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Magirus Mercur Dreipunktlagerung-Erfahrungen & Kommentar

Verfasst: 2009-06-17 22:32:12
von mercury-nomade
Hi Maggie- Freunde,

ich baue schon seit einigen Jahren an der Kofferlagerung und dem Ausbau meines Mercur und möchte zu einigen Themen noch einmal fachmännischen Rat und Meinung einholen zwecks Meditation, bevor es dann in die entscheidende Phase der Fertigstellung und Zulassung geht. Habe das ganze in die Themen Tanks, TüV und Kofferlagerung gesplittet, damit der Salmon nicht zu lang wird.

Zum Thema Kofferlagerung:

Habe hier schon eine Beta- Version der Dreipunktlagerung plus Koffer aufgelegt für erste Tests. Siehe Bilder: Hinter der Hinterachse quasi an den alten Befestigungspunkten habe ich zwei feste Schraubverbindungen (jede Seite 3x M12 in 10.9), als Winkel L- Eisen 100x100x10. Die Querträger des Hilfsrahmens sind 100x100x4 mm, die Längsträger 100x100x3, da der Koffer in sich sehr stabil ist.
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Vorne habe ich eine Wippe mit einem gehärteten 20 er Bolzen aus einem Bagger, auf zwei L-Eisen 100x100x10 mm. Der Drehpunkt ist ca. 80 mm unter der Rahmenoberkante.
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Der Koffer wird natürlich am Ende noch anständig mit dem Hilfsrahmen verschraubt.
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Ich möchte einfach mal in den Raum fragen, was ich nach Euren Erfahrungen noch besser machen müßte. Ich selber habe aus den diversen Beiträgen, die ich in jüngster Zeit noch gelesen habe mitgenommen:

1.) Da die Befestigungspunkte an der Hinterachse auch eine gewisse Längsbewegung aushalten müssen, sollten die Löcher im Rahmen für die M12 Bolzen 16-20 mm Durchmesser haben, dicke Unterlegscheibe und Federring sind Pflicht, Farbe gehört zwischen raus – ist dass richtig und ausreichend für die Längsbewegung ?
2.) Vorne darf ich wegen Aufbaurichtlinien die Halterung für die Wippe nicht oben auf den C- Profilen des Rahmens festschrauben, wie es zu meiner Schande aktuell noch ist, sondern muß auch Winkel seitlich am Rahmen an bauen ? Hier auch größere Löcher im Rahmen wegen Längsbewegung ?
3.) Ist es jetzt besser, (wie aktuell) die Einleitung in den Rahmen quasi an einem kleinen Punkt zu haben oder sollte man die Kräfte lieber auf eine größere Rahmenlänge verteilen ? Muß ich die einfachen Winkel aus L- Eisen noch verstärken oder durch was besseres ersetzen ?

Ich habe schon viel in alten Beiträgen gewühlt und dabei festgestellt, dass Ihr guten alten Experten und Forum- Schreiber im Laufe der Zeit auch strenger geworden seid mit dem, was Ihr gutheißt und kritisiert; vielleicht auch wegen haarsträubenden Erlebnissen. Zu der Zeit, wo ich mit dem Umbau angefangen habe, habe ich einiges noch nicht berücksichtigt, bzw. es war noch nicht da, sodaß mir ein Rat aus heutiger Sicht vielleicht noch weiterhelfen kann.

Wenn’s dann irgendwann alles geklappt hat, hoffe ich darauf, noch viele Beiträge in der Rubrik „Unterwegs“ schreiben zu können....

Danke schon mal für Eure Kommentare

Verfasst: 2009-06-18 15:54:41
von Maggus
Hi,

na, dann will ich mich mal wagen dir was zu dem Thema zu schreiben:

Löcher oben im Rahmen sind garnicht erlaubt, hast du schon richtig erkannt, was du jetzt allerdings mit den bereits vorhanden Löchern machen solltest, keine Ahnung!
Auf jeden Fall das vordere Lager an den Rahmenseiten befestigen!

100 x 100 x 4 als Profilstärke ist mehr als ausreichend, da hätte ich keine Bedenken.

