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Welche Stahlstärke nehmen (für Heckträger)
Verfasst: 2009-09-04 18:08:20
von Udo
Hallo,
ich bin zwar recht fit, was Rechnungen angeht, weiß aber nicht, welche Belastungen welche Stahlträger aushalten können (L-Profil, Vierkantrohr, Materialstärke und Seitenlängen). Bisher habe ich immer einfach grooßzügig überdimensioniert gebaut, für mein übernächstes Projekt "Heckträger" will ich aber wissen, wieviel Material ich benötige. Hintergrund ist klar: wenn ich zirka 500kg Zuladung rechne und das grob überdimensioniere, wiegt allein der Träger schon 400kg, was zu vermeiden ist.
Das ist die eine Seite. Das Projekt selbst kann ich ja auch mal in groben Zügen erklären: an einen LAK soll hinten ein Träger dran, in etwa so:
Unten zwischen die Tragprofile eine dreieckige Staukiste rein, oben zwei 14.00er Räder hingestellt. Die Räder werden auf der Staukiste abgestellt und komplett vom Dreiecksträger gehalten. Also die Hauptlast trägt der dreieckige Träger unten. Evtl. wird er noch oben fixiert und evtl. kommt noch eine Erweiterung für einen Moppedträger dran, was dann zusammen 500 kg Zuladung machen würde. Oben auf's Dach kommt ein abnehmbarer Kran, der 400kg heben kann.
So soll das dann arbeiten:
Eine offene Frage ist noch, wo das ganze unten abgestützt wird. Mein Rahmen hinten ragt nicht unter dem Koffer hervor, ergo steht der nur unter Vorbehalt zur Verfügung. Ich überlege, das ganze Ding in eine Anhängerkupplung einzuhängen, die haben ja 1000 kg Stützlast. (natürlich noch weiter verstrebt, damit es nicht kippen kann)
Alternativ kommt das hinten an den Koffer dran, dafür müsste ich das mal vernünftig berechnen. Ich hab mir hier im Forum die letzte Stunde etliche Heckträger angesehen, viele sind deutlich schwächer konstruiert, als was mir so vorschwebt. Genaugenommen will ich dafür einen Metallrahmen in den leeren Koffer setzen, der 3m durch den Koffer geht und sich dort vom Boden gegen die Decke abstützt. Der Hebelarm ist dann lang genug, um die 500 kg auch dynamisch zu halten. Das ist aber halt wieder großzügig überdimensioniert, wobei der Rahmen selbstverständlich auch dann den Innenausbau trägt.
Grüße, Udo
Verfasst: 2009-09-05 16:11:28
von Maggus
Hi Udo,
freut mich zu sehen, dass du weiter machst an deinem Laster!
Ich kenne den LAK nicht gut und kann nix zur Stabilität und Anbringung eines Rahmens im Innenbereich sagen, tendiere aber immer dazu solche Lasten lieber auf dem LKW Rahmen aufzunehmen!
Bestimmt findet sich doch da eine Möglichkeit, selbst wenn dein Rahmen nicht bis hinten zur Kofferkante kommt.
Stell doch mal ein Bild ein, Ansicht von Hinten, sowie von der Seite, dann man besser was dazu sagen.
Gruß
Markus
Verfasst: 2009-09-05 18:05:23
von Veit M
Den Kran würde ich nicht auf dem Dach festmachen, das wird kompliziert, es sei denn Du willst so was wie einen Träger aufsetzen und da dran eine Laufkatze. So wie es auf Deinem Bild aussieht aber eher ein Galgen. Die Teile wurden beim LAK immer an der Heckwand angeschraubt, nahe an den Seitenwänden wegen der Lastaufnahme.
Alternativ evtl. mittig einen "Mast der von ganz unten bis ganz oben durchgeht und am Übergang Rückwand-Boden bzw -Dachkante die Kraft einleiten kann. Sollte auch nicht oben überstehen.
Die Staukiste würde ich ähnlich anflanschen (wenn es denn am Koffer sein muß). Denke aber an die dynamischen Lasten, die machen es kompliziert. Nicht daß am Ende da die Fetzen aus dem Koffer herausgerissen werden. Warum dreieckige Stauboxen? Hast Du so viel Überhang?
