ist der 40 Tonner ungebremst.
Entweder wird Seiseluft nach hinten gelegt oder die Federspeicher aufgedreht. Man ist ja eh unter der Karre um die Gelenkwelle wegzubauen.

Eine ungebremste Kiste würde ich mit einer Stange nur bei Schrittgeschwindigkeit überführen.
Oder aber der Havarist fährt vorn.

Längere Strecken nur mit Tieflader.


Gruß Buclarisa

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#42 Beitrag von Jofri » 2010-11-01 16:58:36

Hallo,

ich ziehe mal eine Schleife...
Nicht nur bei diesem Thema fällt mir auf wie Einige, wenn auch nur theoretisch, locker mit sicherheitsrelevanten Vorschriften umgehen.
Einige davon ereifern sich aber anderseits bei dem Thema "legaler Waffenbesitz" noch schärfere Regeln oder Verbote zu fordern.
(Eine 10 Tonnenbombe auf vier Rädern ist natürlich ungefährlich...)

Gruß, Jochen

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#43 Beitrag von unihell » 2010-11-01 17:03:19

Hallo

hier wird vor Gefahren durch Kamikaze-Fahrer und sonstigem verantwortungslosem Fahrpersonal gewarnt.
Da bin ich aber doch sehr erstaunt, weil in anderen Diskusionen geht es um Instandsetzen von Lenkungen und Bremsen.
Ich behaupte mal, das 98% aller Mitglieder dazu nicht berechtigt sind, da dazu eine entsprechense Ausbildung erforderlich ist. Aber da kräht kein Hahn.
Was soll das pharisäherhafte Geschreibsel.
Entweder man hilft oder lässt es bleiben, jeder kehre vor seiner Türe.
Gruß Helmut

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#44 Beitrag von Lobo » 2010-11-01 17:37:45

Das man überhaupt so ein Vorhaben diskutiert und noch schlimmer ist wie viele damit kein Problem hätten

Ist schon seltsam

Maik

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#45 Beitrag von mabdt » 2010-11-01 18:22:35

Ich bin auch immer wieder erstaunt was fuer "Loesungsvorschlaege "hier diskutiert werden,fuer mich nicht nachvollziehbar,aber diesen Leuten kann man ruhig mit fachlichen Argumenten kommen,aber es interessiert kaum einen,weil es meist mit Geld oder anderen Unannehmlickeiten zusammen haengt.Da wird lieber ausgerechnet,wie oft ich mit dem Inhalt einer Stickstoffflasche bremsen kann :wack: ,als sofort einen neuen Kompressor einzubauen,den ich sowieso nach 250km einbauen muss...
Aber diese Vorschlaege kommen meist von den 98%Leuten die Unihell beschrieben hat.
Deshalb nur eine Frage meinerseits:Warum nicht sofort vorschriftsmaessig und ordentlich Arbeiten,dann gibts kein Problem,weder technisch noch mit der Rennleitung..
Aber trotzdem ist so eine Diskussion schon interessant,und wenn man dadurch die 98% etwas aufruettelt,ist das auch schon ein kleiner Erfolg,und die bekommen vielleicht mehr Kenntnisse ueber diese Sachen.
Gruss Manfred

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Pirx
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#46 Beitrag von Pirx » 2010-11-01 18:27:46

Mal ganz anders an die Sache herangegangen:

es ist doch wesentlich weniger Aufwand, einen neuen Luftpresser zu besorgen (das muß ja sowieso gemacht werden) und diesen vor Ort einzubauen!

Alleine das ganze besprochene Gerödel (Druckluftflaschen oder Werkstattkompressor plus Stromerzeuger) zum LKW zu karren, ordentlich im LKW zu befestigen und korrekt an die Druckluftanlage anzuschließen (nein, das geht nicht mit einem Stück Gartenschlauch, dazu braucht man passende Verschraubungen bzw. Kupplungen) ist doch im Vergleich zum Luftpresser die zehnfache Arbeit. Vom Risiko fürs eigene und fremde Leben und den Führerschein ganz abgesehen ...

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#47 Beitrag von tauchteddy » 2010-11-01 18:34:49

Sicher ist es kein Problem, in aller Ruhe einen passenden Luftpresser zu besorgen, wenn man das Auto erst einmal vor der Tür hat. Solange er 250 km entfernt steht, ist es sehr wohl ein Problem.
Wie stellt ihr euch das vor, man kauft einen, der passen könnte, fährt hin und probiert? Und wenn er nicht passt? Wieder zurück und den nächsten kaufen?Ich hätte keine bedenken, mit Tauchflaschen als Speisung zu fahren, der Anschluss ist eine Sache von Minuten und kann zuhause vorbereitet werden.
Wichtig ist der Hinweis auf die Ölversorgung des Luftpressers, die verschlossen werden muss.

