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ein erster Entwurf für Selbstbaukoffer

Verfasst: 2008-03-21 21:03:41
von Polarrunner
Hallo,

bin neu hier und mag mich nun erstmal vorstellen. Als gebürtigen Berliner hats mich vor ein paar Jahren nach Niederbayern verschlagen. Dort lebe ich nun in ländlicher Idylle und gehe meinem Beruf als Bauingenieur nach.
Mit meinen mitlerweile 33 Jahren hat mich das Womo-Allrad-Reise-Fieber gepackt. - Neben dem Motorradfieber und dem Snowboardfieber und .......
Ich hab den Plan, so in 4 Jahren mal für ein halbes Jahr die Welt zu bereisen (Nord- oder Südamerika oder Afrika). Dafür muss natürlich ein entsprechend unabhängig machendes Gefährt her. Basis soll ein MAN 8.136 FAE oder ein Unimog werden. Ausgebaut nicht schwerer als 7,49 t wegen der Führerscheinproblematik.
Neben den Befahrungen diverser Kontinente soll das Womo auch für WE-Fahrten (Rennstreckenbesuche mit dem Krad usw.) herhalten. Die Geländegängigkeit soll auf Pisten in Afrika noch gegeben sein - es soll jedoch kein Trial gefahren werden.
Ausgelegt ist der Koffer für zwei bis drei Leute, wobei nicht im Koffer mitgefahren werden soll. Die Kofferform ist so gewählt, damit ein Umsetzen auf einen anderen Unterbau (falls die 25 Jahre alte Basis mal schlapp macht) möglich ist.
Ich hab nun mal einen ersten Entwurf zu Papier bzw. PDF gebracht um die Kosten für ein solches Projekt berechnen zu können. Schauts doch mal rüber und lasst mich an Euren Erfahrungen teilhaben. Hab ich alles? Sind riesige Fehler drinnen?
Wichtig ist noch, dass ich die meisten Dinge selber bauen bzw. einbauen möchte.

Beste Grüße
RankoBild

Verfasst: 2008-03-21 21:35:39
von Thomas H
Moin!

So auf den ersten schnellen Blick: die Koffereingangstür auf der Fahrerseite - wirklich???

Gruß
Thomas

Verfasst: 2008-03-21 22:28:38
von Polarrunner
Was spricht gegen diese Seite? Kurze Wege?

Hab gerade meine Webseite aktualisiert unter:
http://www.polarrun.de/4x4-Womo/Kabine% ... 08.136.pdf
gibts das PDF zum Bild. Da sieht man deutlich mehr.

Verfasst: 2008-03-21 22:40:00
von crutchy the clown
Was spricht gegen diese Seite? Kurze Wege?
Nun, das kann ganz schön gefährlich sein, wenn man das geparkte Fahrzeug verlassen möchte, da vorbeifahrende Fahrzeuge nicht mit einem plötzlichen Öffnen dieser Türe rechnen. Ich kenne das Problem vom Links-Parken in einer Einbahnstraße. Besonders kritisch wird es, wenn unerwartet ein Fahrzeug rückwärts vorbeifahren möchte und man so trotz vorsichtigem Öffnen der Türe das herannahende Fahrzeug nicht erkennen kann. Läßt sich die Türe nur auf der Fußgängerseite öffnen, kann's immer noch Kollisionen mit Joggern geben, aber selbst passiert einem dabei weniger.

Verfasst: 2008-03-21 22:41:56
von Thomas H
Hallo Ranko,

du hast irgendwo am Straßenrand angehalten, noch schnell was zu Essen und ein paar Flaschen Bier besorgt und möchtest es in den Kühlschrank packen: Koffertür auf, Einstiegstreppe bis halb auf die Fahrbahn ausgefahren... :eek:

Es ist einfach praktischer und sicherer auf der Beifahrerseite in den Koffer einzusteigen, egal ob Du jetzt vorm Haus parkst und das Fahrzeug belädst, auf einem (Autobahn-)Rastplatz stehst (da hast Du die Koffertür auf der "falschen" Seite auch nicht mehr im Blick und mußt immer abschließen), mit einer Panne am Straßenrand stehst und Werkzeug aus dem Koffer holen mußt, ... - vor allem wenn dann noch Kinder mit an Bord sind.

