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Anschlagpunkte und Bergeösen Mercedes SK
Verfasst: 2024-02-16 12:24:05
von LoveToTravel
Geschätzter Forumianer
Auf Grund des Bergegurte-Treads und weiterer Forumsdiskussionen bin ich erneut auf eine Pendenz gestossen: Anschlagpunkte für die Bergung (Front und Heck) unseres SK.
Hat hier jemand Informationen/Zeichnungen/Artikelnummern etc. zu diesem Fahrzeugtyp (Chassis Nr. WDB 656 205 1K0 753 57)? Ideal wäre für mich, wenn ich da jemand mehr Infos zu so was, wie bei Borsty/Uwe im Post #86
viewtopic.php?p=1038620#p1038620 verbaut ist, hätte (Link Bild
https://show.picr.de/45233452ae.jpg.html).
Ist da noch was von Mercedes lieferbar und gibt es sowas auch fürs Heck?
Danke im Voraus für eure Rückmeldung und beste Grüsse
JÜRG
Re: Anschlagpunkte und Bergeösen Mercedes SK
Verfasst: 2024-02-16 21:34:58
von Jucksnjo
Das ist doch vom Metallbau her ein Kinderspiel. Zwei Flacheisen verschweißen, Löcher bohren, Schäkel durch und fertig. Ich bezweifle, dass das von Mercedes direkt kommt.
Verschraubt sind die in den Löchern der Baustellenstoßstange.
Re: Anschlagpunkte und Bergeösen Mercedes SK
Verfasst: 2024-02-17 1:31:56
von Wombi
Jucksnjo hat geschrieben: ↑2024-02-16 21:34:58
Das ist doch vom Metallbau her ein Kinderspiel. Zwei Flacheisen verschweißen, Löcher bohren, Schäkel durch und fertig. Ich bezweifle, dass das von Mercedes direkt kommt.
Verschraubt sind die in den Löchern der Baustellenstoßstange.
Flacheisen verschweißen ? am Rahmen ???
Ich kenn das so, daß die Schäkelaufnahmen nach hinten etwa 15-20 cm lang entlang am Rahmen verschraubt sind.
Affenschwer und sauteuer mit 16 to pro Aufnahme.
Zumindest bei mir.
War ne nette Schraubetei.
Stoßstange hängt normalerweise an der Quertraverse.
Gruß, Wombi
Re: Anschlagpunkte und Bergeösen Mercedes SK
Verfasst: 2024-02-17 9:58:56
von RalfPetersen
Hallo Wombi,
an den Enden des Rahmen darfst du was anschreiben.(Rahmenverlängerung).
Und es gibt auch Fachleute, die einen Riss am Rahmen schweißen.
Gruß Ralf
Re: Anschlagpunkte und Bergeösen Mercedes SK
Verfasst: 2024-02-18 7:18:47
von Borsty
Jucksnjo hat geschrieben: ↑2024-02-16 21:34:58
Das ist doch vom Metallbau her ein Kinderspiel. Zwei Flacheisen verschweißen, Löcher bohren, Schäkel durch und fertig. Ich bezweifle, dass das von Mercedes direkt kommt.
Verschraubt sind die in den Löchern der Baustellenstoßstange.
Würde mich zuerst informieren bevor sowas schreiben. Das sind Stahlgussformteile weil ne Vertiefung in der Stossstange vorhanden ist und ca. 5 Grad schräg damit die genau gerade nach Vorne zeigen. Die Grundplatten hatten hinten ne MB Nummer eingegossen. Ebenso verbirgt sich hinter dem Ganzen ein ca. 20 oder 25mm Winkel wenn ich das richtig sehen konnte der zu den Holmen führt. Also ne ziemlich massive Angelegenheit. Schäkel WLL 30 angegossen Mutter und Splint sind passgenau zur Halterung.
Ich habe die Flanschrauben ersetzen müssen. Rost und anfressen haben die M12 unbrauchbar gemacht. Daher dann M14 gemacht und zum Bohren brauchte ich ewig und viel Kühlung weil das Material so zäh war. Zum Glück musste ich bei den Schäkelgrundplatten nur wenig ausbohren. Heck nehme ich die Kupplung. Ist ein 55t Schild drauf.
Gruss Uwe
PS Nähere Infos über die Teile finde ich nicht. Stand was von Microfiche.
