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Rundhauber - Hinterachsdifferentialsperre stillgelegt
Verfasst: 2007-09-11 9:28:46
von 123hauber
Bei unserem kürzlich gekauften BGS-Kurzhauber Bj. 1977 waren der Schalter für die Hinterachsdifferentialsperre am Armaturenbrett sowie die dazugehörige Kontrollleuchte ausgebaut. Die 4 Stecker an den Kabelenden sind fein säuberlich beschriftet und zusammengebunden.
Welchen Grund kann dies haben ?
Brauchten die Leute beim BGS nur einfach einen Schalter und eine Kontrollleuchte, oder liegt ein Defekt vor, der zum Ausbau des Schalters und somit zur Stilllegung der Diff.-Sperre führte ?
Was kann bei der Hinterachsdifferentialsperre defekt sein, und wie kann man dies ggf. überprüfen ?
Danke für die Tips.
Verfasst: 2007-09-11 9:35:04
von Bahnhofs-Emma
Hallo,
das kann bei der Vebeg dann in der Ausschreibung "diverse Fehlteile" heißen.
Hast Du noch irgendeinen Kontakt zu der dienststelle, bei der das Fahrzeug gelaufen ist?
Grüße
Marcus
Verfasst: 2007-09-11 9:42:47
von Uwe
Hallo,
ich würde mal auf 'was man nicht (fehlerhaft) benutzt, geht auch nicht kaputt' tippen. Sprich die vorsätzliche Stillegung, um Schäden an der Achse durch Fehlbedienung zu vermeiden.
In einigen THW-OVs war es auch augenscheinlich üblich, die Knöpfe von den Sperrenventilen abzuschrauben, damit die Fahrer damit keinen Unfug anstellen konnten.
Ich würde Schalter und Leuchte erstmal wieder anschließen und dann nachschauen, ob die Sperre wieder funktioniert.
Grüße
Uwe
Verfasst: 2007-09-14 12:49:18
von 123hauber
Hallo,
mittlerweile habe ich den fehlenden Schalter und auch die Kontrollleuchte von DB bekommen und eingebaut.
Das Druckluftventil schaltet zwar hörbar, bzw. das Luftzischen beim lösen - doch die Kontrollleuchte bleibt aus.
Ich habe den LKW hinten einseitig angehoben - das Rad müßte bei eingeschalteter Diff.Sperre blockieren - was es NICHT tut.
Vermute von daher einen Schaden an der Sperre.
Kann man ggf. den Druckluftkolben in der Achse von außen gangbar machen ?
Wer kann mir eine Zeichnung, Demontage- Montageanleitung mailen ?
Vielen Dank
Klaus
Verfasst: 2007-09-14 12:56:18
von Mathias
moin moin!
ja,soweit richtig getestet...
ich habe bei jürgend lkw auch ein sperren problem... die sperre bläst massiv luft ins achsrohr....
um die sperrenmimik auszubauen musst du die steckachsen ziehen und das differential ausbauen...
vorsicht sackschwer,so um 50 kg.... am besten auf 2-3 übereinadergelegte matratzen plumpsen lassen...
ich bin mir nicht sicher,aber es kann sein,das danach das tellerradspiel wieder neu eingestellt werden muss!!
das ist nicht völlig triviel...
auch kann falsches spiel die gesammte mimik schnell zerstören!
was du machen kanns... schraub den hinteren deckel ab... es sollte reichlich öl rauskommen... mal auf spähne checken... steckachse ziehen,verzahnung anschauen und foto hier einstellen.... die verzahnung muss an einer steckachse doppelt vorhanden sein!
man sieht die sperrklaue,wenn der deckel offen ist...
diese muss sich bewegen und einrasten... foto machen...>hier...
mfg: mathias

