Allrad-LKW-Gemeinschaft

Liebe Allradgemeinschaft,

ich brauche euren Input zu einer neuen Idee.
Ausgangspunkt ist, dass ich meine Fußbodenheizung fast fertig habe (3cm Alu kaschierte Styroporplatte mit Nuten für Metallverbundrohr 16/2mm). Darauf wollte ich eigentlich 1cm Klick-Linoleum verlegen, stutzte aber etwas beim Gewicht (8,5kg/qm).
Zusätzlich hätte ich im Sitzbereich (2x1m) einen Teppich ausgelegt, damit es etwas kuscheliger wird und am Eingang eine Sauberlaufmatte.

Folgende Idee kam dann auf:
1,5mm Alubleche auf die Fußbodenheizung als Last- und Wärmeverteiler (ca. 4kg/qm)
5,5mm Kugelgarn geklebt (hochstrapazierbarer Nadelfilz) (ca. 2kg/qm)

Ich geb ja zu, so viel leichter ist das jetzt auch nicht bei ca. 7qm Bodenfläche, aber trotzdem.

Der Blechboden verteilt die Wärme erst mal gut.

Die Ausdehnung des Alus ist zu beachten. Bei 4m Länge und Delta Tmax. von 80° sind das immerhin 7,5mm.
Bei einer Aufteilung in 3 Bleche (1,5+1,5+1m) sind das immer noch bis zu 3mm pro Stoß.

Damit die Fußbodenheizung überhaupt einen nennenswerten Beitrag zur Raumheizung liefert, geh ich mit dem Kühlwasser über Wärmetauscher bzw. Standheizung (ca. 80°) in die Heizkreise. Die zwei Kreise laufen jeweils erst über einen Konvektor http://www.allrad-lkw-gemeinschaft.de/p ... &mode=view um schon etwas Temperatur abzugeben und dann in den Boden. Die Leitungen sind ringförmig verlegt, damit immer der kälteste Rücklauf neben dem wärmsten Vorlauf liegt. So verteilt sich die Temperatur im Boden sehr gleichmäßig.

Mit welcher Temperatur kann ich nun an der Blechoberfläche etwa rechnen bei 12cm Verlegeabstand?
Hält der Nadelfilz das aus und welchen Kleber muss ich dfür nehmen?

Nach DIN EN 1264 wird die Wärmeabgabe dann über folgende Formel bestimmt:

q = 8,92 (tFB,m - ti) hoch 1,1

Die mittlere Fußbodentemperatur tFB,m (angenommen 60°) und die Innentemperatur ti (angenommen 25°) sind in °C in die Formel einzusetzen. Der Wärmestrom ergibt sich dann in W/m2.
Das wären dann 445 Watt/qm bzw. ca. 3.100 Watt für den ganzen Aufbau.

Da die Wärmedurchlasswiderstände vom Nadelfilz und vom Klick-Linoleum mit 0,12 qm K/W etwa gleich "schlecht" sind, verbrennt man sich auch nicht die Füße.

Ich freue mich auf eine rege Diskussion.

Liebe Grüße
Willi

Hier noch ein Nachtrag: Nach dieser Tabell kann man sehen, dass die Oberflächentemperatur und auch der Wärmestrom bei dem Teppich oder dem Klick-Laminat mit hohem Wärmedurchlasswiderstand von 0,12 qm K/W sehr viel niedriger ausfällt.

Eine Heizmittelübertemperatur von 35° (35° Boden = 70° Wasser) führt zu einer Flächenleistung von ca. 115 Watt/qm bei einem Widerstand von 0,12 qm K/W.

Und hier noch mal über die alte Formel aus der DIN:

q = 8,92 (tFB,m - ti) hoch 1,1

Die mittlere Fußboden(oberflächen)temperatur tFB,m (angenommen 35°) und die Innentemperatur ti (angenommen 25°) sind in °C in die Formel einzusetzen. Der Wärmestrom ergibt sich dann in W/m2. Das wären dann 112 Watt/qm bzw. ca. 800 Watt für den ganzen Aufbau. Bei 23° Raumtemperatur wären es 137 Watt bzw.960 Watt gesamt.
Kommt also in etwa das Gleiche bei raus.

Gruß
Willi

Alu ist der schlechteste Wärmeleiter und kaum eine Speicherung der Wärme.
Der Wärmewiederstand ist mit etwas verlust die Verzögerung der abgegebene Wärme.
Ich würde etwas nehmen was die Wärme auch speichert, so bekommt man eine gleichmäßige Wärme.
Um Gewicht zu sparen gibt es doch bestimmt andere Möglichkeiten.