Edit: Vielleicht kann Dir Pirx über meine Fahrgestellnummer mehr herausfinden WDB6562051K107296
Re: Anschlagpunkte und Bergeösen Mercedes SK
Verfasst: 2024-02-19 8:16:18
von Borsty
Vielleicht hilft Dir das auch weiter.
Bekannter hat einen 1935 A Kipper und da sind unterhalb der Stosstange sogenannte Zughaken verbaut. A3833150232 Vorne und A3933150032 Hinten. Nummer für den Schäkel find eich leider keine. Die Dinger sind jeweils mit 4 Schrauben direkt am Rahmen verschraubt.
Gruss Uwe
Re: Anschlagpunkte und Bergeösen Mercedes SK
Verfasst: 2024-02-19 9:45:31
von lura
Bei meinem 12 24 sind die vorderen Berge Ösen mit drei Schrauben am unteren Gurt des Hauptrahmens angeschraubt
Re: Anschlagpunkte und Bergeösen Mercedes SK
Verfasst: 2024-02-19 10:35:40
von Storenfried
lura hat geschrieben: ↑2024-02-19 9:45:31
Bei meinem 12 24 sind die vorderen Berge Ösen mit drei Schrauben am unteren Gurt des Hauptrahmens angeschraubt20240219_093557.jpg20240219_093712.jpg
Hallo,
Das ist bei meinem Iveco 110-16 auch so ausgeführt.
Sind diese Schäkel wirklich dazu geeignet das Fahrzeug irgendwo rauszuziehen?
Hätte immer gedacht, die Sand dazu, das Fahrzeug auf Fähren o.ä. zu verzurren.
Würde mich da über eine Einschätzung freuen.
Im Handbuch usw. Hab ich dazu leider nichts gefunden.
Grüße,
Störenfried
Re: Anschlagpunkte und Bergeösen Mercedes SK
Verfasst: 2024-02-19 11:46:24
von Pirx
Deutsche Feuerwehrfahrzeuge nach damaliger DIN-Norm mußten vorne und hinten eine "Schleppeinrichtung" bestehend aus je 2 Schäkeln besitzen, deren zulässige Belastung pro Schäkelpaar dem zulässigen Gesamtgewicht des Fahrzeugs entsprechen mußte.
Ich glaube, bei Rüstwagen war die geforderte Belastung noch höher, da die Schäkel als Anschlagpunkte für die Seilwinde verwendet werden konnten (z.B. bei Verwendung einer Umlenkrolle). Die RW-Norm habe ich aber grade nicht griffbereit.
Pirx
Re: Anschlagpunkte und Bergeösen Mercedes SK
Verfasst: 2024-02-19 12:00:36
von Uwe
Aktuell sind's m.W. 100kN
Re: Anschlagpunkte und Bergeösen Mercedes SK
Verfasst: 2024-02-19 13:31:01
von lura
Rausziehen würde ich es immer an der Abschleppöse. Aber andere Pkw hab ich schon öfter mit Abschleppseil in der Öse rausgezogen. Das klappt gut.
Re: Anschlagpunkte und Bergeösen Mercedes SK
Verfasst: 2024-02-19 13:45:49
von Wombi
lura hat geschrieben: ↑2024-02-19 13:31:01
Rausziehen würde ich es immer an der Abschleppöse. Aber andere Pkw hab ich schon öfter mit Abschleppseil in der Öse rausgezogen. Das klappt gut.
Genau das soll man keinesfalls machen .....
Wurde aber schon tausendmal erwähnt.
PKW ist kein Problem.
Gruß,Wombi
Re: Anschlagpunkte und Bergeösen Mercedes SK
Verfasst: 2024-02-19 13:51:31
von lura
Jo, bisschen Zweideutig von mir. Wie heißt die Kupplung für die Abschleppstange in Stpßstangenmitte? Daran ziehe ich Lkw oder würde mich ziehen lassen.
Re: Anschlagpunkte und Bergeösen Mercedes SK
Verfasst: 2024-02-19 13:57:36
von Wombi
Rangierkupplung
Ziehen ja,
Rausziehen, nein
Re: Anschlagpunkte und Bergeösen Mercedes SK
Verfasst: 2024-02-19 16:30:17
von lura
Also abschleppen ginge noch?
