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Ölvermehrung Ford Dorset
Verfasst: 2021-07-23 9:36:34
von Matze_K
Moin zusammen,
Ich habe ein Problem mit einem alten Diesel, der zwar in einem Segelboot verbaut, von Haus aus aber eigentlich ein LKW-Motor ist.
Das ist ein Ford 2711E („Dorset“), gebaut Mitte 1970er, verhältnismäßig schlanke 2900 Std gelaufen, beim Vorbesitzer wenig benutzt, jetzt wieder beansprucht und mit einigen Wehwehchen. Unter anderem hat er deshalb in der jüngeren Zeit eine nagelneue Einspritzpumpe (Simms Minimec) bekommen, alle 4 Injektoren neu, Kühlkreislauf gereinigt, Wasserpumpe und Thermostat nagelneu, Dieselfilter neu, Ölwechsel frisch.
Nachdem die meisten Problemchen behoben sind (halb/halb selbstgemacht und vom Mechaniker), vermehrt er jetzt massiv sein Öl. Und zwar nicht nach häufiger Kurzstrecke, sondern nach zwei langen Fahrten à zusammen rund 15 Stunden. Da bringt er die nötige Leistung bei 1000-1200 rpm und wird genau richtig warm (konstant 74-76° am Thermostat, rund 80 am Block, regelmäßig mit Laserthermometer gemessen). Phasenweise läuft er wunderbar rund, dann wieder nicht, moduliert die Drehzahl minimal aber hörbar, etwa im Sekundentakt, etwas schneller vielleicht. Raucht nicht, verbraucht nicht übermäßig, macht außer der gelegentlichen Modulation keine komischen Geräusche (auch wenn ich nicht weiß, ob ich meinen nervösen Ohren da noch ganz trauen kann). Dass er, auch im mittleren Bereich, bestimmte Drehzahlen lieber mag als andere, ist ja glaube ich normal.
Nach besagten 15 Stunden jedenfalls rund 1,5 Liter zu viel Öl, bei rund 7 L normaler Ölmenge (die im Handbuch angegebenen 9.1 L sind definitiv zu viel). Jeweils gemessen bei warmem Motor ca. 15 min nach dem Abstellen. Das ganze Wort „FULL“ auf dem Peilstab von Öl bedeckt, richtig fies. Öldruck die ganze Zeit unauffällig.
Es muss Diesel sein - Wasser wäre mir aufgefallen, beim Abpumpen von ganz unten aus der Wanne oder am Peilstab, da ist nix.
Was kann die Ursache sein?
-ESP: scheidet aus weil brandneu
-Injektoren: dito
-Kolbenringe: bitte nicht, sollte aber beim Diesel, der Symptomatik und dem Fahrprofil eigentlich nicht, oder?
-ZKD: nee, oder?
Meine Vermutungen:
-Leckölleitung
-Einspritzleitungen, Durchlässe im ZK
Habt Ihr zu letzteren irgendwelchen Erfahrungen mit diesem Motor? Was würdet Ihr tun? Motor mal ohne Ventildeckel laufen lassen und gucken ob was sifft oder spritzt? „Motor wegschmeißen und neuen kaufen“ gilt nicht.
Danke, viele Grüße,
Matze
Re: Ölvermehrung Ford Dorset
Verfasst: 2021-07-23 10:09:45
von Joerg404114
Hallo Matze,
was für eine Kraftstoffpumpe hat die Einspritzpumpe Simms Minimec? Ist die Einspritzpumpe am Ölkreislauf angeschlossen oder hat die eine separate Ölfüllung.
Wenn die Kraftstoffvorförderpumpe auf der Einspritzpumpe sitz, nach innen undicht ist und die Einspritzpumpe an den Ölkreislauf angeschlossen ist könnte sowas wie Ölvermehrung passieren.
