Allrad-LKW-Gemeinschaft

Servus zusammen,
wir bauen gerade unseren Mercedes 1017 aus.
Unser Koffer Stahlgerippe ist schon komplett entrostet, mit Owatrolöl behandelt und mit Brantho korrux nitriofest eingepinselt.
Jetzt solls ans Blech aufkleben gehen, geplant mit Sikaflex 544.
Laut Sika können ölhaltige Untergründe ein Problem werden.
Hat hier jemand Erfahrungen? Würde ungern alles wieder runterschleifen Und der rostschutz wäre damit auch hinfällig.
Wäre es eine Möglichkeit mit Brantho 3 in 1 drüber zu gehen?
Theoretisch sollte der Lack ja alles Ölhaltige abkapseln?!

Wenn Du doch schon Nitrofest drauf hast, ist doch alles in Butter.

Gruß, Thomas

Hallo Thomas,
Aussage vom Händler war das der Activator das Nitrofest stellenweiße auflöse könnte und dadurch der Ölfilm ,,durchsickert“ ?!
Hatte sonst noch nirgends davon gelesen

Gruß,
Michael

Ganz einfach, bester bueffel,,
nimm ein Stück Blech und mach ne Probeklebung mit anschließender Abreißentfernung.
Dann noch mal das Ganze mit Stahl auf 70 Grad erwärmt( Heißluft), also so, wie unsere Liebe Sonne das sonst durchs Blech auch tut.
Dann bist du einen Schritt weiter.
Schön wär natürlich auch ne Projektvorstellung...

Wir haben selber und sicher die Allermeisten hier Erfahrungen mit dem Verkleben von Blech.
Vielleicht suchst du mal im Archiv den Baubericht von Dominic raus für seinen Stahlblech/ - gerüstkofferneubau. Z.Bsp.

Unsere eigene letzte Alublechverklebung auf mit Brantho Nitrofest OHNE Owatrol drunter lackierten Stahpprofilrohren 40x40 hat gut gehalten. Allerdings nur 3 Jahre im Test und nie in größter Hitze...

Viel Glück und berichte

Gruß
Thom

overlandbueffel hat geschrieben: ↑

2022-04-24 21:49:35

Hallo Thomas,
Aussage vom Händler war das der Activator das Nitrofest stellenweiße auflöse könnte und dadurch der Ölfilm ,,durchsickert“ ?!
Hatte sonst noch nirgends davon gelesen

Gruß,
Michael

Moin Michael

Wie viele Schichten Nitrofest hast Du denn drauf ?
(Empfohlen wird 2-3)

Mit Sika habe ich zugegebenermaßen wenig Erfahrung, da ich Beruflich eher mit Klebt und Dichtet (die "Power"-Version, weil UV fest.) von Würg ( ) zu tun habe.
Dort ist ein Primer auf Lacken (!) nicht notwendig.
Leicht anschleifen, gut reinigen (Silikonentferner o. Aceton) und mit min. 2mm Schichtdicke verkleben.
Ich vermute aber Mal das Sika 554 (das meinst Du wahrscheinlich auch) auf Lack ebenfalls keinen Primer benötigt.
Zumindest habe ich im technischen Datenblatt nichts darüber gelesen (oder übersehen ).

Gruß, Thomas

Hallo miteinadner,

Nitrofest ist in 2-Schichten lackiert worden.
Hatten derweilen Kontakt mit einer Ausbauer-Werkstatt.
Mit dem nitrofest solls -wie auch schon vermutet- keine Probleme geben. Eher das Verhalten des Owatrols unter Hitze.
Evt könnte sich hier der Lack dann ablösen, unabhängig vom Sika.

Wie auch Thom schon vorgeschlagen hat, ist unser Probestück bereits eingeölt und wird die nächsten Tage mal gestrichen.
Dann schauen wir mal wie sich´s verhält.