Langlöcher: also ich hab keine drin, sondern einfach fest verschraubt, vorne im Drehlager habe ich allerdings eine Silentbuchse gummigelagert verbaut die kann minimale Bewegungen seitlich aufnehmen. Dein Drehpunkt scheint auch recht schön in der Rahmenmitte zu liegen, daher auch nur minimaler seitlicher Versatz, wenn überhaupt.

Wieviel Abstand hast du eigentlich zwischen Rahmen und Zwischenrahmen, scheint ja 200 mm zu sein, wenn ja, warum so hoch?

Antwort erfolgte nach besten Wissen und Gewissen!

Gruß



Markus

Verfasst: 2009-06-18 22:47:36
von Snoops
Hi,

ein paar Anmerkungen von meiner Seite:

- Ich würde den vorderen Querträger an den Enden, insbesondere dort wo er über den Lufttank geht, durch einen Steg oben verstärken, so daß es durchgehend eine Art Winkel ist.
- Wie schon geschrieben wurde sind Bohrungen im Ober- und Untergurt im allgemeinen nicht erlaubt. Lösung, da die Bohrungen schon da sind ->??
- Hinten würde ich auf jeden Fall die seitlichen Laschen vergrößern und wenigstens 5x M12 Schrauben vorsehen (habe bei meiner Lagerung 7x M12 an jeder der 4 Ecken).
- Die Krafteinleitung über eine größere Länge zu machen ist besser.
- Hinten Lager zu haben, parallel zur Querachse des Fahrgestells ist die schönere Lösung, man kann dann auf die größeren Löcher verzichten und richtig fest verschrauben.

Soweit ein paar Gedanken, ansonsten sehr schön ausgeführt und gut dimensioniert.

Grüße
Snoops

Verfasst: 2009-06-19 0:01:44
von Ingenieur
Hallo,

zu den Löchern oben auf dem Flasch:

Muß man reparieren.

Gut, daß der Rahmen aus S355 ist.

Also:

- Aus S355 Plättchen aussägen, welches etwas dicker als der
Stahl des Rahmens ist.
- Plättchen nach oben konisch schleifen
- Löcher nach oben ansenken
- unten 1 mm Spalt lassen
- Badsicherung unten mit CU-Platte.
- Alles fixieren, so daß das Plättchen oben und unten etwas übersteht
- Auf 100 °C vorwärmen
- Mit basicher Elektrode rundrum zuschweißen
- Langsam abkühlen lassen (ggfs. Nachwärmen)
- Unten und oben plan Schleifen
- Lackieren

Die Wippenlagerung muß (sorry) nochmal gebaut werden.
Der Winkelstahl muß oben über den Rahmen gehen und außen
überstehen, so daß ein Winkel, der an den Steg vom
Fahrzeugrahmen geschraubt wird, außen dann mit der Lagerung
Verschraubt wird. Nach unten kann man dann die "Schürzen"
anschweißen, die den Lagerbolzen aufnehmen.
Alternativ könnte man auch einen kupierten HEA-Träger nehmen,
und ausklinken.

...

Verfasst: 2009-06-19 8:37:05
von mercury-nomade
Danke für Eure Tipps,
daß das die vordere Lageraufnahme neu muß und seitlich verschraubt gehört, war mir selbst schon bewußt, ich werde dann auch wie vorgeschlagen nach oben noch einen Steg über die ganze Länge einbauen (habe mich nach Fertigstellung selbst schon drüber geärgert, dass ich diesen vergesen habe). :wack:
Für hinten bin ich noch am Überlegen, längere Aufnahmen erscheinen mir aber auch sinnvoll. Werde auch vorher noch den TüV- Onkel konsultieren, wenn ich einen ausgesucht habe.
Die Höhe hat sich daraus ergeben, dass die aggresive tödliche braune Bananenspinne aus dem Stand ca. 1,20 m hoch springen kann und so bei 1,30 Bodenhöhe nicht in den Wohnbereich gelangen kann (Bullshit). Nein, ich habe 10 cm Federweg und etwas Reserve eingerechnet, außerdem soll trotz Tanks drunter (auch noch Spalt lassen wegen Wippe vorne) noch etwas Bodenfreiheit bleiben.
Viele Schrauber- Grüße, Eckhart

Verfasst: 2009-06-19 8:45:22
von Maggus
Hi,


der Spruch bezüglich der braunen Bananespinne war gut! Hat mich zum schmunzel gebracht!

