Ohne Motorbremse in die Berge

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Andy_aus_NRW
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Ohne Motorbremse in die Berge

#1 Beitrag von Andy_aus_NRW » 2008-06-11 22:53:56

Hallo,

ich will nach Frankreich fahren.
Auch ein paar Pässe.

Da mein 4 Zyli. 4.058 ccm Motor keine Motorbremse (im eigentlichen Sinne) hat,
werde ich nätürlich durch runterschalten meine Geschwindigkeit reduzieren müssen, - um meine Bremsen zu schonen.

Was sollte ich dabei beachten ?
Drehzahlmesser habe ich nicht.
Kann es probleme mit der schmierung geben ?

mfg - Andy

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stef@n
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Re: Ohne Motorbremse in die Berge

#2 Beitrag von stef@n » 2008-06-11 23:03:24

Nicht überdrehen, das Motörchen: Schau, was der in den jeweiligen Gängen den Berg hoch an Geschwindigkeit bringt und bleib da beim Bergabfahren von der Drehzahl her auf jeden Fall drunter. Grobe Regel: Den Berg runter in dem Gang, in dem er's die gleiche Steigung hoch schaffen würde!
Und Fuß von der Bremse, nur zum gelegentlichen verzögern (vor Kehren oder so) benutzen, den Rest muss der Motor machen...
Viel Spaß in den Bergen... :cool:
Gruß

Stefan
Zuletzt geändert von stef@n am 2008-06-12 6:19:14, insgesamt 2-mal geändert.

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Uli
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#3 Beitrag von Uli » 2008-06-11 23:09:38

Hallo Andy,

dem Motor passiert nichts.

Achte darauf, dass du einen Gang wählst in welchem die Geschwindigkeit gehalten wird.
Die Motorbremse hat den Effekt dass man eher etwas schneller die Berge runter kommt, da die Geschwindigkeit auch in einem höheren Gang gehalten werden kann ohne die Betriebsbremse zu benutzen.
Bin mal mit nem 608 durch die Pyrenäen. Mit 20 hoch und mit 20 wieder runter, da er keine Motorbremse hatte.
Mit dem 170er ging das alles mit 40. Bergauf haben die mehr PS genutzt, bergab die Motorbremse.
Die Betriebsbremse wurde nur zum Abbremsen vor Kehren benutzt.
So ist keine Überhitzung eingetreten und die Bremsen haben immer gut gebremst.
Das gleiche hatte ich mal in Anfangszeiten mit nem 508 Kastenwagen gemacht. Da bin ich etwas zügiger die Berge runter.
Das hat sich schon nach kurzer Zeit in der Bremsleistung bemerkbar gemacht.
Also lieber einen Gang runter schalten und gemütlich die Berge runter.
Viel Spaß in den Bergen
Grüße
Uli
Laß mich, ich kann das..... Oh kaputt

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Veit M
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#4 Beitrag von Veit M » 2008-06-12 10:30:46

Hallo Andy,

geh es ruhig an und fang wenn es geht mit ein paar wenig befahrenen Straßen an wo es niemanden stört wenn Du langsam machst. Lieber erst mal zu langsam und dann rantasten. Berghoch kann man ja schneller bremsen, da hilft die Schwerkraft. Bergab sitzt sie einem dagegen im Nacken und dann sind die reserven schnell aufgebraucht. Bei Kehren wirst Du sowieso gut zu kurbeln haben und da ist langsamer auch besser als dann rauszufliegen.
Vor den Kurven rechtzeitig anfangen runterzubremsen. Bergab runterschalten ist immer etwas kritisch da das nur mit Bremsunterstützung geht da beim auskuppeln die Kiste logischerweise sofort beschleunigt wird. Da hilft dann nur kräftig bremsen, Zwischengas und den niedrigeren Gang rein. Motordrehzahl beachten! Mach Dir evtl. Markierungen an den Tacho wo Du siehst bis wo welcher Gang geht (z.B. in der Ebene beim beschleunigen ermitteln oder aus dem Datenblatt).
Da Dein Motor ja auch luftgekühlt wird, bei hoher Drehzahl ohne Last (d.h. Du gibst kein Gas) wird der Motor ziemlich auskühlen. An der nächsten Steigung fängst Du dann sozusagen wieder mit kaltem Motor an. :cold:

Probier mal vorab auf einer Strecke die Du kennst.

Zum Thema Motortemp. finden sich hier im Forum auch einige Informationen. Such auch mal danach.

Ciao und Gute Fahrt.

Veit

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Ulf H
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#5 Beitrag von Ulf H » 2008-06-12 11:03:24

Berge ohne Motorbremse, also ohne Auspuffklappenstaubremse sind gar kein Problem, wie einige Alpenüberquerungen mit dem Hano beweisen.