Ciao
Veit
Verfasst: 2009-09-05 23:55:22
von Udo
@veit ich hab so einen Munitionskran von der bw, der ist falt- und abnehmbar, finde ich sehr praktisch. Der kommt auf's Dach
Mein Heck vom LAK ist sowieso schon umgebaut, weil etwas ähnliches wohl schon mal geplant wurde. Eigentlich will ich das im Moment erstmal grob berechnen, damit ich eine Vorstellung davon habe, welche Dimensionen da auf mich zukommen. Werde wohl am Dubbel nicht vorbeikommen dafür.
Warum die dreieckige Staukiste...verdammt gute Frage...eigentlich unsinnig, da in etwa 1,50m Höhe noch am Rampenwinkel zu feilen. Zumal ich einen super Rampenwinkel habe...ich denke nochmal darüber nach. Irgendwie sieht's halt auch gut aus
@Maggus eine feste Verbindung zum Rahmen will ich nicht, sonst kann ich die Eintragungsart Wechselbrücke knicken. Eine abnehmbare Version mit Anhängerkupplung ist da das Einzige....mir aber zu labberig. Ich will was, das auch nach'nem Überschlag noch da genauso hängt.
Grüße, Udo
Verfasst: 2009-09-06 0:23:38
von Wombi
Oha,
Ich will was, das auch nach'nem Überschlag noch da genauso hängt.
Das muß massiv werden....
Nimm am besten 100er doppel T - Träger 10mm stark,
Die Kofferrückwand sollte am besten eine 12 mm Stahlplatte sein...
Spaß beiseite,
Oftmals wird das endgültige, dann enorme Gewicht solcher Konstruktionen brachial unterschätzt !
2 X 14.00 mit Felge
UND Motorrad

ich denke mal laut..... so einen Koffer gibts nicht, der das auf Fernreise aushält.
Aktuell ist ein Fahrzeug auf unseren Baikal-Mongolei-Kasachstan-Spuren unterwegs mit dem gleichen Problem.
Meine, am Schluß gebeteten Einwände.... viiiel zuviel Heckgewicht ...wurden nicht erhört.
Mittlerweile ist das Fahrzeug mitten im totalen Atomisierungsprozess
Überdenke nochmal, ob evtl. Reifen ODER Motorrad auch sein könnte........ beides find ich häftig...
Gruß, Wombi
Verfasst: 2009-09-06 7:01:29
von Maggus
Hi,
meinst du wirklich, dass du die Zulassung Wechselbrücke dann vergessen kannst, nur weil du einen "Ersatzradhalter" am Rahmen festgeschraubt hast?
Gruß
Markus
Verfasst: 2009-09-06 19:34:44
von Hatzlibutzli
Hallo Udo,
2 x 14.00 sind fast 300 kg, kleines Mopped sind nochmal mindestens 100 Kg ... also 400 kg ... Dynamisch wird das mit etwas Sicherheitsfaktor glaube ich mal 8 genommen, dann sind wir bei 2400 kg ... ich denke, wie der Hans, das zerbröselt Dir den LAK ... es sei denn Du verankerst es flächig unter Einbeziehung der vorderen Containerlocks, dann hast Du aber einen Käfig in Deinem LAK ...
Einfacher wäre es, den Rahmen hinten verlängern zu, wobei dann das Problem der Schwingung um die horzontale Achse zum Problem wird und der schöne Rampenwinkel leidet ... ich denke 300 kg Stahl wirst Du schon verbauen müssen ;-))))
Abspecken?
Grüße ... Simon
PS: Genau rechnen kann Dir das übrigens Brian alias Mykines ....
Verfasst: 2009-09-07 9:35:19
von Udo
Hatzlibutzli hat geschrieben:es sei denn Du verankerst es flächig unter Einbeziehung der vorderen Containerlocks, dann hast Du aber einen Käfig in Deinem LAK
[...]