Gruß
Thomas

Verfasst: 2008-03-21 22:46:16
von Polarrunner
yup,
ist nachvollziehbar. Kann ich spiegeln. Dann passt's wieder.

Verfasst: 2008-03-21 22:53:02
von Thomas H
Nächste Frage: Du hast bewußt auf den Durchgang zum Fahrerhaus verzichtet?

Gruß
Thomas

Verfasst: 2008-03-21 23:05:32
von Polarrunner
Bis jetzt schon. Ich möchte den Koffer so nah wie mgl. an die Kabine stellen. Damit hat sich dann funktioneller Übergang mit Faltenbalg erledigt. Wegen dem Sicherheitsaspekt ginge vielleicht noch eine 5ox50 cm Klappe im Schrank bzw. der Außenwand, die im Notfall von innen herausgenommen werden kann und dann eine Klappe im Fahrerhaus. - Kommt also mit auf die Änderungsliste.

Verfasst: 2008-03-21 23:16:12
von Filly
Bissel auf die Technik eingehen...

Wo ist die Gasflasche?

75Ah Kofferbattie ist zu wenig, wenn man Verbraucher wie Standheizung und Kompressorkühlschrank einsetzt. Ich würde nicht unter 100Ah gehen.
Solar ist teuer und bringt nix... (Meine Meinung)
Wozu ein 1000 W Wechselrichter? Hast du wirklich solche Verbraucher und dann noch bei 75Ah Batterien? Lieber ein kleinerer, ca. 300W, dafür mit echtem Sinus-Ausgang, der reicht für den benötigten 230V Kram wie Handy-Ladegerät, Laptop etc.
Für elektrisches Werkzeug reichen auch 1000W nicht.

Als Abwassertank würden wohl auch 100 L reichen. Habe die Erfahrung gemacht, daß man das Grauwasser so ziemlich überall los wird, und wenn man nur einen Schlauch in den nächsten Gully hält.
Auf den Druckspeicher in der Wasserversorgung würd ich verzichten und stattdessen eine Shurflo SmartSensor Pumpe einsetzen. Ist zwar teuer, bringt aber eine Wasserversorung wie zu Hause.

Über den Nutzen einer Seilwinde wurden schon ausgiebige Diskussionen geführt. Meistens kommt man rückwärts besser raus als vorwärts. Bei einer großen Elektrowinde auf jeden Fall eine verstärkte Lima vorsehen. Bergen kann man dann nur, wenn der Motor läuft.
Ein großer Greifzug ist zwar nicht so bequem, aber flexibler einsetzbar und funktioniert auch ohne Motor.

Christoph

Verfasst: 2008-03-21 23:37:20
von Polarrunner
Hallo Christoph,

wieso 75 Ah - ich wollte zwei davon einbauen - das sollten doch dann 150 Ah sein. Das Kofferbordnetz soll mit 12V / 230V arbeiten. Ansonsten schreib ich mir grad mal die Verbraucher zusammen. Solar soll bei den Standzeiten unterstützen - ist glaube ich, eher 'ne Glaubensfrage.
Der große Wechselrichter kostet nicht so viel mehr und da denk ich mir dann "Lieber haben als hätten"

Bei den Tankgrößen bin ich noch nicht so festgelegt. 150l Grauwasser erschien mir das Maximum.
Wenn die Pumpe ausreicht, dann lieber ohne Druckspeicher. Da war ich mir noch nicht sicher. Muss ja auch hierzu mal ein Schema aufstellen.

Die Winde ist mehr Spielerei - wenn am Schluss noch was übrig bleibt. Der Greifzug sollte eh dabei sein.

Verfasst: 2008-03-21 23:50:23
von Thomas H
Hallo Ranko,

wie ist denn die Sitzgruppe-Bett-Konstruktion geplant? Zusätzlich zum auf 1,40 m Breite ausgezogenen Bett die zur Schlafgelegenheit umgebaute Sitzgruppe mit 1,90x0,80 wo dann auch noch jemand schlafen soll? Brauchst Du die 3 Schlafplätze?
Wer da unten liegen muß hat in der Höhe gerade mal (geschätzte) 45-50 cm Platz :( das finde ich sehr wenig (ich würde da nicht schlafen wollen, da kann man sich ja noch nicht mal rumdrehen).