Wieviel Abstand planst du denn zwischen Koffer- / Rahmenunterkante zu den Tanks?

Bei meiner Lagerung habe ich vorne dann noch nachträglich Dämpfer verbaut, hat viel gebracht, solltest du vielleicht auch gleich mit einplanen.


Gruß


Markus

Re: Magirus Mercur Dreipunktlagerung-Erfahrungen & Komme

Verfasst: 2009-06-19 12:39:20
von Pirx
Hallo mercury-nomade!

Irgendwie komme ich da nicht ganz klar: einerseits zeigen Deine Bilder eine bis auf Kleinigkeiten sehr sauber gemachte Lagerung und Hilfsrahmen, andererseits erweckt Dein Text (zumindest bei mir) den Eindruck, daß Du vom Maschinenbau recht wenig Ahnung hast. Das paßt irgendwie nicht recht zusammen. Vielleicht kannst Du mir noch ein bißchen auf die Sprünge helfen, was Dein technisches Wissen angeht?

Besonders hat es mir diese Stelle aus Deiner Frage angetan:
mercury-nomade hat geschrieben: 1.) Da die Befestigungspunkte an der Hinterachse auch eine gewisse Längsbewegung aushalten müssen, sollten die Löcher im Rahmen für die M12 Bolzen 16-20 mm Durchmesser haben, dicke Unterlegscheibe und Federring sind Pflicht, Farbe gehört zwischen raus – ist dass richtig und ausreichend für die Längsbewegung ?
Eine Schraube ist entweder ordnungsgemäß fest verschraubt - dann ist es egal, ob die 12er Schraube in einem Loch mit Durchmesser 13 oder 20 steckt, sie soll und darf sich nach dem Anziehen nicht mehr bewegen!
Oder die Schraube wird absichtlich locker/beweglich gelassen und lediglich mit geringem Spiel gekontert. Dann kann sich die Schraube in einem Langloch oder übergroßen Bohrung zwar bewegen, aber natürlich kann Sie dann keine Kräfte mehr übertragen.

Wie in einem anderen Thread vor wenigen Wochen bereits dargelegt, sollen die Festlager in der Regel die Längskräfte z.B. beim Bremsen aufnehmen (wenn dies nicht die Wippe übernimmt, kommt eher selten vor). Mit einem "Festlager", das sich in einer Bohrung in Fahrtrichtung bewegen soll, wie es Dir vorschwebt ist das nicht möglich. Das Loch wird schnell ausschlagen, die Schraube abscheren, der Koffer beim Bremsen im Fahrerhaus oder auf der Straße landen ...

Also hier das Gesamtkonzept der Lagerung (was muß in welche Koordinatenrichtung Kräfte übertragen, was kann/muß beweglich sein) noch einmal überdenken und die Lagerung entsprechend bauen und befestigen.

Pirx

Verfasst: 2009-06-19 16:18:57
von Thomas W.
Hallo,

meines Wissens nach sind die größeren Bohrungen im Rahmen einfach als Sicherheit gedacht, um im Fall eines EXTREMEN Impulses des Koffers in längsrichtung zum Fahrzeug den Schrauben einen Bewegungsspielraum zu geben. Dieser Spielraum kann dann das abscheren der Schrauben verhindern. Im normalen Betrieb wird die Kofferlagerung von der Spannkraft der Schrauben an ihrem Platz gehalten und die Schraube soll nicht auf Scherung belastet werden.

Die größeren Bohrlöcher haben also keinen Nachteil, können aber im Extremfall ( z.B. Auffahrunfall ) darüber entscheiden ob der Koffer da bleibt wo er sein soll, oder er eine Einheit mit dem Fahrerhaus bildet.
:eek:

Gruß

Thomas

Verfasst: 2009-06-19 17:30:58
von osterlitz
Hi,
größere Bohrungen werden selten angeraten, gerade im Rahmen. Sich selbst lösende Schrauben oder unerwartete Bewegungen machen aus großen Löchern schhnell Langlöcher und daraus Risse.
Am Rahmen wird oft mit Nieten gearbeitet und wenn das nicht geht mit Paßschrauben.