RUNTERSCHALTEN !!! ist das Mittel der Wahl, die Fuhre nie zu schnell werden lassen. Einen Deisel überdreht man auch beim Bergabfahren im kleinen Gang nicht so schnell, davor brüllt er so laut, dass Du freiwillig bremst und es dann gemütlicher angehen lässt.

Auf unbekannten Strecken bin ich mit´m Hano bergab etwas langsamer unterwegs als bergauf.

Also immer die nötige Zeit lassen und die Betriebsbremse schonen.

Gruß Ulf
Ein Problem, welches mit Bordmitteln zu beheben ist, ist keines !!!

Hanomag, der mit dem vollnussigen Kaltlaufsound !!

Sisu (finnisch) die positivste Umschreibung für Dickschädel.

Da ist man ständig dran die Karren zu verbessern, schlechter werden sie ganz von alleine.

Magirus-Deutz 170D11FA ... Bild in Cinemascope extrabreit, Sound in 6-kanal Dolby 8.5 ...

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Der Staubauer
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#6 Beitrag von Der Staubauer » 2008-06-12 22:51:11

Hallo,

kann mich nur anschließen: Ohne Motorbremse = kein Problem. Weder hier im Schwarzwald noch in den Alpen. Nur nicht zu schnell werden lassen, aber nach der ersten Kehre mit massivem Schweißausbruch beim Fahrer hat man das drauf! Also los!!!

Gruß

Der Staubauer
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Veit M
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#7 Beitrag von Veit M » 2008-06-12 23:22:19

Ach ja, Tempobegrenzungen habe ich mit dem PKW immer als Hinweis genommen (na ja, da muß man dann aber wegen Blitzer aufpassen). Mit dem "Dicken" nehme ich die sehr ernst, genauso wie Schilder di eauf enge Kurven etc. hinweisen. Zum Glück wirken die Kurven von weiter oben auch irgendwie bedrohlicher so daß man da eh langsam macht.

Nur Mut, wird schon schief gehen.
Gibt es bei Dir in der Ecke was kleines (Hügel) zum üben?
Wenn ja dann mal da hin und ne Proberunde drehen.
Gibt Selbstvertrauen und ein breites Grinsen im Gesicht beim fahren. :D

Ciao

Veit

p.s. regelmäßig Bremsen nachstellen nicht vergessen

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mbmike
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#8 Beitrag von mbmike » 2008-06-13 9:01:48

Hi Andy,

alles wichtige wurde gesagt! In Frankreich gilt für mich als allgemeine Regel, dass die Geschwindigkeitsbegrenzung beim Bergabfahren um mindestens 20% zu UNTERSCHREITEN ist. Ansonsten schmecken Pässe "rauf wie runter"!

Noch wichtiger ist, wenn Du Pässe fahren willst, dass die Bremsflüssigkeit NEU ist! Je neuer, desto weniger Wasseranteil - desto wärmer können die Trommeln werden - ohne dass die Suppe anfängt zu kochen - Fading ist eine Erfahrung, die man nicht wirklich machen muß!! Also: Bremsflüssigkeit wechseln und Hirn einschalten.

Viel Spaß! Und übernachtet, wenn Ihr auf Passhöhe seid, das ist meistens am schönsten!
Gruß aus dem Maasland

Mike

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roman-911
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#9 Beitrag von roman-911 » 2008-06-13 11:32:55

hi Andy,

ja nachdem wie die gänge passen wirst Du doch bremsen müssen,
tu es dann kurz aber dafür knackig (nach dem blick in den rückspiegel...) also die drehzahl im jeweiligen gang wieder ganz nach unten bringen.

hatt einmal heisse bremsen am 6t schweren mb 609.
war allerdings nach der abfahrt vom pico de veleta (~ 3400 m )in der sierra nevada. damals durfte man noch bis ganz rauf fahren...
nachts hatten wir das kühlwasser abgelassen wegen :cold: brrrrrr...war dennoch phantastisch.

viel spass

grüsse roman
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kochy25
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#10 Beitrag von kochy25 » 2008-06-16 22:59:36

ich denke es ist alles gesagt worden - auch wenn ich motorbremsklappen habe ist das auch nicht so das nonplusultra - ist bin - wenns bergab geht lieber zu langsam als zu schnell unterwegs. Wenn du alleine bist ist das noch recht egal - hast du aber noch wen dabei - haste halt doppelt Verantwortung zu fahren.

Noch was zum Thema Luftkühlung: du solltest oben auf der spitze wenn möglich rechts ran fahren - motor im leerlauf laufen lassen - tasse kaffe oder so trinken (etwa 5 minuten reichen) um dem motor etwas zeit zu geben runterzukühlen. Sonst kann es dir passieren das dein motor "schockgefrostet" wird und du nen kolbenfreser fährst.

Marco
Währ Schreipveler vinddet kan die führ sich behlaten tuhn

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