Verfasst: 2007-09-18 15:32:16
von Frosch
Hallo
Also das Problem mit der Differentialsperre habe ich auch. Die Dinger werden vom langen nicht gebrauchen undicht.So wie du schreibst scheint das Ventil im Rahmen zu schalten? Hinten am Differential die Luftleitung abschrauben und prüfen ob Luft kommt. Wenn ja ist die Umschaltdose in der Hinterachse undicht. Dazu muß man deffinitiv Kegel- und Tellerrad ausbauen. Für einen Laien nicht zu empfehlen. Das Flankenspiel muß beim Zusammenbau mit Blaupapier geprüft werden, usw. Kosten bei Mercedes für die Aktion, stand 2004 bei Mercedes Bad Kreuznach 3-4000€. Darum mein Entschluß, dann lieber ohne Sperre. Irgendwann geht was kaputt und die Achse muß auseinander, dann mache ich das Ding gleich mit. Schätze mal, wenn mich der Allrad nicht durchzieht, rettet mich die Sperre auch nicht.
Mfg Werner (Frosch mit 911er Polizei Lkw Bj.80)
Verfasst: 2007-09-18 15:40:12
von stef@n
Frosch hat geschrieben:Schätze mal, wenn mich der Allrad nicht durchzieht, rettet mich die Sperre auch nicht.
Doch, bei diagonaler Verschränkung kann eine Quersperre mehr als eine Längssperre...

Gruß
Stefan
Verfasst: 2007-09-18 15:52:40
von mbmike
stef@n hat geschrieben:Frosch hat geschrieben:Schätze mal, wenn mich der Allrad nicht durchzieht, rettet mich die Sperre auch nicht.
Doch, bei diagonaler Verschränkung kann eine Quersperre mehr als eine Längssperre...
Im Prinzip hast Du Recht, aber...
durch zusätzliches Bremsen beim Gasgeben kann man die Quersperre "simulieren", das reicht meistens aus! Ist aber zugegebenermaßen schwieriger als nen Knopf bzw. nen Hebel zu bedienen.
Prinzip: das durchdrehende Rad muß soweit abgebremst wrden, dass das Diff. unabhängig von der Traktion bzw. dem Kraftschluß der Räder die Kraft gleichmäßig verteilt. Insofern ist eine leucht dosierbare Handbremse Gold wert, wie z.B. die Knarrenhandbremse der älteren Kurzhaubermodelle! Es geht aber auch per Fußbremse, ein wenig Übung erleichtert es.
Verfasst: 2007-09-18 16:06:27
von stef@n
mbmike hat geschrieben:Im Prinzip hast Du Recht, aber...
durch zusätzliches Bremsen beim Gasgeben kann man die Quersperre "simulieren", das reicht meistens aus! Ist aber zugegebenermaßen schwieriger als nen Knopf bzw. nen Hebel zu bedienen.
Prinzip: das durchdrehende Rad muß soweit abgebremst wrden, dass das Diff. unabhängig von der Traktion bzw. dem Kraftschluß der Räder die Kraft gleichmäßig verteilt. Insofern ist eine leucht dosierbare Handbremse Gold wert, wie z.B. die Knarrenhandbremse der älteren Kurzhaubermodelle! Es geht aber auch per Fußbremse, ein wenig Übung erleichtert es.
Du hast keine Sperre an der HA, oder?