Hoffe wir waren nicht zu großzügig mit der Owatrolbehandlung unseres LKW´s

Beste Grüße,
Anna

Moin Anna,
nach zig Liternv verarbeitetem Owatrol kann ich dringend empfehlen, das Zeug TOTAL durchhärten zu lassen vor Überlackierung. Nach unserer Erfahrung dauert das auf flugrostbehaftetem Stahl bei ( wie empfohlen) dünnem Auftrag ca 5-7 Tage bei normaler Temperatur ohne große Luftfeuchtigkeit. Dann erst nächste Schicht oder eben irgend ein Lack...
Gruß
Thom

Verzweiflung...

Also mit blosser Kraft nicht runter zu kriegen.
Trozdem gescheitert.
Haben unseren Versuchsaufbau danach mal bei 100 C° in den Backofen...
Dann wars fast eine Leichtigkeit die Bleche runter zu reißen.
Wie man auf den Bildern sieht, schauts wirklich danach aus, als lege es am Owatrol.
Obs jetzt an dem relativ ,,schnellen" Versuchsaufbau liegt oder nicht?!
Ich denke wir dürfen die Außenstreben des ganzen LKW´s wieder abschleifen -kein Smiley der diese Gefühle ausdrücken könnte gefunden-

Ich kann die Fotos nicht genau deuten, was da wie genau abgerissen ist, aber es sieht so aus, als hätte der Kleber auch auf dem Zinkblech nicht gut gehalten. (Es müsste eine vollständige Kleberaupe auf dem Blech zurück bleiben). Zinkblech würde ich persönlich niemals nur Kleben. War der Kleber voll durchgehärtet? Der zieht doch noch Fäden...
Und 100°C ist auch sportlich, was sagt denn das Datenblatt von Sika zu dieser Temperatur und das Datenblatt von Brantho? 70°C wären vielleicht realistischer.

Grüße

Olli

Bitter, aber besser vor, als nach der großen Klebeaktion.
Ist da Owatrol auf dem Zink?
Wenn ja, warum?
Zinkblech nicht angeschliffen?
Kein Primer benutzt?
Gruß
Thom

tichyx hat geschrieben: ↑

2022-05-01 22:14:23

Ich kann die Fotos nicht genau deuten, was da wie genau abgerissen ist, aber es sieht so aus, als hätte der Kleber auch auf dem Zinkblech nicht gut gehalten. (Es müsste eine vollständige Kleberaupe auf dem Blech zurück bleiben). Zinkblech würde ich persönlich niemals nur Kleben. War der Kleber voll durchgehärtet? Der zieht doch noch Fäden...
Und 100°C ist auch sportlich, was sagt denn das Datenblatt von Sika zu dieser Temperatur und das Datenblatt von Brantho? 70°C wären vielleicht realistischer.

Grüße

Olli

Servus Olli,
der Kleber hat auf dem Zinkblech wunderbar gehalten.
Das Problem war das Quadratrohr. Wir haben ein altes Stück vom Koffer benutzt und dieses behandelt wie auch den Rest vom Koffer. Also erst rostige Stellen mit Owertrol dann mit Brantho Nitrofest. Da der untere Teil noch mit Brantho 3in1 lackiert ist, ist das Probestück zweifarbig.
Beim Test ohne Hitzeeinwirkung konnte auf die Klebe stelle 70mm x 8mm ca. 15 - 20 kg aufgewandt werden. Nach dem erhitzen war bereits nach 6 kg bzw. 10 kg Schluss.
Der Kleber war wohl nach über 24 h noch nicht voll durchgehärtet. Aber im äußeren Bereich ist deutlich zu sehen, dass sich der Lack vom Quadradrohr gelöst hat. Problem ist also nicht das Zinkblech und auch nicht Brantho sondern viel mehr das Owertrolöl das bei höheren Temperaturen beginnt flüssig zu werden.
Eine Temperatur von 80 - 100° an der Koffer Außenseiter halte ich durchaus für realistisch in südlichen Gefilden.
Gruß Michi

Hallo Michi,

ich sehe aber auf dem Zinkblech keinen Kleber, der müsste bei voller Klebekraft zurück bleiben nach dem Abreissen...

