Moin,
etwas off topic:
es gibt mittlerweile Messgeräte auf Infrarotbasis, die messen Innenlufttemperatur,
Oberflächentemperatur und Luftfeuchte gleichzeitig und zeigen mit einer Art Ampel
(rot oder grün) an, ob an dem Bauteil an dem per Infrarot die Oberflächentemperatur
gemessen wurde, der Zustand kritisch ist oder eben noch "im grünen Breich".
Das Messgerät sollte allerdings nicht im Kaltfeuchten gelagert und dann mal eben
im Innenraum benutzt werden, weil dann durch die Eigentemperatur des Gerätes
die Meßergebnisse stark verfälscht werden und zusätzlich durch anfallendes Tauwasser
im Gerät für längere Zeit keine korrekten Meßergebnisse angezeigt werden können.
Aber das ist mit allen Meßinstrumenten so. Mit einer guten IR-Cam kann ich, wenn ich
das will, auch eine alte Bude dämmtechnisch gut aussehen lassen, sofern ich mit der
Kamera gut umgehen kann, genauso haben mir vermeindliche Profis schon IR-Bilder
gezeigt und vollkommen falsch interpretiert.
Soll heißen: nicht einfach nur stumpf anwenden und das erste, das man sieht, blind
glauben, sondern bereit sein, das Meßergebnis genauso wie die Meßmethodik auch
mal zu hinterfragen.
off topic:
Wer seinen Lebensraum auf wenige cbm Luft (16 ?) beschränkt, bekommt sehr rasch
Tauwasseranfall, wenn die Bedingungen dazu stimmen.
Ein Erwachsener Mensch dünstet problemlos 2 liter H2O (oder schlimmeres noch dazu

)
in 24 Stunden aus. Diese Feuchte in Form von Wasserdampf soll von der Luft aufgenommen
und getragen werden. Je wärmer die Luft ist, umso mehr Feuchte kann sie tragen, und
im Umkehrschluß: je kälter die Luft wird, um so weniger Feuchte kann sie dann noch
tragen. Erreicht die Luft einen Wert der relativen Feuchte von 100 %, ist sie satt und
kann nichts weiteres mehr an Feuchte aufnehmen. Der Drang Kondensat ausfallen zu
lassen ist dann entsprechend hoch.
Wie trocknet man Luft? Indem man sie erwärmt. Ganz einfach, stimmt aber nur relativ,
nicht absolut. Zu letzterem evtl später.
Jeder kennt das, die Bude ist innen warm (die Innenluft auch), Fenster o.ä. mal auf und
es findet ein kurzer Luftaustausch statt, es strömt kalte Außenluft herein. Diese erwärmt
sich an allem was sie umgibt, dadurch wird sie relativ trockener und ist so in der Lage
noch weitere Feuchte aufzunehmen. Das macht sie dann auch sofort automatisch und
"entzieht" allem, was sie umgibt und Feuchte hat (Tepiche, Kleidung, Textilien, Wand-
bekleidungen, Atemluft etc) durch den hygrostatischen Druck den Wasserdampf. Gerät
die Luft aber an besonders kalte Bauteile im inneren des Raumes, kühlt sie daran ab,
verliert an "Tragfähigkeit" und es fällt Kondenswasser aus.
Tabellen die anzeigen, wieviel Luft bei welcher Temperatur wieviel g Wasser als Feuchte
absolut tragen können, findet man im web genug. Genauso Formelsammlungen, die einem
die Berechnungen ermöglichen, wenn man sich damit befassen möchte, wieviel man
denn nun lüften muß, damt es funktioniert.
Luft ist ein existentielles Lebenselexier, darf für uns Menschen nicht zu trocken sein
und sollte für die uns umgebenden Bauteile nicht zu feucht sein. Sie soll sehr langsam
strömen, sonst fühlt man sich unwohl und sie soll angenehm warm sein. Das ist eine
rein technisch betrachtet komplexe Anforderung an ein Lüftungssystem, das dazu dann
auch noch sich auf einen sehr kleinen Raum konzentriert geregelt gesteuert funktionieren
soll. Die schwierigste Aufgabe dabei ist der nicht messbare Wohlfühlfaktor, danach
kommt zusätzlich die Problematik des stets wechselnden Empfindens wann denn nun
welche Temperatur der Luft oder der Oberflächen die angenehm richtige ist, rein
physikalisch gemessen sind wir Menschen da sehr launisch und schwer berechenbar.
(Mir ist übrigens eher kalt, meine Frau hat eine eingebaute Biostandheizung tagsüber,
nachts ist das eher umgekehrt)
Lüften ist also nicht nur wichtig, um den Sauerstoffgehalt der Atemluft zu erhalten,
sondern weil wir sonst auch unser Nest einnässen würden. Die Folge bei mangelnder
Reinigung der Oberflächen wäre an den stellen der Kältebrücken dann irgendwann ein
Problem mit Schimmel. Bei glatten harten Materialien an der Oberfläche relativ gut
sichtbar, bei soften, taffen Bauteilen oder Dämmstoffen und Textilien ist das nicht
sofort erkennbar und / oder sogar im inneren der Materialien möglich.
@Knut:
Ausfallendes Kondenswasser an Bauteilen innen ist erstens ein Indiz, das etwas
nicht stimmt. Um zweitens festzustellen, was da nicht stimmt, sollte man genauer
hinsehen. Es kann ein dämmtechnischer Mangel sein, es kann ein Fehlverhalten
im Lüften sein, es kann aber auch eine Kombination aus mehreren Fehlern sein.
Pauschalieren darf man da nicht.
@Ulf:
mit den 10 Grad bist Du schon dicht dran an der möglichen Wahrheit, aus meinen
Erfahrungen und Messungen in Häusern kann ich aber sagen, das ich bei Innen-
temperaturen der betroffenen Wohnräume und den dort vorgefundenen rel. Feuchten
der Luft sehr oft bereits den Grenzbereich bei 12 bis 14 Grad gemessen erreicht
hatte. Die Bauteile, die mit Schimmel bereits begonnen haben ein Problem zu
bekommen, hatten 10 Grad und weniger (Raumecke Schlafzimmer neben oder
hinter Nachttisch, SZ hinter seitlichen schweren Vorhängen, Raumecke neben dem
gr Kleiderschrank, meist im Kombi mit der Tatsache, das das jeweils zusätzlich
auch noch Außenwände waren).....
Die o. gen. Erfahrungen lassen sich aber nicht ohne Bewertung einfach 1:1 auf ein
WoMo übertragen, da fehlt mir schlicht noch an Erfahrung. Aber ich bin mir sicher,
das in unserem WoMo eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung Sinn machen
wird.
Zum Kernthema zurück: ja, ich plane das Grauwasser im wärmegedämmten Tank
mitzuführen, Temperaturen zu überwachen und zusätzlich für den Fall der Fälle
beheizen zu können, und mit Bypass um den Tank im Notfall umgehen zu können.