Gruß
Jörg
Re: Ölvermehrung Ford Dorset
Verfasst: 2021-07-23 10:14:52
von Der Initiator
Das
Matze_K hat geschrieben: ↑2021-07-23 9:36:34
Was kann die Ursache sein?
-ESP: scheidet aus weil brandneu
-Injektoren: dito
gefällt mir :-)
Jörgs Idee gefällt mir besser. Mein etwas älterer Ford-Lehmann mit Simms-ESP hat die Förderpumpe direkt am Gehäuse... Aber auch wenn sie am Block ist, wie bei anderen Modellen, kann von dort Diesel ins Motoröl gelangen.
Re: Ölvermehrung Ford Dorset
Verfasst: 2021-07-23 10:33:00
von Matze_K
Joerg404114 hat geschrieben: ↑2021-07-23 10:09:45
Hallo Matze,
was für eine Kraftstoffpumpe hat die Einspritzpumpe Simms Minimec? Ist die Einspritzpumpe am Ölkreislauf angeschlossen oder hat die eine separate Ölfüllung.
Wenn die Kraftstoffvorförderpumpe auf der Einspritzpumpe sitz, nach innen undicht ist und die Einspritzpumpe an den Ölkreislauf angeschlossen ist könnte sowas wie Ölvermehrung passieren.
Gruß
Jörg
Hey Jörg!
Die Minimec hat ihr eigenes Öl, ist nicht an den Kreislauf angeschlossen. Die liebe kleine Förderpumpe sitzt ein gutes Stück von der ESP entfernt am Block, relativ weit unten. In der Tat sieht sie so massiv befestigt aus, dass man sich vorstellen kann, dass dahinter eine Verbindung ins Innere des Blocks besteht. Das könnte natürlich einiges erklären - auch wenn ich nicht ganz checke, warum es diese Verbindung überhaupt geben muss. Wird die (Membran-) Förderpumpe auch mit Motoröl geschmiert?
Das wäre dann ja wirklich eine höchst prekäre Stelle.
Ich sollte dann wohl mal die Förderpumpe auf- oder abschrauben, was?
Danke!
Re: Ölvermehrung Ford Dorset
Verfasst: 2021-07-23 10:43:53
von felix
Moin,
Eventuell stimmt etwas mit den Ventilen nicht (Kipphebel, Kipphebelbock oder Nockenwelle gebrochen, Stößelstange platt, Teile fehlen o.Ä.) sodass in einem Zylinder kein Sauerstoff zur Verbrennung zur Verfügung steht. Dann fließt der eingespritzte Diesel munter am Kolben vorbei in die Ölwanne. Hast du alle Ventile bei ihrer Funktion beobachtet?
MlG,
Felix
Re: Ölvermehrung Ford Dorset
Verfasst: 2021-07-23 11:08:08
von Matze_K
felix hat geschrieben: ↑2021-07-23 10:43:53
Hast du alle Ventile bei ihrer Funktion beobachtet?
Habe mich noch nicht getraut, ihn ohne Ventildeckel laufen zu lassen, aber das sollte ich dann auch mal tun.
Re: Ölvermehrung Ford Dorset
Verfasst: 2021-07-23 11:10:45
von visual
Matze_K hat geschrieben: ↑2021-07-23 11:08:08
felix hat geschrieben: ↑2021-07-23 10:43:53
Hast du alle Ventile bei ihrer Funktion beobachtet?
Habe mich noch nicht getraut, ihn ohne Ventildeckel laufen zu lassen, aber das sollte ich dann auch mal tun.
Ich hab von dem Motor keine Ahnung, aber ich denke, das ohne Ventildeckel es eine ziemliche Sauerei werden könnte.
Die Kipphebel und Nockenwelle müssen ja auch mit Öl versorgt werden.
