Allrad-LKW-Gemeinschaft

Ahoi, da ich mich ohne Riesenprojekte anscheinend nich wohlfühle ist jetzt ein Kofferneubau dran. Nachdem ich jahrelang neidisch auf Tobi's Zora geguckt habe bau ich das jetz auch . Im Augenblick ist das Entkernen fertig. Das sieht dann so aus:

... und die ersten Fragen: Der Koffer bekommt auch einen Alkoven, mit einem Grundgerüst aus S235 Baustahl. Da ich das bauen, aber leider nicht berechnen kann hier ein paar Fragen zur Dimensionierung: (Ich würde das gefühlsmäßig viel zu fett bauen...) Die Länge (also der Überhang) vom Alkoven ist 1,50m Ich würde das Grundgerüst gern aus U-Stahl bauen, damit ich in die offenen "U"s die Dämmung reinschieben kann und wenig Kältebrücken habe. Macht das statisch Sinn? Oder doch lieber 4kant- Rohr?

Eine erste grobe Skizze sieht so aus:

Hallo Dieselsurfer,
Bin jetzt kein Spezialist für diese Sachen.
Aber ich würde für die das senkrechte Bauteil lieber ein 4-Kant-Rohr nehmen, da es auf Biegung beansprucht wird.
Kondenswasser läuft dann nach unten ab.
Beim Waagerechten ... hm ... dort ev. U-Profil, aber mit etwas größerer Wandstärke, dort überlagert sich etwas Biegung und etwas Druck.
Nach unten offen, dann kann ev. Kondenswasser auch raus.
Sofern Du das Ganze nicht Dampfdicht einbaust...
Die Schräge, da würde ich ein Flacheisen nehmen, denn dort liegt nur eine Zugbeanspruchung vor.
Dort hast Du dann gar kein Dämm-/Wasserproblem.

Gruß Sven

Also ich freu mich schon aufs Resultat,also mach fleissig Fotos!!
Gruß,Rainer

ok, so ähnliche Überlegungen hatte ich auch schon... Aber was für Dimensionierungen? Wandstärke ist maximal 60mm. Für die Pfosten 60x60x2? Und die waagerechten Us auch 60x40x2?

Dieselsurfer hat geschrieben:... und die ersten Fragen: Der Koffer bekommt auch einen Alkoven, mit einem Grundgerüst aus S235 Baustahl. Da ich das bauen, aber leider nicht berechnen kann hier ein paar Fragen zur Dimensionierung: (Ich würde das gefühlsmäßig viel zu fett bauen...) Die Länge (also der Überhang) vom Alkoven ist 1,50m Ich würde das Grundgerüst gern aus U-Stahl bauen, damit ich in die offenen "U"s die Dämmung reinschieben kann und wenig Kältebrücken habe. Macht das statisch Sinn? Oder doch lieber 4kant- Rohr?

Moin,

ohne einzubeziehen, wie das genau ausehen soll (also wo und wie noch was an Kräften eingeleitet werden soll) kann man dazu wenig sagen. Wie stellst Du Dir den Boden des Alkoven vor?

Einfache Hilfsregel beim Pi-mal-Daumen-bauen: Wenn Du keine Biegebeanspruchungen haben willst, baue alles aus "Dreiecken". Also Kräfte immer da einleiten, wo sie als Zug- oder Druckbeanspruchung in geraden Stäben weitergeleitet werden kann (immer in Knotenpunkten). Das hilft aber nicht beim Boden eines Alkovens. Ein paar Anhaltspunkte zur Biegung:

Wenn man ein U50 (50x38) mit 2,3 m Länge betrachtet und 50 kg als Streckenlast gleichmäßig über die Länge vertelt werden biegt es sich 1,4 mm durch. 50 kg ausschließlich mittig in das gleiche U-Profik eingeleitet führt zu einer Durchbiegung von 22,8 mm. Dabei wird das U-Profil aufrecht stehend belastet (um die x-Achse gebogen), wenn man hinlegt (um die y-Achse biegt) erhöht sich die Durchbiegung jeweils ungefähr um den Faktor 3. Deswegen sind LKW-Rahmen auch stehende U-Profile...
Ein Rechteckrohr 60x40x3 hochkant stehend hat etwa die gleiche Steifigkeit, wie das stehende U50. Legt man es auf die Seite, sinkt die Steifigkeit auf 1/3. Das 60x40x3 wiegt 4,25 kg je Meter, das U50 wiegt 5,59 kg je Meter. Wenn Du 60 mm willst ist das nächst größere Standart-Profil U60, das ist 60x30 mit 6 mm Stärke im Steg.
Allerdings würde ich nicht so viel Eisen in einen Alkoven einbauen

Grüße
Nils

PS.: Dass sich bei beiden Profilen die Biegesteifigkeit um den Faktor 3 ändert, wenn man sie um die andere Achse biegt, ist Zufall. Das lässt sich nicht zwingend auf andere Profile übertragen.

Nicht noch mehr Werbung sonst gibt es bald keine gescheiten Anhänger mehr

P.s. Eylert Leichtmetall soviel Ordnung muss sein

Ich sehe diese Anhänger so häufig irgendwo rumstehen, da gibt es noch so viele, ich denke keine Gefahr für Knappheit. Alu verrostet halt nicht.

