Allrad-LKW-Gemeinschaft

Hallo zusammen,

Meine erste Erfahrung mit dem Auto zu reisen war ein selbst ausgebauter 80er Serie Land Cruiser mit Alu Hubdach, 100L Wasser, Solar und jede menge Platz um meinen diversen Sport-Hobbies nachzukommen. Mit dem bin ich von San Francisco, USA nach Paraguay gefahren. Seit dem träume ich von einem wintertauglichen Fahrzeug womit wir ohne Probleme auch länger im Winter campen können. Wir haben vor 2 Jahren uns entschieden einen Unimog zu kaufen und diesen bei Atlas4x4 komplett überholen lassen. Seit diesem Sommer bin ich am Innenausbau welchen ich hauptsächlich selber konzipiert habe und mit etwas Hilfe beim Möbelbau nun ausbaue.

Meine Ziele:

• Möglichst leicht bauen und trotz längerem Radstand gut unter 7.5t sein (Ziel: 7.1t komplett beladen)
• Viel Platz für Fahrräder, Ski und andere Sportausrüstung
• Ein permanentes Bett & Sitzgelegenheit
• Frostsicher
• Autonom für >1 Woche im Winter

Vieles wurde schon von vielen hier auch schon gebaut, einige Highlights aber, die etwas besonders sind:

1. [1] Innen und Aussentank können getrennt werden, Pumpe kann von beiden ansaugen, Aussentank kann mit Warmwasser automatisch befüllt werden um den Tank zu heizen.
2. Möbel werden aus Karbon-Sandwich Platten, Hylite (2mm Alu/Plastik Komposit Platte) und Alu Winkeln als tragende Struktur um Gewicht zu sparen
3. Heizung: sowohl eine Eberspächer Luft- als auch eine Wasserheizung
4. Philippi PBus gesteuert, alle Leuchten können mit Tastern an mehreren Orten gedimmt werden. Optisch fand ich das am ansprechendsten und es ist doch relativ simpel (der Unimog soll kein Smart Home werden

Ich werde bei Gelegenheit ab und zu ein paar Details und Fotos posten und hoffe dies kann eine Inspiration für andere sein!

Nun auch mit Fotos:

Hallo,

Glückwunsch zum Mog! Sieht sehr schick aus.

[*]Möglichst leicht bauen und trotz längerem Radstand gut unter 7.5t sein (Ziel: 7.1t komplett beladen)

Eine Herausforderung. Besonders bei der Liste der Anforderungen. Wie viel bringt der Mog denn derzeit auf die Waage?

[1] Innen und Aussentank können getrennt werden, Pumpe kann von beiden ansaugen, Aussentank kann mit Warmwasser automatisch befüllt werden um den Tank zu heizen.

Was ist Dein Gedanke hinter diesem System? Wozu vorhandenes Wasser nach draussen leiten um es dann wieder rein zu pumpen? Und warmes Wasser draussen, friert doch nach kurzer Zeit ebenso ein? Warum nicht eine kleine und leichte Heizung für den Außentank? Warmwasserheizung hast Du doch ohnehin geplant.
Frischwasser würde ich grundsätzlich innen aufbewahren und Grau/Schwarzwasser draussen, das kann zur Not auch mal einfrieren und bei Problemen läuft es nicht in den Aufbau. Hebeanlagen sind potentielle Fehlerquellen mit großer Wirkung - besonders in Fahrzeugen, die für schweres Gelände konzipiert sind.

[*] Möbel werden aus Karbon-Sandwich Platten, Hylite (2mm Alu/Plastik Komposit Platte) und Alu Winkeln als tragende Struktur um Gewicht zu sparen

Was für eine Oberfläche hast Du dann im Innenraum?

[*] Heizung: sowohl eine Eberspächer Luft- als auch eine Wasserheizung

Warum? Kostet Platz und Gewicht und Geld. Ein Lüfter am WW Heizkörper bringt den gleichen Effekt. Aber bei Deinem Gewichtsziel ist eine WW Heizung vielleicht ohnehin nicht das Richtige.