Also das was du da schreibst, das ist schon sehr an den Haaren herbeigezogen. In schwierigen Situationen stehst du auf die Bremse und sehr wahrscheinlich brauchst du im gleichen Moment aber mehr Leistung... Tz tz tz...
Aber immerhin soll es sowas ja bei PKWs und LLKWs auch elektronisch geben... Es kommt schon sehr drauf an, was man mit seinem Auto vor hat!
Gruß
Stefan
Verfasst: 2007-09-18 17:39:13
von roman-911
Also das was du da schreibst, das ist schon sehr an den Haaren herbeigezogen. In schwierigen Situationen stehst du auf die Bremse und sehr wahrscheinlich brauchst du im gleichen Moment aber mehr Leistung... Tz tz tz...
...stimmt schon was mike schreibt.
viel leistung am falschen fleck bringt gar nichts (ausser heissen reifen)
wie gesagt das bremsen täuscht das diff und es glaubt auf beiden reifen traktion zu haben und gibt "stoff "...
"zuviel" kraft "wandert" bei leichtem verlust also von einem ´(durchdrehendes) zum anderen rad (arbeitslos)...
hab ne sperre im lkw, aber gerade bei 2wd -pkw´s hat mir das (vor allem im winter) schon öfters mal geholfen.
grüsse roman
Verfasst: 2007-09-18 17:56:05
von stef@n
roman-911 hat geschrieben:...stimmt schon was mike schreibt.
Klar stimmt und funktioniert das. Drum haben das, wie schon geschrieben, auch diverse elektronische Spielverderberchen (ASR&Co.) für sowas die ABS-Sensoren genutzt...
Okay für einen PKW, der im Normalfall nix neben der Straße zu suchen hat.
Aber der Trick mit der Handbremse ist ein sehr schwindliger Ersatz für eine funktionierende Sperre, so ehrlich müsst ihr auch sein! Ähnlich, wie wenn einer behauptet, Stotterbremse hätte die gleich gute Wirkung wie ABS. Mit solchen faulen Kompromissen wird in meinen Augen der ganze Allrad-LKW-Gedanke ad absurdum geführt...
Gruß
Stefan
Verfasst: 2007-09-18 19:22:48
von roman-911
@stefan:
Aber der Trick mit der Handbremse ist ein sehr schwindliger Ersatz für eine funktionierende Sperre
da gebe ich Dir recht.
allerdings wenn man weiss wie wenige kurzhauber seriensperre haben und wie teuer eine nachrüstung wäre, bzw. wie selten man die sperre braucht (umso besser die lagerung um so seltener...) umso charmanter wird der trick. vor allem weil er "mindcontrolled" ist... und eben ein trick, sperre kann jeder.
btw. weisst Du näheres über das superkrasse u-boot-pinzi-video?
wo ist das?!
grüsse roman
Verfasst: 2007-09-18 19:31:06
von stef@n
roman-911 hat geschrieben:btw. weisst Du näheres über das superkrasse u-boot-pinzi-video?
wo ist das?!
Hier isses... (...oder meinst du, wo es aufgenommen wurde?)
Gruß
Stefan
Verfasst: 2007-09-19 9:26:11
von mbmike
stef@n hat geschrieben:
Aber der Trick mit der Handbremse ist ein sehr schwindliger Ersatz für eine funktionierende Sperre, so ehrlich müsst ihr auch sein!
Hi Stefan,
glasklar! Da gebe ich dir völlig Recht!
Aber wenn man keine Sperre hat, wie viele Hauber der 1. Generation oder die nicht funktioniert (wie vom thread-Verursacher beschrieben!) ist es die einzige und zumeist letzte Möglichkeit der Selbstbergung aus eigener Kraft (so ist es mir schon geschehen!) und mit ein wenig Übung kriegt man das auch gut hin! Das ist nicht wirklich schwer, man muß dazu keine Rallye-Ausbildung haben! Ein wenig Üben reicht schon. Da sind nasse Wiesen ganz nützlich! So hinstellen, dass die eine Seite des Fahrzeugs mit den Rädern auf der Wiese steht und die andere Seite auf festem Grund!!
Vorher organisiieren, dass man rauskommt, wenn es dann doch nicht klappt
Und wie Roman schreibt: Sperre kann jeder!!!

Außerdem kann eine Sperre, die nicht dran ist, auch nicht kaputt gehen! Lieber Turbo als Sperre!!
Verfasst: 2007-09-19 9:30:55
von stef@n
mbmike hat geschrieben:Außerdem kann eine Sperre, die nicht dran ist, auch nicht kaputt gehen!

Na dann lass 'mer am besten noch mehr weg an unseren Autos...

Gruß
Stefan *dessenautoserienmäßigallesperrenhat*

Verfasst: 2007-09-19 9:59:45
von mbmike
stef@n hat geschrieben:
Na dann lass 'mer am besten noch mehr weg an unseren Autos...

Gruß
Stefan *dessenautoserienmäßigallesperrenhat*

Richtig! Ganz bewußt nach dem Motto:
Reduced to the max!!!
Deshalb hat mein LKW keine Sperre, mein 4X2 PKW aber wohl! Letztlich hängt das selbstverständlich vom gewöhnlichen Einsatzzweck ab.
Nach über 100Tkm Reisewegen

hab ich die "fehlende" Sperre(n) noch nie schmerzlich vermisst, nach 500m in der Kiesgrube wäre es vielleicht schon fatal ohne!

