Allrad-LKW-Gemeinschaft

Moin zusammen.

Vorgestellt habe ich mich ja schon im anderen Fred. Und ein bisschen die Zielstellung erklärt.

Und hier kommt gleich die nächste Frage. Die betrifft das Thema der Lagerung der Wohnkabine auf dem Fahrgestell. Das Prinzip der Dreipunktlagerung bzw. Federlagerung ist ja klar und einleuchtend. Und an unserem "neuen" Auto hat die Pritsche schon eine Federlagerung an einem Ende. Prima, wieder Geld gespart

ABER, was ich nicht verstehe: Wieso ist das Festlager am Fahrzeugheck, und die Federlagerung am vorderen Ende der Pritsche??? IMHO würde es doch anders herum mehr Sinn machen: Die feste Verbindung von Pritsche zum Fahrgestell an derem vorderen Ende, und das Federlager hinten. Dann hätte man minimale Relativbewegung zwischen Wohn- und Fahrerkabine. Und das Rahmenheck mit der Hinterachse könnte sich wesentlich freier unter der Wohnkabine bewegen, ohne der jedesmal ihre ganze Bewegung aufzuzwingen. Richtig, oder übersehe ich da was Wesentliches?

Hintergrund der Frage: Ich muss jetzt die Pritsche runterheben, um die Seilwinde ausbauen zu können. Bei der gelegenheit könnte ich gleich die Pritschenlagerung umbauen, das wär dann (fast) ein Klacks.

Nu bin ich gespannt auf die Antworten!
Gruss, Ulf

hallo na weils an meinem iveco auch so ist, ne spass bei Seite, wenn du vorne auf dem boden stehst mit der achse, und hinten ein rad anhebst, verwindet sich der rahmen von vorne bis hinten ( vorne so gut wie keine verwindung, und hinten nunja extrem. wenn du jetzt in der mitte wieder fixieren wuerdest, also festlager, dann hast du nur noch den halben rahmenweg zum verwinden, deswegen muss bei meinem iveco hinten das festlager sein, und in der mitte hinter der kabine das federlager oder lager der 3. Lagerung andere sehen das anderst, in der betriebsanleitung stehts genau so, und die sollten es wissen
marc

Tut mir leid, aber so verstehe ich die Erklärung nicht, bzw. macht sie IMHO keinen Sinn (ohne Dich beleidigen zu wollen!). Denn ich "fixiere" den Rahmen in der Mitte ja nicht! Er ist ja nicht am Boden fest, sondern es steht nur die Wohnkabine drauf. Der Rahmen kann sich trotzdem im ganzen Bereich zwischen Vorder- und Hinterachse verwinden, oder nicht?

Gruss, Ulf

Hallo Ulf,

ich mal wieder:Also, zum einen, wenn Dir mal langweilig ist für 4 Wochen oder so, dann gib mal in die Suche "Kofferlagerung", "Federlagerung" oder so ein!

Kurze Antwort auf Deine Frage: Es gibt wohl ein paar Autos hier im Forum, die die Lagerung so haben wie von Dir angedacht, genau aus Deinen Überlegungen heraus.
THEORETISCH hast Du aber folgenden Nachteil:
Der Aufbau ist somit im vorderen Teil mit dem Fahrgestell fest verbunden. Wenn Du nun also auf der Strasse Kurven fährst, also dein Auto durch die Massenträgheit zur Seite geneigt wird, muss die Vorderachse einen Großteil der wirksamen Kräfte abfangen, da die Hinterachse ja quasi nicht am Aufbau dranhängt (Ist jetzt etwas übertrieben).
Das bedeutet also, das die Fuhre sehr viel stärker zum Wanken neigt, als wenn der Koffer hinten fixiert ist und somit sozusagen direkt an der Hinterachse befestigt ist.

Ist aber wohl ein bischen ´ne Glaubensfrage, jedenfalls sagen die Kollegen mit Festpunkt vorn, sie kämen gut klar...
Hängt aber natürlich auch vom Fahrgestell ab, je weicher, desto wackeliger, würde ich sagen.

Eigene Erfahrungen kann ich allerdings nicht beisteuern, ich abbe noch gar keine Koffer...
Und leer ist meiner so bockhart gefedert, da neigt sich nix!

Genaueres siehe Forumssuche, aber wie gesagt, nimm Dir Zeit...

Wichtige Frage von mir: Sind das Spiralfedern an Deiner Lagerung, oder Tellerfedern? Wenn letzteres: RAUSSCHMEISSEN!
Die federn nämlich nur 1/10 mm. Taugen also gar nix! Keine Ahnung, warum die meisten Feuerwehr- & THW-Autos die drin haben. Meine fliegen auf jeden Fall auch noch raus...

Gruß vom Trecker

Aber mich würde mal interessieren, die Erklärung in Deinem handbuch zu lesen. Könntest Du das mal möglich machen?

Danke und Gruss,
Ulf

Gut, ich gebe zu, ich hätte mir vielleicht denken können, dass das schon ein heiss diskutiertes Thema war, und vielleicht mal die Suche bemühen sollen.
Nichtsdestotrotz danke für Deine Erklärung. Die kann ich nachvollziehen und werde das berücksichtigen.

UND ich werde als näxtes mal die Suchfunktion bemühen!

UND, ja, Tellerfedern hätte ich sowieso sofort rausoperiert. Aber bei mir sind zum Glück sowieso Spiralfedern drin.

Danke und Gruss,
Ulf

Eine bereits diskutierte Variante ist, für den Strassenbetrieb die Federn der Federlagrung zu blockieren, und sie nur im Gelände freizugeben.
Nur sollte man das dann besser nicht vergessen...
Wen meintest Du mit dem Handbuch? Ich hab jedenfalls nichts zum Thema Aufbau von Magirus/Iveco...