Das würde ich auf jedenfall vorher überprüfen

Re: Ölvermehrung Ford Dorset
Verfasst: 2021-07-23 11:11:02
von Der Initiator
Matze_K hat geschrieben: ↑2021-07-23 10:33:00
Die liebe kleine Förderpumpe sitzt ein gutes Stück von der ESP entfernt am Block, relativ weit unten. In der Tat sieht sie so massiv befestigt aus, dass man sich vorstellen kann, dass dahinter eine Verbindung ins Innere des Blocks besteht. Das könnte natürlich einiges erklären - auch wenn ich nicht ganz checke, warum es diese Verbindung überhaupt geben muss.
Vielleicht damit dein Motor läuft? Gäbe es keine Verbindung, könnte die Pumpe nicht angetrieben werden. Wird sie nicht angetrieben, pumpt sie nicht. Optimaler Klimaschutz :-)
Im Ernst, die Pumpe wird über einen Stößel von der Nockenwelle angetrieben. Dazu muss der Stößel natürlich in den Block ragen.
Re: Ölvermehrung Ford Dorset
Verfasst: 2021-07-23 11:12:50
von Der Initiator
visual hat geschrieben: ↑2021-07-23 11:10:45
Ich hab von dem Motor keine Ahnung, aber ich denke, das ohne Ventildeckel es eine ziemliche Sauerei werden könnte.
Die Kipphebel und Nockenwelle müssen ja auch mit Öl versorgt werden.
Nein, gibt keine Sauerei, die Nockenwelle ist unten im Block, es wird nur dezent geölt da oben.
Re: Ölvermehrung Ford Dorset
Verfasst: 2021-07-23 11:31:47
von visual
Der Initiator hat geschrieben: ↑2021-07-23 11:12:50
visual hat geschrieben: ↑2021-07-23 11:10:45
Ich hab von dem Motor keine Ahnung, aber ich denke, das ohne Ventildeckel es eine ziemliche Sauerei werden könnte.
Die Kipphebel und Nockenwelle müssen ja auch mit Öl versorgt werden.
Nein, gibt keine Sauerei, die Nockenwelle ist unten im Block, es wird nur dezent geölt da oben.
Ah nen Stößelstangenmotor, okay hätte ich mal besser richtig gelesen

Re: Ölvermehrung Ford Dorset
Verfasst: 2021-07-23 12:06:58
von Matze_K
Der Initiator hat geschrieben: ↑2021-07-23 11:11:02
Im Ernst, die Pumpe wird über einen Stößel von der Nockenwelle angetrieben. Dazu muss der Stößel natürlich in den Block ragen.
Ah, das war natürlich ein Denkfehler von mir. Leuchtet ein, danke!
Ich kann die also „einfach“ abbauen? Bzw ich schraube sie erstmal auf, wie man es zu routinemäßigen Reinigung ohnehin machen würde.
Re: Ölvermehrung Ford Dorset
Verfasst: 2021-07-23 14:34:49
von Ulf H
... sehr offt liegt der Fehler genau dort, wo man zuletzt dran war ...
Gruss Ulf
Re: Ölvermehrung Ford Dorset
Verfasst: 2021-07-24 14:23:56
von Matze_K
Update:
Habe ihn ohne Ventildeckel laufen lassen, das ging total gut. Vorher rundrum abgedeckt, paar Spritzer Öl nur. Es schießt nirgends mit Druck raus, quillt nur und wird allenfalls von den beweglichen Teilen etwas versprenkelt.
Wichtiger aber:
An den Stellen, an denen die Einspritzleitungen durch den Kopf kommen und an den Injektoren ansetzen (so Edelstahl-Hülsen sind da jeweils) schwebt ein leichter, ganz feiner Nebel. Konnte nicht zweifelsfrei feststellen, ob der nach Diesel riecht (alles riecht irgendwie ein bisschen nach Diesel) und auch nicht sehen, ob er seinen Ursprung an einer bestimmten Stelle hat. Aber es gibt diesen Nebel. So fein zerstäubtes Öl wird das ja kaum sein, oder?