Verfasst: 2007-09-19 10:05:43
von Habakuk T.
Frosch:Kosten bei Mercedes für die Aktion, stand 2004 bei Mercedes Bad Kreuznach 3-4000€.
Bei mir wurde die Sperre an der HA - bei DB - für ca. 600 € wieder gangbar gemacht. Die hatten das Getriebe wohl auseinander und mussten den Kolben "rausprügeln", wie sie hinterher fluchend berichteten.
Im ersten "richtigen Gelände" - auf dem letztjährigen Frankentreffen - wäre ich auch zumindest einmal ohne Sperre nicht mehr weitergekommen. Auch deshalb beruhigt es mich inzwischen doch ungemein auf den Knopf drücken zu können
Gruß
Peter
Verfasst: 2007-09-19 12:44:41
von felix
Häh?
Eine Bremse zieht, wenn sie i.o. ist, auf beiden Seiten der Achse gleich. Nun sorgt eine ungleiche Radlastverteilung (Eventuel mit unterschiedlich glitschigem Boden) dafür, dass ein Rad durchdreht. Also ist die von dem einen Rad erzeugt "Gegenkraft" zu gering, und es dreht durch.
Wenn man jetzt anbremst, erhöht man die "Gegenkraft" an dem durchdrehenden Rad und hindert es je nach dem wie stark man bremst am Durchdrehen. Das stehende Rad wird aber genauso stark gebremst, das heißt, es wird wegen der Bremse niemals ans Drehen kommen. Überwindet man die Bremskraft, dreht die leichte Seite durch, die schwere steht immer noch.
Sorry, das ist Unfug, und hat mit einer Sperre leider überhaupt nix zu tun! Über die Haftreibung des stehende Rades wird euch eine Sperre vorgegaukelt, aber so etwas erreicht man eigentlich darüber, dass man das Gas zurück nimmt, nicht dass man gleichzeitig bremst!*
Die Sperre macht etwas viel tolleres: Sie sorgt für volle Antriebskraft an beiden Rädern. So wird nämlich nicht nur das durchdrehende Rad am Durchdrehen gehindert, sondern das stehende Rad zum Drehen gebracht. Und das stehende Rad ist in dem Moment das wirklich spannende! Das durchdrehende Rad ist entlastet, auch wenn es volle Haftreibung bringt, fehlt ihm die Last bzw. der Kontakt und wirklich Vortrieb zu bringen. Weil Kontakt oder Last auf dem stehenden Rad liegen. Hier lässt sich etwas holen. Das mit der der Reibungskraft durch die Bremse ist dagegen völlig Homeopathie. Sperre rocken richtig, damit kann sogar Fahrwerksfehler wie steife Rahmen beinah völlig ausgleichen! Später mehr dazu...
Es gibt eletronische Traktionshilfen, die über die Bremse arbeiten. Hier ist etwas zu holen, weil man durch ausreichend starkes anbremsen das interessante, nämlich das stehende Rad ans Drehen bringen kann. Aber die Bremse frisst Leistung. So ist mximal die Hälfte der Antriebskraft an den Boden zu bringen, der Rest verschwindet in der Bremse. Außerdem ist keine Regelung so perfekt, wie eine starre Welle. Aber die Elektronik ist idiotensicher und bei eh vorhandenem ABS extrem billig. Daher sehr weit verbreitet.
Es gibt im Gelände nur einen Grund, Bremse und Gas gleichzeitig zu betätigen: Einzelne Achsen kontolliert und vorsätzlich bei offender Mittelsperre und geschlossener Achssperre zum durchdrehen und damit zum seitlichen Rutschen zu bringen. So kann man in einer kippeligen Situation das Heck passend Rutschen lassen...
Schaut mal mit offenen Augen eine Trucktrail-Veranstaltung: Mit gezogener Handbremse dreht die Vorderachse, mit getretener Fussbremse die Hinterachse (Bremsen sind vorne immer stärker, als hinten) Das sind aber keine Sachen für Anfänger!
Sperren sind extrem efektiv, leicht und billig im Vergleich zu allen anderen Allrad-Konstruktionen. Sie müssen aber sehr mit bedacht eingesetzt werden, damit bekommt man jeden Antribsstrang zu Bruch. Da sie meist auch deutlich stabilere Antriebe benötigen, sind sie nur selten verbaut.
MlG,
Felix
* Zu den Fahrwerksfehlern: Es gibt eine wirklich wirksames Mittel, was eine Sperre ersetzen kann: Ein Funktionierender Radlastausgleich. Der Grund, warum ein Rad alleine durchdreht ist in allen Fällen, wo die Sperre etwas bringt eine ungleiche Lastverteilung auf den Rädern. Die Radlastverteilung zwischen vorne/hinten lässt sich kaum beeinflussen, geht es Bergauf oder Bergab verschiebt sie sich massiv zwischen vorne und hinten. Deswegen gibt es schlicht auch keine Allradkonzepte ohen Mittensperre. Eine Gleiche Lastverteilung v/h ist zusätzlich eine Feine Sache, weil ungleichheit auch unnötiges Einsinken der Räder bedeutet. Das ist aber nur bei Autos machbar, wo die Bremsanlage, Federung und der Antrieb für so etwas ausgelegt sind. Z.B. Unimog. Bei unseren "konventionellen" LKW ist das fatal und falsch.
