Nur mal ein bißchen Rost wegmachen

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Filly

Nur mal ein bißchen Rost wegmachen

#1 Beitrag von Filly » 2010-04-18 20:08:23

Hallo,
nachdem Klimaanlage und Solarzellen eingebaut sind, wollte ich heute dem KAT ein bißchen optisch auf die Sprünge helfen. z.B. hatte die Klappe vom Batteriekasten unten ein paar Rostpickel. Also Flex mit Fächerscheibe drauf angesetzt und erst mal eine Staubwolke erzeugt. Nachdem der Staub weg war, zeigte sich, daß die unteren 5 cm der Klappe wohl nur noch durch die Farbe gehalten halten.
Bild Bild
Warum waren die auch früher so blöd und haben die Bleche an der Unterkante aufgedoppelt :wack:

Jetzt hoffe ich, daß der Vulkan im fernen Island noch weiter in die Atmosphäre rotzt. Dann fällt nächste Woche meine Dienstreise aus und ich hab abends Zeit den Deckel zu richten.

Mal ne Frage an die Schweißkünstler:
Ich habe nur ein Elektrodenschweißgerät, aber dafür einen hochwertigen Inverter. Macht es Sinn, das 1mm Karosserieblech mit 1,6mm Elektroden zu schweißen bzw. es zu versuchen? Oder soll ich mir gleich nen Blechschlosser suchen, der das mit WIG schweisst?

Gruß
Christoph

biglärry

#2 Beitrag von biglärry » 2010-04-18 20:18:31

Damit musst Du schon verdammt gut und routiniert umgehen können um 1mm Blech zu schweissen ohne dauernd Löcher reinzubrennen .

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Thomas W.
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#3 Beitrag von Thomas W. » 2010-04-18 20:20:55

Hallo,

sowas schweißt man mit MIG, Elektrode ist Baustellenschweißen und WIG ist eher übertrieben und dauert sinnlos lange.

Gruß

Thomas
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Mykines
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#4 Beitrag von Mykines » 2010-04-18 20:43:37

Bei der Lochmenge stellt sich die Frage, ob es besser ist diese Bereiche rauszuschneiden und ein Blech neu einzuheften.
So dürfte auch der Verzug geringer sein.

Das Bild zeigt aber auch, dass Hohlraumschutz aller 2, 3 mit kriechfähigem Mittel (z.B. Fluidfilm oder Seilbahnfett oder Kombination) Sinn macht. Damit hatte ich bereits beim T3 Bulli den berühmten Falzrost auf Jahre stoppen können. Am Mercur sind so die Türen nach über 40J immer noch rostfrei.

Am KAT-Fahrerhaus hast Du überall am Rohrrahmen Stopfen, wo Du zur Hohlraumbehandlung (mit Hohlraumsonde) ran kommst. Es zahlt sich auch hier die Wartung aus.

Gruß Brian

Filly

#5 Beitrag von Filly » 2010-04-18 21:01:07

Den verfaulten Bereich habe ich schon so weit ausgeschnitten wie es möglich war. Jetzt gibts keine Löcher mehr sondern nur noch diese große Öffnung. Es reicht also ein L förmig gekantetes Blech an dem links und rechts noch Laschen hochgeklappt werden.

Erstaunlicherweise waren wirklich nur die unteren 5 cm verrostet. Weiter oben ist glänzendes Blech auf dem man auch noch die Hohlraumversiegelung fühlen kann. Der rostige und nicht rostige Bereich sind haarscharf abgegrenzt, als ob jemand den Bereich abgeklebt hätte, damit keine Versiegelung draufkommt.

Ich werd mir morgen ein Stück Blech zum Probeschweißen besorgen. Wenn man hinter sieht, daß die Stelle geschweisst wurde, ist das in Ordnung. Es sollte nur nicht nach Pfusch aussehen.

...
Zuletzt geändert von Filly am 2010-04-18 21:01:52, insgesamt 1-mal geändert.

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#6 Beitrag von osterlitz » 2010-04-19 9:37:21

1,6mm mit Elektrode wird sich enorm in Wellen legen - und beim Punkten brennt keine Elektrode sauber ab.

MIG/MAG sollte es schon sein, idealerweise nicht auf Stoß, sondern aufdoppeln mit Absetzzange, damit du mehr Material hast.

Wenns aber wirklich nur ein L-förmiges Blech ist, lass dir doch einfach irgendwo ein neues kanten, ist schöner und einfacher!

Grüße,
Stefan
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#7 Beitrag von roman-911 » 2010-04-19 13:56:19

hallo Christoph,


1 mm mit der elektrode geht schon, aber da Du nicht die möglichkeiten hast den hitzeeintrag wie bei mig/mag durch an/absetzen (intervallschweissen) immer wieder zu regulieren da die schlacke stört, wird das nix...zumindestens nix ordentliches...
oder anders gesagt die mühe steht nicht für das ergebnis.

feldmässig reparieren kein problem, aber optisch ordentlich machen bedeutet zigmal schweissen, schlacke ab, schweissen usw. dann flexen und dann richten...alles eine frage der erfahrung/geschicklichkeit...wenn du die kanten vorstreckst bleibt der verzug vielleicht in grenzen...
filly hat geschrieben:Ich werd mir morgen ein Stück Blech zum Probeschweißen besorgen.
genau, selber probieren ist immer gut...


grüsse roman
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Filly

#8 Beitrag von Filly » 2010-04-19 21:07:44

Nachdem ich heute einen unbändigen Tatendrang verspürte (dabei ist heute Montag...), habe ich mir das dünnste Blech aus der Werkstatt meiner Firma geben lassen. 2 mm... und abgekantet wurde es auch gleich :D
Das Schweißen ging besser als befürchtet. Nach dem ersten Heften sah es so aus:
Bild
Nach 3 mal schweißen und schleifen dann so:
Bild
Morgen werd ich noch weiter schweißen und schleifen und auch seitlich bzw. auf der Innenseite Flicken draufmachen.
Dann noch mal ein Abend zum fertig schleifen und lackieren...

Natürlich wird man an der Stelle immer einen Absatz sehen, je nachdem wie gut mir das Schleifen gelingt. Mit Spachtelmasse will ich aber nicht anfangen.
Immerhin hab ichs dann selbst gemacht mit den Mitteln, die ich ohnehin zur Verfügung habe.

Christoph

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#9 Beitrag von Lennat1113 » 2010-04-21 8:31:19

Elektrodenschweissen im Dünnblechbereich brauchst Du gar nicht erst anfangen. Mit der Absetzzange und dann mit dem MigMag punkten. Wenn auf Stoß, dann nur Wig.
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#10 Beitrag von Thomas W. » 2010-04-21 8:52:11

Hallo,

sorry aber da muß ich wiedersprechen, Karosseriebleche mit Stärken um die 0,8mm und natürlich auch dicker lassen sich Problemlos mit MIG auf Stoß schweißen. Das ist gängige Praxis und mit der richtigen Einstellung am Gerät auch wirklich kein Problem.

Bleche überlappend zu schweißen hat gerne mal nette Rostnester zur Folge wenn man nicht entsprechend Konservieren kann.

Karosseriebleche WIG-schweißen wird kaum jemand machen da es wesentlich zeitaufwendiger ist, im gewerblichen Bereich auf jeden Fall nicht.

Gruß

Thomas
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