Hier ein Video davon, am 3. Zylinder sieht man‘s im Lichtschein besonders deutlich, auch wenn es nicht nur am 3. zu sein scheint:
https://www.dropbox.com/s/8o7n9919o8a2e ... 7.MOV?dl=0
Könnte das die Ursache meines Problems sein? Oder doch zerstäubtes Öl?
Danke, Bestes,
Matze
Re: Ölvermehrung Ford Dorset
Verfasst: 2021-07-24 15:02:40
von lunschi
Matze_K hat geschrieben: ↑2021-07-24 14:23:56
...
Könnte das die Ursache meines Problems sein? Oder doch zerstäubtes Öl?
Danke, Bestes,
Matze
Ich denke mal ja. Wer hat die Düsen eingebaut?
Kai
Re: Ölvermehrung Ford Dorset
Verfasst: 2021-07-24 15:47:26
von Matze_K
lunschi hat geschrieben: ↑2021-07-24 15:02:40
Ich denke mal ja. Wer hat die Düsen eingebaut?
Kai
Das war schon ein Profi-Schrauber, Bootsmotor-Spezialist, ganz offiziell mit (sehr hoher) Rechnung und so. Allerdings im Kontext eines etwas fragwürdigen Betriebes (was ich vorher nicht wissen konnte). Die haben (in unserer Abwesenheit) auch eine Einspritzleitung getauscht, haben sie gesagt, bei der die Bördelung offenbar fehlte. Welche, das wussten sie nicht mehr, aber offensichtlich gegen eine gebrauchte, denn keine sticht als neu heraus. Sehr teuer war sie trotzdem (75€ gebraucht, Neupreis finde ich so um die 20 :/ )
Leitungen sind jetzt jedenfalls ab, Bördelung überall am Start, Dichtungen sehen gut aus. In zweien waren im Innengewinde zur Düse hin ein paar kleine Metallspäne. Man kann wegen der Biegung der Leitungen diese Schraubhülsen leider nicht so weit abziehen dass man die Bördelung von hinten sieht. Habe per Zahnstocher rausgefummelt, was ich an Spänen finden konnte. Richtig katastrophal sieht für mich noch nix aus.
Kann durch Ablagerungen in der Gebrauchtleitung oder durch die Späne eine von den neuen Düsen schon wieder verstopft sein? Kann das den Nebel erklären, dass der Druck von der ESP sonst nirgends hin entweichen kann?
Re: Ölvermehrung Ford Dorset
Verfasst: 2021-07-24 20:16:40
von RalfPetersen
Hallo,
schon mal das Öl mit einem Refraktometer geprüft ? Um zu wissen, ob das Öl noch sauber ist?
Gruß Ralf
Re: Ölvermehrung Ford Dorset
Verfasst: 2021-07-24 20:40:00
von Matze_K
RalfPetersen hat geschrieben: ↑2021-07-24 20:16:40
Hallo,
schon mal das Öl mit einem Refraktometer geprüft ? Um zu wissen, ob das Öl noch sauber ist?
Gruß Ralf
Moin! Noch nicht gemacht, nein. Aber es KANN unter keinen Umständen sauber sein, es sind 1-2 Liter mehr geworden sein, das kann nur Diesel sein. Oder denkst Du an noch was ganz anderes?
Danke, bestes,
Matze
Re: Ölvermehrung Ford Dorset
Verfasst: 2021-07-24 20:47:46
von Nosilentrunning
Wenn der Motor 80° erreicht, und das über einen längeren Zeitraum, sollte der Diesel doch eigentlich ausdampfen? Sonst wäre der Eintrag ja ziemlich hoch, ob da 'Nebel' ausreicht?

Re: Ölvermehrung Ford Dorset
Verfasst: 2021-07-24 23:02:34
von Vossba
Moin,
Ich hätte als erstes die neugemachte Einspritzpumpe im Verdacht.
