Also, ich hab mir jetzt alles noch einmal überlegt.
Ich habe zwischenzeitlich, davon bin ich überzeugt, gute Tipps für die nächsten Schritte erhalten.
Tipp Nr. 1: Erstelle, bzw. plane erst einmal den Koffer. Ich möchte ja einen Koffer mit den Massen (L 5,70m - B 2,45m - H 2,20m) bauen. Dies werde ich jetzt erst einmal mit SketchUp Pro (Lizenz habe ich seit Samstag) designen.
Tipp Nr. 2: Kaufe Dir dann ein Fahrzeug, welches die entsprechenden Maße hat, bzgl. Radstand, Gewicht, etc..
Tipp Nr. 3: Kaufe kein "altes" Fahrzeug, welches Du mit viel Aufwand aufbereiten mußt, wenn Du ein neues Fahrzeug für den gleichen Preis erwerben kannst.
Diese 3 Empfehlungen scheinen mir irgendwie plausibel. Ich habe mich die letzten Monate intensive bei der Vebeg, dem BW Fuhrpark, den Zollversteigerungen, Retrade und anderen Vertriebs-Organisationen europaweit orientiert, welche Army-Fahrzeuge und Feuerwehren zu verkaufen haben. Immer der herrschenden Meinung folgend, dass nur solch ein Fahrzeug das richtige WOMO ist (wenig Elektronik, welche kaputt gehen kann, leicht reparierbar, etc.).
Bei meiner Suche habe ich mich natürlich auf emotional treiben lassen und mich der martialischen Optik eines BW-Fahrzeugs hinreißen lassen. Dabei bin ich auf den BW Axor für € 59.900 brutto aus 2007, den MAN LAEC für € 39.000 netto von 2002 und diverse Feuerwehrfahrzeuge für (Magirus 120-25 für < € 10.000 von 1990) und anderen gestossen. Da ich, wie gesagt kein Selfmade-Ausbauer bin, müsste ich die entsprechenden Gewerke beauftragen. Von einem der großen Händler und Ausbauer aus Hasloch liegt mir ein Angebot vor, wo ich für ein aufbereitetes Basismodell der o. g. LKWs mindetsens mal ca. € 42.000 ohne moderne Sitze (bei Kaufpreis von € 15.000) hinlegen müsste. Bei dem Magirus habe ich dann ein Fahrgestell was 30 Jahre alt ist. Alles schön und gut, dicker Motor, also viel Power und optisch eine geile Kiste und extrem hip.
Ich habe mir allerdings in den letzten Tagen mal den Markt für neue Pritschen-Fahrzeuge angesehen. Da bin ich fast umgefallen. Mit ein bisschen Recherche und Verhandlungsgeschick sind Fahrzeuge von 2017-2019 von Iveco und MAN TGM für € 40.000 - € 70.000 zu haben, mit teilweise 0-300 km, inkl. Baubereifung oder 14.00 R20 mit Reserverad. Da frage ich mich tatsächlich, ob die aktuellen Anbieter und Ausbauer nicht ein bisschen Lul und Lal sind, bzw. der Markt nicht total überhitzt ist. In UK habe ich bspw. dieses Modell gefunden (
http://army-uk.com/equip.php?ID=888), oder diesen hier (
https://www.maschinensucher.at/man-laec/i-4211545), beide ca. für € 46.000 brutto. Ich möchte damit sagen, dass der Markt offensichtlich wie beim Neuen Markt seinerzeit mittlerweile vollkommen jenseits von Gut und Böse ist. Diese Fahrzeug wurden noch vor ein paar Jahren für ca. TEU 12 gehandelt. Die spinnen doch die Römer! Auf meine Nachfrage erhielt ich in UK nicht mal mehr eine Antwort.
Da mir auch Klimaanlage, elektrische Fensterheber und irgendwie ein modernes Ambiente im Fahrerhaus nicht ganz unwichtig sind, werde ich mir wohl einen guten Neuen mit Tageszulassung kaufen und gehe das Risiko ein, dass viel Elektronik vorhanden ist. Zumindest hatte ich mit der Elektronik bei meinen diversen PKWs in den letzen 25 Jahren bei ca. 400.000 km Fahrleistung keine Probleme. Ist die Elektronik in einem modernen LKW weniger zuverlässig? Ich weiß es nicht. Ich weiß natürlich auch nicht, ob ich damit richtig liege, tendiere aber aktuell zu einem modernen Fahrzeug.
Abschließend denke ich, dass die momentane Situation (Rezession, Trade War und Corona) die Preise in der nahen Zukunft ehr fallen lässt. LKW-Fahrgestelle werden bei den Herstellern sicherlich wie bei PKWs erheblich weniger nachgefragt, sodaß man gute Preise erzielen kann. Dies denke ich wird mein Weg sein, also erst mal planen was ich möchte (bzgl. Koffer) und dann sehen, wo ich den besten Neuen ergattern kann. Ich glaube das aktuell die Zeit für meinen Geldbeutel spielt, auch was letztendlich die einzelnen Gewerke angeht, aber wer hat schon eine Glaskugel zu Hause.
Viele Grüße
Dirk