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Beitrag
von stonedigger » 2014-09-16 21:50:26
Cool down! Ich denke es ist kein Problem, wenn man die vorhandenen Ressourcen nutzt. Jeder fängt mal an! Aber egal, solche Forumsbeiträge sind unnötig wie ein Kropf und helfen keinem weiter.
Also zum Thema: Deine "Kollegen" haben schon recht: Nur einfach mit dem Gewicht zu rechnen, bringt nichts, da dies eine rein statische Berechnung ist. Wenn Du so rechnest, dann würde die Berechnung nur berücksichtigen, wie viel Du im Stand drauf packen kannst, bis der Hilfsrahmen zusammenbricht. Der Rahmen wäre dann viel zu schwach ausgelegt und bei der ersten Reise brechen.
Du musst hier auf jedem Fall schon mal die Kräfte einbeziehen die z.B. bei einer Vollbremsung auf die Befestigung wirken (Kraft = Masse x Beschleunigung) Bremsen ist sozusagen negative Beschleunigung. Überschlägig könntest Du so z.B auf die Zuglasten an den Befestigungspunkten kommen. Aber auch das ist idealisiert, denn es ist ja auch ein Unterschied ob Du bei der Kurvenfahrt gleichzeitig bremst oder bei Geradeausfahrt. Da hast Du ganz andere Kraftvektoren. Ausnahmelasten wie das Fahren mit voller Beladung durch einen tiefen Graben und Geschwindigkeit X lässt sich vielleicht auch noch halbwegs in einen statischen Fall idealisieren, aber eine sogenannte "Betriebsfestigkeitsberechnung" ist richtig schwierig und stellt ganze Konstruktionsabteilungen vor Probleme. Hier wird meist mit Dehnungsmessstreifen gearbeitet, die die Belastungen an den neuralgischen Punkten in unterschiedlichen Fahrzustände aufnehmen. Da wird dann über Geländefahrstrecken geheizt, bis man einen gewissen Fundus an Daten hat. Damit wird dann weitergerechnet und über die statistische Auftretenswahrscheinlicheit der jeweiligen Lastfälle ein Betriebssicherheitsfaktor berechnet. Den gibt's auch im Tabellenbuch und der schwankt zwischen 3 - 8, was das Teil viel zu schwer machen würde.
Fazit: Definitiv zu kompliziert oder aber wenig aussagekräftig, wenn es stümperhaft gemacht wird. Wichtig noch: Die meisten FEM-Aufsätze von CAD-Programmen können nur Festigkeitsprobleme und keine Stabilitätsprobleme lösen, wie z.B. Knicken, Biegedrillnicken, Beulen etc, wo das Bauteil schlagartig versagt. Meiner Erfahrung ist, dass man eigentlich das Teil per Hand noch mal durchrechnen muss, um überprüfen zu können, ob das Programm wirklich aussagekräftige Ergebnisse liefert.
Ich würde mir einfach diverse Fahrzeuge ansehen, die einer ähnlichen Belastung ausgesetzt sind (z.B. Militärfahrzeuge und mich dann an deren Auslegung orientieren. Wenn man dann noch die max. Nutzlast dieser Fahrzeuge kennt, vom eigenen aber weiß, dass es um x % leichter ist, könnte man auch dementsprechend schwächer dimensionieren. Wichtig ist vielleicht auch noch, dass es meist nicht das Material selbst ist, sondern die Schweißnähte oder deren Wärmeeinflusszone. Schweißnähte werden aber ganz anders gerechnet.
Gewisse Auslegungskriterien finden sich aber in der einschlägigen Literatur. Für Sitzbänke, die während der Fahrt genutzt werden sollen, muss man heute immer !!! Crashversuch fahren. Kein noch so dolles Computerprogramm kann dies kompensieren.
Hoffe ich konnte weiterhelfen
MfG
SD
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"Menschen werden schlecht und schuldig, weil sie reden und handeln,..." (schreiben und posten) "..., ohne die Folgen Ihrer Worte und Taten vorauszusehen"
- Franz Kafka -