tank laminieren?

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meisteressi
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tank laminieren?

#1 Beitrag von meisteressi » 2008-02-15 0:39:13

Hallo Gemeinde
Was haltet Ihr von der Variante,nen maßgeschneiderten Dieseltank in gfk(epoxidharz) zu laminieren,evtl.als sandwich,da muß mann nicht erst umformen.Hat da jemand Erfahrung?Würde mich freuen-Frank
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lkw-allrad
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#2 Beitrag von lkw-allrad » 2008-02-15 0:56:45

gfk(epoxidharz)
Ist nicht "bruchfest"
3,5 To und 180 PS das ist mal was ;-)

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Ingenieur
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#3 Beitrag von Ingenieur » 2008-02-15 0:58:42

Hallo,

na denn Polyesterharz.

Meinen ersten MAN 630L2A - Tank habe ich so repariert,
und der TÜV - Hannover fand es o.k.

...
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felix
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#4 Beitrag von felix » 2008-02-15 9:52:54

Hmm,

wäre mir zu gefählich. Da würde ich eher versuchen das Ding aus PE zu schweißen.

GFK ist "black Magic", das kann die tollsten Sachen, wenn, und nur wenn das Eigenprodukt perfekt verarbeitet ist. Da spielen dann so Dinge wie eine Nass in Nass-Verarbeitung und Schrumpfung eine Rolle. Was für eine Berechnungsgrundlage kannst du für deine ersten GFK-Gehversuche ansetzen? Es ist und bleibt einer Klebeverbindung, und zwar eine sehr kritische, weil das Material kaum flexibel ist. Erfahrungswerte für Tanks wüsste ich nicht, GFK ist dafür in der Wirtschaft zu teuer.

Wenn es jetzt darum ginge ein Hochdach für die Kabine zu Laminieren, würde ich sagen: Probier es aus. Aber ein komplett brechender Tank kann echt teuer werden.


Baustahl ist nicht nur toll, weil man da am meisten Festigkeit für sein Geld bekommt, sondern auch, weil das Zeug so unproblematisch zu verarbeiten ist.


MlG,
Felix

meisteressi
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#5 Beitrag von meisteressi » 2008-02-15 11:21:38

danke erstmal
Felix-bin nach der Lektüre Deiner Tankbeiträge mit allen genannten Problemen,gerade bei zu schwachem Blech,auf die Idee gekommen.Reines Gfk ist wohl zu heikel,aber den Kern aus dünnem und damit gut formbaren stahlblech gebaut,muß mann ja dann auch nicht dicht schweißen,oben erstmal offen,dann alle Einbauten wie Schwallwände,längs-und quervesteifungen einsetzen,innen laminieren für die Dichtheit u. um die Einbauten zu stabilisieren,deckel drauf und außen laminieren.Müßte eigentlich ein enorm stabieler hohlkörper werden,wo die von Dir genannten Probleme wie Ausreißen von Schweißpunkten oder Ermüdungsrisse im Blech evtl.keine Rolle mehr spielen und die Bruchfestigkeit durch den Stahlkern gesichert ist.Das ganze lässt sich mit bissl Erfahrung auch rel.leicht bewerkstelligen und von der Form her den Gegebenheiten optimal anpassen.Ich bin absolut kein Fachmann und kann auch keine Festigkeitswerte berechnen,aber ich habe mal kanus in woodstrip-epoxi gebaut,und die sind irre verwindungssteif,bruchfest und trotzdem auch in gewissem Maße elastisch.Die haben über etliche Jahre heftige crashs durch,wie ich sie nem Tank nicht wünschen würde-alles ohne probleme.Ist ja auch alles nur ne Idee und vom Material her vielleicht auch etwas teurer als gleich mit stärkerem Blech,Gewicht wird sich auch nicht viel nehmen,aber ich denke es wird stabieler-auch durch weniger Schweißungen,und leichter zu bewerkstelligen.
bis denne-Frank
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#6 Beitrag von Bahnhofs-Emma » 2008-02-15 11:53:47

Hallo,

bevor Du einen Zweikomponentenbau GFK/Blech machst, bitte die Wärmeausdehnungskoeffizienten der verschiedenen Materialien anschauen, ansonsten kann es sein, dass sich die Konstruktion wenn sie in der Sonne steht unschön ungleichmäßig ausdehnt. Ich könnte mir vorstellen, dass das im Extremfall Risse gibt.

