Warmwasserheizung, Konvektoren und das H-Gutachten
Verfasst: 2010-12-08 23:23:42
Hallo zusammen,
ich beschäftige mich gerade mit Ausbau und Beheizung unserer fahrenden Zweitwohnung und brauche einige Impulse. Ich habe mich schon durch die älteren Beiträge (von denen es reichlich gibt) gearbeitet und dort auch schon so einiges herausgefunden.
Ausgangslage: Die Luftheizung ist kaputt und aus ökonomischer Sicht nicht mehr zu reparieren. Für weniger Geld gibt’s in der Bucht eine funktionierende. Also eine Webastoheizung mit 5kw günstig bei ebay geschossen. Nun überlegen wir, wie wir bei uns sinnvoll eine Warmwasserheizung unterkriegen. Wir besitzen einen Daimler 508 DoKa (für'n Allrad-LKW müssen wir erstmal mit der Vollzeitlohnarbeit anfangen). Die Grundfläche im Lade-/Wohnraum ist grob 2m x 3m, natürlich mit Radkästen mitten drin. Bett ist hinten quer und nimmt mit 1,4m (faktisch 1,5m) die Hälfte der Fläche ein (ungefähr 1m hoch). Davor über den Radkästen zwei kurze Sitzbänke ~ 0,5m, auf Fahrerseite der Küchenblock (1m x 0,5m) und auf Beifahrerseite eine Einstiegsluke. Hinter den Radkästen sind auf beiden Seiten je ein 75l Frischwassertank. Die Tanks sind von den Abmessungen so, dass sie genau in einer Linie – in Breite wie in der Höhe – hinter die Radkästen passen. Die gesamte Elektronik inkl. Batterien befindet sich im Fahrerhaus unter der hinteren Sitzbank, auch die Heizung (zumindest hatte die alte ihren Platz dort → Loch ist schon im Boden und die Dieselleitung ist auch schon da). Einzig der 220V-Warmwasserboiler (eine Thrumatherme) sitzt im Küchenblock. In der Bank ist auch ein schon Wärmetauscher mit Gebläse eingebaut, der über den Kühlwasserkreislauf bedient wird und so das Fahrerhaus wärmt.
Zugegeben: Eine Skizze wäre sicherlich hilfreich, Sorry! Es geht ja an sich nur ums Grobe, da langt das hoffentlich. Ihr seid ja alle vom Fach sozusagen.
Idee: Den Wohnraum mit kompakten Konvektoren ausstatten und beheizen. Die Motorwärme wird dabei über nen Wärmetauscher mit dem Wohnraumheizkreislauf genutzt, bietet sich an, da die Kühlwasserleitungen eh schon direkt beim anvisierten Heizungseinbauort sind. Möglicherweise würde noch ne 220V-Heizbatterie von Alde in den Kreislauf integriert werden, da wir übers Jahr gesehen sehr oft im LKW sind wenns kalt ist, wir ne Steckdose für umsonst haben und wir keine Dieselheizung laufen lassen können (Bisher haben wir einfach nen 2kw Heizlüfter laufen lassen, Heizbatterie wäre dann sozusagen richtiger Luxus)
Problem: Unser Auto bekommt erst 2012 H-Kennzeichen und ist ein geschlossener LKW, kein Wohnmobil. Alle Möbel werden modular in den Laderaum gepuzzelt und mit Kulissenschanieren fixiert, als „Ladung“ (haha). Soweit auch kein Thema. Ne Heizung kann man aber nicht mal schnell irgendwie ein- und ausbauen. Es muss also gut überlegt sein. Unser Plan: Heizung so verstecken, dass es nicht wirklich auffällt.