... sondern oxidiert.

Für nen Schubladenprojekt brauch ich auch noch nen Hänger also bitte einen für mich übriglassen

Ich sehe dass Problem bei Deiner Konstruktion im Knickpunkt (unterer Anfang Alkoven Kofferseitig). Das Vertikale Profil muss entweder stabil genug für die Kräfte sein, oder Du verteilst die Kräfte weiter durch z.B. ne Verlängerung der Horizontalen in die Wandfläche oder eine dicke Beplankung die sowas auch aufnehmen kann.

Wie ich meinen ersten Ackermann Hänger auf meinen Hauber gesetzt habe war ich mit extremer Korrosion/Oxidation an den Kontaktstellen Alu/Stahl konfontiert. Kann Dir nur empfehlen da ein Trennband einzulegen eventl. A2 Schrauben in Gummihülsen legen. Alles natürlich auch eine Frage des Aufwands den man betreiben will und wie lange es halten sollte...

Mit Deiner verkürzten DoKa wird Teil ja recht fett oder? Eigentlich mag ich keine Alkoven, aber Tobias' Karre schaut schon super aus. Bin sehr gespannt wies weitergeht...

Grüsze

Till

hi, ja. Der Alkoven word recht lang: 1,5m, wie auf der ersten Skizze ja auch bemaßt. Die Knickbelastung ist auf jeden Fall nicht zu vernachlässigen. Ich werde auf jeden Fall eine Art Kopfband oder Knotenblech einsetzen.
Ich hab mal ne zweite Skizze notiert, mit 2 grundlegenden Neuerungen:

1) Die "Schwelle" vom Alkoven geht hinten weiter, bis er auf die nächste (original) Senkrechte vom Koffer trifft. Da wird sie nach unten gezogen, um die Kräfte abzuleiten. Dadurch sollte die Biegebelastung des Ständers verringert werden.

2) Die "Schwelle" vom Alkoven wird durch einen Unterzug verstärkt, wie bei alten Eisenbahnbrücken. Dadurch sollte die Durchbiegung geringer werden.

Der Boden des Alkovens wird 19mm Multiplex

@Till: Diese Alu- Stahl Geschichte ist mir sehr bekannt. Zum Glück hat die Firma Eylert (von der der Wagen stammt) ein bisschen sauberer gearbeitet als Ackermann und sämtliche Alu- Stahl Kontaktstellen mit Fettband "getrennt" Dadurch ist nichts von dem Alu wegkorrodiert. Ich finde Alkoven meist praktisch, aber nicht soo schön. Bei der Ackermann- Möbelwagen- Nummer ist es beides. Und mein Platz im Koffer verdoppelt sich durch's Bett im Alkoven fast. Ein längerer Laster ist für mich keine Option.


wegen Materialstärken: Als Vierkant- Profile würde ich 60x60 nehmen. Aber welche Wandstärke? 4mm?

Das grüne in der Skizze ist das Original- Alu

Hey Sevan,

Verlänger doch den zweiter zusätzl Steher auch noch bis oben und verbinde ihn mit der Zugstrebe. So entlastest Du den Knickpunkt am besten. Hab auch schon hübsche sichtbare (außen) Knotenbleche gesehen, da könnte man im Oldiestyle nen netten Schwung reinflexen.
Du hattest das eigentlich eh schon geschrieben, kann Dir ansonsten nur empfehlen offene Profile zu verwenden, das hilft mit ausdämmen gegens Kondenswasser.

Bei Metallaufbauten würde ich immer eine Holzkonstruktion an die Ständer seitlich anschrauben, wobei die Holzlatte über das Metallprofil übersteht. So vermeidest Du den direkten Kontakt Deiner Innenverkleidung mit dem Metall - keine schwarzen Steifen. Nen cm reicht ja schon falls Du nicht zuviel Innenraum verlieren willst (da kann man ja recht kleinlich werden wenns um Wohnraumgewinn geht ).

Bin Fan von Klapp- oder Hochziehbetten... Im Alkoven haste nie ausreichend 'Kopffreiheit' . Aber nen super Stauraum/Kinderbett isses allemal.

Immer ne handbreit Diesel im Tank!

Till

hi, jo. vom oberen Ende des "Pfostens" kommt noch ne Diagonale auf den Knoten Schwelle Alkoven/Zugband unten. Dann is das nochmal besser mit der Krafteinleitung. Die "U"s sind halt leider nicht so steif wie die 4-kant...
Innen kommt dann eh ne Konterlattung in 15mm und darauf die Innenverkleidung, von wegen wenig Kältebrücken und KOntakt Holz/Alu.

Die Alkovenhöhe ist tatsächlich ein Problem. Hab schon über eine Dachklappgeschichte nachgedacht. Bett wegklappen/hochziehen is noch so meins. Das muss immer da sein. Bin eher ein Frühaufsteher, der Rest der Reisegruppe nich so... Da is ne Art Schlafzimmer im (ja doch irgendwie abgetrennten) Alkoven schon gut...

Dach hochklappen wie hier wär cool. HAlt nur über'm Alkoven und vorn angeschlagen. Is halt beim Ackermann- Dach nich so schnell gebaut...