Bei einer Klebefläche von 70mm x 8mm müsste mit Sika 544 und korrekter Verarbeitung eine Zugscherfestigkeit von ca. 140kg erreicht werden. Nur 15-20kg bedeutet, dass es nicht hält.
24 Stunden sind viel zu wenig. Der Kleber härtet ca. 1-2mm in 24 Stunden aus. Euer Test sollte also mindestens eine Woche aushärten.
Und Sika 544 ist nur bis max. 90°C einsetzbar.

Ich würde sagen, der Test ist wenig aussagekräftig. (Was natürlich nicht heisst, dass Owatrol kein Problem ist, wenn die anderen Parameter stimmen. Der Lack hat sich ja abgelöst, aber das kann auch an den 100°C liegen ).
Der optimale Untergrund für Sika ist eine 2K Epoxygrundierung.

Grüße
Olli

Apfeltom hat geschrieben: ↑

2022-05-01 22:26:46

Bitter, aber besser vor, als nach der großen Klebeaktion.
Ist da Owatrol auf dem Zink?
Wenn ja, warum?
Zinkblech nicht angeschliffen?
Kein Primer benutzt?
Gruß
Thom

Servus Thom,
Ja auf alle Fälle lieber davor, bevor alles wieder runterkommt
Das Zinkblech würde nur gereinigt und mit Aktivator 205 abgezogen. (So die Anweisung von Sika)
Primer war keiner in Verwendung.
Owertrolöl war nur auf dem Quadratrohr.
Gruß Michael

tichyx hat geschrieben: ↑

2022-05-01 23:51:47

Hallo Michi,

ich sehe aber auf dem Zinkblech keinen Kleber, der müsste bei voller Klebekraft zurück bleiben nach dem Abreissen...

Bei einer Klebefläche von 70mm x 8mm müsste mit Sika 544 und korrekter Verarbeitung eine Zugscherfestigkeit von ca. 140kg erreicht werden. Nur 15-20kg bedeutet, dass es nicht hält.
24 Stunden sind viel zu wenig. Der Kleber härtet ca. 1-2mm in 24 Stunden aus. Euer Test sollte also mindestens eine Woche aushärten.
Und Sika 544 ist nur bis max. 90°C einsetzbar.

Ich würde sagen, der Test ist wenig aussagekräftig. (Was natürlich nicht heisst, dass Owatrol kein Problem ist, wenn die anderen Parameter stimmen. Der Lack hat sich ja abgelöst, aber das kann auch an den 100°C liegen ).
Der optimale Untergrund für Sika ist eine 2K Epoxygrundierung.

Grüße
Olli

Servus Olli,
Auf dem Zinkblech ist doch die Kleberaupe zu sehen in weiß?
Jetzt im nachhinein war wohl die aushärtezeit von ca. 30 Stunden zu wenig. Doch würde mir diese Zeit von einem Sika Angestellten am Telefon mitgeteilt.
Da muss ich dir wohl recht geben, dass der Test nicht ganz aussagekräftig ist.
Aus Sicherheit werden wir trotzdem den Lack wieder runter schleifen.
Gruß Michael

Wie lange hat das OwAtrol gehärtet?

Viele Grüsse
Micha d.k.

Owatrol-Öl haftet nur auf Rost, wo es in die Poren kriechen kann. Überall wo das Blech blank ist, wirst du Probleme kriegen mit der Haftung vom Öl und dem darauf aufbauenden Lackaufbau. Das wird vom Korrosionschutz-Depot verschiedenenorts betont.

Liebe Grüße, Maya

overlandbueffel hat geschrieben: ↑

2022-05-02 7:19:21

Aus Sicherheit werden wir trotzdem den Lack wieder runter schleifen.

Ich würde empfehlen den Lack und das Owatrol abzulösen und nicht zu schleifen. Der letzte Arbeitsgang sollte mit Aceton stattfinden - Owatrol ist mit Aceton lösbar. Erst wenn alles sauber ist, anschleifen. Wenn Du die geölte Oberfläche schleifst, hast Du das Owatrol später in der Metallstruktur und wieder eine ungünstige Ausgangsbasis für einen sauberen Aufbau.
Ist ein klassischer Fehler beim Kleben, dass erst angeschliffen und dann Entfettet wird. Dann ist es zu spät, da nicht mehr rückgängig zu machen.

Grüße

Olli