Gestern habe ich etwas Zeit gehabt und weitere Forschungen angestellt, warum die Motorbremse nicht mehr funktioniert, der Motor in zu hoher Leerlaufdrehzahl läuft und der Handgas-Zug abgerissen ist.
Symptomatik: Vorne am Entlastungszylinder für den Fuß-Gaszug der Motorbremse war eine Zusatzfeder verbaut, die dort nicht hin zu gehören schien. Der abgerissene Handgaszug war mit einer Listerklemme wieder an den Gaszug montiert. Das Ganze war straff gespannt wie die Saiten eines Kontrabass. Doch warum?
Nach zehn Minuten Krabbeln und Ziehen kam die Lösung: Von der Umlenkung des Gaszuges zur ESP hinter dem Motor geht nach hinten in den Aufbau ein fetter Bowdenzug weg, der an einem Drehknopf neben dem Generator endet. Ein einfacher Schiebeschlitten mit Feingewinde drin zieht den Bowdenzug und gibt somit so viel Gas, wie der Strom-Generator gerade braucht. Dieses Rad war auf Anschlag/Vollgas gedreht und damit war der Bowdenzug gespannt wie ein Flitzebogen.
Irgendein grandioser Schrauber hat also statt dieses simple System zu durchschauen und einfach den Generator-Handgas-Knopf zurückzudrehen vorne gegenwirkende Federn eingebaut, die Zylinder der Motorbremse damit abgewürgt und den Handgaszug ins Cockpit abgerissen.

Genialerweise hat das Gefrickel so gut funktioniert, dass die beiden letzten Vorbesitzer (beide vom Fach, also muss die Frickelei schon ziemlich lange drin sein!) diesen Zustand nicht beanstandet haben - nur eben die defekte Motorbremse war natürlich beiden aufgefallen.
Ich habe alles entlastet, Zusatzfedern entfernt und den Standgas-Zug per Listerklemme testweise angerödelt - tadaaa, feinfühlig Standgas einstellen wieder möglich! Motorbremse tut trotzdem nicht, ich bin sicher, dass es am Fußventil liegt, was werde ich tauschen, wenn ich die Kotflügel ausbaue.