PS: Genau rechnen kann Dir das übrigens Brian alias Mykines
Sowas schwebte mir vor: ich hab am Heck einen Druck- und zwei Zugpunkte. Die Belastung wird mit großzügig Hebelarm (etwa 3m) in den Koffer eingeleitet. Wenn ich nun die Elastizitätsmoduln habe für Druck-, Zug- Scher- und weitere -belastungen, könnte ich das Ganze ausrechnen. Das mit dem Käfig sehe ich relativ...immerhin kommt sowieso ein Rahmen"käfig" rein für die ganzen Einbauten, da kann ich dann ausgewählte Streben auch die Belastung für den Heckträger aufnehmen lassen. Am Besten wäre ja eine finite-elemente-Berechnung
Ich rechne die 14.00er übrigens mit 180kg das Stück, das Mopped sicherheitshalber mit 200kg, so daß dort 600kg unter Umständen drauf können.
@Maggus Mein Rahmen hört im Moment an der Quertraverse für die Kofferaufnahme auf. Das sind bis zum Kofferheck gut und gerne 50cm, bis zum Ende des Heckträgers also etwa 100cm. Das würde nur dann Sinn machen, wenn ich die Träger hinten schräg hoch durch den Koffer führe. Naja ich besorg' mir mal einen Dubbel und rechne mir was passend.
Grüße, Udo
Verfasst: 2009-09-07 11:11:57
von Veit M
Das hört sich alles nach sehr viel Last am langen Hebel an und dann die Bewegungen im Gelände die es schon bei Feldwegen gibt, da kommt einiges zusammen. Klingt für mich nicht unbedingt gesund.
Einen Rahmen so weit velängern geht sicher, stabiler und verwindungssteifer wird er dadurch aber nicht, wird dann also auch ganz schön mit dem Schwanz wedeln, vor allem da die Massen ja komplett einseitig (oben) liegen. Wird auch den Schwerpunkt ordentlich anheben. Da ist es ja fast schon interessant sich über eine Reserveradhalterung vorne Gedanken zu machen, bringt aber wieder mehr Masse auf die Vorderachse und ob die das mag.
Ciao
Veit
Verfasst: 2009-09-07 13:09:02
von Udo
Sehr schön finde ich ja die
Lösung von HildeEVO, wenngleich ein völlig anderes Konzept dahintersteht. Für eine Tour würde ich das Heck wahrscheinlich mit etwa 350kg beladen, das ist ein Komplettrad, eine Decke ohne Felge und Zeug unten in der Staukiste. Mal sehen, ich plane mal weiter. Vielleicht gehe ich mit dem Träger am Besten in die hintere Kofferaufnahme rein (Containertraverse), da ist es nicht weit hin.
Grüße, Udo
Verfasst: 2009-09-07 14:29:20
von Wombi
Sehr schön finde ich ja die Lösung von HildeEVO, wenngleich ein völlig anderes Konzept dahintersteht.
Aktuell ist ein Fahrzeug auf unseren Baikal-Mongolei-Kasachstan-Spuren unterwegs mit dem gleichen Problem.
Meine, am Schluß gebeteten Einwände.... viiiel zuviel Heckgewicht ...wurden nicht erhört.
Mittlerweile ist das Fahrzeug mitten im totalen Atomisierungsprozess
Hallo Udo,
Genau den meinte ich..... Chris war auch zu blauäugig....
Gruß, Wombi
Verfasst: 2009-09-07 15:50:20
von Udo
@Wombi ich hatte es mir ehrlicherweise sogar so gedacht, und wollte mit meinem letzten Beitrag genau diese Frage klären. Schön, daß du mich verstanden hast
(das ändert zwar nichts daran, daß ich die Lösung total praktisch finde, aber sie gehört zu denen, die ich in meinem Eingangsposting als deutlich schwächer konstruiert gemeint hatte, als was ich mir so denke)
Grüße, Udo
Verfasst: 2009-09-07 19:27:52
von Joe
Hi,
hah, hatte nach deinem Einwand Hans speziell deswegen wieder auf der HP von Chris gelesen wg, Zerbröseln.
Bevor es falsch interpretiert wird: Sein Heckträger kann es wohl ab, aber die Federn, Stoßdämpfer und div. Reifenplatzer scheinen den Beiden wohl gehörig zu schaffen zu machen.
Oder habe ich was überlesen und den Heckträger hat es auch erwischt?
So oder so: Es bedeutet viel Last (auf der HA) und fordert das Material.
Verfasst: 2009-09-07 20:18:32
von Michael
@Udo: Mach doch mal ein paar Bilder (auch von der Kofferlagerung). Dann kann man vielleicht mehr dazu sagen oder es kommt die ultimative geniale (Scheiß-) Idee.