@Unihell
Wo steht denn, dass man eine Berechtigung braucht, um Lenkung und Bremsen instandzusetzen? Das kenne ich nur von der Reparatur von Deichseln.
Zuckerbrot ist aus.

mabdt

#48 Beitrag von mabdt » 2010-11-01 19:08:12

Hallo,
jetzt muss ich aber wirklich lachen:
(Zitat):
Wie stellt ihr euch das vor, man kauft einen, der passen könnte, fährt hin und probiert? Und wenn er nicht passt? Wieder zurück und den nächsten kaufen?


Der normale Mensch geht zum Fahrzeughersteller,bzw.zum Zulieferer etc,die ET Nummer wird ermittelt,und man glaubt es kaum,man bekommt Einen ,der passt sogar. Alles andere sind doch nur Ausreden.
Gruss
Manfred

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#49 Beitrag von Pirx » 2010-11-01 19:09:32

tauchteddy hat geschrieben:Sicher ist es kein Problem, in aller Ruhe einen passenden Luftpresser zu besorgen, wenn man das Auto erst einmal vor der Tür hat. Solange er 250 km entfernt steht, ist es sehr wohl ein Problem.
Warum?

Das THW schaut auf das Typschild des ausgebauten und defekten Kompressors und teilt den Inhalt des Typschilds telefonisch mit. Mit diesen Daten einen passenden Ersatz zu finden, sollte nicht allzu schwierig sein (Trost, Winkler, Europart und wie sie alle heißen ...).

Mit der geballten Forenkompetenz könnte ich mir aber sogar vorstellen, daß man ohne das Typschild des Luftpressers auskommt. So unterschiedlich waren die Kompressoren damals nicht aufgebaut. Die Befestigung (Flansch?) muß stimmen, die Luftmenge passen, die Riemenscheibe nimmt man vom alten Presser.

Dann bleibt nur noch: Luftpresser anschrauben (4 Schrauben?), Motoröl anschließen, 2 Luftleitungen anschließen, Riemenscheibe drauf, Keilriemen drauf. 1 bis maximal 2 Stunden Arbeit ...

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#50 Beitrag von Radläufer » 2010-11-01 19:40:23

Hallo Leute,

mabdt hat geschrieben:Ich bin auch immer wieder erstaunt was fuer "Loesungsvorschlaege "hier diskutiert werden,fuer mich nicht nachvollziehbar,aber diesen Leuten kann man ruhig mit fachlichen Argumenten kommen,aber es interessiert kaum einen,weil es meist mit Geld oder anderen Unannehmlickeiten zusammen haengt.
(....)
Naja, also mich würden die fachlichen Argumente schon sehr interessieren.

Und ich bitte zu Bedenken:
Die Bremsanlage des Fahrzeuges ist top in Ordnung.
Fahrzeug hat TÜV und ist regelmäßig gewartet worden.

Es geht ja nur um eine Fremdeinspeisung von Druckluft. Selbstverständlich über Druckluftschlauch und mit passenden Verschraubungen.

Falls die Druckluftversorgung ausfallen sollte kann nichts passieren außer daß das Fahrzeug solange liegen bleibt bis die Luft wieder vorhanden ist.

Was genau ist daran so furchtbar riskant?

Warum sollte das Fahrzeug so nicht verkehrssicher sein?


Aber OK, ich werde versuchen das Fahrzeug vor Ort zu reparieren.
Ich versuche mal Infos zu bekommen was ich dazu alles benötige.
Leider sitzt der Luftpresser an einer Stelle am Fahrzeug wo man vermutlich sehr schlecht hinkommt. Ich weiß nicht wie weit sich die Kabine hochkippen lässt. Irgendwie muß es wohl gehen.....