Gruß
Thomas

PS: wenn es ein Unimog als Basisfahrzeug werden soll - etwa ein U 1300 von der BW? Ich glaube da ist ein 4 m Koffer schon etwas lang???

Verfasst: 2008-03-22 0:18:17
von Polarrunner
Das mit dem Not-Bett ist mir inzwischen auch schon aufgefallen. Kann aber hergenommen werden, wenn einen die Beste aus dem Bett schmeißt :cool: Die Sitzbank bietet diese Lösung an und sie ist ja technisch ohne großen Aufwand umsetzbar. Daher würde ich es bestimmt mit einbauen.

4m sind jetzt die planerische Basis. Unter 3,5 geht eigentlich garnichts. Bis dahin könnte ich das Heck schräg "abschneiden". Ist zwar für den Stauraum nicht schön, sollte aber gehen.

Verfasst: 2008-03-22 2:11:11
von Polarrunner
Hab die Notbettsituation gelöst. Der Tisch wird als Zwischenstück weiter vorne einghängt und wenn man dann ein wenig schräg schläft gehts. Ist ja ein Notbett. Hab den Koffer inzwischen auch gespiegelt, damit der Zugang auf der Beifahrerseite ist.

Bild

Verfasst: 2008-03-22 8:37:21
von Thomas H
Moin!

Vielleicht kannst Du ja das Heckbett auch noch so 10 - 20 cm höher setzen (ausprobieren) - das würde gleichzeitig das Volumen des Heckstauraums noch etwas vergrößern.

Wenn das Heckbett höher liegt und der Platz darunter für eine brauchbare 3. Schlafgelegenheit ausreichen sollte: das ausgezogene Heckbett 20 cm breiter machen für mehr Schlafkomfort (hängt natürlich von den persönlichen Bedürfnissen und Ansprüchen ab)???

Gruß
Thomas

PS: In der Zeichnung hast Du ja jetzt Deine Freundin ins Notbett verbannt - wenn das mal keinen Ärger gibt... :D :D :D

Verfasst: 2008-03-22 11:08:18
von Maggus
Hi,

was mir so spontan einfällt:

Du hast 2 Türen, eine für Trennung Dusche / Innenraum und eine zur Abtrennung der Toilette.

Wenn du eine Schwenktür einbaust, mit Drehpunkt genau da wo deine Tür Dusche / Innenraum befestigt ist, jedoch auch mit Möglichkeit zum Öffnen zur Duschseite und gleichzeitiger Verschuß der Toilette, hast du eine Tür gespart.

Ich hoffe ich konnte mich verständlich ausdrücken, wenn nicht, bitte nachfragen.

Gruß und frohe Ostern


Markus

Verfasst: 2008-03-22 20:19:39
von Polarrunner
@thomas: Mit dem Heckbett werd ich vohl noch ein wenig rumspielen - das ist noch nicht der Weisheit letzte Schuss. Werde die Entwürfe dann veröffentlichen.

@Markus: Das mit der Schwenktür hatte ich schon überlegt. Bringt fürs WC was, aber beim Duschen wäre dann das WC offen. Ich wollte möglichst auf 'nen Duschvorhang verzichten. Die Nasszelle soll komplett wasserdicht sein. Hatte da an Flüssigkunststoff aus dem Dachabdichtungsbereich (Kemperol) gedacht. Auf dem Dach häts ja auch lange.

Beste Grüße
Ranko

Verfasst: 2008-03-22 21:30:34
von Mathias
moin moin!
ich verfolge gerade ein ähnliches projekt, allerdings schon im bau...
wenn du es dir antuen willst 6 seiten zu lesen: trade: das perfekte wohnmobiel... ab etwa seite 3 sind konkrete zeichnungen und baubilder zu sehen...
viele deiner problemstellungen sind dort auch ausfühlich beleuchtet... :D
beispielsweise plahne ich den einstieg in den koffer durch die dusche...diese diehnt als schmutzschleuse...
die bad/klotür ist auch doppelt angeschlagen und diehnt einmal als badtür zum innenraum(beim duschen und als einbruchsbarriere 2 ) und einmal als toilettentür beim sch***en und betrieb des klos als kleidertrocknungsraum :D ...
mfg: mathias :D