Puh, jetzt kommt so langsam mein Punkt :)
1. Variante: Die Sitzbänke werden über die Radkästen gestülpt, da es sich auf 20cm Höhe nicht ganz so bequem sitzen lässt. Dazwischen ist genug Platz für allerlei Gerümpel. Jetzt die Idee, diese „hohen“ Sitzbänke fest einzubauen, vorne und hinten Lüftungsschlitze zu machen. Zwei Kleinkonvektoren rein und gut ist. Vorteil: Diese hohe Kästen kann man gegenüber einem Prüfer sicherlich begründen. Hat der Katastrophenschutz vor 30 Jahren so reingebaut Punkt. Heizung nicht sichtbar, Ausbau weiterhin ultraeasy herauszunehmen. Nachteil: „Nur“ zwei Konvektoren (kostet dann natürlich auch alles weniger), die in der Mitte des Raumes sind. Kofferaum unterm Bett bekommt von der aufsteigenden Wärme nicht viel ab (nur 30cm der Radkästen befinden sich unterm Bett). Auch wenn der Kofferraum komplett isoliert ist, wird’s dort kalt d.h. auch im Bett von unten. Auch würde ich vermuten, dass es beim Sitzen auf der Bank unterm Hintern mehr als nur angenehm warm wird, wenn die Heizung richtig bollert, um den gesamten Raum warmzukriegen.
2. Variante: An sich wie Variante 1. Es kommen allerdings noch zwei Konvektoren dazu, und zwar hinten unterm Bett. Die Sitzbänke würden dann einfach verlängert werden und auf beiden Seiten über Radkasten und Wassertank gestülpt werden. Die Konvektoren würden dann in einer Linie hängen, also maximal 1,5m je Seite. Vorteil: Wärmeabgabe würde sich verteilen d.h. Sitzbank != Herdplatte, Kofferraum und Bett würden vernünftig beheizt werden → das gesamte Auto wird relativ gleichmäßig warm. Nachteil: Damit wird’s mit dem H-Gutachten vermutlich schwierig und alles für diese Nummer ausbauen, ist mir eigentlich zuviel Uffriss. Auch ist die Frage, ob es Stress mit der Rennleitung gibt, weil dann ein doch ganz ordentlicher Klotz an Nicht-Ladung im Auto hängt (auf beiden Seiten ca. 1,5m*0,5m*0,5m).
3. Variante als Ergänzung zu 1 oder 2: Vielleicht kann man noch auf der Beifahrerseite direkt an der Trennwand zum Fahrerhaus einen klassischen Handtuchtrockner hinbauen, und den bei der TÜV-Abnahme einfach mit einer „vorgezogenen“ Trennwand verdecken, also einfach weiße Hartfaserplatte 5cm vor die eigentliche Trennwand als temporäre Verkleidung anbringen. Sollte bei der Größe des Laderaums kaum auffallen.
4. Variante: Komplett anders. An der gesamten Wand sowas wie ne Sockelleiste hinmachen mit durchgehenden Minikonvektor. Alde bietet da ja sehr kompakte Gerätschaften an. Vorteil: Gleichmäßige Wärmeverteilung im ganzen Auto. Nachteil: Teuer, weil viele Einzelteile, Stört beim Einbau von Möbeln. Als Sockelleiste ist die Heizung als solche vorm TÜVler kaum zu verstecken.
Ende: Im Moment scheint mir die 1. Variante noch die klügste zu sein. Kofferraum kriegt was ab und die Zirkulation hinten kann ja mit dem LüfterCHEN angeregt werden. Mit so nem „hohen“ Radkasten sollten wir durch den H-TÜV kommen, wenn nicht, kann man's Wasser ablassen und die beiden Konvektoren rausschrauben. Grundsätzlich: Langen zwei Konvektoren im Alde-Style (400 Watt pro Meter) mit einer maximalen Länge von 80 cm um die Bude halbwegs warm zu kriegen? Zwei Stück pro Seite nebeneinander? Gibt es vielleicht komplett andere Varianten, die ich nicht bedacht habe? Wie bekomme ich vernünfitge Warmluftzirkulation hin? Taugen meine Ideen an sich überhaupt was? Wo soll ich den Ausgleichsbehälter unterbringen?
Vielen Dank für eure Einschätzungen und Kommentare im Vorraus. Am Ende gibt’s als Dankeschön auch viele Bilderchen!