Re: Anschlagpunkte und Bergeösen Mercedes SK
Verfasst: 2024-02-19 17:42:05
von Storenfried
Also ich verstehe es jetzt so, als dass das vordere Zugmaul/Rangierkupplung dazu gedacht ist, abgeschleppt zu werden mittels einer Abschleppstange. PKW wo rausziehen ginge wohl noch.
Aber wenn ich irgendwo aus dem Schmodder rausgezogen werden möchte, wäre es idealerweise mittels eines Kräftedreiecks über die beiden Bergeösen um die Kraft gleichmäßig in den Rahmen einzuleiten, richtig?
Und wenn ich rückwäets rausgezogen werden möchte?
Wäre es da auch besser an den Schäkeln oder ginge es da auch an der fetten Rockinger? Weiß gerade nicht was draufsteht, aber ich hab 10t Anhängelast eingetragen...
Bisher wirkten mir die Anhängerkupplung/Rangierkupplung doch vertrauenserweckender, als die kleinen Bergeösen...
Grüße, Störenfried
Re: Anschlagpunkte und Bergeösen Mercedes SK
Verfasst: 2024-02-19 18:45:05
von Mark86
Also ich nutze in der Regel immer das vordere Zugmaul, aber so alter LKW ist da auch nicht so empfindlich..
Wenn frueher einer son LKW in der Matsche versenkt hat hat sich da auch keiner Gedanken drum gemacht, sondern n Radlader, ne Raupe oder nen Ketten Bagger dran gehängt und den raus gezogen...
Stell dir mal vor da waere n Mitarbeiter mit nem Quertraeger und ner Stoßstange von nem neuen 3 Seiten Kipper zum Chef gekommen und haette gesagt "Chef, LKW jetzt zwei LKW... "
Der haette nie wieder n Mercedes gekauft...
Bei nem modernen Fernlastzug ist das was anderes, da taugt das wirklich nur zum vorsichtigen Abschleppen, aber bei so Altlasten habe ich da keine Probleme...
Und ich zieh auch immer Face to Face, das andere sind doch Theorien von daheimgebliebenen...
Re: Anschlagpunkte und Bergeösen Mercedes SK
Verfasst: 2024-02-19 19:25:42
von sico
Mark86 hat geschrieben: ↑2024-02-19 18:45:05
Und ich zieh auch immer Face to Face, das andere sind doch Theorien von daheimgebliebenen...
Mit der Mehode hat ein Traveller an seinem Steyr 12M18 das Differenzial der Vorderachse geschrottet.
In der Rückwärtsbewegung mit Zug nach unten wurde die Vorderachse so stark belastet ( bei gleichzeitiger Entlastung der Hinterachse ) daß das Motordrehmonent nur noch über die Vorderachse übertragen wurde.
Das packte dann das Tellerrad nicht mehr und es brachen drei Zähne aus.
Das Tellerrad war Schrott. Zur Heimreise mussten die vorderen Antriebswellen raus und mit gesperrtem VTG-Differenzial ging es dann mit Heckantrieb nach Hause.
LG.Sico
Re: Anschlagpunkte und Bergeösen Mercedes SK
Verfasst: 2024-02-19 19:35:57
von Mark86
Tja, Shit happens.
Der Nachteil der anderen Methode ist, daß der Welcher geborgen wird nicht sieht was hinter ihm passiert.
Die Bergung von Angesicht zu Angesicht ist in der Abstimmung viel einfacher, man sieht wenn das Seil gespannt ist, etc. Das ist in der Koordination viel einfacher und die Gefahr das der haverist dem Rausziehenden in die Karre faehrt ist nahezu 0.
Ich hab das in Stresssituationen schon öfter erlebt, das der eine anders rum dem anderen in die Karre gefahren ist und kann daher davon nur abraten, egal was theoretisch technisch sinnvoller ist...
Re: Anschlagpunkte und Bergeösen Mercedes SK
Verfasst: 2024-02-19 20:51:30
von ClausLa
Moin,
mal grundsätzlich war die Rangierkupplung nur dafür ausgelegr, mal einen Anhänger dranzubinden, wenns andersrum nicht gegangen ist oder maximal das Fahrzeug abzuschleppen; wollte man vorne mehr veranstalten, wurde auch schon damals was extrastabiles angebaut.
Wie rum unsere Koryphäe seile Karre ruinieren will, ist mir piepegal, zumindest bei uns zieht man beim Bergen grundsätzlich vorwärts.