Wenn ich diese Monsterlagerung sehe und dann die kleinen "Fähnchen", mit denen alles am Rahmen hängt, finde ich das schon komisch. Wenn man schon was quer über den Rahmen legt, dann sollte es nicht unbedingt nur einen cm dick sein, sondern möglichst ein echtes Profil. Dann entweder mit einer Lasche von der Seite befestigen oder richtige Brieden nehmen. Die Laschen dürfen dann auch gern so breit sein, wie man "hindernisfrei" am Rahmen anlegen kann.

Zur Längsbewegung:
Am Festlager soll auch wirklich alles fest sein, damit die Verwindung voll von der Wippe ausgeglichen werden kann. Sämtliche Kräfte in Fahrzeuglängsrichtung werden hier voll gehalten. Schubkräfte in Längsrichtung entstehen darüber hinaus an der Wippe nur noch durch das außermittige Drehen des Lagers zum Rahmendrehpunkt und evtl Biegung des Rahmens (minimal). Dafür reicht an der Wippe (und nur dort) etwas Spiel zu verbauen.
Die Wippe muss also nur die Drehung sauber aufnehmen! Längs kann sie Spiel haben.

Grüße,
Stefan

Verfasst: 2009-06-20 12:33:42
von mercury-nomade
Hallo Leute,

ich habe aus den Anregungen schon das Wichtigste für mich "herausdestilliert". Pirx und Stefan, Ihr habt natürlich recht, wenn Ihr feststellt, dass es einige Ungereimtheiten gibt und ich von Maschinenbau recht wenig Ahnung habe. Deswegen habe ich ja auch geschrieben.

Ich bin lange mit der XT 500 auf vier Kontinenten herumgereist und betrete deswegen mit dem Magirus bei der Technik Neuland, sowohl was die Größe der Teile und Schraubenschlüssel betrifft, als auch was die Problemstellungen von Kofferlagerungen betrifft. Das bringt ein Wechsel der Fahrzeugart dann so mit sich. Beruflich komme ich aus der Software - Ecke, all mein mechanisches Know How ist selbst angeeignet und die Lagerung habe ich nach dem Lesen vieler Beiträge und einigem Nachdenken entworfen. Wie man sieht, habe ich dabei erstmal mehr an die Konstruktion an sich gedacht und mich zu wenig mit der Befestigung am Rahmen beschäftigt. Bis ich diverse Beiträge zu der Längsbewegung gelesen hatte, in denen von den größeren Löchern die Rede war, schien es für mich eigentlich auch selbstverständlich, dass Schrauben fest sind und sich nicht bewegen sollen.

Fazit: Es wird wohl darauf hinauslaufen, dass die vordere Aufnahme, die eh neu muß, dann auch die Längsbewegung aufnehmen wird und die provisorische hintere Verbindung mit dem Rahmen (erstmal auch nur für "Bewegungsfahrten" gedacht) stärker dimensioniert wird.

Grüße aus dem heute noch kälteren (geht das überhaupt noch ?) Norden, Eckhart

Verfasst: 2009-06-21 11:18:51
von Pirx
Hallo Eckhart,

Du brauchst Dich da nicht zu verstecken, Dein Hilfsrahmen sieht nach sehr sauberer Arbeit aus. Respekt!
Fazit: Es wird wohl darauf hinauslaufen, dass die vordere Aufnahme, die eh neu muß, dann auch die Längsbewegung aufnehmen wird und die provisorische hintere Verbindung mit dem Rahmen (erstmal auch nur für "Bewegungsfahrten" gedacht) stärker dimensioniert wird.
Das ist eine gute Idee. Die Wippe, die in Fahrtrichtung einige mm im Wippen-Querträger verschiebbar ist habe ich an zwei Fahrzeugen verbaut und funktioniert gut. Und Stefan hat recht, die hintere Befestigung sollte etwas größer werden.

Alles wird gut!