Beste Grüße
Christian
ich beschäftige mich gerade mit Ausbau und Beheizung unserer fahrenden Zweitwohnung und brauche einige Impulse. Ich habe mich schon durch die älteren Beiträge (von denen es reichlich gibt) gearbeitet und dort auch schon so einiges herausgefunden.
Ausgangslage: Die Luftheizung ist kaputt und aus ökonomischer Sicht nicht mehr zu reparieren. Für weniger Geld gibt’s in der Bucht eine funktionierende. Also eine Webastoheizung mit 5kw günstig bei ebay geschossen. Nun überlegen wir, wie wir bei uns sinnvoll eine Warmwasserheizung unterkriegen. Wir besitzen einen Daimler 508 DoKa (für'n Allrad-LKW müssen wir erstmal mit der Vollzeitlohnarbeit anfangen). Die Grundfläche im Lade-/Wohnraum ist grob 2m x 3m, natürlich mit Radkästen mitten drin. Bett ist hinten quer und nimmt mit 1,4m (faktisch 1,5m) die Hälfte der Fläche ein (ungefähr 1m hoch). Davor über den Radkästen zwei kurze Sitzbänke ~ 0,5m, auf Fahrerseite der Küchenblock (1m x 0,5m) und auf Beifahrerseite eine Einstiegsluke. Hinter den Radkästen sind auf beiden Seiten je ein 75l Frischwassertank. Die Tanks sind von den Abmessungen so, dass sie genau in einer Linie – in Breite wie in der Höhe – hinter die Radkästen passen. Die gesamte Elektronik inkl. Batterien befindet sich im Fahrerhaus unter der hinteren Sitzbank, auch die Heizung (zumindest hatte die alte ihren Platz dort → Loch ist schon im Boden und die Dieselleitung ist auch schon da). Einzig der 220V-Warmwasserboiler (eine Thrumatherme) sitzt im Küchenblock. In der Bank ist auch ein schon Wärmetauscher mit Gebläse eingebaut, der über den Kühlwasserkreislauf bedient wird und so das Fahrerhaus wärmt.
Zugegeben: Eine Skizze wäre sicherlich hilfreich, Sorry! Es geht ja an sich nur ums Grobe, da langt das hoffentlich. Ihr seid ja alle vom Fach sozusagen.
Idee: Den Wohnraum mit kompakten Konvektoren ausstatten und beheizen. Die Motorwärme wird dabei über nen Wärmetauscher mit dem Wohnraumheizkreislauf genutzt, bietet sich an, da die Kühlwasserleitungen eh schon direkt beim anvisierten Heizungseinbauort sind. Möglicherweise würde noch ne 220V-Heizbatterie von Alde in den Kreislauf integriert werden, da wir übers Jahr gesehen sehr oft im LKW sind wenns kalt ist, wir ne Steckdose für umsonst haben und wir keine Dieselheizung laufen lassen können (Bisher haben wir einfach nen 2kw Heizlüfter laufen lassen, Heizbatterie wäre dann sozusagen richtiger Luxus)
Problem: Unser Auto bekommt erst 2012 H-Kennzeichen und ist ein geschlossener LKW, kein Wohnmobil. Alle Möbel werden modular in den Laderaum gepuzzelt und mit Kulissenschanieren fixiert, als „Ladung“ (haha). Soweit auch kein Thema. Ne Heizung kann man aber nicht mal schnell irgendwie ein- und ausbauen. Es muss also gut überlegt sein. Unser Plan: Heizung so verstecken, dass es nicht wirklich auffällt.