Gruß Claus
Re: Anschlagpunkte und Bergeösen Mercedes SK
Verfasst: 2024-02-19 21:40:06
von Hatzlibutzli
Das im Rückwärtsgang ziehen, erst Recht das dynamische Reissen an einem am Ende halbstatischen Bergemittel hat schon vielen Vorderachdifferentialen und leider auch Menschen das Leben gekostet und halte ich für gefährlichen Mist, bei dem zudem sich noch ein zweiter Fahrzeuglenker in die direkte Gefahrenzone von fliegenden, abgerissenen Anschlagpunkten etc. begibt.
Die Ursache für den Differentialkaries ist eine Lastspitze auf der Seite des Differentials auf der das Spiel nicht mit Tusche auf ein paar hundertstel mm eingestellt ist. Da hat es nämlich plötzlich viel mehr Spiel und greift dann aussermittig mit viel weniger Plächenpassung und schon ist er ab, der Zahn bzw. die üblichen 3 Zähne. Manchmal reicht da schon rückwärts die Düne hochhüpfen für ausreichend Lastspitze. Und schon ist wieder ein Landcruiser Vorderachsdiff, das unter üblichen härtesten Einsatzbedingungen 800 000 km hält in Sekundenbruchteilen gestorben.
Ich rate auch jedem sich nochmal mit den Unterschieden von dynamischen, halbstatischen und statischen Bergemitteln auseinanderzusetzen:
- Warum muss ich einen Polyesterbergegurt erst vorsichtig auf Zug nehmen, bevor ich daran ordentlich ziehe?
- Warum benutzen Kletterer dynamische Seile mit 30% Seildehnung und nicht das viel leichtere Dyneema?
- Warum haben Klettersteigsets einen Bandfalldämpfer, der aufreisst, wenn man reinfällt?
- Welchen entscheidenden Vorteil hat ein Dyneemawindenseil gegenüber einem Stahlseil?
- Welches Organ unseres Körpers ist bei einer Bergung das Wichtigste?
Stay safe ... Simon
Re: Anschlagpunkte und Bergeösen Mercedes SK
Verfasst: 2024-02-19 22:28:14
von Wombi
Mark86 hat geschrieben: ↑2024-02-19 18:45:05
Also ich nutze in der Regel immer das vordere Zugmaul, aber so alter LKW ist da auch nicht so empfindlich..
Wenn frueher einer son LKW in der Matsche versenkt hat hat sich da auch keiner Gedanken drum gemacht, sondern n Radlader, ne Raupe oder nen Ketten Bagger dran gehängt und den raus gezogen...
Stell dir mal vor da waere n Mitarbeiter mit nem Quertraeger und ner Stoßstange von nem neuen 3 Seiten Kipper zum Chef gekommen und haette gesagt "Chef, LKW jetzt zwei LKW... "
Der haette nie wieder n Mercedes gekauft...
Bei nem modernen Fernlastzug ist das was anderes, da taugt das wirklich nur zum vorsichtigen Abschleppen, aber bei so Altlasten habe ich da keine Probleme...
Und ich zieh auch immer Face to Face, das andere sind doch Theorien von daheimgebliebenen...
Mark, wann wird es peinlich, abgesehen von der Gefahr ?
Gruß, Wombi
Re: Anschlagpunkte und Bergeösen Mercedes SK
Verfasst: 2024-02-20 0:00:53
von LoveToTravel
Borsty hat geschrieben: ↑2024-02-19 8:16:18
Vielleicht hilft Dir das auch weiter.
Bekannter hat einen 1935 A Kipper und da sind unterhalb der Stosstange sogenannte Zughaken verbaut. A3833150232 Vorne und A3933150032 Hinten. Nummer für den Schäkel find eich leider keine. Die Dinger sind jeweils mit 4 Schrauben direkt am Rahmen verschraubt.
Gruss Uwe
Danke für die Nummern Uwe. Ich vermute mal, dass die Zughaken eine Variante sind...Vorzugsweise hätte ich jedoch die Anschlagpunkte/Bergeösen, wie sie an deinem Fahrzeug verbaut sind
(Ich hoffe, dass Pirx evtl. da noch etwas zur Aufklärung der Teilenummern bzw. evtl. mit Zeichnungen zur Aufklärung beitragen könnte

)
Beste Grüsse
JÜRG
Re: Anschlagpunkte und Bergeösen Mercedes SK
Verfasst: 2024-02-20 0:02:13
von LoveToTravel
lura hat geschrieben: ↑2024-02-19 9:45:31
Bei meinem 12 24 sind die vorderen Berge Ösen mit drei Schrauben am unteren Gurt des Hauptrahmens angeschraubt20240219_093557.jpg20240219_093712.jpg
Cool! Danke für die Bilder Bernd! Jetzt kann ich mir (als Amateur) auch etwas mehr unter der Befestigung vorstellen.