Pirx

Verfasst: 2009-06-21 12:46:16
von felix
Hallo,

ein paar Tipps von mir zur vorderen Wippe:

- Material: Es gibt Bolzen und Buchsen für LKW-Anhängerdeichseln zum Einschweißen bei jedem Nutzfahrzeughändler. Das ergibt billige, als Ersatzteil beschaffbare, vernüftig abschmierbare und ausreichend stabile Bolzen für eine Wippe.
Alternativ gibt es von Jost so Schaniere auf den Sattelplatten von Sattelzugmaschinen kippeln können. Das tolle an den Bauteilen: Sie haben verschraubbare Flansche. Das ist gut für Leute, die kein Loch zum Einschweißen von den Anhängerbuchsen bohren können und nicht wissen wo man die passende Reibaale schnorrt.

- Zu den Bohrlöchern in den Rahmenträgern:

Du könntest dir einen Modellträger auch wie folgt bauen: Du nimmst drei Ytong-Steine hochkant und wickelst oben hin und unten zurrück einen 3t Spanngurt darum den du ordentlich anzihst. Nun hast du aus bröseligem Ytong plötzlich einen Träger gebaut, der durchaus dein Körpergewicht tragen könnte.

Vereinfacht lässt sich dieses Gebilde 1:1 auf das C-Profil deines LKW-Rahmen übertragen: Der lange Steg zwischen den beiden kurzen Schänkeln sind die Ytong-Steine. Er dient in Prinzip nur dazu, Ober- und Untergurt auf Abstand zu halten. Die beiden kurzen Schenkel sind der Spanngurt, man spricht da auch wirklich von Ober- und Untergurt.

Wenn du nun seitlich Löcher in die Ytong-Steine bohrst, hat das keinen nenneswerten Einfluss auf die Stabilität des Eigenbaus. Du hast aber die Bohrmaschine direkt auf dem 3t Spanngurt angesetzt und dort zwei dicke Löcher hinein gebohrt. Du kannst dir vorstellen, was das für die Stabilität des Trägers bedetet...


So, und nun zur Praxis: Ein einfaches Zuschweißen der Löcher, wie vom Ingenieur vorgeschlagen, ist, auch wenn es fachgerecht durchgeführt wurde, hier nicht zulässig. Im Trägergurt zählt jedes N / mm². Und zumindest Gussgefüge hat man immer, wenn man auch noch so perfekt spannungs- und kerbfrei Schmelzschweißt. Und mir persönlich wäre es definitiv nicht ausreichend, du willst mit der Lagerung doch sicher ins Gelände und den Rahmen richtig ausreitzen? Ein Rahmenbruch auf Reisen mitten in der Pampa wegen halbherzig ausgeführter Reparatur gehört für mich in die Kathegorie "Muss ich echt nicht haben".


Das Vorgehen, was ich hier unbedingt empfehlen würde, ist dass, wass das Werkstatthandbuch bei Rahmenbrüchen vorschreibt. (Die Schwächung durch die Bohrungen ist so groß, dass sie mit einem Bruch gleichzusetzen sind)

Zuerst Löcher wie beschrieben zuschweißen. Mit Vorwärmung wäre ich persönlich eher vorsichtig, ich hätte Angst dass sich der Rahmen dabei verzieht. Dann leiber spannungen ind der Schweißstelle die eh verstärkt wird. Die Löcher nach dem Schweißen unbedingt Plan verschleifen, dass keine Kerben bleiben.

Zurück zum Ytong-Träger; wie würde man den reparieren - klar: Einfach noch einen 3t Spanngurt drum wickeln, und schon ist es nicht mehr schlimm, dass hier der erste Gurt gebohrt wurde.

Also einen geeigneten Verstärkungswinkel aus S355 Kanten lassen und diesen danach mit Passchrauben mit dem Steg des Rahmens verschrauben, dass es dann an der gebohrten Stelle zwei Obergurte gibt.
Wie man das im Detail macht, welches Bohrschema und wie viel Überstand u.s.w. erklärt das Werkstatthandbuch besser als ich. Du hast kein Handbuch für den Rahmen? Wenn du mir deine Postadresse schickst (Und nachher was fürs Briefporto überweist) werfe ich die entsprechenden Seiten auf den Kopierer und schick sie dir zu.

