Vielleicht ein paar allgemeine Bemerkungen zum Thema "KUNG".
KUNG: russisch КУНГ, damit findet man auch in den Suchmaschinen mehr, steht kurz für кузов универсальный нулевого габарита und heißt, ganz frei übersetzt, soviel wie "Universalaufbau mit einheitlichen Abmessungen". Das ganze wurde für die sowjetische Armee entwickelt, irgendwann in den 1950er/1960er-Jahren. Ziel war, die bis dahin sehr unterschiedlichen Lkw-Aufbauten zu vereinheitlichen und auch schneller wechseln zu können, wobei es kein Schnellwechselsystem im heutigen Sinne ist.
KUNGs wurden jeweils für bestimmte Fahrzeuge entwickelt. Und sie lassen sich auch nicht immer ohne weiteres zwischen den Fahrzeugen tauschen. Aus verschiedenen Gründen: Ausschnitte für Radkästen, Rahmenbreiten, möglicher Weise verbaute Zusatzteile und so weiter. Es gab sie für folgende Fahrzeuge (nicht abschließend):
GAZ-51 / GAZ-63 (heute sehr selten)
GAZ-66 (russische Bezeichnung für den Koffer К66 und die flache Variante, К66М)
ZIS-151 (eckig)
ZIL-164
ZIL-157 (rundes Dach, es passt auch der vom ZIS-151)
ZIL-131 (russische Bezeichnung für den Koffer К131), passt auch auf den zivilen ZIL-130 und alle Ural-Varianten, einer der häufigsten.
Anhänger für den ZIL-131 (Koffertyp КП2)
Ural-375A (Koffertyp К375) Achtung - der Koffer ist für den Standard-Ural (Ural-375D) zu lang. Der Rahmen des Ural-375A war 335mm länger. Passt auch auf einen Ural-4320(3). Inzwischen selten.
Ural-4320(3) (Koffertyp К4320), gleiche Problematik wie beim Ural-375A/D, auf dem westlichen Markt selten.
KamAZ-4310 und alle nachfolgenden Typen der Baureihe (Koffertyp К4310 und К4320Д)
KamAZ-5320 (К5320) sowie diverse Anhänger (z.B. КП4) und sogar ganze Sattelauflieger К862 u.a. (im Westen unbekannt)
KrAZ-257 (die Version ohne Allrad) mit Koffer К257 (sehr selten), wobei es da auch noch Spezialkoffer gab
MAZ-500 und MAZ-5335, da könnte es mehr als eine Version gegeben haben. Wird aber aufgrund der Seltenheit der Fahrzeuge und Koffer niemanden betreffen
Die Koffer werden noch heute, teils in sehr speziellen Formen, in Russland gefertigt. Sie sind, bis auf die ganz alten Ausführungen (ZIS-151 z.B. Stahlblech) in Sandwichbauweise hergestellt, die Außenhaut besteht weitgehend aus Aluminium. Rahmen und Boden aus verzinktem Blech, der Boden innen mit Holzdielung ausgelegt. Innen findet man, je nach "Ladung", ganz unterschiedliche Ausbauten vor. Auch die Zahl der Fenster variiert je nach Innenausstattung und Verwendung.
In der NVA sind große Stückzahlen ZIL-131 mit Aufbau К131 bis zuletzt gelaufen, der findet sich in Deutschland immer wieder. Ebenso der ZIL-157 mit entsprechendem Koffer. Bei Ural-Koffern wird es langsam dünn, die gab es hauptsächlich als Panzerwerkstatt К375.
Innenmaße und Systematik der neueren Modelle zeigt dieses Bild:
http://forum.fregat.club/attachment.php ... 1314040699
Vielleicht nutzt es ja jemandem.
Grüße...
Experience is directly proportional to the amount of equipment ruined.
Nur wenn du schwarze Striche vom Kurvenausgang bis zum nächsten Bremspunkt ziehen kannst, hast du wirklich genug Leistung.
Je größer der Dachschaden, desto besser der Blick auf die Sterne.