Gruß

mabdt

#51 Beitrag von mabdt » 2010-11-01 20:08:51

Hallo Radlaeufer,
zum Zeitpunkt der HU war das Fahrzeug in einem verkehrssicheren Zustand,nun nicht mehr.
Die Bremsanlage ist nicht in Ordnung ,da die "Energiequelle"defekt ist.
Das groesste Problem ist sicherlich nicht die "Fremdversorgung mit Druckluft",sonder das es schlichtweg nicht erlaubt ist.
Es handelt sich dabei um einen sogenannten "Eingriff in die Bremsanlage"der nicht erlaubt ist,und fuehrt zum erloeschen der Betriebserlaubnis,was wiederum im Falle eines Unfalls(auch wenn er nicht selbst verschuldet ist)zum Erloeschen des Versicherungsschutz fuehrt,und das noch mit Vorsatz,denn man kann ja wohl kaum sagen,das man nicht wusste das das Teil defekt ist.Fuer alle die es nicht glauben,selbst das Nachruesten eines Pruefanschlusses ist nicht erlaubt(theoretisch)merken tuts eh keiner,oder das Nachruesten dieser Luftanschluesse fuer Ausblaspistolen usw. die man z.B.auch in der Werkstatt an der Wand hat,sind halt nicht fuers Fahrzeug zugelassen.
Mir persoenlich waere es einfach ein zu grosses Risiko,mehr nicht,denn bei den Kontrollen heutzutage,und dann noch mit einem "aussergewoehnlichen"Fahrzeug und dann noch mit Ueberfuehrungskennzeichen....ist die Warscheinlichkeit einer Kontrolle doch hoeher ,und wenn das dann jemand sieht :eek: ...
Gruss Manfred

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tauchteddy
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#52 Beitrag von tauchteddy » 2010-11-01 20:54:43

mabdt hat geschrieben:Fuer alle die es nicht glauben,selbst das Nachruesten eines Pruefanschlusses ist nicht erlaubt(theoretisch)
Ja, und vom Umrüsten der Luftleitung von Stahl auf Tecalan wird das auch behauptet. Was für ein Glück, dass mein aaSmT (was heißt das eigentlich?) das nicht weiß. Auch den Umbau des originalen Zweikreisschutzventils auf ein modernes Vierkreisschutzventil - mit Prüfanschlüssen an jedem Kreis versehen - war seiner Meinung nach nicht eintragungspflichtig.
"Ist ja ordentlich gemacht und sicherer als das Original, was soll ich dagegen haben?" war sein Kommentar.
Zuletzt geändert von tauchteddy am 2010-11-01 20:55:21, insgesamt 1-mal geändert.
Zuckerbrot ist aus.

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#53 Beitrag von Bernhard G. » 2010-11-01 20:57:26

unihell hat geschrieben: Da bin ich aber doch sehr erstaunt, weil in anderen Diskusionen geht es um Instandsetzen von Lenkungen und Bremsen.
Ich behaupte mal, das 98% aller Mitglieder dazu nicht berechtigt sind, da dazu eine entsprechense Ausbildung erforderlich ist. Aber da kräht kein Hahn.
Wo steht das? Es ist mir keine Vorschrift bekannt, die es mir verbietet an meinen KFZs die Reparaturen selber durchzuführen. Selbst die normale Nachbarschaftshilfe ist nicht gesetzlich reglementiert. Erst wenn ich das ganze gewerblich mache, sieht es anders aus.

mabdt

#54 Beitrag von mabdt » 2010-11-01 21:21:47

Ich bin davon ueberzeugt das Dein aaSmT das schon weis,
aber was gibt es gegen zeitgemaesse Reparaturen,und auch technische Verbesserungen einzuwenden,der wusste halt was er tut,und das macht ja auch Sinn.Sollte mehr von der Sorte geben.
Ich bin ein gebranntes Kind,habe mal bei einem BSU(damals,heute SP)Lehrgang die Fuellzeit des Luftpressers nicht geprueft :eek: ja, so etwas gibt es,das haette fast mein BSU Schein gekostet.Nun hat man sich halt mit noch mehr mit den Vorschriften beschaeftigt.
Gruss Manfred

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#55 Beitrag von Ingenieur » 2010-11-01 22:33:10

Hallo,

den Austausch von Druckluft-Metall-Bremsleitungen gegen solche
aus Plastik halte ich nicht für eine technische Verbesserung,
sondern nur für eine Billig-Ausführung einer dann gerade
noch zulässigen Variante einer Bremsanlage.

Da aber das Material der Bremsleitungen nirgens eingetragen
wird, gibt es immer weniger Sicherheit wegen den 'light'-
Bremsleitungen.

...
Offizielles Mitglied der Jupiterhilfe e.V.i.G & VEFK bis 110 kV

Andy
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#56 Beitrag von Andy » 2010-11-01 23:31:50

tauchteddy hat geschrieben: .......... aaSmT (was heißt das eigentlich?) ..............