Wirklich etwas holen lässt sich jedoch bei der Radlastverteilung quer zur Fahrrichtung: Rahmenverwindung! So lange das Fahrgestell die Bewegungen des Geländes mitmacht, werden die Räder nicht entlastet und es kommt auch nicht zu durchdrehenden Rädern welche Sperren benötigen würden. Deswegen kommen z.B. Autos wie der Mercur oder der Hannomag im Gegensatz zum Unimog völlig ohne Quersperren aus, sie haben eine ausreichend gute Radlastverteilung Quer zur Fahrtrichtung. Dazu gehört aber auch eine geeignete Aufbautenlagerung, wo möglichst zur Lastverteilung passende Aufbautenlasten den Verschränkungsbewegungen der Achsen folgen.
Das ersetzt die Hecksperre! Aber keine Materialquälerrei mit der Bremse.
*Das, was euch hier den Effekt der Sperre vorgaukelt, ist ein anderer Physikalischer Grundsatz: Haftreibung größer als Gleitreibung. Rutscht ein Rad, kann es erstmal immer weniger Kraft übertragen, als wenn es steht. Das sollte man als Grundsatz beim Geländefahren im Kopf haben: Drehen die Räder geht erstmal nix mehr (außer das Auto kaputt). Also so weit den Fuss vom Gas nehmen, dass die Räder wieder packen und weiter geht es. (Klar gibt es hier auch Ausnahmen, mit wild drehenden Rädern kann man über Schlupf etwas erreichen. Das geht mir aber jetzt zu weit.)
Aber so etwas reguliert man nicht, indem man Gas und Bremse gleichzeitig tritt, sondern indem man Gas wegnimmt. Das schon bedeutend die Technik. (Ähnlcihes erreicht man, indem man bei Schnee den PKW im 2. Gang anfährt: Die "Gas" kommt langsam, und die Räder behalten die Haftreibung)
Verfasst: 2007-09-19 16:29:48
von Mike
Hallo Felix,
hatte mal einen Pickup 4x4 Dienstwagen. Mit dem bin ich des öfteren, wenn ich zu wenig Schwung hatte, geträumt oder nicht aufgepasst hatte, in Mulden diagonal mit Vorder und Hinterreifen in der Luft gestanden. Hier konnte ich aber, entweder mit Handbremse oder Betriebsbremse ohne ABS, durch bremsen und gas geben, Achsen "sperren" um weiter zu kommen. Es funktioniert, ist natürlich keine 100% Sperre eher so wie Fußmatte/Lodenmantel zu Sandblech als Bergehilfe.
Munter bleiben
Mike
Verfasst: 2007-09-20 9:33:08
von mbmike
Hi Namensvetter,
wenn man Felix´s Beitrag mal aufmerksam liest, kommt man schon zu dem Schluß, dass er die Wirkungsweise des "Hinzubremsens" anerkennt, es aber für materialmordend und daher für tendentiell unakzeptabel hält.
Das ist meiner Meinung nach ein theoretischer Standpunkt, denn die wenigsten von uns haben ihr Fzg. unter dem prioritären Gesichtspunkt "Sperre" gekauft. Daher werden eine Menge User in diesem Forum ohne diese Technik herumfahren (müssen).
Die Bremstechnik hat -wie Felix schriebt - tatsächlich nix mit "Sperre" zu tun - schon richtig!. Das ist mir aber ziemlich egal, wenn ich dadurch trotzdem aus der Situation rauskomme, in die ich mich reinmanövriert habe.
Insofern sehe ich da genauso wie Du: Sperre haben ist besser - ganz klar,- besonders weil Sie universeller einsetzbar ist! Z.B. was machst mann auf einer berganführenden feuchten verschlammten Piste, Feldweg oder ähnliches. Zubremsen geht kaum, weil zuviel Leistung weggebremst wird! Da hilft nur sperren. Und Gas wegnehmen erst Recht nicht!
Andererseits kommt man z.B. aus dem Schlammloch mit Hinzubremsen wieder raus, wenn keine weiteren verschärfenden Faktoren eine Rolle spielen.
Verfasst: 2007-09-28 18:03:48
von 123hauber
Hallo,
die Sache mit der Handbremse ist ja richtig - doch wäre mir eine funktionierende Diff.-Sperre lieber.
Zum Stand der Untersuchung:
Druckventil schaltet und Druckluft steht nach Lösen der Überwurfmutter an der Hinterachse an.
Jedoch, wie bereits oben erwähnt, keine Sperrwirkung in der Achse.
Besitzt jemand aus dem Forum eine Schnittzeichung über den Aufbau der Sperre ?
Gibt es eventuell eine verschlissene Dichtung ? Sitzt der Kolben nur fest ? Wenn ja, auf Grund von Korrossion oder einfach nur verklebt durch verharztes Fett .
Habe zwar die Exposionszeichnung von MB vorliegen, aber erkennen kann man wenig.
Eine richtige Schnittzeichnung wäre wichtig. ....bitte mal in den Unterlagen kramen. Vielleicht findet sich etwas.
Gruß Klaus
Verfasst: 2007-11-12 17:49:50
von Jan3210
Hallo, bin neu hier...
Dachte, das passt so ungefähr hier her...
Ich bin bei einer Freiwilligen Feuerwehr, und wir haben ein Katastrophenschutz-Fahrzeug (LF 16-TS, wer damit was anfangen kann