Grüße

Marcus
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#7 Beitrag von ingolf » 2008-02-15 12:28:12

Hallo Frank,
Tanks aus glasfaserverstärktem Polyester sind die einzigen, die ohne zusätzliche Wanne oder 2. Mantel für Heizöl aufgestellt werden dürfen. Tanks von 1000 bis 8000 l für Wasser und Gülle ohne Schwallwände sind ohne Probleme seit Jahrzehnten auf Fahrzeugen in Gebrauch. Bei optimaler Verarbeitung dürfte es also kein Problem sein.
Um einen Pappkarton herum habe ich mal einen Abwassertank laminiert, dann den Karton aufgeweicht und durch die Revi-Öffnung rausgepult. Der Tank hat 2 mal Libyen gesehen und war nicht kaputt, als ich ihn durch VA ersetzte. Letztlich mehr aus optischen Gründen.
Grüße, Ingolf
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#8 Beitrag von makabrios » 2008-02-16 13:14:14

Hallo,
die Tanks der Ariane sind aus GfK. Falls du dir sowas antun willst, schlage ich eher Epoxyd vor. Ist teurer als Polyester, aber mechanisch besser und UV beständiger.
Der Wickelwinkel muß eingehalten werden, Blasen sollten vermieden werden und, wie schon beschrieben ,wäre es nicht optimal einen Stahltank einfach zu einzuspinnen wegen der zu unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten. Billig wird´s nicht!

Gruß
Mak

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#9 Beitrag von Christian H » 2008-02-16 13:40:28

GFK hat auch so seine Tücken.

An meiner seligen BMW R1100 GS hatte ich damals einen 41L GFK Tank von TT, der aber von AfricanQueens gefertigt wurde.

Nach Problemen stellte sich irgendwann heraus, das die Einspritzanlage bzw. die Düsen defekt waren, keine wußte woher.

Später konnte ich diesen Tank dann bei TT für kleines Geld gegen einen neuen aus Polyamid ( Elkamet ) eintauschen.

( :ninja: Da war ich wohl nicht der einzige )

OK bei dir geht es ja sicher nicht um einen Benziner :D


Christian
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Udo
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#10 Beitrag von Udo » 2008-02-19 0:21:04

Hallo Frank,

ich wollte auch Tanks aus Glasfaserkunststoff bauen. Es gibt extra Harz was Dieselbeständig ist und du brauchst ein paar spezielle Gewebe dafür, nix Wildes, kostet auch nicht entschieden mehr als normales Harz. Ich hätte übrigens Polyesterharz genommen.

Warum ich es nicht gemacht habe: ich habe keinen Tüver gefunden, der mir so einen Tank abgenommen hätte. Zum Glück habe ich DIESES mal vorher gefragt.

Das Problem: laut den Zulassungsbestimmungen muß ein Kunststofftank nicht nur die 0,3 bar - Druckprüfung bestehen wie Blechtanks, sondern (unter weiteren Tests) als K.O.-Kriterium eine Dampfdurchlässigkeitsprüfung. Hierbei wird zwei Wochen lang getestet, wieviel Diesel aus dem Tank ausgast.

Mit den richtigen Materialien gast da nix, um den kritischen Stimmen hier im Forum zu begegnen, aber die Prüfung ist nicht bezahlbar für einen einzelnen Heimwerkertank.

Wenn du jemanden hast, der dir den Tank ohne abnimmt, nur zu - ich hatte dann keine Lust mehr.


Ich weiß jetzt auch nicht, wieviel Erfahrung du im Laminieren hast. Ich will nur anmerken, daß sogar Profis Probleme mit Materialablösung und resultierenden zugesetzten Teilen in der Kraftstoffanlage haben. Also wenn du nicht weißt, was du da tust, dann harz dir erstmal was Anderes zusammen, damit du ein Gefühl dafür bekommst. Ich würde meine Pumpe nicht dafür riskieren.

Grüße

Udo
Zuletzt geändert von Udo am 2008-02-19 0:21:45, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße,
Udo
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