AlfredG hat geschrieben:Alu ist der schlechteste Wärmeleiter und kaum eine Speicherung der Wärme.
Der Wärmewiederstand ist mit etwas verlust die Verzögerung der abgegebene Wärme.
Ich würde etwas nehmen was die Wärme auch speichert, so bekommt man eine gleichmäßige Wärme.
Um Gewicht zu sparen gibt es doch bestimmt andere Möglichkeiten.

Das ist nicht richtig.

Aluminium hat sogar eine hervorragende Leitfähigkeit und daher eben eine schlechte Wärmespeicherfähigkeit siehe hier.

Aber zurück zur Frage, wie sich das dann thermodynamisch verteilt, das kann ich nicht sagen.
Ich vermute schon, das sich eine Spreizung einstellt, aber sicher nicht homogen über die gesamte Fläche.
Aber das wissen andere sicher besser.

Grüße
Hans-Josef

Hallo Willi

Es gibt von der Fa.Uponor (im Heizungsfachhandel) Styrophorplatten mit Nuten. In diese werden Aluminium Profile hinein gedrückt. In diese werden dann die FBH-Schlangen hinein verlegt. Willst Du die FBH an Deinen Kühler anschließen? Wenn ja, würde ich ein Ventiel einbauen um nicht mit den vollen 80 Grad in die FBH zu fahren. Willst Du die FBH zum heizen oder nur für einen warmen Fußboden. Auf die Alulammellen kannst Du direkt Deinen Fertigen Belag (z.B. Laminat ) verlegen. Aber nur wenn Du nicht mit den 80 Grad in die Heizung fährst. Normalerweise fährt mann nur mit 50 Grad in die FBH.

Gruß Sascha

Hallo Hans-Josef,

das sehe ich auch so wie du: Aluminium hat eine hervorragende Leitfähigkeit.
Um Wärme zu speichern braucht es Masse (z.B. Zementestrich). Das ist im Fahrzeug keine Alternative.

@Sascha: Die Dämmplatten sind schon drin. Im Gegensatz zum Uponor-System sind die bereits mit einer Alufolie kaschiert.
So ist auch die Oberfläche der Endplatten Wärme leitend http://www.ebay.de/itm/Komplett-Set-Fus ... 1867941948
Im Prinzip funktioniert das genau so, wie das von dir beschriebene System.
Die zusätzliche Aluplatte würde halt noch mal besser die Wärme verteilen und wie bei Uponor die Belastbarkeit der Oberfläche erhöhen.

Gruß
Willi

Hallo Willi,

ich habe das genauso wie du beschrieben hast gebaut. Auf die Aluplatte
habe ich ein Echtholz Teakparkett verklebt. Ist seit 2 Jahren ohne Probleme
im Einsatz.

Gruß

Expo

Hallo Willi
Ich habe bereits ein bisschen Erfahrung mit Fußbodenheizungen in Fahrzeuge. Die meiste die ich gesehen habe waren nicht so gut verlegt… und wurden nach relativ kurzer Zeit nicht mehr verwendet. Alu ist ein guter Wärme Geleiter das ist kein Thema.
Befestigung, Ausdehnung und Temperaturbegrenzung sind Thema genau wie du es umschreibst. Nicht einfach um alles gut zu tun, nicht nur mal wegen ein Test Aufstellung aber definitiv. Um es richtig gut zu tun musst du aber vorab eine Test Aufstellung machen und ein paar Befestigungsweisen auf Rötel Piste ausprobieren. Eine andere Möglichkeit ist ein hochwertiges erprobtes System aus dem Fahrzeugbereich nach zu bauen. Aussagen von anderen vertraue ich nicht mehr nach was ich alles gesehen habe.

Erstmal zurück zum Anfang. Nur Fußbodenheizung einbauen wenn dein Fahrzeug bereits normale Heizung hat. Die FBH wirst du selten verwenden. Weil die keine wärme bringt am dem Augenblick wo du es brauchst. Ganz schnell. Mit einer trägen Heizung kann man im Womo nichts tun, das ist eher für Zuhause. Wärme im Fahrzeug ist auch wieder ganz schnell weg.

400 Watt erreichst du nie, eher maximal 150 Watt/m². Wassertemperatur darf etwas hoher sein wie Zuhause, aber niemals oberhalb 40°C und ist abhängig von Materialien und Aufbau Struktur. Holzparkett oben darauf ist einfacher und sicherer, mit seitliche Ausdehnung und Wandleiste.
Nur Gang Mittig machen nicht deine Total Flur. Ein warm wasserkreis rings rum am Wand muss nicht in die Flur eingearbeitet sein und darf meistens auch die volle 80Grad haben.
Gruesse Campo