Verfasst: 2008-03-23 4:32:37
von Lassie
Hallo Polarrunner,

ich hab mir grad eure website angeschaut. Der Trip ans Nordkapp mit Mopeds im Winter - Respekt!
Bzgl eures Aufbaues ein paar kleine Kommentare:
- auf einen U1300L bekommt ihr sinnvoll nicht mehr als 360 cm Aufbaulänge
- Selbstbau eines Aufbaus aus massgeschneiderten GFK-Sandwich-Platten ist eigentlich kein Problem - haben wir auch gemacht
- günstiger wäre evtl ein Shelter 2 mit rund 4,2 m Länge (auf einem MAN 9.150 o.ä)
- auf einen Durchgang wollte ich nicht verzichten
- überdenke dein Wasserkonzept - ich verzichte bewusst auf Wassertanks mit aller verbundener Problematik (Algenbildung, Frostgefahr, Kontaminierung mit 'weniger-gut-Wasser', etc.). Nach meiner Erfahrung sind Wasserkanister im Handling zwar zugegebenermassen etwas unbequemer, aber die Vorteile überwiegen (zumindest für mich)
- bzgl Heizungskonzept würde ich z.B. eher 2 kleine Luftheizungen als 1 zu gross dimensionierte Heizung verwenden. Wir haben z.B. im Fahrerhaus original von der Feuerwehr eine Standheizung und bauen eine zweite baugleich in den Aufbau --> Redundanz, Fahrerhausheizung kann mit Luftschlauch in den Aufbau umgeleitet werden
- Eingangstüre für den Koffer gehört m.E. auf die Beifahrerseite - es sei denn du fährst viel in England spazieren :angel:

Viel Spass bei der Planung,
frohe Ostern,
Jürgen

Verfasst: 2008-03-23 16:21:57
von harobo
Hallo aus Bonn

wie wäre es mit der Tür hinten,
für rechts und links Lenker geeignet :lol:
herzlichst Hans


Bild

Verfasst: 2008-03-23 18:05:14
von Polarrunner
Hallo Jürgen,

danke für die Tipps - ihr habt ja ein schönes Fahrzeug hingestellt und nutzt es auch anständig.
Die Aufbaulänge über dem Rahmen kann ich durch 'ne Heckschräge noch kürzen. Mit 'nem Schelter wäre ich wahrscheinlich nicht zufrieden. Da müsste ich soviel umbauen, dass es von Anfang an eine Kompromisslösung wird.
Den Luxus der Wasserversorgung wollte ich mir schon gönnen - vor allem WW-Dusche. Die Trinkwasserversorgung könnte man ja über Wechselkanister realisieren - Tachpumpe-Filter-Hahn. Die Reinigungsproblematik leuchtet ein.
Den Durchgang hab ich inzwischen zumindest als Notklappe vorgesehen - je mehr ich lese, desto mehr wird die Notwendigkeit eines richtigen Durchgangs klar.

Hallo Hans,

Hecktür ist nichts für mich. Da muss die KTM mitfahren können.

Re: ein erster Entwurf für Selbstbaukoffer

Verfasst: 2016-12-14 16:10:29
von Mark2000
Hallo
habe das Thema gerade erst endeckt. Leider geht der Link zu deinem PDF nicht mehr. Dein Projekt ist fast identisch mit dem was mir im Kopf rumgeistert. Und bist du fertig geworden? Gibt es noch einen pdf von der letzen Planung? Fotos, oder sogar den CAD file?

Gruß Markus :blush:

Re: ein erster Entwurf für Selbstbaukoffer

Verfasst: 2016-12-14 16:36:39
von Wilmaaa
Mark2000 hat geschrieben:Leider geht der Link zu deinem PDF nicht mehr.
Da der Nutzer seit 6 Jahren nicht mehr hier online war, ist es leider eher unwahrscheinlich, dass der Link repariert wird.

Re: ein erster Entwurf für Selbstbaukoffer

Verfasst: 2016-12-14 16:47:30
von MacMac
in der Zeichnung unten ist rechts im Impressum eine mailadresse. Vielleicht kannst Du ja Kontakt aufnehmen. Die dort angegebene website www.polarrun.de gibt es nicht.

Viele Grüße

MacMac