OT
Sorry mate,
liegt wohl an meiner Sozialisation. Schon als kleiner Steppke bekam ich mit, was ein amerikanischer Maulschlüssel, Schraubendreher etc. war.
Richtig, der gute alte Hammer! Habe ich nie weiter drüber nachgedacht.
American engineering ist natürlich High Tech pur.
Mein 3500er Ford, mit dem ich ein paar Monate über die Highways glotterte, hat mich davon überzeugt.
ca. 5.7 ltr V8, ca. 4,3 t, Bj. 87, mit Vollgas bei Gegenwind ca. 110 km/h Vmax und dabei 36 ltr Benzin., ohne Gegenwind und bei einer Reisegeschwindigkeit von 90-100 km/h nur 30 ltr/100km.
Übel dagegen so ein 7,4t Bj. 65 Allradler aus deutscher Produktion.
Die blöde Karre ist auch bei winterlicher Kurzstrecke und überladen mit Brennholz nicht über 20ltr. Diesel zu bekommen, im Reisebetrieb sind gar 18 ltr nicht zu erreichen.
Der Innenausbau beim Ford war zwar kanadisch aber er bestach durch ungehobeltes Holz im Bettkasten und kreuz und quer verlegten Ver- und Entsorgungsleitungen aller Art. Ein wahrer Befreiungsschlag gegen dieses spießige Planungsdenken der Europäer!
We want freedom, oder wie Alfred E. Obama sagte "Yes we can't"
Amerikanische Häuser sind ebenfalls Qualitätsprodukte, zumindest suggerieren das die Unmengen von Zahnstochern (Um el Fachwerk, die Mutter aller Fachwerke) in Kombination mit OSB Platten und davor eine viktorianische Fassade getackert.
Pragmatisch finde ich gut. Was schert es mich, ob meine Urenkel noch in ihrem "Familiensitz" wohnen wollen, weil die Bruchbude aus dem Mittelalter einfach nicht einstürzen will?
Zurück zum Thema.
Es gibt 2 Sorten von H-Kennzeichen:
1. Die absoluten Puristen. Die richten einen Krankenwagen 710er wieder als Krankenwagen her, fahren zu einem Oltimertreffen Sonntags auf den Marktplatz einer Kleinstadt und alle Leute freuen sich zu sehen, wie so ein Teil damals original aussah. Und das ist gut so, dass es solche Leute gibt. Gehe ich gerne hin und nehme eine Nase Originalgeruch.
2. Die gemäßigten Historiker. Symbiose zwischen alt und neu, die sich in einer gewissen Grauzone bewegen.
In wesentlichen Komponenten die alte Technik, allerdings ab und an unter Berücksichtigung aktueller Sicherheitsaspekte aufgehübscht: Sicherheitsgurte, keine Wehrmachtsbänke sondern auch mal ein bequemeres Gestühl, Lichtanlage aufgerüstet usw. Der Gesamteindruck ist aber nach wie vor so, dass die Leute auf Parkplätzen aller Länder ein gewisses Leuchten in die Augen bekommen und sagen "was für ein schönes, altes Auto!"
Die sehen nicht den iPod im Handschuhfach oder den Schalter für den Tempomaten. Die würden allerdings ein kleines Fahrerhaus unter einem riesigen Ormocaralkoven nicht mehr erkennen und deshalb nicht unbedingt schauen und die alte Technik als solche erkennen.
An dem Dachhimmel sollte eine H-Zulassung meines Erachtens nicht scheitern. Wenn ich mir das Avatar von landydriver anschaue, dann wäre da zunächst der allererste äußere Eindruck etwas, bei dem einige Prüfer das wichtige Vorurteil beschließen, ob sie eine Überprüfung in Sinne einer positiven oder negativen H-Zuteilung vornehmen. Wollen sie auf Ablehnung begutachten, dann zählt jedes nicht getreue Detail.
Sind sie positiv geneigt, dann wäre bei dem Dachhimmel die Argumentationshilfe, dass jemand vor 20 Jahren schon so pfiffig war, den akkustisch ziemlich nutzlosen Plastehimmel rauszureißen und eine vernünftige Dämmung einzubauen.
Die Fahrzeugkategorie lautet übrigens "Nutzfahrzeug". Damit beruhige ich mein Gewissen. Ich nutze mein Fahrzeug regelmäßig für Dinge, für die es konstruiert wurde. Eine Nutzlast irgendwo hinzubringen
(und wieder her... Anm. die Amerikaner sind da natürlich pragmatischer. Die beschränken sich manchmal auf das Hin. Die NASA verkauft deshalb einen günstigen Rover...)
"Ausstellungsfahrzeuge" sehe ich da eher wie einen Picasso an der Wand, den schaut man sich an, aber den würde man nicht unbedingt vor eine zerbrochene Fensterscheibe zum Abdichten hängen.
Glücklicherweise werden derzeit noch beide Kategorien beHaht, obwohl ich da schon die Tendenz sehe, dass die Puristenfraktion eine bessere Lobbyarbeit betreibt.
Warum wird wohl der Mehrwertsteuersatz auf Hotelübernachtungen demnächst gesenkt? Die Besitzer der "richtigen" H-Fahrzeuge übernachten auf einem Treffen meist in Hotels statt im Zelt neben ihrem Boliden...
Ist nicht ganz ernst gemeint
Jochen
Grüße an die Westcoast. Es hat ja auch Vorteile, der Zeit immer ein wenig hinterherzuhinken. Du hast den meisten Sonntag noch vor dir