[*] Philippi PBus gesteuert, alle Leuchten können mit Tastern an mehreren Orten gedimmt werden. Optisch fand ich das am ansprechendsten und es ist doch relativ simpel (der Unimog soll kein Smart Home werden

An anderer Stelle habe ich gelesen, dass Du auch andere Geräte an den Bus anschließen möchtest (Laderegler, etc). Das würde ich mir überlegen, ein Fehler im System und alles steht still. Ich habe ebenfalls ein Philippi System, allerdings ohne Bus. Seit 2 Jahren habe ich ab und zu einen Wackler oder Schaden am Display der Ladekontrolle und kann den Fehler nicht finden. Ernste Einschränkungen habe ich dadurch nicht. Mit einem Bus System wäre die Reise zu Ende. An anderer Stelle schreibst Du, dass Du mit dem Bus und einem zweiten Display den Wasserstand im Fahrerhaus während der Fahrt ablesen möchtest - wozu?

Wenn es nur um das dimmbare Licht mit mehreren Schaltern geht: Von Prebit gibt es sehr hochwertige Lampen, die das auch können. Die merken sich sogar monatelang stromlos den letzten Dimmzustand. Funktionieren bei mir seit vielen Jahren. Würde ich wieder einbauen.


Bei Deinem Grundriss fällt mir auf, dass er recht hecklastig ist, da vorne kein/kaum Raum für Technik und Tanks ist. Hast Du mal die Achslastverteilung ausgerechnet? Beim Mog muss das Gewicht im Aufbau möglichst weit nach vorne zwischen die Achsen, um 50:50 Achslastverteilung zu erreichen. Hinter der Hinterachse sollte möglichst gar nichts Schweres liegen.
Wie lang ist der Aufbau? 4,05m? Sieht auf dem Foto etwas länger aus... Aber das täuscht vielleicht.
Was ist das für eine eingezeichnete Fläche vor dem Durchstieg?
Küche finde ich persönlich auf der anderen Seite praktischer, dort wo Tische, Stühle und Lager draussen sind, und auch die schöne Aussicht.

Grüße!
Olli

Ich habe meinen Tank damals einfach beheizbar gemacht: eine Schleife von der Heizung rein und gut. Ich habe allerdings auch die Tanks und die Anschlussplatten selbst gebaut.

Hallo zusammen,

Zum Gewicht: Atlas4x4 schafft ein 6.9t Reisegewicht mit Innenausbau aus Multiplex Birke und 2 schweren e-Bikes. Das ist auf einem Unimog kürzeren Radstand, d.h. es werden sicher 2-300kg dazukommen. Aktuell ist er bei ca 5800kg ohne Innenausbau und ohne Flüssigkeiten.

tichyx hat geschrieben: ↑

2023-12-30 10:42:05

Was ist Dein Gedanke hinter diesem System? Wozu vorhandenes Wasser nach draussen leiten um es dann wieder rein zu pumpen? Und warmes Wasser draussen, friert doch nach kurzer Zeit ebenso ein? Warum nicht eine kleine und leichte Heizung für den Außentank? Warmwasserheizung hast Du doch ohnehin geplant.
Frischwasser würde ich grundsätzlich innen aufbewahren und Grau/Schwarzwasser draussen, das kann zur Not auch mal einfrieren und bei Problemen läuft es nicht in den Aufbau. Hebeanlagen sind potentielle Fehlerquellen mit großer Wirkung - besonders in Fahrzeugen, die für schweres Gelände konzipiert sind.

[*] Heizung: sowohl eine Eberspächer Luft- als auch eine Wasserheizung

Warum? Kostet Platz und Gewicht und Geld. Ein Lüfter am WW Heizkörper bringt den gleichen Effekt. Aber bei Deinem Gewichtsziel ist eine WW Heizung vielleicht ohnehin nicht das Richtige.

Die Warmwasserrückspeisung funktioniert so: am Tankausgang ist ein Temperatursensor angeschlossen der ab <5* ein Ventil öffnet welches warmes Wasser (aus einer 6mm Leitung) aus dem Boiler zurück in den Tank bringt. Dies hat verschiedene Vorteile die eine feste Tankheizung nicht hat: Es ist wesentlich kleiner/einfacher da ich keine Heizungsrohre zum Tank verlegen muss. Der Boiler wird über die Wasserheizung und ein 220V Element beheizt. Wenn es nicht zu kalt ist, hat der Boiler genug Wasser über Nacht dass ich die Warmwasserheizung nicht anstellen muss und trotzdem den Tank heizen kann.