), Baujahr 1986...
Es handelt sich dabei um ein Allradfahrzeug...
Der Knopf für das Differential der Hinterachse ist mir bekannt, auch von der Funktion.
Nur haben wir neben dem Fahrersitz einen "Hebel", mit 3 Schaltstellungen...
Ich glaube "II" "SS" und 0...
Kann mir jemand sagen, wofür die Schaltstellungen sind??

Verfasst: 2007-11-12 18:17:29
von eise
Hallo Jan3210
Der II-SS Hebel ist für das Allrad.
Je nach Ausführung wird die Untersetzung zusammen mit dem Allrad zugeschaltet. Auf jeden Fall wird in Stellung SS die Längssperre und Allrad gemeinsam eingeschaltet.
Gruss Eise
Verfasst: 2007-11-12 21:37:30
von captain T
Die zwei Striche symbolisieren die Straße - das ist der Heckantrieb un die "schnelle" Übersetzung-
Die Wellenlinien symbolisieren das Gelände - Allrad also Vorderradantrieb zugeschaltet und untersetzt.
o ist eine Leelaufstellung dazwischen. Damit kann man unerfahrene Maschinisten ärgern. Wenn der eingelegt ist geht nämlich keiner der Gänge.
Gruß
Rainer
Verfasst: 2007-11-12 23:50:34
von Jan3210
Super, danke für die Schnelle Antwort...
Vlt. brauchen wir dann das nxt. mal keinen Trecker zum freischleppen