MlG,
Felix

Verfasst: 2009-07-19 21:56:07
von Horvarr
Moin !!!!

Eigentlich sieht das doch alles gut aus.
Biste Schonmal langsam Wellige Feldwege oder so langefahren,so das die hinterachse gut den Bodenkonturen folgen kann? wie liegt der koffer dabei???
wir haben uns auch so ne Dreipunktlagerung auf den Mercur gebaut für den Lak II.
Am anfang hatten wir etwas probleme mit der Schwankerei auf schlechter wegstrecke,gut es ist nie so schlimm gewesen wie oft prophezeit,hat aber mit der zeit etwas genervt. wir mussten Dämpfer nachrüsten und auch im Hilfsrahmen etwas machen.
Der Mercursche Fischbauchrahmen neigt grade hinten zum Verwinden bis der Arzt Kommt,was wenn Festlager hinten (so wie bei Dir und Uns ) zu leichten Headbang Aktionen des Aufbaus füren kann beim befahren
von wegen mit verschiedenen höhen und huckeln oder wellen auf beiden seiten.
erzähl mal!!!!

Gruß

Mario

Drehlager 2. Versuch

Verfasst: 2010-04-03 11:12:14
von mercury-nomade
Hallo nochmal, ich bin's wieder. Aus dem Winterschlaf erwacht, da der Merkur draußen gab's eine Zwangspause. Damit der Zusammenhang erkennbar bleibt, hänge ich mich jetzt an meinen alten Beitrag.
Ich habe jetzt wie vorgeschlagen die Halterung für das Drehlager neu gemacht. Die seitliche Aufnahme wird jetzt so ausssehen (noch nicht geschweißt):
Bild[/img]

Ich bin mir noch nicht sicher, wie ich dann die Drehlagerhalterungen auf dieser befestigen soll, dafür wäre ich über einige Anregungen dankbar. Die Drehachse der Wippe ist ca. 4-6 cm unter der Rahmenoberkante. Die Lagerung hinten ist fest am Rahmen (jetzt auch verbessert). Dieviel Bewegung quer zur Fahrtrichtung muss die Konstruktion in etwa vertragen und welche Lagerung ist dafür am besten und einfachsten umzusetzen ? Eher Schwingungsdämpfer oder Bolzen quer zu Fahrtrichtung ? So soll es später aussehen (hinter die Wippe kommt ein zweiter idenmtischer Träger):
Bild[/img]
Danke im Voraus für Eure Anregungen und Kommentare.

Verfasst: 2010-04-03 12:06:47
von danimilkasahne
und was wird aus den Löchern oben im Rahmen ?

Verfasst: 2010-04-03 12:27:21
von osterlitz
Hi,
wenn der Rahmen an der Stelle nicht ausbauchen kann und mit so einer Aussenlasche verstärkt ist (auf beiden Seiten verschraubt (weit genug von den Löchern weg)), würde ich mir da keine großen Gedanken mehr drum machen..

Grüße,
Stefan

Verfasst: 2010-04-03 13:08:59
von mercury-nomade
Die Löcher im Rahmen kommen dran, wenn die neue endgültige Wippen- Konstruktion steht. Dann weiß ich auch, wie und wo man Reparatur Profile zur Verstärkung einsetzen kann. Deswegen interessiert mich erstmal am meisten das Thema, wie die Wippe auf den neuen Befestigungswinkeln am Rahmen befestigt werden kann. Eine Lösung möglichst mit Normteilen wäre mir natürlich am liebsten.
Grüße und frohe Eiertage, Eckhart

Verfasst: 2011-07-29 10:46:23
von tonnar
Moin Leute,
ich hole den alten Fred mal wieder hoch, da es mir gerade genauso geht, wie dem mercury-nomaden vor einigen Jahren.
Unser Mercur ist gerade komplett gestripped und bevor der Koffer wieder drauf kommt, musst die Lagerung überarbeitet werden. Der Koffer war mit Brieden und 4 Querträgern an 8 Punkten am Hauptrahmen befestigt. Dies ist, nach allem was ich hier gelesen habe, eine bescheidene Lösung. Die hier beschriebene 3-Punkt-Lagerung gefällt mir da schon wesentlich besser, wirft allerdings einige Fragen auf, die ich mit meinem gefährlichen Halbwissen nicht hinreichend beantworten kann.