Beste Grüsse
JÜRG
Re: Anschlagpunkte und Bergeösen Mercedes SK
Verfasst: 2024-02-20 3:34:59
von DocZero
Mit der vorderen oder der hinteren Zugmaul Klaue ziehen hat den Vorteil, dass die Kraft gleichmässig verteilt in den Rahmen und den Antriebsstrang rein geht. Anders kann es bei den Bergeösen aussehen, die in der Regel an einem der beiden Seiten vom Rahmen festgemacht sind.
Natürlich sollte man ungefähr wissen, für welche Lasten die Klaue beim eigenen Fahrzeug in etwa ausgelegt ist. Mit 7,5 Tonnen an 16 Tonnen zerren die tief im Matsch versenkt sind macht einfach keinen Sinn.
Face to Face würde ich nach Möglichkeit vermeiden. Ich würde Mark Recht geben, dass man dabei viel besser sieht, was los ist. Das kann durchaus ein Sicherheitsgewinn sein. Aber insgesamt kann dabei einfach zu viel schief gehen, falls das Bergematerial kaputt geht. Bei einer PKW Bergung, wo der PKW an einem 35 Tonnen LKW Berge Seil hängt und nur leicht aus dem Matsch gelupft werden muss geht das natürlich klar.
Re: Anschlagpunkte und Bergeösen Mercedes SK
Verfasst: 2024-02-20 4:06:20
von Strom
Moin.
Es gibt so vieles, das gegen das Bergen mit den Fahrzeugfronten zueinander spricht:
Fliegende Schäkel/Ösen nach einem Riss des Bergemittels,
Überlastung des vorderen Differenzials (nie vorher gehört, klingt aber logisch, danke dafür! ),
aber ein wichtiger Grund fehlt - oder ich hab´s überlesen ...
Mir als "Bergender", der das Andere Fahrzeug zieht, wäre auch wichtig wohin ICH fahre.
Hilft ja nix, wenn ich aussem Fenster meinen Bergeversuch beoachten kann, aber grad in den Weg in den Graben, dem Matschloch, den Abhang runter oder was auch immer bin
Gruß
Michael
Re: Anschlagpunkte und Bergeösen Mercedes SK
Verfasst: 2024-02-20 9:15:50
von Uwe
DocZero hat geschrieben: ↑2024-02-20 3:34:59
Mit der vorderen oder der hinteren Zugmaul Klaue ziehen hat den Vorteil, dass die Kraft gleichmässig verteilt in den Rahmen und den Antriebsstrang rein geht. Anders kann es bei den Bergeösen aussehen, die in der Regel an einem der beiden Seiten vom Rahmen festgemacht sind.
Anweisung bei Einsatzfahrzeugen ist paarweises Nutzen der Schäkel, maximale Abweichung des Gurtes/Seils aus der Senkrechten 15 - 20°.
Zum Bergen 'normaler' LKW gibt's Bergetraversen, die an den vorhandenen, beidseitig einschraubbaren Abschleppösen befestigt werden. Und natürlich gibt es auch verstärkte Abschleppkupplungen, die auch dazu taugen, ein festgefahrenes Fahrzeug herauszuziehen. Seit vielen Jahren ist das aber eine Position auf der Optionsliste. Normale Straßenroller haben sowas nicht, auch wenn die Feuerwehr für sie eine angetriebene Vorderachse bestellt hat.
Gruß
Uwe
Re: Anschlagpunkte und Bergeösen Mercedes SK
Verfasst: 2024-02-20 10:44:43
von Pirx
Borsty hat geschrieben: ↑2024-02-18 7:18:47
PS Nähere Infos über die Teile finde ich nicht. Stand was von Microfiche.
Edit: Vielleicht kann Dir Pirx über meine Fahrgestellnummer mehr herausfinden WDB6562051K107296
Über Deine Schäkelhalterungen ist nichts zu finden. Wurden wohl in der Schweiz nachgerüstet, aber nicht dokumentiert.