...
Gruß...
Verfasst: 2007-11-13 0:42:27
von Alexander
Habe mal ein Buch gelesen "mit dem VW-Bus um die Erde" ist schon eine Weile her.
Jedenfals hatten die ihre Handebremse so umgebaut, das sie durch einen kleinen Hebel nur ein Hinterrad bremsen konnten. Das eine Seil wurde glaube ich entlastet, so das nur noch das andere Seil bremste.
Fand ich damals toll.
Alexander
hilft eise aber nicht so richtig

Verfasst: 2007-11-26 12:59:54
von Pirx
123hauber hat geschrieben:Besitzt jemand aus dem Forum eine Schnittzeichung über den Aufbau der Sperre ?
Gibt es eventuell eine verschlissene Dichtung ? Sitzt der Kolben nur fest ? Wenn ja, auf Grund von Korrossion oder einfach nur verklebt durch verharztes Fett .
Habe zwar die Exposionszeichnung von MB vorliegen, aber erkennen kann man wenig.
Eine richtige Schnittzeichnung wäre wichtig. ....bitte mal in den Unterlagen kramen. Vielleicht findet sich etwas.
Hallo Klaus,
wahrscheinlich hast Du Deine Sperre schon längst repariert. Aber falls nicht: beim Durchblättern uralter Unterlagen ist mir eine Darstellung der Differentialsperre in der Mercedes-Benz-HL4-Hinterachse begegnet:
Pirx
Verfasst: 2007-11-26 19:48:44
von dave
Alexander hat geschrieben:Habe mal ein Buch gelesen "mit dem VW-Bus um die Erde" ist schon eine Weile her.
Jedenfals hatten die ihre Handebremse so umgebaut, das sie durch einen kleinen Hebel nur ein Hinterrad bremsen konnten. Das eine Seil wurde glaube ich entlastet, so das nur noch das andere Seil bremste.
Fand ich damals toll.
Alexander
hilft eise aber nicht so richtig

hallo,
eine "einzelradbremse" ist um welten wirksamer als beide räder zu bremsen.
(fast) jeder trecker kann das.
vorteil gegenüber der sperre: ist auch als "lenkhilfe" geeignet (darum heisst das ding wohl u.a. auch "lenkbremse"). damit geht so einiges. allerdings ist das beim lkw sicher deutlich weniger wirsam als beim trecker, weil der lkw nicht 80% der last auf der hinterachse hat

.
die modernen karren gehen mit der einzelradbremse sicher einigermasse intelligent um, trotzdem riecht das nach längerem "powerschlupfing" im schlamm echt unangenehm nach verschleiss, für dauereinsatz ist eine mechanische sperre wohl eher durch nichts als durch frickel-elektronik zu ersetzen
beste grüße,
david

Verfasst: 2007-11-26 19:57:55
von reo-fahrer
@Dave: es gibt da ja diverse Geschichten, dass bei Testfahrten von aktuellen SUVs auf schneebedeckten Straßen bei zügiger Fahrweise nach ner Weile die Bremsen geglüht haben, weil das ESP quasi permanent das Fahrzeug eingebremst hat
MfG
Stefan
Verfasst: 2007-11-27 0:15:52
von sebastian
hallo freunde
lkw ist lkw und wenn der fest ist brauchst du ne sperre oder ne winde mit 5 tonnen plus und all diese graue theorie mit der bremse mit nen antrieb der 20 30 0der 50 jahre ist (wie bei mir) is nonsens
und der rest is spielzeug auf rädern und in einer andern lieger
und zum thema doppelte last auf der hinterachse. dann fährt man nicht ins gelände mit 500 liter frischwasser und 300 L abwasser und beheitzten boden, will heißen mal eben 2 tonnen unsinn an bord!!!!
so ist es doch immer wieder erstaunlich das die offensichtlich minder bemittelsten gefährte oft den weitesten weg schaffen, weil halt dei einstellung dazu stimmt!
nix für ungut
sebastian