Vorab noch einige Anmerkungen zu unserem Projekt:
Der Koffer wurde vor vielen Jahren neu augebaut (höher und länger). Die Grundfläche misst jetzt 4,60m x 2,20m.
Eine Offroad-Tour durch Afrika steht zwar in nächster Zeit nicht an, aber der Mercur soll auf jeden Fall im tiefsten Dreck spielen können!
Ein Wechselaufbau Koffer / Pritsche ist geplant.

Jetzt zu meinen Fragen:
1. Welche Position der Lager am Rahmen ist optimal? (Das vordere Wippenlager ist wahrscheinlich nur so wie bei mercury möglich, oder?)
2. In welcher Höhe muss der Bolzen des vorderen Lagers sitzen (mittig zwischen den C-Profilen des Hauptrahmens, sowohl in Breite als auch Höhe)?
3. Wie würdet Ihr die Profile (U-, Kasten- oder Doppel-T-) dimensionieren? Die hier verwendeten 100x100 sind mir zu fett.
4. Macht ein kompletter Hilfsrahmen unterm Koffer Sinn oder reichen die zwei Querträger über den Auflagern aus? (Der Koffer macht nen relativ stabilen Eindruck und hat sich beim Absetzen nicht sichtbar verwunden.)
5. Könnte man für diese Querträger U-Profile verwenden, die als Aufnahme für Kastenprofil-Querträger unterm (Wechsel-)Koffer dienen und dann verschraubt werden?
6. Wie viel Platz sollte zwischen dem wippbaren Querträger und dem Hauptrahmen sein?
7. Wie viel Platz sollte zwischen Koffer und Hütte sein?
8. Gibt es Alternativen, die Ihr dieser 3-Punkt-Lagerung im Hinblick auf Verschränkung, Aufbauhöhe und Wechselaufbau vorziehen würdet? (z.B. Federlagerung? Wenn ja, mit wie vielen Federn und wo?)

Ihr seht, viele Fragen eines Unwissenden. Danke für Eure fachkundige Unterstützung!

Gruß...
Tino


P.S. Hier noch ein paar Bilder von Rahmen und Koffer. Die alten Lagerpunkte sind rot gekennzeichnet.

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Verfasst: 2011-07-29 10:59:07
von Ulf H
6. 15 cm
8. Federlagerung braucht 15 cm weniger Höhe, ist einfacher zu bauen, leichter und im Gelände vollkommen ausreichend. ==> Dius von Markus
Dreipinktlagerung schaukelt sich gerne mal auf und braucht dann Dämpfer ==> snoops und Felix

Gruss Ulf

Verfasst: 2011-07-29 13:55:39
von tonnar
Hey Ulf,
Wenn die Federlagerung auch für derberes Gelände ausreicht, dann ist das natürlich ne echte Option und wenn´s darum geht, den Mercur richtig einzusauen, wird der Koffer wahrscheinlich vorher abgesetzt.
Auch die 15cm Höheneinsparung sind ein Argument für diese Lagerung.
Somit kommt noch die Frage hinzu:

9. Wieviele Lagerpunkte sind bei 4,60m und Federlagerung notwendig und wo würdet Ihr diese ansetzen?

Verfasst: 2011-07-29 14:29:53
von Ulf H
Festpunkt auf Höhe hintere lagerune Blattfeder bzw. kurz dahinter
2 Los- bzw. Federlager über die Kofferlänge verteilt
im vorderen Drittel eine Führung, damit der abgehobene Koffer wieder zentriert aufs Fahrgestell zurück findet

aber das wurde hier ALLES bereits in epischer Breite beschrieben ... Suchfunktion mit Federlagerung fühttern ... einige Abende lesen und mehr wissen ... "Dreipunktlagerung light" und "Bodengruppe des Grauens" liefern weitere ausführliche Threads zum Thema ...

vor Jahren habe ich den Kurzhauber vom Pirx und den Mercur (Dius) vom Marcus in Saverne beobachtet ... die sind beide die gleiche, ziemlich heftige Strecke gefahren ... und der Dius mit Federlagerung war keineswegs schlechter ...