"Amtlich anerkannter Sachverständiger mit Teilbefugnis"

Darf mehr als der Prüfingenieur, aber nicht so viel wie der amtlich anerkannte Sachverständiger (aaS).

mfg

Andy
Zuletzt geändert von Andy am 2010-11-01 23:33:02, insgesamt 1-mal geändert.
Kein Zaster aber zwei .. äh nee jetzt drei .........ups jetzt vier Laster - bald wieder nur drei-- jetzt sind nur noch zwei -- nu doch wieder drei :) .... und auf einmal sind es zwei;)--arrgh jetzt wieder drei--und es sind jetzt nur noch zwei---

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#57 Beitrag von tauchteddy » 2010-11-02 18:44:48

Ingenieur hat geschrieben:Hallo,

den Austausch von Druckluft-Metall-Bremsleitungen gegen solche
aus Plastik halte ich nicht für eine technische Verbesserung,
sondern nur für eine Billig-Ausführung einer dann gerade
noch zulässigen Variante einer Bremsanlage.

Da aber das Material der Bremsleitungen nirgens eingetragen
wird, gibt es immer weniger Sicherheit wegen den 'light'-
Bremsleitungen.

...
Das ist Ansichtssache. Ich weiß nicht, inwiefern Tecalan in meinem Bus unsicherer sein soll als Stahl, aber ich weiß, wo die Stahlleitung problematisch war: ich musste alle paar Monate das VKSV revisionieren, weil es wegen Rost aus der Stahlleitung nicht korrekt arbeitete. Ich habe das bemerkt und gemacht, andere merken es erst, wenn es zu spät ist.
Mit Tecalan hoffe ich das gelöst zu haben.
Zuckerbrot ist aus.

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#58 Beitrag von Ingenieur » 2010-11-02 23:33:48

Hallo,

aber das hatten wir doch schon:

Da sind schon LKW abgefackelt, weil die Plastik-Löseleitung zum
Federspeicherbremszylinder durchgeschmort war.

Ich empfehle ja auch nur korrosionsträge Metallleitungen:

Kupfer oder 1.4571


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#59 Beitrag von uuu » 2010-11-03 2:16:57

Hi,
möchte zu dem Wahnsinn auch meinen Senf abgeben:
……Schlimmstenfalls könnte bei der Fahrt die Schlauchverbindung zum Kompressor reißen (sehr unwahrscheinlich).
Wenn ich das mit der Druckluftbremsanlage richtig verstanden habe (hab mich etwas eingelesen) machen bei einem Druckabfall die Rückschlagventile im Vierkreisventil dicht. Der Druckvorrat in den Kesseln müsste dann aber noch mehrere kontrollierte Vollbremsungen ermöglichen. Und bevor die Bremse ausfällt sollte die Feststellbremse über die Federspeicher dichtmachen.
Ehrlich gesagt würde ich mich als Fahrer relativ sicher fühlen.
Oder hab ich etwas übersehen?
Yup, dass hast Du: nämlich deine eigene Verfassung wenn DU einen 10t LKW nach Jahren der fehlenden Fahrpraxis überführst!

Wie Du schreibst, hast Du nicht viel Erfahrung mit LKW. Ich nehme an, Dir geht es ähnlich wie mir. Führerschein beim Bund und etliche Jahre keine Praxis mehr oder irgensoetwas.

Da ich in den nächste Wochen ebenfalls unseren LKW überführe :D :D :D :D :D :D (auch rund 250km), stehe ich genau vor dem gleichen Problem und mache mir allerhand Gedanken…

Nun ich Denke, dass Du dann, wenn Du den LKW überführst mit so viel zu tun hast, daß Du wahrscheinlich auf alles achten wirst, aber nicht auf die Kontrollinstrumente, die Dir sagen wollen: „ANHALTEN LEBENSGEFAHR“

Nach gut 30 Jahren Abstinenz muß ich rund die Hälfte der vor mir liegenden Strecke über Landstraßen zu fahren. Die Autobahn macht mir weniger sorgen. Aber in den „Engen“ Ortschaften und mit LKW im Gegenverkehr mit einem Radfahrer auf meiner Spur…. ohne genau zu wissen (zu fühlen) wie breit meine Kiste ist… ups, da weiß ich, dass ich auf alles andere achten werden als auf den Christbaum der Warnlampen im Armaturenbrett. :eek:

Das die Reserve in den DL-Tanks zu Ende geht wirst Du erst merken, wenn es zu spät ist… also genau dann, wenn Du auf die Bremse trittst und die volle Bremskraft benötigst… aber dann: Mitten im Bremsvorgang geht die Druckluft aus. Die Vorderradbremsen haben keinen Federspeicher, nur die an der Hinterachse damit entfällt schlagartig die Bremskraft der Vorderräder und der Bremsweg wird doppelt so lang…. Erklär das mal den Familienvater den Du dann gerade überrollst.

http://www.youtube.com/watch?v=rFLkSqcfpQI !