Siehe Eintrag in Deiner Datenkarte:
"ACHTUNG: ES SIND NICHT ALLE UMBAUTEN DIE IN DER SCHWEIZ DURCHGEFUEHRT WURDEN IN MASKE 1517 DOKUMENTIERT."
Pirx
Re: Anschlagpunkte und Bergeösen Mercedes SK
Verfasst: 2024-02-20 10:51:20
von Pirx
LoveToTravel hat geschrieben: ↑2024-02-20 0:00:53
Borsty hat geschrieben: ↑2024-02-19 8:16:18
Vielleicht hilft Dir das auch weiter.
Bekannter hat einen 1935 A Kipper und da sind unterhalb der Stosstange sogenannte Zughaken verbaut. A3833150232 Vorne und A3933150032 Hinten. Nummer für den Schäkel find eich leider keine. Die Dinger sind jeweils mit 4 Schrauben direkt am Rahmen verschraubt.
Gruss Uwe
Danke für die Nummern Uwe. Ich vermute mal, dass die Zughaken eine Variante sind...Vorzugsweise hätte ich jedoch die Anschlagpunkte/Bergeösen, wie sie an deinem Fahrzeug verbaut sind
(Ich hoffe, dass Pirx evtl. da noch etwas zur Aufklärung der Teilenummern bzw. evtl. mit Zeichnungen zur Aufklärung beitragen könnte

)
Beste Grüsse
JÜRG
Die Zughaken A 383 315 02 32 (vorn) und A 393 315 00 32 (hinten) finden sich in der SA 25616 Verzurrösen und sehen so aus:

- Zughaken.jpg (25.08 KiB) 2969 mal betrachtet
Ob die aber stark genug für Bergungen sind?
Es sind wohl tatsächlich eher Verzurrösen.
Pirx
Re: Anschlagpunkte und Bergeösen Mercedes SK
Verfasst: 2024-02-20 11:09:17
von felix
Mark86 hat geschrieben: ↑2024-02-19 18:45:05
Also ich nutze in der Regel immer das vordere Zugmaul, aber so alter LKW ist da auch nicht so empfindlich..
Wenn frueher einer son LKW in der Matsche versenkt hat hat sich da auch keiner Gedanken drum gemacht, sondern n Radlader, ne Raupe oder nen Ketten Bagger dran gehängt und den raus gezogen...
Stell dir mal vor da waere n Mitarbeiter mit nem Quertraeger und ner Stoßstange von nem neuen 3 Seiten Kipper zum Chef gekommen und haette gesagt "Chef, LKW jetzt zwei LKW... "
Der haette nie wieder n Mercedes gekauft...
Bei nem modernen Fernlastzug ist das was anderes, da taugt das wirklich nur zum vorsichtigen Abschleppen, aber bei so Altlasten habe ich da keine Probleme...
Und ich zieh auch immer Face to Face, das andere sind doch Theorien von daheimgebliebenen...
Moin,
habe bei meinem 170er mal eine Raupe ans Rangiermaul gebunden: der LKW hat sich nicht bewegt, dafür aber der vordere Querträger verbogen. Raupenfahrer hat es rechtzeitig gesehen und es nichts schlimmeres passiert.
Bei Tatra ist die Rangierkuppung außermittig am Rahmenlängsträger angeschweißt. Sehr sicher, weil die Fahrer genau wie von dir beschrieben, ihrem Chef den vorderen Querträger auf den Schreibtisch gelegt haben.
An meiner d=100kN Anhängerkupplung mit einem in den Heckquerträger geschweißten Dreieck aus U80 würde ich aber schon etwas schwerer ziehen. Aber Tatra hat auch Anschlagpunkte am Zentralrohr, daran kann man sich austoben.
In der Praxis benötigen die meisten Bergungen keine großen Kräfte: PKW steckt in der Kiesgrube, anderes Fahrzeug steckt nicht, sondern hat keinen eigenen Antrieb mehr, PKW auf Wiese oder im Schnee etc. Das mache ich auch Face to Face mit der Rangierkupplung, weil man einfach mehr sieht. Wenn es aber wirklich steckt wird Vorwärts geborgen. Oft muss man ja auch ein ganzes Stück im Verbund ziehen, bis man z.B. von der Wiese herunter ist. Das ist Rückwärts Unfug.
MlG
Felix