Gruss Ulf

Verfasst: 2011-07-29 15:00:30
von Andy
Moin,


mein koffer ist nur an der Hinterachse festgeschraubt.

In der Mitte links und rechts sind die Federlager, die den Koffer wieder runterziehen.

vorne ist eine weitere "Loslagerung, wo der Koffer mit Bolzen geführt weird. Im falle eines Hochhebens (und das passiert (siehe Avater)) wird der Koffer durch dies eBolzen wieder in die richtige Position geführt.

kurz: hinten fest, mitte Federlagerung, vorne Lose und mit "Bolzen" gegen verrutschen gehalten.

mfg

Andy

Verfasst: 2011-07-29 15:37:08
von tonnar
Ulf H hat geschrieben:Festpunkt auf Höhe hintere lagerune Blattfeder bzw. kurz dahinter
2 Los- bzw. Federlager über die Kofferlänge verteilt
im vorderen Drittel eine Führung, damit der abgehobene Koffer wieder zentriert aufs Fahrgestell zurück findet

aber das wurde hier ALLES bereits in epischer Breite beschrieben ... Suchfunktion mit Federlagerung fühttern ... einige Abende lesen und mehr wissen ... "Dreipunktlagerung light" und "Bodengruppe des Grauens" liefern weitere ausführliche Threads zum Thema ...

vor Jahren habe ich den Kurzhauber vom Pirx und den Mercur (Dius) vom Marcus in Saverne beobachtet ... die sind beide die gleiche, ziemlich heftige Strecke gefahren ... und der Dius mit Federlagerung war keineswegs schlechter ...

Gruss Ulf
Hey Ulf,
danke für die Info. Die (bescheidene) Suchfunktion ergibt leider so wahnsinnig viele Treffer, dass sich das Lesen ziemlich mühsam gestaltet. Dann kommen noch die unterschiedlichen Fahrzeuge und Radstände/Rahmenlängen dazu. Da frag ich lieber konkret nach, bevor ich was falsch mache.
"Bodengruppe des Grauens" klingt ja spannend. Mal sehen was ich da finde.
Jetzt weiß ich schon mal womit ich planen kann. Nächste Woche gibt´s nen Entwurf und dann sehen wir weiter.

Schönes Wochenende Euch allen!

Re: Magirus Mercur Dreipunktlagerung-Erfahrungen & Kommentar

Verfasst: 2011-08-04 15:50:48
von tonnar
Moinsen,
nach vielen Stunden Recherche (v. a. im blauen Forum) bin ich nun um ne Menge gefährliches Halbwissen reicher. Viele meiner Punkte sind mittlerweile geklärt. Hier mal zwei wichtige Links für alle, die nicht seit Erstzulassung des Mercurs in diesem Forum unterwegs sind (Wer kommt schon auf den Suchbegriff "Bodengruppe des Grauens"?):

THW-Koffer auf Mercur: Bodengruppe des Grauens
Verstrebungen in altem THW Koffer

Hier mal ein provisorischer Entwurf, wo die Lagerung sitzen könnte:
Bild

Die Konstruktion des Hilfsrahmens hab ich mal weggelassen, aber er soll nicht vollflächig auf dem Hauptrahmen aufliegen, sondern auf passenden Abstandshaltern (bedingt durch den geplanten Wechselaufbau, die Höhe des Durchgangs, die seitlich ausziehbare Treppe, u. a.). Ich habe nichts gefunden, was gegen diese Auflager spricht, da keine riesigen Punktlasten auftreten sollten.
Ich könnte auch zusätzliche Gummilagen verbauen, die das Aufsetzen des Koffers etwas abdämpfen. Ist das sinnvoll und empfehlenswert? Hier liest man immer wieder davon, aber in den Aufbaurichtlinien von MAN ist Gummi nicht zulässig (gibt´s die auch für den Mercur?).

Gruß...