Steckt die Pumpe mit dem Antrieb im Struerkasten? Kette oder Stirnräder, der vordere Simmerring könnte dann für die Leckage sorgen.
Eine undichte Hochdruckleitung kann den Motor in Minuten Fluten. D.h. Ein leichter Nebel kann das dann in 15h
Gruß Reinhard
Re: Ölvermehrung Ford Dorset
Verfasst: 2021-07-24 23:04:42
von felix
Moin,
Diesel dampft bei 80°C nicht ab.
Das mit dem Nebel ist offensichtlich die Ursache. Passt der Winkel der Bördelungen zum Nippel an den Düsen? War noch Gewinnde "übrig" an den Überwurfmuttern, oder ist die Bördelung eventuell zu kurz und die Mutter spannt nicht richtig? Waren die Muttern eventuell einfach nicht ausreichend angezogen?
MlG,
Felix
P.S. Bei Arbeiten an der Einspritzung ist eigentlich höchste Sauberkeit geboten, Späne sind dort eigentlich ein No Go.
Re: Ölvermehrung Ford Dorset
Verfasst: 2021-07-25 10:46:59
von Matze_K
felix hat geschrieben: ↑2021-07-24 23:04:42
Moin,
Diesel dampft bei 80°C nicht ab.
Das mit dem Nebel ist offensichtlich die Ursache. Passt der Winkel der Bördelungen zum Nippel an den Düsen? War noch Gewinnde "übrig" an den Überwurfmuttern, oder ist die Bördelung eventuell zu kurz und die Mutter spannt nicht richtig? Waren die Muttern eventuell einfach nicht ausreichend angezogen?
MlG,
Felix
P.S. Bei Arbeiten an der Einspritzung ist eigentlich höchste Sauberkeit geboten, Späne sind dort eigentlich ein No Go.
Danke für die Nachricht! Das wäre ja schön, wenn man den Kraftstoffeintrag so auf frischer Tat ertappt hätte.
Habe alle Leitungen abgebaut und alles dokumentiert, Montag kommt jemand und schaut sich das an. Die Überwurfmuttern waren ordentlich fest, Brandscheiben neu. Habe noch nicht so viele Bördelungen gesehen in meinem Leben, deshalb fehlt mir der Vergleich. Sehen auf jeden Fall gut gebraucht aus, ausserdem fühlten sich ein paar Stellen an den Gewinden der (neuen) Düsen rau an.
Ganz anderes UPDATE noch:
Habe auf Verdacht auch mal Dieselfilter und Förderpumpe abgebaut und reingeschaut: Alles hochgradig verdreckt, Korrosions-Pampe aus dem ollen Tank, bin überrascht, dass der Motor überhaupt lief. Mache das alles sauber/neu und lasse den Dreck aus dem Tank ab, der hat zum Glück ganz unten so eine Schraube.
Das bringt mich wieder ins Grübeln: Kann das Problem (auch) sein, dass eine oder mehrere Düsen wegen zu wenig Sprit nicht richtig arbeiten und nur Diesel in den Zylinder schlabbern? Allerdings raucht der Auspuff so gut wie nicht.
Der Lauf ist mal traumhaft rund, dann wieder nicht, vielleicht setzen sich Düsen auch gelegentlich zu? Beobachtung: Wenn er unrund läuft und ich gebe minimal mehr Gas (+50 rpm oder so) oder einen beherzten Stoß im Leerlauf, dann fängt er sich für eine Weile, mal 10 Sekunden, mal ein paar Minuten, eher er wieder anfängt, ungleichmäßig zu drehen. In meinem oben geposteten Video (hier nochmal:
https://www.dropbox.com/s/8o7n9919o8a2e ... 7.MOV?dl=0 ) klingt er für meine Begriffe fantastisch.
