Was man als Anfänger, wie ich auch, am meisten Braucht ist sehr viel Motivation und vor allem sehr, sehr, sehr gute Nerven (Nach zwei Monaten Fahrgestell-Abschleifen am Stück braucht man sehr viel Motivation wieder in die Halle zu fahren um die letzten paar cm abzuschleifen)
Abgesehen vom Motor/Antriebsstrang ist die Technik bei meinem 1017 relativ überschaubar, bis jetzt habe ich alles hinbekommen, teilweise gibt es hier im Forum sehr gute Anleitungen an welche man sich halten kann. Ich habe bis jetzt beide Achsen komplett zerlegt und auch wieder zusammenbekommen, das komplette Bremssystem überholt,... Die Probleme sind eher die Kleinigkeiten wie durchdrehende Schraubenköpfe, festsitzende Bremsleitungen (Vorderachse zerlegen dauerte zu Zweit keine Stunde, die Bremsleitungen losschrauben den restlichen Tag, da kommt mit der Zeit schon mal etwas mehr Frust auf), nach einem Monat "Hinterachsüberholung" läuft ein paar Tage später wieder Öl aus der Achse
Ich habe für den Umbau eine Halle (ungeheizt, ohne richtiges Licht, gepflasteter Boden und eine Steckdose, die ich mir mit allen anderen Hallenbewohnern teilen darf, aber es funktioniert trotzdem) und ein bisschen Handwerkerwerkzeug gehabt. Dazu kam bis jetzt ein Wagenkreuz, Wagenheber, Drehmomentschlüssel und ein paar größere Nüsse/Gabelschlüssel, damit bin ich bis jetzt komplett ausgekommen.
Im Prinzip alles kein Hexenwerk, man sollte sich aber vorher bewusst sein was man sich da genau antut, dass schnell mal mehrere tausende Euro für Ersatzteile verschwinden, man nach Monaten basteln so gut wie kein Erfolg sieht, man trotz vieler motivierter Helfer am Anfang irgendwann alleine weiterschleift
Ganz wichtig: Für eine Fahrzeugbesichtigung jemanden mitnehmen, der sich mit der Thematik auskennt oder mit dem Fahrzeug vor dem Kauf in eine Werkstatt. Bei meiner Besichtigung sah bis auf die verrosteten Blattfedern an der Hinterachse für den Laien alles Top aus, im Nachhinein ist so gut wie alles an dem Fahrgestell defekt (Alle Achsen Ölten aus allen Öffnungen, Bremsschläuche rissig, Bremszylinder defekt, Stabilistoren hinüber, Luftpresser fördert Öl, Turbo undicht, etliche Roststellen am Rahmen,...). Eigentlich ein wirtschaftlicher Totalschaden, die Werkstattkosten lagen vom Werkstattmeister grob über den Daumen gepeilt bei 20 bis 30k bei 7k Kaufpreis, wenn man dann nichts selber machen kann wirds evtl finanziell kompliziert. Selber machen: Kosten für Ersatzteile bis jetzt unter 3000 Euro, das ist dann doch ein kleiner Unterschied und Aufgeben steht sowieso nicht zur Diskussion (Und an alle "Zweifler", welche mich Vorwarnten, dass ich mit dem kompletten Fahrzeug nicht unter 20k bleiben könnte, bis jetzt bin ich noch gut im Bugdet

)
Im Nachhinein hätte ich als "nicht-Kfzler" mir ein bedeutend jüngeres Fahrgestell gekauft, nach dem Motto "reinsitzen und losfahren" und hätte mich mit ein bisschen Glück nur mit dem Umbau zum Wohnmobil beschäftigen müssen. Ob das Fahrgestell an sich im Ankauf etwas teurer ist fällt im Nachhinein nicht mehr so sehr ins Gewicht.
Und wenn man doch viel Reparieren möchte: Es empfiehlt sich ein weit verbreitetes Fahrgestell zu nehmen, da gibts immer jemand der sich mit Auskennt oder genau diese Sache schon mal repariert hat