Gruß vom Trecker

rotertrecker hat geschrieben:Eine bereits diskutierte Variante ist, für den Strassenbetrieb die Federn der Federlagrung zu blockieren, und sie nur im Gelände freizugeben.

... halte ich für unnötig ... ich kenne keine Federlagerung, die sich aufschaukelt ... bei Dreipunktlagerungen kommt das schon mal vor, aber auch da geht man besser mit Dämpfern dagegen vor, als mit Blockierung ...

Gruss Ulf

Hallo,

Festlager vorne, Loslager hinten geht bei leichtem und niedrigen Aufbau und echter 3-Punktlagerung.

Das Problem ist eine schnell gefahrene Kurve, dann muss die Rahmenmitte mit 2 mal langem Hebel die Kräfte auf die Hinterachse übertragen, dabei entsteht ein recht hohes Drehmoment um eine senkrechte Achse. Dafür ist ein Lkw-Rahmen aber nicht ausgelegt. Bei einer Dreipunktlagerung hält das das hintere Loslager, bei Federlagerung ein no go, das gibt Bruch.
Würde mich arg wundern, wenn Du Aufbaurichtlinien findest, die soetwas erlauben. Gefahrlicher Mist!

Grüsse ... Simon

hallo dibbelinch,
die Fragestellung wiederholt sich hier im Forum regelmäßig. Erst vor 2 Wochen hatten wir hier eine ähliche Fragestellung für Iveco 110-17.
Ich habe damals folgendes geantwortet:
"die Aufbaurichtlinien unterscheiden sich bei den verschiedenen Fahrzugherstellern nicht großartig.
Grundsätzlich kannst du auch die Richtlinie eines anderen Herstellers als Informationsquelle benutzen.
Ich meine, dass die Richtlinie von Mercedes auf deren Hompage zu finden ist und heruntergeladen werden kann. Dazu gab es mal einen Link von Pirx, der leider momentan nicht mehr funktioniert.
Ich habe Richtlinien von MAN für die Modelle F+M 2000 als pdf und von Mercedes als gedrucktes Handbuch.
Die pdf-datei kanst du bekommen."

Hier der zugehörigen Link, der zu den Aufbaurichtlinen von Mercedes führt.
https://bb-portal.mercedes-benz.com/por ... che=1&L=de

Aus deinem Nickname schließe ich eine technische Ausbildung vielleicht soger eine Ausbildung zum Ingenieur.
Dann lies mal die Aufbaurichtlinen und du wirst sehen, dass sich deine Fagen beantworten.
Auch die Zweifel, was richtig oder falsch ist und damit verbundene endlose Diskussionen werden sich verringern.

Ich persönlich habe, ehrlich gesagt, keine große Lust mehr, alle 2 Wochen die gleichen Frage zu beantworten.
Die allgemeine Richtlinie beinhaltet ca 800 Seiten. Das darin steckende Wissen kann man hier im Forum mit wenigen Worten nicht darstellen.

Nun also viel Spaß beim Lesen. Wird ein paar Tage dauern. Der Stoff ist ziemlich umfangreich.
mfg
sico

dibbelinch hat geschrieben:ABER, was ich nicht verstehe: Wieso ist das Festlager am Fahrzeugheck, und die Federlagerung am vorderen Ende der Pritsche???

Hallo Ulf,

habe auch eine Federlagerung verbaut.
Der Koffer bzw. Zwischenrahmen ist ausschließlich mit Federn befestigt - er ist weder hinten noch vorne fest mit dem Rahmen verbunden
Nachfolgender Link ab 13:40 kannst Du meine Federlagerung in Saverne bei der "Arbeit" sehen
Desweiteren siehst Du auch wie sich die Tanks zueinander bewegen.
http://www.youtube.com/watch?v=vfbELmWQYxU

Diese Art der Federlagerung fahre ich jetzt schon über 15.000km ohne Probleme durch die Gegend.

Allerdings konnte ich Anfangs keine höheren Kurvengeschwindigkeiten fahren. Das lag aber an den hinteren Blattfedern - habe dann neue verbauen lassen und gleichzeitig auch noch 4 neue Stoßdämpfer von einem 19to Fahrgestell verbaut.
Jetzt fährt er so wie er soll - und fast alle Schlaglöcher verlieren ihren Schrecken

Moin zusammen.

Erst mal vielen Dank für die vielen Beiträge.

Die Argumentation von Simon - das die Federlagerung den möglicherweise auftretenden Kräften vielleicht nicht gewachsen ist- macht Sinn. Wenn die Federlagerung vorne ist. muss sie nur die Rahmenverformung ausgleichen, aber die Massen- bzw. Fliehkräfte werden weitestgehend durch das hintere Festlager direkt ins Fahrwerk eingeleitet. Das war der entscheidende Punkt, den ich übersehen habe.

Und die Aufbaurichtlinie (ich habe nur die vom A Tergo gelesen) spricht ja auch eine klare Sprache (liefert halt nur keine Erklärung, warum).

Auch, da das Auto in 12 Monaten aufs Schiff soll, mache ich lieber keine Experrimente, sondern lasse die Pritsche wie sie ist.

Also noch mal: Danke an alle!

Übrigens: Tolles Forum hier! Hier findet man ja fast alles (wenn man sich nur mal die Mühe macht, zu suchen ) Ich habe schon klasse Beiträge mit Bildern zum Thema Durchstieg gefunden. Da habe ich nämlich auch schon gerätselt, wie ich´s machen soll. Jetzt haber ich eine ziemlich klare Vorstellung.

Gruss, Ulf