Danke, bestes,
Matze
Re: Ölvermehrung Ford Dorset
Verfasst: 2021-07-25 11:18:40
von sico
Matze_K hat geschrieben: ↑2021-07-25 10:46:59
Ganz anderes UPDATE noch:
Habe auf Verdacht auch mal Dieselfilter und Förderpumpe abgebaut und reingeschaut: Alles hochgradig verdreckt, Korrosions-Pampe aus dem ollen Tank, bin überrascht, dass der Motor überhaupt lief. Mache das alles sauber/neu und lasse den Dreck aus dem Tank ab, der hat zum Glück ganz unten so eine Schraube.
Danke, bestes,
Matze
Hallo Matze,
den Rost und Dreck, der sich unten am Tankboden gebildet hat, bekommst du durch bloßes Ablassen des Treibstoffes durch die kleine Öffnung nicht raus.
Entweder den Tank leeren und demontieren und dann mit Heißwasser innen kärchern und danach trocknen.
Das hilft aber auch nur bedingt, da man mit der Hochdrucklanze nicht hinter die Schwallwände kommt zum reinigen.
Du solltest also auch mal über einen neuen Tank nachdenken. Aber wirklich ganz neuen Tank, keinen gebrauchten.7
LG
Sico
Re: Ölvermehrung Ford Dorset
Verfasst: 2021-07-25 13:54:06
von Matze_K
sico hat geschrieben: ↑2021-07-25 11:18:40
Du solltest also auch mal über einen neuen Tank nachdenken. Aber wirklich ganz neuen Tank, keinen gebrauchten.
Jo, das ist wohl so. Oder über einen Tagestank halt, das wäre mir lieber.
Unterstützt denn jemand meine Spekulationen zum Thema „verdreckte Dieselzufuhr/Injektoren/Kraftstoffeintrag“ oder ist das Quatsch? Vielleicht habe ich auch einfach zwei verschiedene Probleme am Hals. ¯\_(ツ)_/¯
UND hat jemand eine Idee, wie an neue Kraftstoffleitungen für den 2711E zu kommen wäre? Habe bei eBay ein erschwingliches Set in Kalifornien gefunden, aber ob das was taugt und ob es diesen Sommer noch ankommt?
Bestes,
Matze
Re: Ölvermehrung Ford Dorset
Verfasst: 2021-07-25 17:17:40
von RalfPetersen
Hallo Matze,
das mit dem Tank kannst du testen.Nimm einen sauberen 20 Liter Kanister als Tank für den Motor und lass Ihn laufen bis 15 Liter weg sind.Vorher und nachher Ölstand prüfen.Dann denke ich,das du weißt,ob der Motor Diesel ins Öl abgibt .
Gruß Ralf
Re: Ölvermehrung Ford Dorset
Verfasst: 2021-07-26 17:04:36
von Matze_K
Das Experiment wage ich beizeiten mal, danke!
Ist es denn grundsätzlich denkbar, dass Dreck, den der übervolle Dieselfilter nicht mehr halten konnte, bis zu einem Injektor gelangt ist und den jetzt verstopft? Und als Folge dessen staut sich der Einspritzdruck, kann nirgends hin und kommt als Nebel irgendwo unter der Bördelung her?
Mutmaßt
Matze
Re: Ölvermehrung Ford Dorset
Verfasst: 2021-07-26 18:54:14
von Vossba
Moin,
jein.Wenn der Dieselfilter mit Feststoffen voll ist, läuft der Motor nicht, bzw. zieht er nicht mehr. Bei Wasser im Diesel gibt es lustige Effekte von Absterben bis zum unruhigem Lauf.
Dreck in Pumpe und Düse ist auf jeden Fall beim Filter ziehen zu in diesem zu finden. Oft ist am Tank noch ein Sieb und/oder ein Vorfilter irgendwo an der Leitung. Oder ein Vorfiltersieb an der Förderpumpe.