Gruß Michael
Verfasst: 2009-09-07 20:55:27
von Filly
Joe hat geschrieben:Oder habe ich was überlesen und den Heckträger hat es auch erwischt?
Na da gibts z.B. diese Stelle:
Nachdem wir in Biisk den Halter vom Mopped das 3. Mal schweissen liessen!
Das war Anfang August in Kasachstan.
Die Sache mit den Federn habe ich jetzt erst gelesen. Ist geradezu unglaublich, was auf einer Reise alles kaputtgehen kann. Zumal das Auto vom Chris ja doch zu den jüngeren gehört.
...
Verfasst: 2009-09-08 5:01:27
von Lassie
Hallo zusammen,
ich beobachte auch den Bericht von Chris (Hilde-EVO) und komme auch zu dem Schluss, dass der Wagen zwar toll gebaut, aber eigentlich zu schwer ist. Es ist mE immer wieder die Problematik, dass ein grosser Aufbau dazu verleitet, zuviel und zu schweres Zeug mitzunehmen, dieses zu weit vom Schwerpunkt des Fzg zu befestigen. Das führt leider dazu, dass auf Pisten die üblichen Rüttel-Schüttel-Schäden auftreten oder im Gelände das Fahrverhalten enorm leidet.
Chris MAN FAE ist ähnlich konzipiert wie mein Mog - er soll ca 2 To Last durchs Gelände tragen können. Dafür ist der Wagen konstruiert und gebaut. Wenn man von einem Fahrgestell-Leergewicht von ca 4 to ausgeht, sollte der Mog 1300L oder eben MAN FAE nicht viel mehr als 6 to wiegen. Das Gewicht sollte gleichmässig zwischen den Achsen verteilt, der Schwerpunkt so tief wie möglich sein. Wegen der dynamischen Belastung sollte die Beladung innerhalb der Achsen liegen.....
Und dann kommen wir Allrad-LKW-Urlauber her, bauen maximal grosse Kisten drauf, hängen hinten 2 schwere E-Räder und gar Motorräder dran. Der Hebel vom Schwerpunkt des Fzg zu den Anbauten kann nicht grösser sein und wenn man dann die Stösse auf Pisten mal mit 3 oder 4 oder mehr G rechnet, sind auf einmal Belastungen von 1 - 3 Tonnen an meist technisch knapp kalkulierten Trägern und Befestigungen. Auf Dauer zerlegt es da jeden Heckträger
Nicht umsonst ist bei den meisten Allrad-LKW's das E-Rad am Rahmen zwischen den Achsen oder auf der Pritsche hinter dem Fahrerhaus montiert.
Weitere schwere Kandidaten welche nahe an den Schwerpunkt gehören: Batterien, Wassertanks, Abwassertanks, Werkzeugkisten.
Generell sollte man sich fragen, ob man wirklich 2 E-Räder braucht und wirklich unbedingt ein Motorrad oder Quad mit auf die grosse Reise rund um die Welt nimmt. Der Aufwand, die Dinger von der Heckwand auf die Strasse und zurück zu befördern ist oftmals so gross, dass der schnelle Ausflug in die Stadt oder zum Einkaufen seltenst stattfindet. Das hat sogar Jan Cookie mittlerweile erfahren
Von daher würde ich nur zu einem E-Rad und evtl einem Klapprad raten
Ist aber nur meine bescheidene Meinung und muss jeder selber wissen oder entscheiden.
Viele Grüsse, Jürgen
Verfasst: 2009-09-08 9:02:10
von tauchteddy
... oder man fährt nur Asphaltstraßen und macht es wie die Tupper: hintendran ein Anhänger mit Smart und Roller

Verfasst: 2009-09-08 12:15:59
von Bernhard_h
Hi Jürgen,
danke für deinen prima Beitrag, war angenehm zu lesen und für mich auch wichtige Denkanstösse vorhanden, obwohl ich nicht mehr alles umsetzen kann. Vielleicht versuch ich mal den Schwerpunkt annähernd zu berechnen zur bestätigung das ich mit meiner Gewichtsverteilung nicht zu sehr daneben liege.
Bernhard