Ich habe mich für beide Heizungen entschieden, da nur mit der Wasserheizung zu heizen dazu führen würde, dass ich eine grössere Batterie installieren müsste was auch schwer ist. Der Verbrauch ist massiv höher. Die Luftheizung ist auch leiser und kann besser stufenlos abregulieren und so habe ich redundanz.


Zum Möbelbau: aktuell ist alles entweder Sichtkarbon oder Alu, ich werde es wohl aber folieren.

Beim Durchgang ist eine National Luna Kühltruhe die genau unter den Durchstieg passt! Diese wie auch der Grautank und einiges der Elektronik (Solarlader & Inverter) sind vorne verbaut. Die Gewichtsverteilung sollte so OK sein, der Aussentank ist gleich über der Hinterachse, die Batterie und der Tank innen auch.

Hallo,

Zum Gewicht: Atlas4x4 schafft ein 6.9t Reisegewicht mit Innenausbau aus Multiplex Birke und 2 schweren e-Bikes. Das ist auf einem Unimog kürzeren Radstand, d.h. es werden sicher 2-300kg dazukommen.

Die 2-300kg mehr wiegt alleine das L37 Fahrgestell. Dazu kommt der längere Aufbau und der größere Innenausbau. Aber wenn der Mog auf dem Foto 5800kg wiegt, hast Du ja eine reale Chance.

Die Warmwasserrückspeisung funktioniert so: am Tankausgang ist ein Temperatursensor angeschlossen der ab <5* ein Ventil öffnet welches warmes Wasser (aus einer 6mm Leitung) aus dem Boiler zurück in den Tank bringt. Dies hat verschiedene Vorteile die eine feste Tankheizung nicht hat: Es ist wesentlich kleiner/einfacher da ich keine Heizungsrohre zum Tank verlegen muss. Der Boiler wird über die Wasserheizung und ein 220V Element beheizt. Wenn es nicht zu kalt ist, hat der Boiler genug Wasser über Nacht dass ich die Warmwasserheizung nicht anstellen muss und trotzdem den Tank heizen kann.

Ok, aber wo ist denn der Unterschied zwischen einer Warmwasserleitung und einer Heizungsleitung? Um einen Tank frostfrei zu halten, braucht man doch von der Heizung nur eine einfache Flexleitung als Schlaufe legen und gar keine Rohre.
Mit dem Temperatursensor / Ventil und der ganzen Steuerung der Pumpe, etc., so wie Du das vor hast, kann da auch mal schnell was klemmen... Was passiert, wenn das ganze System ausfällt und in Deiner Abwesenheit einfriert? Ist es dann frostfest und es entsteht zumindest kein Schaden?
Wenn Du ohnehin eine WW Heizung installierst, empfinde ich es als deutlich einfacher, eine Flexleitung zum Tank zu legen, reicht ja unten drunter, eingelegt in eine Isolierplatte. Um damit den Tank frostfrei zu halten, reicht es vermutlich, das Heizungswasser nur zirkulieren zu lassen ohne die WW Heizung zu starten. Die Heizkörper / Leitungen nehmen dann Raumwärme auf und transportieren diese zum Tank, wenn parallel eine Luftheizung am Werk ist.

Ich habe mich für beide Heizungen entschieden, da nur mit der Wasserheizung zu heizen dazu führen würde, dass ich eine grössere Batterie installieren müsste was auch schwer ist. Der Verbrauch ist massiv höher. Die Luftheizung ist auch leiser und kann besser stufenlos abregulieren und so habe ich redundanz.

Welche Heizungen/Modelle hast Du denn geplant?

Zum Möbelbau: aktuell ist alles entweder Sichtkarbon oder Alu, ich werde es wohl aber folieren.

Das finde ich sehr interessant und ist wirklich eine gute Möglichkeit, viel Gewicht zu sparen! Sieht gut aus, was Du da gebaut hast! Über einen Alu-Ausbau habe ich auch schon oft nachgedacht, und dann ggf. nur die Sichtblenden aus Holz zu machen. Irgendeine robuste und wohnliche Oberfläche für den Innenraum finde ich schon wichtig. Gibt es da etwas aus Folie?

Beim Durchgang ist eine National Luna Kühltruhe die genau unter den Durchstieg passt!