Der Dreck der die Düsen verstopft muss erst mal durch den Filter und den Hochdruckteil der Einspritzpumpe. Die Pumpe wird dabei geschädigt. Eine Verstopfte Düse kann beim Direkteinspritzer zum Kolbenfresser oder Loch im Kolben führen.
Wahrscheinlicher ist aber das der Diesel aus Förderpumpe oder Dieselpumpe ins Öl gelangt. Im Zylinder sorgt mehr Diesel für mehr Drehzahl, bs hin zur Selbstzerstörung.
Alles was nicht verbrennt, wird als Schwarze Wolke oder beim Kaltlauf als Weissgraue Wolke ( Riecht ein wenig anders als Kühlwasser) wieder ausgepufft.
Gruß Reinhard
Re: Ölvermehrung Ford Dorset
Verfasst: 2021-07-26 19:57:05
von Matze_K
Vossba hat geschrieben: ↑2021-07-26 18:54:14
Moin,
jein.Wenn der Dieselfilter mit Feststoffen voll ist, läuft der Motor nicht, bzw. zieht er nicht mehr
Das trifft in der Tat nicht zu. Motor startet 1A und läuft oft eine Weile auch schön rund.
Wahrscheinlicher ist aber, dass der Diesel aus Förderpumpe oder Dieselpumpe ins Öl gelangt
Brandneue ESP ist vor einem halben Jahr (oder: vor rund 50 Motorstunden) vom Fachmann eingebaut worden, mit ebenso brandneuem Simmerring, habe mich extra nochmal vergewissert. Habe auch das Öl der ESP gewechselt: Sah aus wie neu, Stand perfekt.
Förderpumpe habe ich abgebaut, die war zwar dreckig, ist aber picobello dicht.
Alles was nicht verbrennt, wird als Schwarze Wolke oder beim Kaltlauf als Weissgraue Wolke ( Riecht ein wenig anders als Kühlwasser) wieder ausgepufft.
Motor raucht garnicht, weder schwarz noch weiß, höchstens bei richtig beherztem Gasstoß. Das darf er aber glaube ich auch. Ansonsten macht er sichtbares Abgas wenn man scharf hinsieht, aber definitiv keinen Rauch, der auf Probleme hindeuten würde.
Ich denke: Es nebelt an einem Injektor, das kann m.E. nur eine von drei Ursachen haben:
1. Anschluss Einspritzleitung -> Düse
2. Dichtung zwischen Düse und Kopf
3. Anschluss Düse -> Leckölleitung
Da die
Injektoren unterm Ventildeckel sitzen, landet ausgetretener/vernebelter Diesel alternativlos im Öl.
Trifft 1 oder 2 zu, entweicht Diesel und es treten beide Symptome auf: Motor läuft gelegentlich unrund, denn einem Zylinder fehlt der entwichene Sprit UND Diesel landet im Öl.
Das reime ich mir zusammen.
Re: Ölvermehrung Ford Dorset
Verfasst: 2021-07-26 23:37:02
von Der Initiator
felix hat geschrieben: ↑2021-07-24 23:04:42
Moin,
Diesel dampft bei 80°C nicht ab.
80°C Wassertemperatur. Wie warm ist das Motoröl?
Re: Ölvermehrung Ford Dorset
Verfasst: 2021-07-27 7:06:12
von DäddyHärry
Und wie war der Motorölstand zwei Stunden nach dem Abstellen?
Gruß Härry
Re: Ölvermehrung Ford Dorset
Verfasst: 2021-07-27 8:08:55
von Matze_K
Der Initiator hat geschrieben: ↑2021-07-26 23:37:02
80°C Wassertemperatur. Wie warm ist das Motoröl?
Außer am Krümmer und Auspuff wird der Motor nirgends wärmer als rund 80°. Habe kein Thermometer ins Öl gesteckt, aber an allen möglichen Punkten mit dem Laserthermometer gecheckt. Ölwanne, Ölkühler, verschiedenste Stellen am Block. Nirgends über 80.