Puh, jetzt kommt so langsam mein Punkt :)
1. Variante: Die Sitzbänke werden über die Radkästen gestülpt, da es sich auf 20cm Höhe nicht ganz so bequem sitzen lässt. Dazwischen ist genug Platz für allerlei Gerümpel. Jetzt die Idee, diese „hohen“ Sitzbänke fest einzubauen, vorne und hinten Lüftungsschlitze zu machen. Zwei Kleinkonvektoren rein und gut ist. Vorteil: Diese hohe Kästen kann man gegenüber einem Prüfer sicherlich begründen. Hat der Katastrophenschutz vor 30 Jahren so reingebaut Punkt. Heizung nicht sichtbar, Ausbau weiterhin ultraeasy herauszunehmen. Nachteil: „Nur“ zwei Konvektoren (kostet dann natürlich auch alles weniger), die in der Mitte des Raumes sind. Kofferaum unterm Bett bekommt von der aufsteigenden Wärme nicht viel ab (nur 30cm der Radkästen befinden sich unterm Bett). Auch wenn der Kofferraum komplett isoliert ist, wird’s dort kalt d.h. auch im Bett von unten. Auch würde ich vermuten, dass es beim Sitzen auf der Bank unterm Hintern mehr als nur angenehm warm wird, wenn die Heizung richtig bollert, um den gesamten Raum warmzukriegen.
2. Variante: An sich wie Variante 1. Es kommen allerdings noch zwei Konvektoren dazu, und zwar hinten unterm Bett. Die Sitzbänke würden dann einfach verlängert werden und auf beiden Seiten über Radkasten und Wassertank gestülpt werden. Die Konvektoren würden dann in einer Linie hängen, also maximal 1,5m je Seite. Vorteil: Wärmeabgabe würde sich verteilen d.h. Sitzbank != Herdplatte, Kofferraum und Bett würden vernünftig beheizt werden → das gesamte Auto wird relativ gleichmäßig warm. Nachteil: Damit wird’s mit dem H-Gutachten vermutlich schwierig und alles für diese Nummer ausbauen, ist mir eigentlich zuviel Uffriss. Auch ist die Frage, ob es Stress mit der Rennleitung gibt, weil dann ein doch ganz ordentlicher Klotz an Nicht-Ladung im Auto hängt (auf beiden Seiten ca. 1,5m*0,5m*0,5m).
3. Variante als Ergänzung zu 1 oder 2: Vielleicht kann man noch auf der Beifahrerseite direkt an der Trennwand zum Fahrerhaus einen klassischen Handtuchtrockner hinbauen, und den bei der TÜV-Abnahme einfach mit einer „vorgezogenen“ Trennwand verdecken, also einfach weiße Hartfaserplatte 5cm vor die eigentliche Trennwand als temporäre Verkleidung anbringen. Sollte bei der Größe des Laderaums kaum auffallen.
4. Variante: Komplett anders. An der gesamten Wand sowas wie ne Sockelleiste hinmachen mit durchgehenden Minikonvektor. Alde bietet da ja sehr kompakte Gerätschaften an. Vorteil: Gleichmäßige Wärmeverteilung im ganzen Auto. Nachteil: Teuer, weil viele Einzelteile, Stört beim Einbau von Möbeln. Als Sockelleiste ist die Heizung als solche vorm TÜVler kaum zu verstecken.
Ende: Im Moment scheint mir die 1. Variante noch die klügste zu sein. Kofferraum kriegt was ab und die Zirkulation hinten kann ja mit dem LüfterCHEN angeregt werden. Mit so nem „hohen“ Radkasten sollten wir durch den H-TÜV kommen, wenn nicht, kann man's Wasser ablassen und die beiden Konvektoren rausschrauben. Grundsätzlich: Langen zwei Konvektoren im Alde-Style (400 Watt pro Meter) mit einer maximalen Länge von 80 cm um die Bude halbwegs warm zu kriegen? Zwei Stück pro Seite nebeneinander? Gibt es vielleicht komplett andere Varianten, die ich nicht bedacht habe? Wie bekomme ich vernünfitge Warmluftzirkulation hin? Taugen meine Ideen an sich überhaupt was? Wo soll ich den Ausgleichsbehälter unterbringen?
Vielen Dank für eure Einschätzungen und Kommentare im Vorraus. Am Ende gibt’s als Dankeschön auch viele Bilderchen!
Beste Grüße
Christian