Ich meinte die Fläche vor der Kühltruhe. Ist das eine Bodenluke?

Grüße

Olli

Unser Unimog - als extremer Leichtbau geplant - bringt mit dem kurzen Radstand - reisefertig beladen - mittlerweile - so ein Auto nimmt im Laufe der Jahre mit allem was man sich noch zusätzlich auch an Ersatzteilen noch anschafft eher an Gewicht zu - tatsächlich zwischen 7200 und 7300 ehrliche kg auf die Waage - und das ohne Fahrräder am Heck.

Mit dem langen Radstand - vollgetankt - ...


Gruß

Rolf

Zur Tank-Heizung: Da ich den Tank nicht selber gebaut habe ist eine Schlaufe zu legen nicht ganz so einfach. Da die Wasserheizung auch einen massiv höheren Bedarf hat lasse ich die lieber nur laufen wenn sie wirklich benötigt wird. Deswegen finde ich die Lösung mit einer kleinen 8mm Warmwasserleitung gar nicht so schlecht. Das System wiegt so keine 400gr mit allem drum und dran. Es ist eine 2kw Airtronic und eine 4kw Hydronic verbaut. Ausserdem ein BavariaVent Lüfter mit Wärmerückgewinnung. Leider werde ich das ganze diesen Winter noch nicht testen können.

Im Fahrzeugrahmen ist hinter dem Getriebe eine Lücke wo man eine ca 50cm tiefe Box einlassen kann. Atlas4x4 verbaut da in der Regel Batterien, das wollte ich nicht da diese zu kalt werden. Sehr wahrscheinlich werden da dann einfach schwere Ersatzteile und Werkzeuge reinkommen (vorne und tief ist perfekt!). Als Weinkeller würde sich die Box auch anbieten

Zu den Möbeln: mit Holzfurnier zu bekleben wäre definitiv möglich gewesen. Wenn man das Ding dann aber anfasst wird ziemlich schnell klar dass das kein Holz ist. Deswegen foliere ich das lieber einfach und versuche es nicht als etwas anderes zu verkleiden was es nicht ist. Sehr wahrscheinlich in einem hellen Grau aber ohne irgendeinem Muster. Der Tisch ist aus Balsa und Flax Faser gemacht, die Küchenoberfläche mit rotem Linoleum. Ich glaube das wird dem ganzen genug Wärme und Struktur geben. An einigen stellen sieht man aber Stirnsiete der Karbon-Balsa-Komposit Panele was ein schönes Detail ist.

Hallo,


die Schlaufe der Tankheizung wäre außen unter dem Tank, hätte also mit dem Tank selbst gar nichts zu tun. Und die WW Heizung benötigt man m.M. nach nicht, um den Tank frostfrei zu halten (s.o.). Aber neue Lösungen sind immer interessant. Scheint mir ohnehin nicht so, als wäre in Deinem Baustadium noch Platz für Planänderungen. Ich hoffe Du berichtest, wie sich Dein System nach längerer Benutzung in der Praxis bewährt.

In dem Kellerstaufach sind bei mir seit 12 Jahren die Batterien drin. Irgendwo muss A4x4 das ja abgeguckt haben...
Was mich aber bei Dir wundert, ist die Position. In der Seitenansicht passt das, direkt auf/vor der Hinterachse (Oder ist das der A4x4 Unterflur-Wassertank?). Aber in der Draufsicht und auch auf Deinem Foto erscheint mir das viel weiter vorne.

Grüße
Olli

Hallo,
der Raum hinter dem Getriebe ist für mich die Möglichkeit über das Getriebe nach vorne zu greifen bis unter das Fahrerhaus. Da sind etliche Teile, die von unten nicht oder viel schwieriger von unten oder von der Seite erreicht werden können. Auch ist die Demontage des Hauptgetriebes ohne den Ausbau des Verteilergetriebes (Achsen stützen sich daran über die Schubrohre ab) nicht mehr möglich. Wenn da unbedingt ein Stauraum hin soll, würde ich den unbedingt demontierbar bauen.
Bei jedem Anbau ans Fahrzeug solltest du dir die Frage stellen, was du damit zubaust wenn es nicht nur das Fahrzeug für eine Reise sein soll.
Grüße, Ingolf