Würdest Du dich auch sicher fühlen, wenn Du mit dem Provisorium eine Passstraße (z.B. die Camino de la muerte) fahren würdest, wo Du weißt, daß es rechts oder links 300m runter geht????? Ich denke dann merkst Du, dass es auch um dein Leben geht!

Sicherlich haben einige hier im Forum die Fahrerfahrung wie man mit einem 10t Gefährt umgeht wenn unvorhergesehene Sachen passieren. Wenn zum Beispiel (im besten Fall) der Federspeicher anschlägt (weil keine Druckluft) während man auf gerader freier Fahrbahn gemütlich, nichts ahnend dahinfährt… und plötzlich wie aus heiterem Himmel die Kiste abgebremst wird. Sofern man es rechtszeitig merkt… schleifende Bremsen riechen nicht richtig gut und sind so schön warm…

Mach dich nicht Unglücklich. Wenn bei der Aktion etwas passiert dann bist Du für den Rest deines Lebens dran.

Gruß
Ulrich

P.S. An die 2%:
Ist die Bremswirkung des Federspeichers eigentlich genau so gut wie die Betriebsbremse? (ich vermute mal nein)

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Lassie
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#60 Beitrag von Lassie » 2010-11-03 3:59:04

da weiß ich, dass ich auf alles andere achten werden als auf den Christbaum der Warnlampen im Armaturenbrett.
Hi,

also ich weiss ja nicht :eek:
Wenn ich nicht gerade in stockdunkler Nacht und strömendem Regen auf der Flucht bin, nehme ich mir die Zeit und schaue mir erst mal den Wagen vor der ersten Fahrt an. Von aussen, von unten, innen, den Motor, die Leitungen, Bremsen, etc. Dann mach ich mich mit den ganzen Lichtern, Schaltern, Hebeln und Anzeigen vertraut. Die meisten Anzeigen sind eindeutig und klar verständlich.
Ölstand kontrollieren, Zündung einschalten und schauen, was die Anzeigen so sagen. Der Verkäufer wird ja auch dabei sein und sicher seinen Senf zu diversen Sachen sagen.

Dann mal den Motor anwerfen, ein paar Minuten warmlaufen lassen. Wenn sich der Rauch verzogen hat, sollten die meisten Lämpchen aus und einige Anzeigen einen Ausschlag haben. Dann lauf ich noch mal um das Auto rum und schau, ob es nun irgendwo sifft, tropft oder sonst irgendwie auffällig ist.

Und bis hierher bin ich noch keinen Meter gefahren.

Vor dem Fahren auf öffentlichen Strassen erst mal einen Bremstest machen. Ein paar mal im Stand die Bremsen durchtreten, Handbremse lösen und mal vorsichtig einkuppeln, anrollen und gleich wieder bremsen. Mehrmals bremsen, ein Gefühl für Druckpunkt etc ertasten.

Die erste Fahrt geht dann zur nächsten Tanke: tanken, Ölstand noch mal kontrollieren, Luft in den Reifen auffüllen. Dann mal langsam losfahren. Und nach ein paar Minuten legt sich die Nervosität, man bekommt ein wenig Gespür wie sich der Wagen im Rollen so 'anfühlt', anhört und was er so macht. Die Anzeigen zu kontrollieren geht nebenbei aus dem Augenwinkel und im Spiegel sieht man, wie nah man an den Strassenrand fahren kann. Ruckzuck ergibt sich ein Gefühl für die Dimensionen des Lasters und mit etwas Vorsicht kann man langsam und mit mehreren Pausen (immer mal wieder ums Auto schauen, ob es tropft, scheuert, rappelt, etc.) heimwärts fahren.

Ohne Kompressor fahren? Nie im Leben!
Wie Pirx schreibt - der richtige Kompressor kostet nicht die Welt, kann mit der Fahrgestellnummer bzw dem Datenblatt schnell herausgefunden und idR einigermassen zügig eingebaut werden.

Wer sich das alles nicht zutraut: einen LKW-Mechaniker oder erfahrenen Trucker hier aus dem Forum anheuern oder doch einen Tieflader beauftragen. Ist unter dem Strich billiger wie ein Unfall....

Viele Grüsse, Jürgen
....down-sizing vom U1300L zum U100L Turbo:

Die höchste Form des Glücks ist ein Leben mit einem gewissen Grad an Verrücktheit.
Erasmus von Rotterdam

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