Allrad-LKW-Gemeinschaft

Liebe Ausbau-Freund*innen,
in unser Exmo wollen wir einen 2-Flammen-Gasherd aus Edelstahl einbauen. Dabei ist die Auswahl an Kochfeldern, die NICHT für Wohnmobile geeignet sind, natürlich viel größer und preiswerter.
Wisst ihr, ob etwas dagegenspricht, zum Beispiel dieses Erdgaskochfeld einzubauen und die Düsen umzurüsten?
LG
Miriam und Julian

Hallo,

das Kochfeld scheint, wenn ich die Beschreibung richtig gelesen habe, zusätzlich zum Gas auch 220V zu brauchen, das wäre mir im Auto ziemlich lästig. Wahrscheinlich nutzt es die nur für die Zündfunktion, die können aber auch noch für irgendein Sicherheitsventil benutzt werden und dann schaut's dumm aus wenn mal kein Strom da ist. (Ein ordentliche Gasherd sollte m.E. generell ohne Strom auskommen.)

Zusätzlich würde ich mir genau anschauen, wie vibrationsfest der ist und wann die Gussteile oben drauf während der Fahrt fliegen gehen und wo sie einschlagen, bitte auch die Gasanschlüsse und die Düsenverschraubungen berücksichtigen, ein Haushaltsgerät ist wohl eher nicht darauf ausgelegt, permanente Erschütterungen zu haben. 50 mBar vs. 30 mBar ist dann auch noch ein Thema, meines Wissens sind mobil nur noch 30 mBar Anschlüsse zulässig. Wenn die Gasanlage also geprüft werden soll oder muss, kann das ebenfalls ein K.O.-Kriterium sein.

Tendenziell daher wohl eher nicht machbar.

Grüße
Marcus

Sicherheit geht über Wärme, stromunabhängig. Zünden geht auch altmodisch mit Anzünder oder Feuerzeug. Natürlich keine Zulassung für Womo oder so Ich habe ein 4-Flammen-Kochfeld, Glas mit Gusseisenaufsätzen. Schick, funktional, billig. Umgerüstet für 30 mbar, Düsen lagen bei.
Marcus' Hinweis auf die 30 mbar ist nicht von der Hand zu weisen, wobei ich fürchte, dass man mit dem Teil sowieso keine Gasprüfung bekommt.

... war nicht der wesentliche Unterschied, dass beim Campingmodell die Düsenköpfe befestigt sind? ...

Gruss Ulf

Genau. Bei mobilen Gasgeräten (Wohnmobil/Wohnwagen) müssen die Brennerköpfe befestigt sein, meist geschraubt. Gasfelder für den Hausgebrauch haben auch einen anderen Druck, ich glaube 28 mbar. Ich musste damals aufm Boot den Regler tauschen beim Anschluß meines Haushalts-Kochfeldes.

Moin,

Geräte in KFZ brauchen auch ein Zulassung für KFZ, sonst ist mit Gasprüfung auch essig.
Diese zulassung lässt man sich halt bezahlen

Wenn keine prüfung benötigt, dann geht fast alles wenn man vernünftug mit den teilen hantiert.

Abschaltventil, bzw. Sicheheitsventil sehe ich als ein muss! An, sonst ,acht es schnell mal einen knall. Bestenfals mufft es nach gas und die flasche ist leer, schlimmstenfalls ..... möchte keiner.

Vg
Andy

Das kenne und sehe ich auch so, auch wenn ich von oft was anderes gelesen habe... Mit Gas wird ja viel experimentiert... Auch Gasdurchlauferhitzer und so...
MIR wäre das alles zu riskant...

Vor meinem Entschluss, das innere komplett Gasfrei zu halten (und nur für den Außengrill eine 5l Gasflasche einzupacken) hatte ich mich auch mit dem Thema beschäftigt.
Da gibt es ja mittlerweile ganz gute Kochfelder... Auch mit Ceran drunter (wg. putzen) oder mit Induktion zusätzlich (wenns schnell gehen soll)...

Neben den üblichen Verdächtigen (Thetford, Dometic) solltest du auch im Yachtbereich schauen. Dort sind CAN (https://www.cansrl.eu) und ENO (http://www.eno-marine.fr) auch noch Kandidaten... Achte vor allem auch auf die Leistung. Unter 1,6kW pro Gasbrenner dauert das ewig. Idealerweise ist einer über 2kW mit dabei. Und achte auch darauf, dass du genügend große Topfe und Pfannen drauf bekommst. Das wird oft vergessen... Ein 20er Topf reicht nicht zum Nudeln kochen... auch nicht für zwei. Und das Sugo muss ja auch noch wo köcheln. Und manchmal braucht man auch drei Flammen...

Und nicht vergessen: So ein Backrohr ist auch was feines, wenn man unterwegs ist...

Gruß, Peter

Bei den Vorschriften im Bereich Gasanlage hat man sich schon was gedacht...
Es gibt zugelassene Kochfelder mit 2 Flammen ab 200€...

Hallo,
also ich finde auch, an der Sicherheit bei den Gasgeräten sollte man nicht sparen und keine Experimente machen.
Da bedeutet doch sparen gleich spielen mit dem Leben oder vielleicht fackelt auch alles "nur" ab.
Ein befreundeter Wohnmobilwagenreparateur (eigene Firma) hat mir da schon die tollsten Sachen mit Bildern erzählt/gezeigt.
Wäre mir zu riskant, aber jeder muss wissen wieviel er sparen will und wieviel Risiko er dafür eingehen will.
500,-€ gespart und später 50.000,-€ Schaden > da verzichte ich lieber.
Und die Versicherungen sind da knallhart, wenn es sein muss.

Gruß Uwe

Ihr Lieben,
vielen Dank für die sehr hilfreichen Antworten.

Wir nehmen mit:
- Die Gasdüsen sollten verschraubt sein
- Der Gasdruck sollte für 30 mBar Butan passen
- Gussteile (bzw. Topfaufnahmen) des Gasherdes sollten arretiert sein, bzw. sich bei der Fahrt nicht lösen.
- Die Topfgröße sollte beachtet werden
- Keine 230 V Piezo Zündung
- Wir müssen uns noch mal intensiver mit der Ausbaurichtlinie für Gas in WoMos beschäftigen

Danke besonders für die Links zu Kochfeldern aus dem Yacht-Bereich. Über Eno-Marine waren wir auf unseren Recherchen noch nicht gestolpert und finden die eine wirklich gute Alternative zu den üblichen Verdächtigen aus dem Wohnwagenbereich.

Viele Grüße
Miriam und Julian

lejouz hat geschrieben: ↑

2020-08-14 13:14:01

- Wir müssen uns noch mal intensiver mit der Ausbaurichtlinie für Gas in WoMos beschäftigen

Viele Grüße
Miriam und Julian

Hallo Ihr beiden,
als Anfangslektüre empfehle ich da mal schon die G607 (frei im Internet abrufbar).
Da steht mal schon alles drin, was man braucht, um überhaupt durch die Gasprüfung zu kommen.

Gruß Uwe

Wenn du vor hast, eine Gasanlage ein zu bauen, dann solltest du dich ausgiebig mit den Vorschriften und Richtlinien beschäftigen, denn sonst kommst später bei der Abnahme dass Böse erwachen.

Die G607 Richtlinie seih dir hier ans Herz gelegt...
Eine gute "Zusammenfassung findet man hier:
http://www.selbstausbauer.de/Inhalt/Gas/gas.html

Bei Kochfeldern aus dem Marienebedarf weis ich nicht ob die für Wohnmobile zugelassen sind...